Don Jizdiak Abarbanel

Es war in jenen Tagen, da Ferdinand von Aragonien und Isabella von Kastilien gemeinsam und mit kirchlichem Eifer über die vereinigten spanischen Reiche herrschten. Unter der Regierung dieses Königspaares ward Spanien durch Einheit mächtig und durch Zuwachs groß geworden, wodurch auch die Krone Macht und Große und damit die uneingeschränkte Gewalt gewann, hemmungslos ihren despotischen Gelüsten zu fröhnen. Ferdinand und Isabella haben Spaniens Macht und Größe durch wichtige Erobe­rungen, ihre Königsgewalt aber durch fanatische Wut, durch blutige Verfolgungen, durch Ausweisungsbefehle und Schreckensgerichte begründet.

An dem Andenken Ferdinand des Katholischen, schreibt Karl von Rotteck in seiner Allgemeinen Geschichte, haftet die dreifache Schmach der Ungerechtigkeit, der Untreue und der fluchwürdigen Verfolgung. Seine meisten Erwerbungen geschahen durch Niedertretung des natür­lichen und geschriebenen Rechtes; Wort und Eid waren ihm Spielwerk und er schändete die Majestät durch fiskali­schen Raub und gerichtlichen Mord. Er hat das abscheu­liche Tribunal der Inquisition in Spanien eingeführt, trotz des Widerstandes, welchen, den despotischen Zweck er-

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