Der Glaube Israels.
Vortrag gehalten im Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens.
E s geht ein tiefer Ernst durch Israels Geschichte. Die frohe ungezwungene Heiterkeit ist nicht sein Teil, und selbst durch seine Freudenfeste und glühenden Gottesverehrungen bricht das Gefühl der eigenen Vergänglichkeit in kaum verhaltenen Klagen aus.
Man hat den Kindern Israels oft vorgeworfen, dass sie ihrer Mission untreu geworden seien, das ist nicht der Fall. Ihre falschen Priester, die zu ihrer Existenz kaum eine Berechtigung hatten, mögen es gewesefr sein, das Herz Israels war es nie!
Denn nur einen Stamm gibt es, der vom Anfang seiner Existenz bis zu dem heutigen Tage durch ein Prinzip vereint und zusammen gehalten w T urde, und das ist Israel.
Nur einen Stamm, der, getragen vom höchsten Idealismus für dieses sein Prinzip, zu allen Zeiten Gut und Blut her gegeben — das sind die Nachkommen des Hauses Jakob.
Nur einen Stamm, der in den Wanderungen durch die Wüste, in den Stürmen und Bedrängnissen des Daseins stets die leuchtende Wolke erblickte, der er zu folgen hatte und der er folgte, nur einen, der an seiner Mission