Oesdiättsberidit.

Erstattet von Herrn Dr. Jacob Sega 11, Geschäftsführer der Zentralwolilfahrtsstelle.

Geehrte Delegierte, meine Damen und Herren!

Der Geschäftsbericht ist seit einigen Tagen in Ihren Händen. Ich darf mich daher kurz fassen und will nur das Wesentlichste über unsere Tätigkeit scharf Umrissen Ihnen vorführen.

Bis zur Gründung der Zentral wohlfahrtsstelle der deutschen Juden fehlte es an einer Stelle, welche die reich aus­gestattete aber überaus zersplitterte jüdische Wohlfahrtspflege in Deutschland nach außen hin vertreten konnte, Die katholische Wohl­fahrtspflege war in der Caritas zusammengeschlossen, die evan­gelische in der evangelischen Mission, nur die j ü disc h e hatte keine Stätte, die in der Lage ist, gemeinsam mit den soeben genannten konfessionellen sowie interkonfessionellen großen Kör­perschaften in einer ihrer Bedeutung entsprechenden Weise an allen Wohlfahrtsorganisationen mitzuwirken. Die Behörden wußten nicht, an wen sie sich in einer die gesamte jüdische Wohlfahrtspflege in Deutschland betreffenden Angelegenheit zu wenden hatten. Sie traten manchmal an den Gemeindebund heran, manchmal an die Großloge, zuweilen auch an den Centralverein deutscher Staats­bürger jüdischen Glaubens. Dies ist nun anders geworden. Heute stehen hinter der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden alle jüdischen Wohlfahrtsorganisationen, nahezu alle großen Gemeinden und eine ganze Anzahl mittlerer und kleinerer, so daß sie mit Recht erklären kann, nach innen und nach außen die Vertreterin der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland zu sein. Von welcher Bedeutung dies ist, dafür nur einige Eieispiele.

Sie wissen, daß wir beim Reichsausschuß der Kriegs- beschädigtenfürsorge es erreicht haben, daß in Zukunft die jüdischen Kriegsbeschädigten in gleicher Weise wie alle an-