asr. 157. Morgenblatt.
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salonfähiger, noch etwa dadurch, daß vielleicht auf einmal irgendwo ein beliebiges Richterkollegium anstatt des Verleumders den Verleunideten in Buße nimmt Das mag für die Herren von Tübingen und Reutlingen genug sein.
Nach dem oben flizzirten Introitus gelangt der Erguß des Ausschusses in medks res. Er nennt die Payer'sche Rede zunächst einen Angriff auf die Stellung des Kaisers im deutschen Reiche. Er geht noch weiter und behauptet, Herr Payer wolle überhaupt keinen Landesvater. Auch im Einheitsstaate wolle die Volkspartci kein persönliches Regiment. Man wisse ja, wohin sie strebe: sie wolle die Republik. „Bei der Zugehörigkeit zu einer solchen Partei"
so heißt es nun weiter — „wie kommt Herr Payer dazu, auf einmal so intime Gefühle für seinen Landesherrn zur Schau zu tragen, zu thun, als ob man für das Württembergische Fürstenhaus durch's Feuer ginge? Hat er das Recht dazu, er, welcher dem Staatsoberhaupt überhaupt die landesväterliche Stellung abspricht und dies in demselben Athemzuge auch in der vorliegenden Rede gethan hat? (Er drückt sich so aus: er sei sich eines I Hyperloyalismus nicht bewußt — aber man weiß, was das bedeutet.) Der wahre Grund ist, daß es Herrn Payer nur darauf ankommt, nicht dem Landesherrn etwas zu-, sondern dem Reiche möglichst viel abzusprechen und dadurch das Reich zu schwächen, in lvelchem wir allerdings den besten Hort und Schirm gegen die Ziele der Volkspartei verehren." Dies Gemeugsel von Halbwahrem, Unwahrheiten und Verdrehungen soll einmal näher untersucht werden. Die Frage, ob die Dolkspartei republikanisch sei oder nicht, I hat eigentlich mit der vorliegenden Angelegenheit gar nichts zu schaffen. Es ist richtig, daß die Demokratie das Persöhnliche Regiment nicht will, weder im Einzelstaat, noch im Einheitsstaat. Aber darum hat doch ein demokratischer Abgeordneter die Befugniß, für die verfäflnngs- mäßigen Rechte des Landesfürsien gegen centralistische Uebergriffe aufzutrcten. Tas Schriftstück giebt Herrn Payer selbst wenig später die Waffe in die Hand, indem es von dem Recht der Krone im deutschen Reiche spricht: „Dieses Recht der Krone ist ein Recht des Volkes, und dieses Rechtes kann und will das Volk zu seinem eigenen Besten nicht entsagen." Wenn nun ein kaiserliches Recht zugleich Recht des deutschen Volkes ist — die Tübinger Volksmäimer sagen ja so — so muß auch ein ! Recht der württembergischen Krone ein Recht des wärt- ....... _ UHVt lumE, |U „noe tembergischen Volkes sein und der Abgeordnete Payer I *d) davon abstrahirt und »bstrahire auch jetzt noch davon mit Willst. ... v •. CYtr#- v . l ... . S ' I i'irffiifii mif hntt «____ i.e f? .
Frankfurt, 5. Juni.
Die treffliche Rede, welche der demokratische Abgeordnete Payer jmi 5. Mai im Reichstage hielt, ist von Freund und Feind gewürdigt und anerkannt worden. Die freisinnigen Parteien aller Schattirmigen begrüßten sie als eine scharf« und unerschrockene Kundgebung gegen die Bestrebungen jener Elemente, welche nur die Berechtigung eines autokratischen Willens im Reiche gelten lassen und darum mit den Rechten des Parlamentes wie der Einzelstaaten gleich rücksichtslos aufräumen möchten. Von einem Blatte, dem man Wohlwollen gegen die Demokratie gewiß nicht nachsagcn kann, vom „Fränk. Kurier", ist seiner Zeit rückhaltlos eingestanden worden, daß Payer dasjenige zu sagen wagte, was unausgesprochen auf Aller Lippen lag. Und auch die Gegner haben der bei allem Freiinuthe sachlichen und uiaßvollen Rede ihre Anerkennung nicht versagt; sie haben zwar die Ausführungen Payers zu widerlege» versucht, doch zumeist keiner illoyalen Kampfmittel zu diesem Zweck sich bedient. Eine Ausnahme macht der — natürlich! — der Liberalismus Württembergs, der unter der Firma .deutsche Partei" die niedrigsten Handlangerarbeiten für die Bismarck'sche Reaktion verrichtet. Der „Ausschuß der deutschen Partei in Tübingen und Reutlingen" hat eine langathmige Erklärung gegen den volksparteilichen Abgeordneten losgelassen, deren Lektüre wieder einmal den moralischen und intellektuellen Niedergang dieser traurigen Abart des süddeutschen Liberalismus zeigt.
