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Hnd auch die russischen Truppenmärfche im Weis- fendurger Bezirk beendigt. Vorgestern traf die letzte Kolonne ln der dortigen Gegend ein. Seit Anfang dieses Monat-, wo die russischen Züge nach ewiger Unterbrechung wieder begonnen hatten, sind vier Infanteriedivisionen und zehn Kavallerie» rezimemrev durch den Weissenburger Bezirk gegen MannHeim marfchirt. Der Unterhalt dieser Trup» Pen, besonders die Fourage, war nur mit Mühe zu liefern. Die Magazine von Landau Haben da­bei gute Dienste gethan. Zu Weiffenburg ist der vom König neu ernannte Unterpräfekt, Hr. Billig, (aus dem Oberrhein) eingetroffen. Er war in den letzten Jahren im Ministerium des Inner», zuvor in den Departements« des linken RheinuferS an- gesteüt. Das preußische Korps in der Gegend von Landau ist seit der Abreise seines Oberbefehls­habers, General Kraufeneck, der nach Mainz zu- rückgekehrt ist, namhaft vermindert worden. Es sind nur zwei Regimenter zurückgeblieben, die aber auch nächstens nach Kreuznach aufbrechen und durch Oesterreicker ersetzt werden sollen, die dann wahrscheinlich von Landau Besitz ergreifen werden.

Doch bemerkt man dazu noch keine Anstalten-

General Rapp hat sich nicht lange in der Schweiz «ufgehalden, da der Gebrauch der Bäder von Schivznach bei der vorgerückten Iahrszeit seiner Gesundheit nicht dienlich seyn konnte. Er tst in den Oberrhein zurückgekehrt, von wo er einige Tage nach Straßburg kam, aber sich bereits wie­der in Kvlmar befindet.

Vereinigte Niederlande.

Brüssel, 24. Okt. Seit einigen Tagen sind Mehrere FeurrSbrünste in dem Nsrddepartement ausgebrochen, vorzüglich in den Gegenden von Douai; man vermuthet, daß sie im allgemeinen von Uebeigesinnten entstanden wären. Man hat gestern Maaßregeln ergriffen, um solchen schwar­ten Verbrechen Einhalt zu thun und zu bestrafen.

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Warschau,, 16. Okt. Bet der Ankunft Sr. Maj. des Kaisers, welchen wir das Glück haben werden, mehrere Tage zu besitzen, wird hier ein französisches Theater in dem Fürst Radziwillschen Palars, wozu daselbst alleö in Stand gesetzt wird, eröffnet. Dieser Tage ftnö die französischen Actems von Petersburg hier angekommen.

Wie eS heißt, sollen die russischen Gränzzoll- Aemter aufgehoben werden. Es würde eine große Wvhlrhar für die polnische Nation seyn, daß sie von ihren Landesbrüdern sorvol in Rücksicht deS Handels, als auch ihrer Güter und Familienver. Hättniffe nicht geschieden wäre.

Dieser Tage ist hier wieder eine ALtheilm,, von einigen Hundert Mann polnischer Kriegsge­fangenen auS Sibirien angelangt. M sind noch mehrere Abtheilungen derselben von Irkuzk und Tvbvlsk unterwegs.

' Die hiesige Nationalgarde wird nächstens aufgehoben'

Benachrichtigungen.

iE d i c t a l l a d u n g.

Der hiesige Bürger und Schneidermeister Johann Ja­cob Phengius, ist mit Hinterlassung einer letzten Wil­lens - Verordnung gestorben, wenn er seine Ehefrau, Anna Barbara, gebvrne Menges, zur Universales fernes Nachlaßes eingesetzt hat.

Da nun von Letzterer um Immission gebeten worden, die allenfallsigen Intestat-Erben des Verstorbenenaber unbekannt sind; so werden vorerst alle diejenige, weicht ex qxioctuiqiie titR?o, einen Anspruch an den fraglichen Nachlaß zu haben vermeinen, säictaiitel- hierdurch vor­geladen, sich.binnen einer peremtLrischen Frist von

z'wes Monaten

cbei Unterzeichnetem Gericht, mittelst eines in legaler .Form zu bevollmächtigenden hiesigen Anwaldts anzuinel- den, und.ihren Anspruch gehörig zu begründen, bei Vermeidung, >daß nach .Ablauf des obigen Termins der Hinterbliebenen Wittwe ^des veknneti mit der nachge- ! suchten Immission ohne weiters willfahrt werden soll.

Es wrrd auch hinkünftig reinem weitere Ladung, als an hiesiger Oerichlsrhüre, und zwar nur zu Anhörung de» reproductg, iiac eitadione ergehenden Bescheids ench ^sen werden.

. Frankfurt.den. » 7 . Oktober »8i5.

Gericht erster Instanz.

I. W. Metzler,

Schöffund Director.

H a r t m ö n n , erster Secretait.

Nachdem der hiesige Burger und Bierbrauermeisttt . Johannes Greulich, um Immission in den Nachlaß seiner ! im vorigen Jahr verstorbenen ..Ehefrau Anna SMa, geb. Puth, an gesucht Hatz so werben alle die,eisigen, --welche aus irgend einem Rechtsgrund, gegen gedachte Immission erncn Einwand zu machen haben, hiermit ach gefordert, solchen Einwand binnen

vier Wochen,

peremtorischer .Frist, von dem untengesetzten Dato an, der unterzogenem Gericht.so gewiß vorzubringen lind ge­hörig zu begründen, als rn dem Unrerlassun-jöfall, de« genannten Älerbrauermeister Greulich mrr der nachge­suchten Im Misst vn willfahrt werden soll.

Frankfurt den s. Okr. rws.

Gericht erster Instanz.

Harrmanrr, erster Stkl.