Wo weöe.

Dieses Buch hat ein Christ und Franzose geschrieben.

Als Christ gehört der Verfasser zu Jenen, welche glauben, daß der Geist der Unduldung dem Christenthume widerstrebt; und nichts scheint ihm weniger nach dem Sinne des Evangeliums als Racenhaß. Ob Racenkrieg oder Classenkrieg, die Neidgefühle der Massen vermögen sich nicht mit Christi Kleid zu bedecken. Ob Arier, ob Semiten, das Heil der Völker soll nicht durch die Aechtung Anderer erkauft werden.

Als Franzose gehört der Verfasser zu Jenen, die der Ueber- zeugung sind, daß Frankreich seiner Ueberlieferung von Gerechtigkeit und Freiheit treu bleiben muß. Dies ist die einzige Größe, der einzige Reichthum, welchen das Los. der Waffen ihm nicht zu rauben vermag. Je härter die Prüfungen gewesen, welche es durch­schritten, je furchtbarer die Gefahren scheinen, welche es wird zu bestehen haben, desto gebieterischer erheischt es seine Ehre, daß es Frankreich bleibe, daß es in den Augen der Völker nicht den großen Ideen abtrünnig werde, deren Verkünder es unter den Nationen gewesen. Ihre Verleugnung wäre nicht bloß ein Abfall, sie wäre gleichbedeutend mit dem Verluste seiner Daseinsberechtigung in der Geschichte. Ein Frankreich, welches sich mehr als hundert Jahre nach 1789 dazu erniedrigte, die Glaubensfreiheit und die bürger­liche Gleichheit zu schmälern, seine Bewohner ihrem Namen und ihrer Herkunft nach in Classen zu bringen, ein solches Frankreich würde von der Welt nicht anerkannt werden.