I. Grammatik
§)ie Sprache der Samoaner gehört, ebenso wie die Sprachen der übrigen Südsee-Znsulaner, zu den glutinirenden oder polysynthetischen Sprachen, weil es in ihr noch keine Trennung von Wort und Satz giebt. Die einfachen Wörter werden aneinander gereiht und oft zu einem zusammengesetzten Worte von der Bedeutung eines Satzes vereinigt, z. B. La^ai ich will essen, ich bin hungrig; üainu ich will trinken, ich bin durstig; taukos eine Fischleine am Ruder befestigen (tau befestigen, °o ls kos das Ruder).
Die Samoaner haben in ihrem Alphabet nur 14 Buchstaben, nämlich die fünf Vokale: a, s, st o, u, und neun Konsonanten: st g, st ui, u, x>, 8, t, v.
Die Aussprache der Buchstaben des Alphabets ist in Bezug auf die Vokale wie in der deutschen und lateinischen Sprache; die Konsonanten heißen: ka, uga, la, uao, uu, pst sa, tst vi. Statt des „t" sprechen die meisten Samoaner leider das L der Tonganer, was den gefälligen Klang der Sprache sehr beeinträchtigt.
Der Vokal ^ wird sehr scharf gesprochen, fast wie „ä". — Der Konsonant wird durchweg wie ausgesprochen, auch zu Anfang eines Wortes, z. B. ?ago kaZo sprich: ?augo?au^o (Hafenort auf der Insel Tutuila); Zata sprich: uZata die Schlange.
Der Buchstabe wird scharf gesprochen wie unser „ß" oder wie das französische
Der Buchstabe wird gesprochen wie unser „w".
Der Buchstabe findet sich vereinzelt in Fremdwörtern, die in die Samoasprache übergegangen sind, z. B. ario Silber, auro Gold; desgleichen der Buchstabe K.
Doppelkonsonanten giebt es in der Samoasprache gar nicht, sondern es steht immer ein Konsonant zwischen zwei oder mehreren Vokalen.
Funk, Aul. z. Verst. d. samoari. Sprache.
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