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1BANEZ,VICENTE BLASC0 5 dergrößtechristL- spanische Romandichter der Neuzeit, geb. 1866 zu Valencia, gest. 1928 in Mentone. I. war Gegner des *Antisemitismus und Anhänger der Bewegung für spanisch-*sef ardische Annäherung. In seiner Novelle ,,Luna Benamor" redet er der *Mischehe jüdischer Mädchen das Wort. Der Roman „Die Toten befehlen" spielt auf der Balearen-Insel Mallorca, wo die *Chuetas, Nachkömmlinge von zwangsweise getauften J., trotz ihrer Treue zur katholischen Kirche abgesondert und von der Gesellschaft ausgeschlossen leben müssen. I. zeichnet die Selbstentwürdigung der Chuetas als Ergebnis der langen Verfolgungen, hebt aber die stolze Figur des Pablo Valls, eines der Romanhelden, heraus, der allein sich mit Selbstbewußtsein Jude nennt.
E. S. Mn,
Ibbur ("^^j im Sinne von „Seelenschwängerung", s. Seelenwanderung.
IBBURJAIIR (schenat ibbur 1^' n3iz3 oder schana me-ubberet n ?^?)> i m Volksmunde
Ibberjahr (davon volksetymologisch abgeleitet Überjahr), ist das j. Schaltjahr mit 13 Monaten; s. Kalender.
E. Red.
IBN (arab. „Sohn") steht entsprechend dem hebr. ben ]ä vielfach in zusammengesetzten Namen von Persönlichkeiten aus der jüd.- arabischen Periode, z. B. Abraham ibn *Esra, Salomo ibn *Gabirol u. v. a. Die Mehrzahl des arab. ibn, banu, erscheint in den Namen verschiedener j. Stämme in Arabien (s. Bd. I, Sp. 709).
E. B.K.
Die mit ,,ibn ec zusammengesetzten Personennamen sind unter dem betreffenden Vatersnamen, bzw., wo gebräuchlicher, unter dem
Eigennamen zu finden, z. B. Ibn Esra unter: *Esra, Abraham ben Meir ibn; Ibn Chasdaj unter: *Abraham ibn Chasdaj.
IBN ALTARAS, *Karäer aus Kastilien, der, wie * Abraham ibn Daud berichtet, sich nach Palästina begab, dort Schüler von * Jeschua ben Juda wurde und zum Karäertum übertrat. Nach seiner Rückkehr nach Kastilien brachte er die Schriften seines Lehrers dorthin und bekehrte viele zum Karäertum. Nach dem Tode von I. A. stellte sich seine Frau, die AI Muallima („die Gelehrte") genannt wurde, an die Spitze der Karäer. Sie erwarb sich bald eine große Autorität; in zweifelhaften religiösen Fragen wandte man sich an sie und befolgte ihre Anweisungen.
Abulfaradsch, dessen Schüler I. A. war, ist wahrscheinlich der karäische Gelehrte Abulfaradsch Furkan Ibn-Assad, der besser unter dem Namen * Jeschua ben Juda bekannte Bibelkommentator und Vf. mehrerer Werke über *Reli- gionsphilosophie und Gesetzeskunde. Wenn dem so ist, kann die Tätigkeit von I. A. um 1100 angesetzt werden.
Lit.: Pinsker, Likkute kadmonijot I, 220; II, 94, 169f.; Markon, Texte und Untersuchungen XV—XVI; JE I, 469.
E. I. Mn.
IBN SAUD, König von *Hedschas, Nedschd und der Nebenländer, eigentlich Abdul Asis III. ibn Abdur Rahman ibnFeisal es Sa'ud, geb. um 1880, gewann das Stammland seiner Dynastie, Nedschd, 1901 wieder zurück, widmete sich seither der Regeneration des *Wahhabismus, bis er im Jahre 1913 eine konsequente Eroberungspolitik begann, die den Emir des zentralarabischen Wüstenlandes Nedschd zum Herrscher des vom Persischen Golf zum Roten Meer
sieh erstreckenden größten arabischen ReicL.es
machte. Ibn Sa'ud wird von allen als ein großer Staatsmann und Organisator geschildert, dessen
Jüdisches Lexikon, Bd. III.
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