1314
nnsers königlichen Hauses so auszuarbeitcn, daß in weiter Ferne ein Abkömmling Bonaparre's als Elbe des briktischen Thron- erscheint. Solche Skizzen sind -los- auf die Disarrerie des Geschmacks eines Publi- k»ms berechnet, welches gern von Weitem sucht, was es ganz nahe bei sich finden kann, und je sonderbarer eine Sache ist, um so mehr sich daran belustigt. Ein Sonntagsblatt, iko Observer) macht bei Gelegenheit der Thronfolge nachstehende Bemerkungen: ,So sehr wir auch in die großen Lobsprüche einstimmen , welche mit Recht sowohl der Erziehungsmethode beb beiden braunschweigischen Prinzen , als dem Karakter dieser Abkömmlinge unser- königlichen Hauses beigelegt werden, so können wir doch nicht ganz damit ein stimmen , dasi die Erziehung nnsrer künftigen Monarchen außerhalb unsers Landes geschehen solle. Es giebt so viele Eigenheiten in dem Narior nalkarakder: es giebt so viele besondere Gebräuche und Nuancen unter den verschiedenen Partheien bei uns zu beachten, es ist ein so ganz anderes Gefühl in dem Dritten überhaupt, daß nur derjenige, welcher, gleichsam von Zugend auf dazu gewöhnt, unterrichtet, erzogen worden, sich in dieselben schicken kann. Unsre Nation wird auch dem besterzogenen Prinzen immer fremd Vorkommen. Daß diese Aeu- sierungen dem Geiste der Nation entsprechen, ist nicht abzuleugnen; man hegt allgemein den Wunsch, daß ein königlicher Prinz des jetzigen Hauses durch einen in England gebornen Abkömmling die Thronfolge bestimmen möge. Aber man darf dabei nicht vergessen, daß Großörittannien unter den im Auslande gebornen und erzogenen- Monarchen und deren Abkömmlingen zu einer Größe und Ruhm sich emporgeschwün- gen hat, welche er niemals vorher genossen. Als von 17 Kindern der Königiss Anna, der Gemahlin des Prinzen Georg -von Gloucester in feinem roten Jahre starb, und mit ihm die theuersten Hoffnungen der brittifchen Nation begraben wurden, da fiel die protestantische Thronfolge auf die Abkömmlinge der Prinzessin Sophia. Georg I., ein deutscher Fürst, Georg II. von denselben deutschen Gesinnungen beseelt. Georg Hk., obgleich in England geboren, doch den deutschen Charakter vorzüglich schätzend und ihm zur gethan, folgten auf einander, und der Ruhm ihrer Negierungen, der unter den gegenwärtigen Prinzen Regenten auf den höchsten Gipfel stieg, hat sich genugsam bewährt. Zeder Dritte frettt sich der Negierung der Guelfen Schon ist in hiesigen Zeitungen die Aussicht eröffnet worden, daß der Herzog von Kent sich mit einer Schwester des Prinzen Leopold vermählen könne, aber bei der tiefen Betrübniß, welche in nnsrer königlichen Familie herrscht, verdienen solche zudringliche Speculationen jetzt keine Aufmerksamkeit/' (Der Beschluß folgt.)
A tt zeig e.
Die zeitige ! Redaktion dieser Blätter hat ihre Gründe, zu erklären: daß sie nie mit der sonst sehr geschätzten Redaktion der Bremer Zeitung i n irgend einer Berührung gestanden habe. Frankfurt a. M. 27. Nov. i8i7.
E d i c t a l l a d u n g.
Alle diejenige, welche an den Nachlaß des gewesenen hiesigen Schreinermeisters, Johann Gvttlieb Moog und dessen verlebten Ehefrau, Henrietten Charlotten . gebornen Köster, ex (juocuiKjue juris capite edictaliter hierdurch vorgeladen, solche gewiß binnen
Zwei Monaten
bei Unterzeichnetem Gericht mittelst legaler Anwaltschaft an - und auszusühren, als nach Ablauf Vieser Frist der fragliche Nachlaß an diejenigen, welche sich als Erben legiiimirt haben werden, ohne weitere- aubgeantwor- tet werden soll.
Es wird auch hinkünftig keine weitere Ladung als an hiesiger Gerichrskhüre, und zwar nur zu AnhvL rung des reproducia hac eitatione ergehenden Präklusiv * Bescheids erlassen werden.
Frankfurt, den io. Oktober 1817.,
Stadt-Gericht.
Hofmann,
Schoss und Direktor,
H a r r m a n n,
x. Sekr.
Aufforderung.
Der Inhaber der am 15. July 180s. verfallen gewesenen Partial-Obligation Nro. 496. von 1000 fl. Kapital-Antheil an dem durch uns -sub .15. 3uli; 1799. negocirten Großherzoglich Badenschen Anlehen von 500,000 fi. wird hiemit aufgefo.rdert, dieses bis Dato noch nichf erhobene Kapital von heute an binnen drei Monaten bei uns in Empfang .zu nehmen, oder zu gewärtigen, daß nach Ablauf dieser Frist von Seiten hochiöblicher Großherzoglicher Amorrisationskasse in Karlsruhe desfalls anderweitige Verfügungen gerroffen werden.
Frankfurt, den 13. Nov. 1817.
G ebrüder Delhmann.
< ■ .
Literarische Anzeige. '
Das Central- Blatt. Eine allgemeine Chronik und ein Conversarions - unv Verhandlungs-Platz für das gesellige Leben, erscheint regelmäßig jede Woche und'zeichnet sich fortwährend durch seinen mannigfaltigen Inhalt und äußerst geringen Preis vor fast allen ähnlichen Blättern aus. Eine nähere Anzeige davon nebst Probebkättern ist im literarischen Central - CvMI« .toir in Leipzig unentgeldlich zu haben.