Vorausgcschickt sei, daß der Abgeordnete für ReuUin- gen und Tübingen, wie er in ganz Deutschland mit seiner oratorischen Leistung Beifall erntete, so sich insbesondere der Zustimmung seiner schwäbischen Landsleute zu erfreuen hatte. Auch die Nichtdemokraten, sofern sie die durch die Rcichsverfassung gewährleistete Selbständigkeit den Einzelstaaten aufrecht erhaltm wissen wollen, billigten de» Protest, den Payer gegen den Versuch erhob, den „preußischen Landesvater" auf dem Wege einer kaiserlichen Botschaft nach Württemberg zu verpflanzen. Je allgemeiner der Beifall war, welcher Payer zu Theil wurde, desto ingrimmiger ward die Wuth der Pseudo- liberaleii, die sich endlich in der erwähnten Erklärung Luft machte.
Ein schwäbischer „Nationaler" kann eine Polemik mit ber Volkspartei nicht führen, ohne mit einer Verleumdung t» beginnen. Das ist ein geheiligter Brauch der .Staatsanzeiger"- „Reichspost". Merkur'- Gesellschaft; der Zweck, das Vaterland gegen „innere Feinde" zu vertheidigen, muß die fragwürdigsten Drittel legalisiren. So beginnt denn erklärlicher Weise auch der Erguß des Tübinger und Neutlinger Patrioten-Konsortiums mit einer Anklage gegen die Leute, welche bei jedem Hiebe, der dem deut- schen Reiche versetzt wird, laut aufjubeln. Die alte Lüge! Sie wird aber weder durch das Alter anmuthiger und
ten; aber immerhin waren auch sie bunt genug bemalt und boten mit ihren chiguonartigen bizarren Frisuren, geschmückt womöglich mit wehenden Federbüschen, Lehmklumpen oder rother Farbe und mit der Lanze oder dem Bogen und Psefi in der Hand ein hübsches malerisches Bild.
Vom Lubi nahmen wir in direkt westlicher Richtung un- seren Weg durch das Land der Bena Putu-Lupula, eines kleinen Stammes, der die Sprache der nördlichen Tuffelange spricht, und der Bena Kassongo, passirten einige Dörfer „nicht hansrauchender" Tusielange und erreichten am vierten Tage schon das gelobte Land des heiligen Hanfes, das geliebte Heimalhland unserer Bena Mojo, der gläubigen Verehrer und Raucher des riamba. Das westliche Lubi- Plateau ist besonders fruchtbar und gut bevölkert, obgleich ,m Gebiet der Tuffelange die vielen verlassenen Wohnstätten «engen find von dem unbarmherzigen Vorgehen der Hanf- ^ucher gegen ihre den alten Sitten trengeblienen Brüder, die Lästerer ihrer heiligen Lehre, die Tschiplumba. Unendlich Mel Urwald, an den unzähligen kleinen, tief in den Boden eingef^nttenen Wasserläufen und in deren breiten, tiefen Ovellschluchten wachsend, oder als kleine Dschungel oder ßevße zusammenhängende Waldungen die Ebene bedeckend, °uf diesem Landstriche zwischen dem Lubi und h™“zwischen der Campine. und dem Urwald der Landschaft einen mit einem bimtgefleckten StgerfeHe vergleichbaren Anblick verleiht. Der verhättniß- mäßig begueme Weg windet sich fortwährend schlangenartig an den Schluchten vorbei, und nur selten ist einer der vielen Bäche zu Passiven, die nach allen Richtungen hin ihren Lauf nehmen, ft daß es schwer hält, Wasserscheide dort heraus zu finden. Tas meiste Wasser wird indessen durch die beiden kleinen Flusse oder größeren Bäche, den Lnbudi und Man- samgome, dem Lulua zugeführt. In der Campine und in den Bachwäldern wachsen vielfach Palmen, und Kautschuk findet sich m allen ans tockeneren und nicht zu steil gelegenen Orten wachsenden Urwäldern noch in ziemlicher Menge; außerdem sind die Gegenden des Mansamgome reich an schonen Eisenerzen. Nach einem Zeitraum von 11 Tagen und 9 sehr parken Märschen (von durchschnittlich 6-7stün- diger Dauer) erreichten wir Mnkeiige.
