M

Ma*amad liar Sinai s. Offenbarung.

MA'AMADOT (nrTOSKStandmannschaften 44 ). 1. Das tägliche * Opfer im *Tempel zu Jerusalem sollte ideell in Anwesenheit von ganz Israel dar­gebracht werden; da das aber in der Praxis untun­lich war, kam zur Zeit des zweiten Tempels der Brauch auf, daß, wie die *Priester und *Leviten, so auch das Laienvolk in 24 Dienstklassen einge­teilt wurde, von denen ebenfalls in wöchentlichem Wechsel je eine Vertretung vor Gottstehen 44 sollte (daher M. von amadstehen 44 ). Doch brauchte von dem Laienvolk nur eine Deputation in Jerusalem anwesend zu sein, während die übrigen sich in der Synagoge ihrer Kreisstadt ver­sammelten und dort die Schriftlektion vornah­men und beteten.

M. in übertragenen Sinne nennt man Zusam­menstellungen aus Bibel und Talmud zum Zwecke des Gebets; sie werden noch heute von vielen Frommen rezitiert und sind auch in vielen Gebet­büchern enthalten.

Lit.: Schürer II 4 , 338; Krauss, Synagogale Alter­tümer, S. 96, 101, 273.

E. S. Kr.

2. Bezeichnung der Abgabe, die unter den *Chassidim zum Unterhalt des * Zaddik und seines Hofes gesammelt wird. Die Sammlung er­folgt mittels Büchsen, durch Bevollmächtigte oder Sendboten (Meschullachim), die auf ihren Reisen in Predigten die Lehre des Zaddiks dar­stellen oder Anekdoten und Legenden von ihm und seinen Ahnen erzählen. Die reichen Anhänger des Zaddik spenden ihren Beitrag für den M. dem Zaddik beim Besuche seines Hofes persönlich.

Lit.: Jewr. E. X,455f.

M. I. Mn.

Ma arawot s. Ma-ariwim.

JIA'ARBA'E ONfg;»Abendländer 44 ), Bez. der palästinens. Talmudgelehrten im Gegensatz

zu Madiiicha*e ( n Nra-pMorgenländer 44 ), der Bez. der babyl. Gelehrten. E. L. A. R.

MAARIW, vulgär Marevv (2"H?nAbendge­bet 44 ), urspr. kein Gemeindegebet, sondern Gebet des einzelnen, aus dem religiösen Bedürfnis ent­standen, auch nach Einbruch der Dunkelheit Gott zu preisen und seinen Schutz für die Nacht zu erflehen. Aus der Stelle im * Schema (Deut. 6,7) uiveschochbechaund wenn du dich nieder­

legst 44 ) folgerte man dann die Pflicht zu einem solchen Gebet. Solange das M. Sondergebet des einzelnen war, wurde es tatsächlich erst kurz vor dem Schlafengehen, jedenfalls nicht vor vollem Eintritt der Nacht gesprochen. Später wurde das M. Gemeindegebet und, da man die Gemeinde nicht zu häufig belästigen wollte, unmittelbar an das *Minchagebet angeschlossen. Wenn das M. erst nach vollem Eintritt der Nacht gesprochen wird, nennt man es M. bisemanno ("isEJSL '£ Abendgebet zu seiner [richtigen] Zeit 44 , s. Senian). Am Ausgang der Sabbate und Feste wird stets erst nach Eintritt der Nacht M. ge­betet.

Den Hauptinhalt des M. bildet *Keri*at Schema, das von je 2 *Berachot umrahmt wird. Die zweite Beracha hinter dem Schema, haschkiwenu ^\33?3"örilaß uns ruhen 44 ) ist eine Bitte um Schutz in der Nacht. Dieses Gebet war urspr. ein Ersatz für die hier fehlende * Schemone essre und stammt aus der Zeit, wo man das M. erst vor dem Schlafengehen sprach. Als in späterer Zeit das M. auf eine frühere Abendstunde ver­legt wurde, wollte man die Schemone essre nicht missen. Sie galt dann aber nicht als Pflichtgebet, sondern als freiwilbg übernommene Andacht. Darum wurde sie vom vorhergehenden Gebet durch *Kaddisch getrennt und nicht laut wieder­holt. Ehe die Schemone essre jedoch gültiger Bestandteil des Abendgebetes wurde, sorgte man für ein Ersatzgebet. Ein solches ist das jetzt