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Überchuppern s. Vulgäraus drücke (unter Hup­pern) .

Überlieferung s. Tradition.

Uberschreitungsfest s. Pessach.

Übersetzer s. Meturgeman.

Übersetzungen der Bibel s. Bibelübersetzungen.

Übertritte (zum J.-tum) s. Proselyten; (zum Christentum) s. Art. Austrittsbewegung und Taufjudentum.

Übervorteilung s. Ona-a.

Uganda-Projekt s. unter Zionismus, Sp. 1592.

Ugoda" (polnisch-jüdische Verständigung) s. Antisemitismus, Geschichte (Bd. I, Sp. 359), und Polen, Bd. IV, Sp. 1025.

UGOLEVI, BIAGIO, christl.-italien. Polyhistor in Venedig, gab 174469 ein 34 Foliobände um­fassendes Kompendium ,,Thesaurus Antiquita- tum Sacrarum" heraus, der eine Reihe von Ab­handlungen zur bibl. *Archäologie enthält, in dem auch die älteste nachbiblische j. * Literatur und die des MA's durch Übersetzungen vertreten ist, z. B. die halachischen *Midraschim *Sifra, *Sifre, *Mechilta. S. auch Hebraisten, christliche.

Lit,: JE XII, 338f.

E. M. M.

Uj Kelet s.Presse, jüdische, II (unter Ungarn).

UKBA. MAB, Name mehrerer * Exilarchen in *Babylonien, u. zw. 1. um 250 n.; 2. um 320 n.; 3. um 910, von Kohen-Zedek (aus *Pumbedita) vertrieben, ging nach dem Maghreb und genoß in Kaiman hohe Ehren.

Lit.: Graetz IV, Note 27; V, 2968; JEXII, 339.

M. S.

UKRAINE, Sowjetrepublik innerhalb desVer­bandes der sozialistischen Sowjetrepubliken", umfaßt die früheren Gouv. *Kiew, Jekaterino-

slaw, Podolien, PoltaM r a, Charkow, Tscherni- gow, die aus Teilen früherer Gouv. geschaffe­nen Gouv. *Odessa und Donjetz sowie einen Teil des Gouv. *Wolhynien. In der früheren U. ? deren Grenzen mit den gegenwärtigen nicht zusammenfallen und die die südöstlichen Teile des früheren *Polen bildeten, entstanden |j. Gemeinden im Laufe des 16. Jhdts. Kardinal Commendoni, der 1565 die U. bereiste, erzählt, daß die J. dort Land besaßen, Handel trieben, sich auch mit der Heilkunst beschäftigten, daß sie sich aber hauptsächlich als Pächter (*Arendar) betätigten. In der U., in der der poln. Groß­grundbesitz herrschte, wurden die J. von den Großgrundbesitzern als Pächter ihrer Güter ver­wendet und erhielten auch Staatssteuern in Pacht. Da die Beziehungen zwischen Grundbesitzern einerseits und den leibeigenen Bauern und Kosa­ken andererseits in der U. außerordentlich schlecht waren und Aufstände daher sehr häufig vorkamen, waren die J. infolge ihrer Stellung als Pächter, die die Einnahmen für die Besitzer mit allen Mitteln einzubringen hatten, Gegenstand des Hasses der Volksmassen und Opfer der Volks aufstände. So wurden 1637 während des Aufstandes von Paw- ljuk 200 J. getötet; einen bes. grausamen Charak­ter trug der Kosakenaufstand, der 1648 begann. *Chmielnickis Horden töteten neben poln. Guts­besitzern Tausende von J., und Hunderte von Gemeinden wurden damals gänzlich vernichtet. 1649 wurde zwischen den Kosaken und dem poln. König Jan Kasimir Frieden geschlossen, dem­zufolge sich J.weder als Besitzer noch als Päch­ter noch als Einwohner in den ukrainischen Städ­ten, in denen Kosakenregimenter stehen", d. h. in den Wojwodschaften oder Gouv. Tschernigow, Poltawa, Kiew, z. T. auch Podolien, aufhalten durften. Der poln. König gestattete den zwangs­weise von den Kosaken zum griech.-orthodoxen Glauben bekehrten J., zum J.-tum wieder zurück­zukehren. Nach einem Jahr begann der Krieg zwischen den Kosaken und den Polen aufs neue,