Annotation | Ms.: 1787/1788 (2, 3), um 1790 (4), um 1795 (1-3, 9, 10), um 1800 (7, 12-14), bis 1850 (5, 6, 8, 11) : Eintragungen und Gebrauchsspuren bis 1972 (24). - Sehr starke Gebrauchsspuren. Leichter Wasserschaden in Solo-St. (7) und Musiksoufflierstimme (9). Von 1782-1792 war der Frankfurter Kaufmann Johann August Tabor Pächter des Frankfurter Stadttheaters. Als bespielende Ensembles verpflichtete er die Truppen Gustav Friedrich Wilhelm Großmanns und Johann Heinrich Böhms. Zwischen Mai 1786 und April 1788 bespielte Tabor das Theater mit einer eigenen Truppe, deren Musikdirektor Carl David Stegmann war. Aus einem Brief Tabors an Großmann vom 30.11.1787 [siehe Bacher, S. 109/110] geht hervor, daß Tabor schon im November 1787 über eine Figaro-Partitur verfügte und eine Aufführung plante. Nach dieser (nicht erhaltenen) Partitur ließ er die Instr.-St. (3) ausschreiben, und zwar die jeweils ersten beiden vl1-, vl2- und vlc/b-St., die 1. vla-St., sämtliche Bläserstimmen und die erste timp-St. Im April 1788 übergab Tabor die Leitung seiner Truppe an Siegfried Gotthilf Eckardt (genannt Koch). Musikdirektor blieb Stegmann. Die Truppe Eckardt/Stegmann besorgte die EA Ffm am 11.10.1788. Siehe hierzu Bacher, S. 148-156. Zum Material dieser EA gehörte auch die erste Solo-St. Cherubin (2) , wenigstens Akt1-3. Im November 1788 löste sich die Truppe auf. Die Sänger und Musikdirektor Stegmann gingen nach Mainz und bildeten mit der dortigen Hofkapelle das Ensemble des neugegründeten Mainzer Nationaltheaters. Stegmann brachte offensichtlich die Frankfurter Aufführungsmaterialien, darunter die Instr.-St. (3) mit nach Mainz. Das Mainzer Nationaltheater spielte den Figaro in Ffm am 17.10. und 12.11.1789 und am 24.6. und 25.9.1790. Bei diesen Aufführungen wurde das von Mozart im Juli 1789 zur Rolle der Susanna komponierte Rondo KV 577 "AI desio di chi t'adora" eingefügt. Siehe hierzu auch unter (13). In der 2. vl1-St. (3) ist diese Einlage, mit dem Stempel des Nationaltheaters Mainz, nachträglich vor der Ouvertüre eingebunden. Nach der Auflösung des Mainzer Nationaltheaters, dessen letzte Aufführung am 15.11.1792 war, kamen diese Instr.-St. wieder zurück nach Ffm und wurden von 1795 bis 1880, also bis zur Eröffung des neuerbauten Opernhauses, 92 Jahre lang zu Aufführungen benutzt. So befindet sich in der ersten timp-St. (3) die Eintragung: "Am 18. October 1875. (50jähriges Jubiläum des Herrn Capellmeister Ignaz Lachner und/Benefiz desselben, sowie Abschied vom Theater.)/". Zu den Aufführungen von 1795 wurden die Solo-St. Basilio, Figaro, Marzelline von (2), die 3. und 4. vl1-St., 3. vl2-und 2. vla-St. von (3), Musiksoufflierstimme (9) und wahrscheinlich Regiebuch (10) geschrieben. Zwischen 1800 und 1825 entstanden die 2. Solo-St. Cherubin (2), die übrigen Instr.-St. (3) und die Solo-St. (7). Zur NE von 1833 kam Soufflierbuch (11) hinzu und wahrscheinlich nach 1840 die 5. vl1-St. (3) sowie die Instr.-St. (8). - Die Instr.