Die Taufe.
E iner der hervorragendsten religiösen Geschichtsschreiber der Neuzeit bemerkt, dass Kohelet bei allen seinen Ausschweifungen nicht das Gericht Gottes vergisst und setzt hinzu: „Handeln wir, wie er, bewahren wir das Ewige inmitten aller Vergänglichkeit, ohne dieses wären wir weder frei noch ruhig genug, es zu diskutieren. Am Tage, wo man nicht mehr an Gott glauben würde, würden die Atheisten das wirkliche Opfer sein. Man philosophiert nie freier, als wenn man weiss, dass diese Philosophie zu keinen Folgen führt. Tönet fort, ihr Glocken, je mehr ihr läutet, je mehr werdet ihr mir erlauben, zu sagen, dass euer Gesumme in der Tat nichts bedeute, doch wenn ich fürchten müsste, euch zum Schweigen zu bringen, dann würde ich furchtsam und besonnen werden.“
Diese schönen, wahren Worte finden Widerhall in unserem Herzen.
Ja, das Gesumme der Glocken bedeutet etwas. Und ob ihr Klang in die Ohren der Christen oder Juden dringt, sie rufen aus der tiefen Brust das Unbewusste zum vollen Dasein hervor. Was uns bewegt, gibt keine Sprache wieder, und die Summe unserer Existenz löst sich in Ahnungen auf, in Empfindungen, denen wir keinen Ausdruck, keinen Namen beilegen können, die aber doch so
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