23

und Aberglauben kommt auch noch der Teufel der Trunksucht und schlägt sie in seine Fesseln. Es ist ein betrübender Anblick sür die Brüder, wenn Männer mit unsicherem Gang an der Missionsstation vorüberschwanken. Sie haben sich in Tembo berauscht und so sich vollends zu Knechten dessen begeben, der sie für Zeit und Ewigkeit verdirbt. Gott aber will auch diese Bande lösen und diese Ketten zersprengen. Schon hat das Werk seiner Liebe auf den Höhen des Kilimandscharo begonnen, und sein Licht leuchtet mitten in der Finsternis.

4. Auf der: MMonsstution.

Kaum daß unsere Brüder am 5. Oktober 1893 sich end- giltig in Madschame niedergelassen hatten, begann für sie eine Zeit anstrengendster und vielseitigster Arbeit, wie sie die Grün­dung einer Missionsstation notwendig mit sich bringt. Zunächst galt es für die vielen Waren einen bergenden Schuppen zu bauen, der außerdem als Speisesaal und Kirche dienen sollte, während sie selbst nach wie vor in ihren luftigen Zelten und die mitgebrachten Suaheli-Arbeiter in schnell errichteten einfachen Hütten kampierten. Aber schon die kleine Regenzeit zeigte, daß es auf die Dauer in den Zelten nicht ging, und so begannen sie am 4. Dezember 1693 mit dem Bau eines richtigen Hau­ses und vollendeten es noch glücklich vor Anbruch der großen Regenzeit. Es ist 14^ ui lang, 5 na breit und im Giebel 71/2 ur hoch, hat 3 Zimmer und ringsherum eine 1^ rn breite Veranda, die mit ihrem herabhängenden Dach den ohnehin nicht großen und luftigen Zimmern viel Licht wegnimmt. Doch schützt sie dafür wenigstens etwas vor dem Eindringen des Regens und der nassen Wolken, denen sonst kein Fenster Halt gebietet. Denn da es zunächt noch kein Glas gab, so mußte schon we­gen des Lichts den ganzen Tag das Fenster offen bleiben, und mit dem Licht drang auch die feuchte Luft und der dicke Nebel ins Zimmer. Es schimmelt darum auch schon und rostetzum Erbarmen". Zugleich arbeitet auch der Vohrwurm mit der weißen Ameise recht bedenklich auf den Ruin dieses ersten Missionshauses hin. Außer dem Wohnhaus, das den Mittel­punkt unseres Bildes bildet und außer dem dänebenstehenden Schuppen, zeigt unser Bild noch eine Anzahl anderer Gebäude und Räume, von denen freilich die Zelte inzwischen längst ab­gebrochen sind. Dagegen steht noch die alte Küche, die seiner