33
Ausspruch, der auch dem Manne zur Pflicht macht, sich die Zufriedenheit des Weibes zu erwerben. Ein solches Unterfangen scheint undenkbar oder höchstens ein Lächeln werth.
Das arme Weib, wenn vielleicht auch noch so brav, d. h. gehorsamund unterthänig, bleibt im Bann geringschätzender Gleichgiltigkeit oder offenbarer Verachtung. Weib bleibt eben Weib, und selbst dass sie Mutter wird, ärgert die Frommen sehr. Eine Art Empörung ergreift Tertullian beim Anblick von Mutter und Kind,
„Keine Kinder!“ ruft er aus, „die Kinder werden ein Bleigewicht sein an dem Tage, da wir freie Pässe haben müssen! Wenn der Engel in die Posaune stösst, am Auferstehungstage, da werden es nur die Jungfrauen sein, die sich ungehindert auf seinen Ruf empor schwingen, denn keine eheliche Bürde bebt in ihrem Schoos, oder hängt an ihrem Busen!“
Und doch heisst es: „Gott ist aber nicht ein Gott der Todten, sondern der Lebendigen,“ (Moses 2, 36, Math. 22, 31).
Doch nichts kann wohl die christliche Nichtachtung des Weibes im Allgemeinen schlagender kennzeichnen als Folgendes: Tertullian in oben citirter Schrift: de rosurrectione („Von der Auferstehung“, Cap. 57), glaubt, „dass die Auferstandenon alle Fehler und Mängel verlieren: Blinde werden sehen, Lahme gehen, die Weiber aber werden auferstehen als — Männor!“ —
Komy. .jüil. Weib.