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Zweiter Brief.
Worin hat Hartmann gesündigt?
£)u welchem Zwecke Sie die Leser unter der Rubrik: „Rückblick des Verfassers in seine bisherigen jüdischen Studien" (S. 4.) mit der Geschichte Ihrer rabbinischen Gelehrsamkeit vertraut,machen, ist schwer abzusehen. Nur auf die Resultate unsrer Studien wird gesehen und man fragt mit Nichten danach, wie wir zu den gelehrten Schätzen gelangt sind, wie viel Zeit und Schweiß wir an unfern Forschungen verwendet. An ihren Früchten sollen die Gelehrten erkannt werden. Ob Sie Ihre rabbinischen Studien in Ihrem 37. Jahre, oder früher, oder später begonnen haben *) kann den Leser nicht interessi'ren. Oder, wen kann es bestechen, daß „Hartmann" (wie kommen Sie zu diesem naiven Ton a 1a Gurli?) größtentheils von jüdischen Gelehrten um Aufklärung, Hülfe und Empfehlung begrüßt wurde? (S. 7.) Das würde höchstens den Beweis liefern , daß christliche Gelehrten Sie richtiger zu schätzen wußten! Eben so wenig schlagend sind die Beweise für Ihre rabbinischen Kenntnisse, daß man Ihnen rab. Urkunden zum Uebersetzen eingesandt. (Das.) Wer waren die Einsender? Und darf man sich die Uebersetzung zur Ansicht ausbitten? -— Daß jüdische Gelehrte, als der Herr vr. M. Frän-
*), Ominöse bleibt es immer, daß Herr Pryf. Hart wann, seine Studien nicht 3 Jahr später begonnen hat. Nach den Rabbmen (Aboth 5. §24.) erlangt die Vernunft erst im vierzigsten Jahre ihre volle Reife.