Am 20. Juni, während des Üebersetzens über den Lnlna, nahm ich eine Zählung der Karavane vor, welche eine Zahl Nun 1 5 Männern, 80 Weibern, 50 Kindern und 1 ©äug- ling ergab. Verloren hatte sie 3 Tusselangemänner - sie selbst neunen sich lieber Baluba — 1 Sklaven und 2 Weiber
di« Expedition wichtiges und tüchtiges Mitglied, prunkte in einer schwarzseidenen alten Manttlle auf alten, von Wißmani, !?^?Erehrtm Socken — mit einem Worte, die Pracht der Kostüm« war groß. Drei Neger mit drei großen, mit ©äußern gezierten Fahnen des Häuptlings eilten jetzt im schnellen Snufe, freudeschreiend und die Fahnen schwenkend, voranf, wahrend d» Karavane sich langsam unter den Schlägen der beiden großen Trommeln in Bewegung setzte. Kalamba uoronf, hinter ihm her die Trommeln und seine Leut«, fo daß ich mit den Trägern zuletzt folgte.
In der Stadt tobte ein nicht enden wollender Jubel der Tuffelange, ihren Häuptling wieder in ihrer Mitte zu sehen denn em Theil der Einwohner hatte ihn schon für verloren Schalten und geglaubt, er sei mit dem Weißen in dem unendlichen Wasser verschollen. Ich war bei meiner Ankunft auch freudig überrascht, da Germano während meiner Abwesenheit zum großen Nutzen der Station gewirkt hatte. Ich fand em geräumiges, solide gebautes Haus vor, auf einem großen, gut gesäuberten, viereckigen Platze, ferner schöne, reingehackte, breite Wege, Bananenpflanzungen, Ziegenherden re. Mit einem Worte, mich empfing ein freundliches wohnliches Heim, und es war mir wirklich ein Genuß, endlich einmal wieder ein bequemes und sauberes kleines Haus betreten zu können. Ich habe seit den zwei Monaten, die ich hier bereits nach meiner Ankunft verweile, einige Verbesserungen an ben Bauten und einige neue Pflanzungen beschafft, und glaube im Stande zu fern, zukünftigen Mitgliedern der Station eine einigermaßen wohnliche Stätte überliefern zu können Ich werde meine Thätigkeft indessen auf die jetzigen Einrichtungen beschranken, da es mir an Arbeitskräften resp, an fazenda ju ihrer Bezahlung fehlt. Den neuen Ankömmlingen wird es obliegen, je nach ihren Bedürfnissen für mehr Wohnungen zu sorgen. Das hiesige Wohnhaus, aus Pfählen und Lehm ausgebant und mit einem Strohdach versehen, ist co. 10 Meter lang und 5 Meter breit. Ein geräumiger Korridor trennt zwei geräumige Gemächer, di« mit Tischen und Bänken und einer Bettstelle möblirt sind, natürlich alles in primitiver Weise hergerichtet, ans Pfählen, gespaltenen Palmenzweigen u. s. w. Das eine Zimmer dient augenblicklich mir al« Wohnung, das andere als Waarenlager und Schlafstelle für Germano, während der Korridor zwei kleine Diener des Nachts beherbergt. Außer diesem Hause besitzt die Station eine Küche, ebenfalls aus Lehm erbaut, und einen Viehstall ans Stroh für die Ziegen.
