V ,

Ueber unrttittelbare (übernatürliche) Offenbarungen Gottes.

Ehe ich zu de« Erkenntnitzquellen der jüdischen Religion übergehe, welche auf dm Glauben an un­mittelbare- Offenbarungen Gottes sich stützt, muß ich, um- Mißverständnissen vorznbeugen, meine An­sichten' dieses Gegenstandes etwas, ausführlicher ent­wickeln.

Allen- Arte« von Göttesverehrüng, die nicht als reines, Ergebniß der Begriffe erscheinen, welche wir mittelst der Vernunft (als Erkenntnißwerkzeug) aus der Natur und den Empfindungen ünsers tzerzms (als Erkemrtnißquellen) uns bilden- liegt der Glau­be an eine unmittelbare göttliche Offenbarung zum Grunde. Dieser Glaube beruht wiederum mehr oder wmiger auf schriftlichen und mündlichen Ue- berlieferungen und Sagen und auf.dem ohne. Zwei­fel sehr philosophischen Schluß unsrer Geistlichen: daß kirchliche Lehrsätze und Formen, deren Noth- wmdigkeit wir Nicht mittelst der Vernunft zu er­kennen vermöge«, und die der letztem wohl;gar