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quitonetzen, Wasserfiltern und Tropenhelmen, wie andrerseits zu Gewehren, Kugeln und Jagdflinten gesellte sich der biedere Backtrog und der Blasebalg, der Amboß und die Säge, der Schraubstock und Lötkolben, der Sattlerhammer und Pfriemen, der Maurerpinsel und die Kelle, die Gärtnerschausel und der Spaten, Messer, Scheren und Sensen. Neben der Briefwage stand der Flaschenzug, neben Bohrern und Schrauben allerlei Äxte und Beile, neben dem Leimtiegel die Hobelbank, und wer könnte sie noch alle nennen die hundert kleinen und großen Bedürfnisse, die eine solche Expedition mit sich bringt. Ich erinnere nur noch an die pharmazeutisch-hygienischen Mittel, die wahrlich nicht an letzter Stelle zu bedenken waren, an die verschiedenen Watten und Gaze, Binden und Instrumente, Pulver und Pillen, Salben und Säuren, die in einer größeren und kleineren Apotheke zu­sammengestellt mit besonderer Sorgfalt zu behandeln waren, nicht zu vergessen der Gifte, wie Strychnin und Rattengift, und des unschuldigen Insektenpulvers. Oder ich erwähne zuletzt die verschiedenen Artikel, die zu Geschenken für die Häuptlinge oder zu Tauschwaren dienen sollten, wie billige silberne Uhren oder bunte Glasperlen, blaues Leinen und Barchent, Beile und Feilen, große und kleine Messer, Scheren und Glocken, Regenschirme und Decken, rote Mützen, bunte Taschentücher, Sandalen kurz was nur immer menschliche Vorsicht ersinnen und die Erfahrung anderer an die Hand geben konnte, das wurde mit all der Be­schränkung, die Raum und Geld gebot, gleich in kleine Kisten, sog.Lasten", verpackt und nach Mombasa eingeschifft. Im ganzen waren es 104 kleinere Kisten, die zunächst für Eisen­bahn und Schiff in l7 große eingeschichtet wurden, und auch da fehlte noch mancherlei, vor allem an Tauschwaren, was erst in Mombasa eingekauft werden sollte, da es die dortigen Bazare viel billiger zu liefern vermögen, als der deutsche Kaufmann. Aber im wesentlichen war die Ausrüstung doch nun vollendet, und so erfolgte nun auch der Aufbruch nach Ostafrika.

2. Won Leipzig ncrch dem Kibimcrndfchcrrro.

Es war am 30. Mai 1893, da standen unsere 4 jungen Missionare Althaus, Faßmann, Müller und Böhme reisefertig auf dem Thüringer Bahnhof in Leipzig, um nach einem letzten Abschied von den Bewohnern des Missionshauses und von ihren Gebeten begleitet ihre Fahrt nach Afrika anzu-