Die Nein« Ansiedlung liegt auf unfern alten Fundstelle,
natürlichen Todes, 1 Träger von Malange durch ein Raub» lhlcr, ein Träger aus Mieketta und 1 Tusselangefllave er- Uftrdet, 1 Tusselangeweib und 2 Kinder vermißt. An Waaren für Bezahlung von Rationen standen mir in Nvangwe 320 Ellen Baumwollenzeug, 2 Slück Malange fazenda ä 18 Ellen, 40 Pfund Kauris und circa 10 Pfund Perlen zu Gebote, mit denen ich zu meiner große Genugthuung nahe an 300 Menschen ungefähr 21/» Monate lang verpflegt habe, ohne daß auch nur ein Einziger Grund gehabt hätte, sich über Hunger zu beklagen.
Unser Einzug am 21. Juli 1882 wurde mit großem Pompe vollführt. Etwa */* deutsche Meilen vor dem Ziele, wo die Anpflanzungen der Stadt beginnen, wurde plötzlich an einer buschfreien, mit Jungen Anpflanzungen bewachsenen Stelle Halt gemacht, und ein hochkomischer Anblick zeigte sich dem Zuschauer. Es war ein kurzer, aber ein ernster, wich- tiger Akt, als alle die schwarzen Gestalten sich plötzlich in bunte, zum Malen geschaffene Karrikaturen verwandelten. Die Tuffelange machten Tollette, um in ihre Heimathstadt würdig einziehen zu können, und zu meiner großen Verwunderung ram bei dieser Verpuppung ein Stück fazenda nach dem an- bcrn, die ganze Nyargwe'r Rations-kazenda re. re. zum Vorschein. Wovon hatten diese Leute unterwegs gelebt? Al.erdings war ihnen in denjenigen Gegenden, wo die Macht der Araber, der Barna Länga in Ansehen steht, der Umstand Lj -Hulse gekommen, daß die Pflanzungen der Eingebornen- Törfer gleichsam als eine res nullius den Reisenden zur freien Disposition stehen. Früchte der Pflanzungen kann jii es Karavanenmitglied ad libitum sich aneignen; ein Vergehen gegen die Regel ist es nur, sich an Hausthieren zu vergreifen. Außerdem hatte ihnen stellenweise das nach den Branden ausgesprossene junge Gras einen guten Vorrath an Staupen und anderen eßbaren Insekten geliefert; und über- Haupt waren die Preise auf der ganzen Reisestrecke doppelt so billig als z. B. in Kioko; aber ein Wunder bleibt es mir doch, wie karg diese Leute ihre Lebensbedürfnisse zu bemessen wissen.
Nachdem die ganze Gesellschaft in alle möglichen Kostüme und Umhängsel sich gehüllt hatte, ordnete sich der Zug, und die beiden großen Trommeln gaben das Zeichen zum Abmarsch. Der Häuptling Kineme, ein schon bejahrter Mann, dessen Favoritin während vergangener Nacht in Folge ihrer Entbindung gestorben und begraben war, erschien in rother Husarenuniform und in Pantalons von von rothem Flanell. Sangula, bi« Schwester und Rathgeberin Kalambas, ein für
schließung ernennt er den Reichskanzler." Und nun fraget
ttür: Ist mit diesem Geschreibsel die staatsrechttiche An» I <*«■,. •• -—“i™,-
schauuna widerlegt und befpitint hnü fAnnhoa,,™k I IchAr macht oder Abänderungen annimmt, von denen sie vor-
" wioeuegr^^eitigt, daß Buildesrath und ' aussetzen muß, daß dadurch die Interessen der Zuckerindustrie
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. Mitttvoch, 6. Iutti 188L
