Die soziattKjgienischeii Aufgaben der jüdischen Wohliahrfspilege.
Von Privatdozent San.-Rat Dr. Hanauer, Frankfurt a. M.
Im Jahr 1912 hat der Münchener Psychiater Kräpelin die Forderung erhoben, es möchten durch Ausschüsse planmäßige Untersuchungen angestellt werden, um Klarheit über behauptete Entartungserscheinungen der Rasse zu erhalten, um die Art und Größe der Gefahr klarzulegen und danach Maßregeln vorzuschlagen. Diese Untersuchungen sollten sich erstrecken auf die Zahl und die Fruchtbarkeit der Ehen, die Erkrankungshäufigkeit, die Sterblichkeit und Lebensdauer, die Militärtauglichkeit, die Kriminalität, Trunksucht, Prostitution, Syphilis, Schwachsinn und Psychopathie, Epilepsie und deren Verbreitung. Diese Indizes der Entartung .sind noch nicht vollständig, es wären noch einzubeziehen: die Unehelichkeit, der Abort, die Totgeburten und der Selbstmord. Alle diese Gesichtspunkte müssen berücksichtigt werden, wenn man zu der Frage Stellung nehmen will, ob auch bei der jüdischen Rasse Entartungserscheinungen festzustellen sind. Daß diese von den verschiedenen Seiten angenommen werden, auch von den kompetentesten Rassehygienikern, ist ja bekannt. Behauptet doch auch u. a. Schallmeyer, einer unserer hervorragendsten Rasseforscher (Vererbung und Auslese 2. Aufl.), daß bei den Juden häufiger gewisse Degenerationserscheinungen wahrzunehmen sind, als bei der übrigen Bevölkerung. Systematische und eingehende Untersuchungen über die Degenerationserscheinungen der jüdischen Rasse mit Berücksichtigung ailer oben genannten Gesichtspunkte stehen nun zwar noch aus, aber dennoch darf derjenige, der sich lange mit diesen Fragen beschäftigt hat und die Statistik kennt, sich heute schon ein gewisses abschließendes Urteil erlauben. Dieses