-er freien Sta-i Frankfurt.

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Montag, dm 26. Januar

Nachrichten vom Kriegsschau p tatz.

Von der serbischen Grenze, 6. Jan. In den türkischen Donaufeftungen sind beträchtliche Truppenverstärkungen eingetroffen. Aus einem vor mir liegenden Verzeichnisse der Rationen, für welche die Verpflegsämter in jeder dieser Festungen zu sorgen haben, lassen sich einigermaßen die dahin ge­langten Verstärkungen entnehmen. Nach dicscrn Ver­zeichnisse bestand die Garnison von Widdtu frü­her ans 15,000 M. Inf., 4000 Reitern und 1200 Artilleristen. Seit dem 1. Dez. werden an 20,000 M. Inf., 6000 M. Kav. und 1200 Artilleristen Nationen vertheilt. Nikopoli, eigentlich eine offene Stadt mit einem festen Schlosse, zählte bis zum 20. Nov. 6000 M. Inf., 4000 M. Kav. mit 400 Artilleristen; bis zum 1. Dez. mußten daselbst für 8000 M. Inf., 10,000 M. Kav. und 4000 Artilleristen Lebensmittel und Fonrage in Bereit­schaft gehalten werden. Diese Truppen sollten ans dem Lager von Schumla dahin kommen, weil die Verpflegung bei der Hauptarmee täglich beschwerli­cher und es daher nothwendig ward, sie weiter aus einander zu legen. Semendria hatte bis zum 15. Nov. 4000 M. Inf. und 6000 M. Kav., seit dem 1. Dez. 6000 M. Inf., und 6000 M. Kav. In Rustschuck war die Verpflegung bis zum 8. Nov. auf 16,000 M. Inf., 4000 M. Kav. und 200 Kanoniere berechnet, mit dem 8. Dcz. wurde fie auf 22,000 M. Inf., 6000 M. Kav. und 2500 Artilleristen erhöht. Auch diese letzten Verstärkun­gen sollen von der Armee am Balkan gekommen feyn. Der Stand der Besatzung von Silistria ist im Verzeichnisse nicht aufgeführt, weil die Ver­pflegung dieses Platzes aus dem Innern des Lan­des besorgt wird, welches bei den vorgenannten Fe­

stungen nicht der Fall ist, denen die Lebensmittel auf der Donau zugeführt werden. Die Truppen sollen in ziemlich gutem Stande seyn, soweit sich dieses von türk. Truppen sagen laßt und mit Be­gierde den Befehl erwarten, die Offensive zu er­greifen und über die Donau zu gehen, um ihre Raublust zu befriedigen. Doch sind von russ. Seite solche Anstalten in den Fürstenthümern getroffen, daß sie jede Vesorgniß vor größeren Einfällen in diese Provinzen beseitigen.

Gr rechenland.

Die griech. Biene vom 25. Nov. enthält folgen­den Bericht von der Armee des östt. Griechenlands:

Im Hauptquartier von Livadia, am 18. Nov."

Unser Sieg bei Distomo war ein glückliches Vorzeichen für unsere Unternehmung gegen Liva­dia. Der Befehlshaber Maurovunioti erhielt zu­erst Ordre, sich mit den von ihm angeführten zwei Pemakosiarchieen und dem Kavalleriekorps beiGre- uitzo zu postiren; zugleich zeigte der Obergeneral dem Kommandanten von Livadia, Muhurdar-Aga, an, daß er beschlossen habe, die Stadt einzuschließen und daß er ihm, um Blutvergießen zu vermeiden,

6 Stunden Bedenkzeit wegen eines ehrenvollen Ab­zuges lasse. Muhurdar-Aga vertraute auf dir Fe­stigkeit des Platzes und da er eben erst 200 Reiter aus Euböa zur Verstärkung erhalten und auf neue Hülfe von Omer-Pascha rechnete, übrigens auch verproviantirt war, so verlangte er 5 Tage Frist für eine bestimmte Antwort. Der General ließ darauf die ganze Armee verrücken und wir waren kaum vor der Stadt angekommen, als man auch gleich Unterhandlungen begann, die denn auch bald beendigt wurden. Gestern rückten wir in die Stadt,