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I Reichstag allein das Recht der Gesetzgebung haben? Kann I gefährdet werden. Angenommen aber, es kommt kein Gesetz zu I aus einzelnen Rechten des Kaisers ein vollständig neues I Ekande, bann wird es nöthig fein, eine Verlängerung dieser und ungleichartiges abgeleitet werd n? Die Elpekiora- I abgeänderten Gesetzes eintreten zu lassen und damit ist nicht, 2 ÄÄ» iVWÄ* Ä»“ iR.«S »Tw »S
| daß nach der Reichsverfassung der Verkehr des Kaisers I erwünscht. a ä
l mit dein Reichstage nur nach Maßgabe der Beschlüsse!, Abg. Schwarzenberg begründet seinen Antrag. So | des Bundesraches zu erfolgen hat ausoenomnien die I r ,e „ . I'^Esswäriige Gesetz in Wirksamkeit bleiben wird, -ÄÄ iVfiietrsÄ: sää
I ^le . »Nordd. Allg. Ztg. hat anerkannt, daß der I Ausgaben fürExportbonistkationen bis mindestens zu 18,900,000^ I “öifer nicht Souverän, sondern Organ des Verkehrs I vermehren, ohne daß die Steuereinnahme um einen einzigen zwischen Bundesrath und Reichstag sei und wenn die ^'»'"g Sfwachsen wz„ Ein solcher Zustand erfordert die Ä« M dltz «nnlniß
17”cpt, so ist sie zu bedauern und Diejenigen mit ihr, I zuckerungSfabrikation. DieDeffauerStrontianit.Melassefabrikzeigte als deren politische Nährmutter sie sich gcberdet. I auf ein in Aussicht genommenes Anlagekapital von Dem Abgeordneten Payer aber kann ein ft total UN- | eine Dividende, von 75 pEt. vertheilt werden wird.
»TffJ«61?” ff M°ch. W Ä ÄS3 ÄS
tOflt, wie das hier besprochene nur förderlich sein, denn | täglich große Kapitalien in einer Industrie engagirt werden in seiner ganzen Kläglichkeit und Nichtsnutzigkeit beweist | später in eine schwierige Lage kommen kann. Will man e§, daß Recht und Wahrheit auf Payers Seite sind. I für °bs°-
! JJV" beruhigenden Ueberzeugung wollen wir das setzen. Ich bitte, rneweu Antwg"an7unehmen. 1884 W’ «ctpite! über den „Ausschuß der deutschen Partei m Tü- | Abg. v. Minigero de: Ich und meine Freunde legen hingen und Reutlingen" und seine Ausschußwaare I $5m. § 2 der Kommission keine besondere Bedeutung bei, da schließen. I Regierung wie Reichstag sich des transitorischen Charakters des
---------------- t r I Zier Beschlossenen im eminenten Sinn« bewußt find. Alles
I Drängt dazu, möglichst bald zu einem Definitivum zu kommen.
Arulfther Reirdstaa. I Abg Schwarzenberg hat selbst bi« Schwierigkeiten borge-
»»«.»wand» „s,ttÄ X2.Ä.S S’ 0. Berlin. 5 ".uni I Melasse dem EteuerfizkuS gegenüber, des bisher ganz steuer- Am Tisch« . de, BundeSrathe« v. Bötticher, Burchard, von I «E'n ^m Theil noch unbekannten Manipu-
Schelling u. a. Die zweite Berathung des Gesetzentwurfes be- I her ,6U b‘Xt‘ Ul’91 *VQ Qm Platz, und
treffend die Steuervergütung für fiucker steht vor I !?ire9ttTU1'*9, ®.UB 6«nügenber Zeitraum für ihre
S 2, den die Kommission der Regierungsvorlage zugefüqt hat I t"'96*» ^Eiden, der mit einem Jahre zu kurz Er lautet: „Die Bestimmungen dieses Gesetzes treten nut dem I weitergehenden Termin
1. August 1885 außer Kraft. Wird bi« zu diesem Zeitpunkt nöthige B nkulimna^ in sich ^EMifton eine sachlich ganz un- ein auderweiteS Gesetz nicht erlassen, so treten mit diesem Zeit- I " sib» gu 1 »«« av c. .
punkt di« Bestimmungen bei Gesetzes von 1869 wieder in I WinMhnrR V Aeußerimgen de, Abg. Dr.
