Vierzehntes C a p i t e 1.

Die Töchter des Daniel Itzig.

Von Daniel Itzig,*) dem Berliner Bankier, der von Friedrich d. Gr. zum Oberältesten über sämmtliche jiid. Gemeinden Preussens ernannt worden war, werden viele charakteristische Züge erzählt, von denen ich zwei herausgreife, welche die beiden besonderen Eigenschaften des braven Mannes in helles Licht setzen.

Man weiss, dass er sehr wohltliätig* war. Er pflegte armen Leidenden und leidenden Armen vom besten Wein zur Kräftigung zu schicken, aber zugleich um Aufbewahrung der leeren Flaschen zu bitten, die er sich wieder abholen liess. (Da wundert man sich oft, dass der Judo zu Wohlstand gelangt, er verschmäht oben selbst die geringste Ersparniss nicht, und giebt doch mit vollen Händen. Itzig hat unter Anderem im Lauf der Jahre fünfzig arme Mädchen würdiger Eltern mit je 3000 Thalern (damals eine sehr hohe Summe) ausgestattet; er begründete ferner den jetzt noch bestehenden (alten)Verein zur Ausstattung von armen Bräuten, Hachnassath Kallah im alten frommen jüdischen Sinne der Begünstigung des ehelichen Lebens, also zum Schutz der Sittlichkeit).

*) Stammvater der späteren II itzig,s.

IG*