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Ja, räthselhaft! wetm man nickt; wüsste, wie die Koligion ihnen durch alle Zeiten Stab und; Stütze war, so dass, bei aller Schmack die geknechtete Seele doch einen liest von Stolz und Gesundheit bewahrte.
Bin Stolz, der sie unbefangen alle Mittel ergreifen liess, die ihnen endlich erlaubte Ausbildung und Ausübung ihrer Kräfte durchzuführen.
Eine Gesundheit, welche ihnen physisch ermöglichte Ach- tungswerthes, ja Ungewöhnliches auf den ihnen oröffneten Gebieten zu leisten.
Und nun —■ die heutige Jüdin.
Welche Stellung nimmt sie ein, im Vergleich zu den vor* angegangenen und dahingesunkenen Glaubensgenossinnen —?
Indem ich mir diese Frage stelle, — fühle ich zum ersten • Mal bei dieser Arbeit eine Beklommenheit, die ich sein 1 gut zu deuten woiss ...
Zwar — in den vorhergehenden Capiteln zeigte sich, dass Arbeitskraft und Wille, eifriges Wirken und Streben im reichsten Maasse unter den jüdischen Frauen vorhanden ist.
Und gewiss nicht blos unter den sog. „Gebildeten!“
Beim Ackerbau wie beim violgoiibton Handwerk gellt die jüdische Frau ihrem Manne kräftig zur Hand.*)
*) Als gegen Ende des 15. Jahrhunderts auf Befehl Ferdinands des Katholischen die Vertreibung der Juden aus Sizilien durchgcführt werden sollte, erbaten die Mitglieder des königlichen Katlis unter dem Vorsitz des Grossjustitiars für dieselben einen Aufschub, unter folgender Begründung: „Eine andere Schwierigkeit liegt in dem Umstande, dass in diesem Beiche fast alle Handwerker Juden sind. Wenn diese alle auf einmal abzichon, so wird für die Christen ein Mangel an Arbeitern
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