Kraft." Schwarzenberg beantragt, die Frist für die Gel- I ’smxa bV ®entrr“mVtnftl°" "'vieler Frage
tun« des Gesetzes um ein Jahr zu verkürzen und es bereits am I Erhöhung der
1. August 18:4 außer Kraft zu setzen. ^bensteuer um 10 Pf. «dM also b.e 3lü6eninbuftrie um
Abg. Windihorst: Was die Regierung in ber Vorlage I Jt ^rhnrrhnnfifnHnn" , e“ Ä'“Ja jLT Sle“^be 9efttrn ab- verlangt, ist zu wenig. 68 müssen aus dieser Quelle noch arö- I eJboitbonififation auf 8 Jt 80 ®f. pro Gentner Zucker feere Einnahmen fließen, und ich hätte den Äntrag gestellt,Sie I ",5 “e bie 3iibtiürie von 6 Mill.
Zuckerrübensteuer um 10 Pfennige zu erhöhen. Nachdem aber I ^QrC" Kommission ist der Antrag
der Regierungskvmmissar erklärt
Augenblick die verbünveten Regierungen nicht gewillt feien auf I JU veranlassen, die definitive Negulirung der
einen derartigen Vorschlag einzugehen, so daß mit großer Be- I L6°^^nehmeii. TaS liegt ,m Interesse der Regie-
flimmtheit anzunehmen ist, daß für den Fall der Annahme I 5* t?.' ‘ ber 3nbuPrie. Ich bm aber auch Mit der Dauer eines
eines solchen Antrages das Gesetz nicht zu Stande käme, so habe I S'CVheisse ftboch freilich, ob in dieser Zeit ein
oi..w.8i|u(ui -Lumy jvui uiiv vor riogeoronere Payer I *u< ""von abprahirt und abstrahir« auch jetzt noch davon mit I LK g,?.al-»IWt■ t°'IUn ^chotzfikretär theilte uns
Tw Weiftn an Neckar und Echaz werden nun wohl be- I Abg. Buhl tritt für den Antrag der Kommission ein Da« I fung eingefandt hätten. Wir schlossen daraus, daß eine Vor-
gteifen, daß Payer zu feinem Auftreten vollständig kom- I große Interesse ber Reichsfinauzen an der schleunigen Regelung I ff e)1-®“rten fti. Eiivartung ist getäuscht; ich
Petent war. Daß er sich gegen den Hyperloyalismus der Zuckerstener einerseits, die großen dieser Regelung entgegen® | schränkuna d^r Daue"? d^«Ä« ^täuscht. Sie Be- verwahrt«, haben wir allerdings für überflüssig gehalten- stch°"den Schwierigkeiten andererseits haben zu ber im § 2 I Fs zu vermeid 6 ,ft ble t"’3'SE ^Petenz,
bie,"e Versicherung zu geben KtteSwunMem inKraft tiitt, toenn bis batinMe Zucker' Bo er iuS: Da, Material ist von ben Regie-
nid)t nöthig. Tem liberalen Schwabenthum ist indessen I steuer noch nicht definitiv geregelt sein sollte. Nach einer Rü- I ass 8unnMdi^nh88r ^‘^^egierung vorgelegt, hat sich aber offenbar der Unterschied zwischen Loyalität und Hyper- benernte, wie die vorjährige war, find etwa 5,4 Millionen I U1? daraufhin die Zuckerreform zu be-
loyallsmus abhanden gekommen. „Man weiß ja was 6tr- Melasse zu erwarten, aus denen mindesten« 1,8 Millionen I to ‘ 1 68 1,1 die Enquete als nöthig erwiesen,
diese Verwahrung bedeutet" — läßt eS sich vernebmen 5^' Zucker gewonnm werden; da, bedeutet einen Steueraurfall Ter Antrag Schwarzenberg wird gegen die Stimmen de, und bekundet dadurch, hnü t’°n 16 Millionen. Aber gerade diese Frage der Melasse fetzt I Fortschrittspartei abgelehnt und § 2 unverändert angenommen.
