Unser Dank!
Die X. DIAFE wurde im Jahre 1932 durchgeführt. Ihr Wanderziel war der Süden und Südwesten Fezzans, ihre Aufgabe die Aufhellung der vorgeschichtlichen Verhältnisse in den Wüsten jener entlegenen Gebiete. Gerade dort unten war es möglich, die Richtigkeit oder den Irrtum unserer Theorie von der geographischen Bedingtheit einer vollkommen ursprünglichen Kulturanlage festzustellen. Die Reisen und Arbeiten wurden genau programmäßig durchgeführt und Ergebnisse erzielt, die alle kühnsten Hoffnungen bei weitem übertrafen.
Die Expedition wurde im westlichen Fezzan geteilt. Herr Dr. Jensen reiste mit Frau Agnes Schulz als Malerin in die Gegend von Ghat und von da aus in die französischen Tassiliberge; ich selbst dagegen wandte mich mit Frau Assisa Cuno als Malerin und dem Kapitän Corriere von der italienischen Kameltruppe als Begleiter in das Sandsteinplateau im Süden des zentralen Fezzan. Kapitän Corriere werden seine herzgewinnende Fürsorge und Gastfreundschaft nicht vergessen werden. Nachdem er uns bis Tel Issaghen I begleitet hatte, kehrte er zurück.
Wenn ich heute nach Abschluß der XII. und letzten DIAFE die große Reihe dieser Forschungsunternehmungen, wie sie durch 30 Jahre hingeglitten sind, überschaue, dann wird es mir klar, daß sie alle Geschehnisse des gleichen Stiles waren. Daß aber gerade diese X. DIAFE, deren erstes Ergebnis im vorliegenden Werk bis zur Druckreife gediehen ist, diesen Stil besonders deutlich auf der Stirn trug, kann mit wenigen Worten umrissen werden: Straffheit bei großer Armut, Aufgabenklarheit, Lebensfreude, Glück resp. Erfolg.
Das Glück schenkte uns vor allem das persönliche Wohlwollen Seiner Exzellenz des italienischen Staatschefs, ferner die Geneigtheit des Kolonialministers Exzellenz de Bono. Es hat uns in unserem deutschen Botschafter, Herrn von Hassell, einen verständnisvollen Vertreter unserer Interessen beschert. In Tripolis war uns Herr Konsul Schubert ein treuer Helfer. Das Glück lag vor allen Dingen aber in der Zusammensetzung der persönlichen Mitarbeiter, die durch Sandstürme und oft unliebsame Unternehmungen hindurch alles freudig mitgemacht und eine Freundschaft geschaffen haben, wie sie nur in derart harten, ernsten und unerbittlich strengen Unternehmungen zustande kommt.
Frau Assisa Cuno ist uns in der Folgezeit entrissen worden. Es ist uns eine schöne und ernste Pflicht, auf den nachfolgenden Tafeln die Belege ihres Wirkens der Vergänglichkeit zu entziehen. Die Möglichkeit hierzu haben mir geboten der Herr Reichskultusminister Dr. Rust, ferner der Herr Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die die Mittel für die Drucklegung bewilligte. Aber auch sonst haben wir für reiche Hilfe zu danken:
Prof. Altheim, Halle; Tenente Apoggi; Prof. Abbe Breuil, Paris; Prof. Capart, Brüssel; Capitano Corriere; Dr. Doering, München; Dir. Fischer, Stuttgart; Prof. Gautier, Paris-Algier; Prof. Graziosi, Florenz; Prof. Hentze, Antwerpen; Ing. Moens, Batavia; Prof. Obermaier, Madrid; Direktor Dr. Priemei, Frankfurt a. M.; Dr. Rassers, Leiden; Prof. Reygasse, Algier; Prof. Röder,
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