zu erwähnende Schudt teilt derartige Frankfurter Fudenspiele mit, wie das „Achasverusspiel" und das Spiel von der „Verkaufung Josefs".
Birnbaum glaubt, daß auch Noffi einer jüdischen Musikgesellschast Vorstand, weil der Fürst Pico von Mirandola in einem an den Herrn Annibale Ehioppo, Rat des Herzogs von Mantua, gerichteten Brief diesen ersucht, zu veranlassen, ihm gelegentlich einer Festlichkeit den Hebräer Salomon mit seiner Gesellschaft zu senden.
Mit der Erstiirmung Mantuas durch die Deutschen im Jahre 1630 verschwindet die Spur Nossis und selbstverständlich auch die der übrigen jiidischen Musiker in Mantua und es bleibt einer gründlichen Studie Vorbehalten, Licht in diese kulturgeschichtlich so interessante Erscheinung zu bringen, ebenso wie eine Spezialuntersuchung über das Leben und die Bedeutung Nossis noch aussteht. Es ist gewiß eine auffallende Erscheinung, und dies mag hier nochmals betont werden, daß eine ganze Reihe von Fürsten einer italienischen Dynastie im 16. und 17. Jahrhundert (Bicenzo I., Francesco, Ferdinando, Bincenzo II., Ferdinand von Guastalla) ausgesprochen judensreundliche Tendenzen hatte, was nicht allein der Musik, sondern auch anderen Kulturzweigen zugute kam.
Man kann hierin eine charakteristische Ausstrahlung der italienischen Renaissance erblicken, die ohne Vorurteil lediglich das Persönliche gelten ließ.
3m Gegensatz zu anderen älteren italienischen Musikern jüdischer Herkunft hat Rosst seinem Glauben auch in musikalischer Hinsicht Tribut gezollt und gelegentlich auch die jüdische Synagoge mit Kompositionen versehen, die im Jahre 1620 gesammelt und herausgegeben wurden. Hiermit wurde der Grundstein zu einem geregelten Synogogalgesang in Italien überhaupt gelegt. Die deutsche Übersetzung des Titels von Nossis Synagogenwerk lautet: „Salomonische Gesänge, Psalmen, Hymnen und Tempelgesänge, komponiert nach den musikalischen Regeln zu drei, vier, fünf, sechs, sieben und acht Stimmen von Salomon Mehaadonim, geb. zu Mantua. Gedruckt zu Venedig im Fahre 1620 bei Pietro und Lorenzo Bragadini im Hause des Giovanni Caliuni." Die Widmung des Werkes an Moses
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