Erster Brief.
Hartmanns merkwürdige Art zu ar^gumentiren.
„Ob Hartmann auf Ihre „Briefe" wohl antworten wird?" fragten'wich meine Freunde, nachdem sie dieselben gelesen, geprüft und in bewahrten kritischen Blattern ein lobendes Urtheil darüber vernommen hatten. Sonder Zweifel! erwiederte ich. Jene behaupteten das Gegentheil, ich widersprach; sie schlugen eine Wette vor. Ich nahm sie nicht an, weit ich meiner Sache zu gewiß war. Wollen Sie uns Ihre Gründe nicht mittheilen? fragten sie. Recht gern, war meine Antwort und erzählte ihnen folgende wahre Anecdote aus meinen Schulmeisterjahren, die ich in D. verlebte. Dort hatte ich unter meinen Schülern und Zöglingen einen Knaben aus dem Mecklenburgischen, der auf die Mineralogie ganz wie besessen war. Keine Wissenschaft zog ihn so an, wie diese. Seine Erholungsstunden, seine Ferien, ja den größten Theil seiner Schuljahre benutzte er, um — Steine zu sammeln , und zwar mit einer Geduld und Ausdauer, die in Erstaunen setzte. In dem begranzten Kammerchen, das der Knabe bewohnte, fand man Töpferthon, Feuersteine, Alaun- schiefer, Grünstein, Katzensilber, Specksteine, Kalkspa th und ähnliche Products aufgehaust und mit dem größten Wohlbehagen betrachtete, ordnete und classisicirte der Knabe seine
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