-St. (24) wurden seit 1880 statt der Instr.-St. (3) benutzt. Partitur (15), die KLA (16-22) und die Chorpartituren (23) wurden zur NE von 1936 ausgeliehen beim Verlag. - die KLA (16-22) und die Chorpartituren (23) wurden zur NE von 1936 ausgeliehen beim Verlag. Siegel der "Frankfurter Theater Direct. Ins." in Solo-St. Marzelline (2). Frankfurter Darstellernamen von 1801-1876 in (2, 3 und 7). Besetzung der Aufführungen von 1823 im Rollenverzeichnis von Regiebuch (10). Musikernamen von 1880-1872 in (24). Darstellernamen der NE von 1936-1945 in (15, 16, 20-23). Verschiedene Besetzungen der NE von 1945 im Rollenverzeichnis von KLA (21). Besetzung der NE von 1956 in der timp-St. (24/27). - Im KLA (20) Daten von 1944, in KLA (21) die gestoppten Aufführungsdauern mehrerer Aufführungen von 1945 und 1946. Genannte Aufführungsjahre in den Instr.-St. (3): 1862, 1869, 1870, 1872-1877, 1879. Bis 1875 wurden die Seccorezitative durch Dialoge ersetzt. In der Aufführung vom 27.1. 1876 wurden erstmals die Originalrezitative gespielt. Siehe hierzu eine Eintragung in der timp-St. (3/27). - Genannte Aufführungsjahre in den Instr.-St. (24): 1880-1888, 1913, 1925, 1936-1942, 1944-1953, 1956-1972. Ferner sind genannt die Daten und Orte der Balkan-Tournee der Oper Ffm von 1938: Sofia, Belgrad, Zagreb, Bukarest, Athen, sowie die Gastspiele in Barcelona 1939, 1941 und 1944. Gastspiele nach 1945: 1953 in Bad Homburg, Darmstadt und Baden Baden, 1959 in Paris und Brüssel. - Altes Siegel: Frankfurter Theater Direct. Ins. (2/5). - Alte Stempel: ationaltheater Mainz (3/2), Bibliothek der Oper Ffm (21). - Alte Nummern: 10 (11), 394 (10, 11). - Alte Signaturen: Art. Pf. Opern 90 (10), Musical Texte 440, 441, Mus Hs Texte 432a, b (10, 11), Slg Mansk Mus II 180/814 (25). - Rollen: Conte di Almaviva/Graf Almaviva, Contessa di Almaviva/Gräfin/Gräfinn, Antonio, Barbarina/Hannchen, Bartolo/Bartholo, Basilio, Cherubino/Cherubin, Don Curzio/Don Gusmann [Vulpius], Pigaro, Marcellina/Marzelina/Marzelline, Susanna/Susanne. - Le nozze di Figaro. Figaros Hochzeit. Die Hochzeit des Figaro. Oper, komische Oper, opera buffa, Operette in 4 (3) Akten. UA: Wien 1.5.1786. T: Lorenzo da Ponte nach dem Schauspiel "Le mariage de Pigaro ou La folle journee" von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais. EA Ffm: 11.10.1788. (Theaterzettel nicht erhalten, laut Vorankündigung von 10. 10.1788). Ü: Christian August Vulpius. - NE: 12.4.1833, 30.4.I846, 9.6.1849, 9.7.1850, 13.12.1880. Ü: Adolph Freiherr von Knigge. - NE: 26.1.1902. Ü: Hermann Levi. - NE: 6.4.1913, 20.9.1924. Ü/Bearbeitung: Gustav Mahler (Musik), Max Kalbeck (Text). - NE: 4.4.1936, 18.2.1841, 28.6.1944, 21.10.1945. Ü: Siegfried Anheisser. - NE: 27.1.1956, 31. 10. 1974. Ü: Georg Schünemann (Quelle: Thematischer Katalog der Opernsammlung in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main : (Signaturengruppe Mus Hs Opern) / bearb. u. beschr. von Robert Didion u. Joachim Schlichte, Frankfurt am Main : Klostermann, 1990) |