eignet sind, eine innigere Annäherung zwischen Inden nnd Nicht­juden herbeizuführen, die im Gegenteil geradezu darauf be­rechnet sind, eine beständige Kluft oder Scheidewand jedem Nichtjuden gegenüber aufrecht zu erhalten, und zwar aufrecht zu erhalten im Namen der Religion."

In einem nachfolgenden Aufsatz haben wir auf Grund der neueren wissenschaftlichen Forschungen nachgewiesen, daß diejenigen Juden, welche sich zur fortgesetzten Beobachtung dieser Gebrauche oder Gesetze auf die Bibel berufen, indem sie von der Voraus­setzung ausgehen, daß die in ihr enthaltenen sogenannten mosai­schen Gesetze wirklich von Moses herrühren und diesem von Gott selbst geoffenbart seien, sich in einem thatjächlichen Irrtum befinden, weil diese Gesetze erst einer viel späteren Zeit ihre Ent­stehung verdanken, und nur im Interesse der damaligen Priester- Hierarchie, damit das Volk desto williger sich ihr unterziehe, in jene frühere Zeit zurückversetzt, und als von Moses oder gar von Gott selber stammend bezeichnet worden sind. Wir forderten darum wiederholt unsere jüdischen Mitbürger aus, sich über die von ihnen selbst am Wenigsten gewünschten Folgen einer fort­gesetzten Beobachtung dieser nur vermeintlich mosaischen Gesetze keiner Täuschung hinzugeben.

Zuletzt haben wir in unfernZwei Antisemiteil" ganz besonders auf die Sabbath-, Speise- und Ehegesetze hin­gewiesen, und haben uns an unsre jüdischen Mitbürger, sofern auch sie das Ihrige thun wollen und sollen, um die Kluft auszufüllen, die seit Jahrhunderten zwischen Judentum und Christentum auf- gethan ist, mit der Bitte und Mahnung gewendet, vor allem auf diese drei Punkte ihr Augenmerk zu richten, weil nach unsrer innersten Überzeugung gerade diese am meisten Schuld sind, daß diese Kluft sich immer noch nicht schließen will.

Auf diese unsre Bitte nnd Mahnung hin wurde uns die Genugthuuug, daß wir, außer vielen Zustimmungen aus jüdi­schen Kreisen, mit der Zuschrift eines hochgeachteten und hoch­gelehrten Mannes beehrt würben, der sich in hervorragender Weise hauptsächlich mit orientalischer Geschichte und Sprache beschäftigt, der aber mit seinem Dank für unser Eintreten für das Judentum zugleich die Erklärung verband, daß er in Beziehung auf die Bei-