Frankfurter
Staats-Ristr
- NL Dinstag, 1. Juli 1817.
181 .
Lm Verlage der Gebrüder Sauerländer, Buchdrucker und Buchhändler, Ziegelgasse/ G. 17 s.
Deutschland.
Oe streich. Innsbruck, 16. Zuni. „In der tzrmzen ersten Hälfte dieses Monats war die Witte, rung in unfern Gegenden eben so schön und fruchtr bar wie im Monate Mai. Das Heu, welches schon gemähet wird, fällt sehr ergiebig aus, und den Rog, gen, der ebenfalls sehr schön steht, wird man in drei Wochen schneiden können. Das türkische Korn wächst sichtbar heran. Der in ungeheurer Masse auf den Gebirgen gefallene Schnee ist schon so wett zusamr mengeschmolzen, daß man das Vieh mir Ende dieser Woche selbst auf die höher gelegenen Alpen wird treiben können. In einigen Gegenden, besonders auf dem linken Inn < Ufer, haben die Obstbäume durch die Maikäfern etwas gelitten. Nach zuverlässig gen Berichten aus dem südlichen Tyrol stehen auch alle Früchte daselbst sehr schön. Der Weinstock steht schon in der Blüthe, und wenn die Blüthenzeit glücklich vorüber geht, so läßt sich auch ein sehr ge? fegnetes Weinjahr erwarten. Der Roggenschnitt hat bereits daselbst, begonnen, und die Ernte fällt sehe ergiebig aus."
Barern. Nürnberg, 23. Zuni. Aus verschie, denen Gegenden gehen nun die erfreulichsten Anzei, gen vom Abschlag der Getreidepreise ein. Kräftig wirkt hiezu sowohl die schöne Witterung und die frohe Aussicht zu den nahen reichen Ernten, als auch die von den Regierungen getroffenen Maasregel«.
Hier in Nürnberg weichen die Preise seit einigen Tagen. Zn- Augsburg fielen die Getreidepreise zur sammen am 3o' um mehr als 23 fl. Zu München, wo wieder beträchtliche Ladungen von Getrerye für Rechnung der Negierung angekommen sind, welche an die Bäcker um geringere Preise abgegeben wer, den, blieben auf dem letzten Getreidmarkte große Dorräthe unverkauft, und man hofft, daß in Kurzem die Preise zü jenen Verhältnissen zurück kehren wer, den, bei welchen die Interessen der Produzenten mit denen der Verzehrenden bestehen können. Die Fluren zeigen allenthalben eine seltene Fülle. Im Königreich Württemberg gibt der Furchtsame, der aus Aengstlichkeit mehr Dorrach, als er bis zur Ernte n'öthig hat, aufbehiett, das Entbehrliche jetzt willig ab, und der Wucherer sieht mit Schrecken ein er habe seine Zeit versäume, und sucht die Frucht, die ihm vor 14 Tagen nicht um 36 fl. feil war, weil ec auf 50 fl. steigen wollte, jetzt um 14 und 16 fl. an Mann zu bringen, damit er sie in 14 Tagen nicht noch wohlfeiler geben muß. Zm Großherzog, thmn Baden wurde eine Kommission niedergesetzt, welche eine Verfügung erließ, der zn Folge der Ein, und Verkauf des Getreides der öffentlichen Aufsicht unterworfen ist. Die Fruchteigenthümer können zum Verkauf ihres Ueberschusses ungehalten werden. Ze, der muß seinen Vorrath anzeigen,^ und für die Flüchte ist ein höchster Preis bestimmt, |. D. für Warzen