Mitteilung des Herausgebers.
In seiner „vorläufigen Entgegnung“ auf den Artikel des Herrn Regierungsrats Dr. Hi nterstoiser im vorigen Bande dieses Archivs hat Primararzt I) r. B er z e eine Serie von Artikeln angekündigt, in denen er seinen Standpunkt gegenüber der Frage der Meinungsdifferenzen der Psychiater zu präzisieren und zu begründen gedachte. Mitte März 1. J. hat Dr. B. dem Herausgeber einen umfangreichen Artikel überreicht, der die Serie einzuleiten bestimmt war. Aus redaktionellen Gründen konnte dieser Artikel bisher nicht erscheinen; inzwischen ist nun der Verfasser von der Absicht, die erwähnte Artikelserie in diesem Archive zu publizieren, abgegangen.
Die Artikel des Dr. B. befassen sich mit einer eingehenden Kritik mehrerer psychiatrischer Gutachten; es ist nun, wie der Verfasser zunächst mit Recht betont, zu erwarten, daß eine eventuelle Polemik über jeden einzelnen Fall den im Archive zur Verfügung stehenden Raum bedeutend überschreiten würde. Da ferner sämtliche von Dr. B. besprochenen Fälle Gutachten österreichischer Gerichtsärtze betreffen, mußten auch sehr viele locale, ja persönliche Momente in den Artikeln berührt werden, die höchst wahrscheinlich für den weiteren Kreis der reichsdeutschen Leser des Archivs nur ein geringes Interesse haben und eben wegen ihres persönlichen Charakters eines mehr persönlichen Rahmens bedürfen. Namentlich aus diesen Gründen hat sich Dr. B. entschlossen, die Artikelserie nicht in den Spalten dieses Archivs zu publizieren.
Damit ist die Debatte über diesen Gegenstand im Archiv geschlossen. Es muß aber andererseits darauf hingewiesen werden, daß aus dem mitgeteilten Entschlüsse des Verfassers nicht etwa die Absicht desselben hervorgeht, damit die Debatte seinerseits überhaupt zu schließen, sondern nur der Wunsch, den Schauplatz derselben zu verändern; darauf weist schon die ausdrückliche Erklärung des Verfassers hin, daß er sich die Publikation der Artikelserie an anderer Stelle selbstverständlich Vorbehalte und keineswegs gesonnen sei, sich durch wie immer geartete Angriffe davon abhalten zu lassen, nach wie vor den Standpunkt in der beregten Frage zu vertreten, den er nach seiner Erfahrung für den richtigen halten müsse. Hans Gross.