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rem Zürnen zum Grunde liegen; ich habe die innerste Seelenstimmung, von der wir dazu getrieben werden, mit äußerster Offenheit dargelegt; jedes edlere mensch­liche Gefühl möge darüber richten!

Dein

G. R.

Elfter Brief.

April 1841.

Meine letzten Briefe haben sich von dem litera­rischen Gebiete, von dem ich ausging, weit entfernt; ich hoffe aber, Du wirst darin keine Abschweifung von meinem Zwecke erblicken, zu dem ich auf diesem Wege eher zurückzukehren glaube, da ich ja in der Literatur nur ihre Beziehungen auf das Leben, in dem Schriftsteller nur die Characterzüge des Men­schen suche. Gern knüpfe ich den Faden wieder an meinen letzten, besonderen Ausgangspunct, an die Besprechung Michael Beer's an. Hatte ich in den meisten Fällen bisher nur eine Gemeinschaft zu­rückzuweisen, die uns in gehässiger Absicht aufgebür­det worden, so konnte ich hier, ohne die zwischen uns obwaltenden Unterschiede zu übersehen, doch von gan­zer Seele und mit inniger Verehrung vor einem edlen Gemüthe, die Verwandtschaft der Weise, in welcher

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