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Di\ Siefert,

stanzen, sowie von Kohle oder in Schwefelsäure löslichen färbenden Stoffen. u (Kratter, Ueber den AVerth des Ilämatoporphyrinspectrums für den forensischen Blutnachweis. Diese Viertel] ahrsschr. 3. Folge. 4. Bd. 1892.)

Es dürfte deshalb auch jetzt noch für die forensische Praxis von AVerth sein, wenn ihr eine Methode zur A r erfiigung gestellt wird, die, was ihre Schärfe und die Sicherheit ihres Eintretens betrifft, mit der Hämatoporphyrinprobe zum mindesten concurriren kann, dagegen ferner unter Verhältnissen sicher gelingt, die die erstere erschweren oder unbrauchbar machen, und die ohne technische Uebung, ohne Spectral- apparat und Mikroskop im Rcagensglase innerhalb weniger Minuten ausgeführt werden kann.

Mit der Beschreibung eines derartigen Verfahrens sollen sich die folgenden Seiten eingehender beschäftigen.

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Bevor wir uns näher mit dem eigentlichen Gegenstand dieser Untersuchung beschäftigen, dürfte es wünschenswert]! erscheinen, in Kurzem die einzelnen bisher in Anwendung gebrachten Methoden zum Blutnachweis mit besonderer Charakterisirung ihrer A T ortheilo und Nachtheile gegenüberzustellen.

Bekanntlich sind für die Erkennung von Blutflecken in foro zwei Gruppen von Methoden zu unterscheiden, deren eine sich mit dem Nachweis der Blutkörperchen beschäftigt, deren andere auf dem Nach­weis des Hämoglobins und seiner Derivate basirt.

1. Die ersteren Methoden sind in gewisser Beziehung am werth­vollsten, weil die Erkennung der Blutkörperchen jeden Zweifel über die Natur eines verdächtigen Fleckes natürlich sofort behebt. Sie bieten auch bis jetzt die einzige Möglichkeit, mit einem gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit durch vergleichende Messungen Rückschlüsse auf die Thierspecies, der das Blut entstammte, zu ziehen, da der Vor­schlag, durch den specilischen Blutgeruch diese Unterscheidung zu treffen, von den Praktikern aus einleuchtenden Gründen nie acceptirt worden ist. Doch lässt sich ein Nachweis von Formelementen oder gar differentiell-diagnostische Beobachtungen nur in einer relativen Minderzahl von Fällen durchführen, weil die verschiedensten Einwir­kungen der Atmosphäre, hohe und niedere Temperaturen, Fäulniss, mechanische Insulte, AVasser, Säuren und Alkalien (hier ist nament­lich des als Fleckwasser so häufig gebrauchten Liqu. Ammonii caust.