6 r1.-r r’Cnf 2ol)<1?liät c6en n|4t§ einer Steuerregelung große Schwierigkeiten angesichts der fort- I Außerdem empfiehlt die Kommission die Annahme folgender als em Ausfluß serviler Gesinnung, Iliafts als Hyper- währenden technischen Fortschritte entgegen. I Resolution: .Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichs,
loyalisrnus ist. Schatzfekretär Burchard: Ich kann zunächst die Voraus- kanzler zu ersuchen: die zum Zwecke einer Revision der Gesetz,
Endlich kommen die Herr-N zum Kern Der Kaiser j'?ung de, Abg. Windthorst dahin bestätigen, daß die verbün- I S-vung über die Zuckerbesteuerung von den verbündeten Regie-
ist so fübren ii- m'. tV/ » 7? Kaiser beten Regierungen allerdings die Frage der Revision der Zucker- I rungen in Aussicht genommene Enquete auf die Ermiteluna
s.5 L ksife ÖU!: 1 "^ch^.^los beaustriigtez Organ besteueremng durchaus als eine sofort zu lösende auffaffen. Sie I aller in Betracht kommenden Verhältnisse des Rübenbaues der i.«s BundesrathS; vielmehr sind ihm bestimmte selbst- I haben Schritte gethan, die Enquete-Kommission zu berufen. I Zuckerfabrikation, der Zuckerkonsumtion und des Zuckerhandels ständige Befugnisse übertragen; er ist im Reiche wirklich Diese wird schon im Lause dieser Woche ihre Thätigkeit begin- I **nb aus alle bekannt gewordenen Formen der Besteuerung deS der Kaiser; das Recht der Krone ruht auf seiner Person " "'V? voraussichtlich im Saufe dieser Sommers ihre Arbeiten SuÄere M .erstrecken; zur Vernehmung nicht blos Rübenbauer
Wie Minrifinnm 1 wts «h wJir t it. tr JU e,lbe bringen. Die Bundesregierungen werden, sobald die I unb Zuckerindustrielle, sondern auch solche Industrielle, welche
T blosse Exekution Enquete-Kommission ausreichende« Material geliefert hat, an Zucker oder Melasse zu gewerblichen Zwicken verbrauchen und
der Buiiiesrathsbefchlusse ein wirkliches Recht wäre, und bie Revision ber Zuckersteuer herantreten unb versuchen, einen I andere Personen, welche sachdienliche Auskunft geben können
auf der Person des Kaisers ruhe. Doch hören wir weiter- Gesetzentwurf aufzustellen. Ich kann allerdings nicht mit Be- I »u berücksichtigen und bie Vernehmung öffentlich stattstnden zü
„Seine Unterschrift gehört zu jedem Gesell finh mmmtheit Voraussagen, ob wir denselben znm nächsten Herbst lassen; die Vernehmung, sowie die Berathung der Kommission
Berufung Eröffnnno Neitamsno linh t "l»er Frühjahr werden vorlegen können. Der von der Kom- I "ach Möglichkeit zu beschleunigen, damit'daS auf Grund der-
de« Ni,nh-°^.s « "0' . Schließung sowohl Misfion vorgefchlagenen Klauseln bedarf er nicht. Die Regie- selben emzubringende Gesetz schon für bie Kampagne von
bej Bunde-rathes , wie des Reichstages anhelmgegeben, I rung hat von jeher ber Entwicklung der Zucke»steuergesetzgebung I 1884/85 in Kraft treten kann.
und ebenso kann er durch seine Vertreter zum Reichstage Entwicklung der Zuckerindustrie volle Aufmerksamkeit Abg. Härle dankt zwar dem Abg. Stengel dafür daß er
sprechen, wie er es in der Thronrede bis jetzt in unbe- I Bestimmung angenommen, so | bie ungünstigere Lage bet württembergischen ^Fabriken hervor!
Hattet« äM|« gd»«n halt « mch ,-itt-Thr°ttr<d- sich tonti" ta Ä b.» w, .. f. &
nicht vom Bundesrath machen lassen. Rach freier Ent. Vorschlag ,n machen, bann ist di. Bestimmung entbehrlich, Dst'württembermsche ^gierung^de"ma«?tm Iffenee Anö^tat schließung ernennt er den Reichskanzler." Und nun fragen I Bestimmung in dem Sinne auf I die Industrie des Landes nachrühmen müsse sei die erste ae-
' “ - ------- ------- * - I k»R-S«rungnichi^u.üben, daß sie mit Rücksicht hieraus Vor- wesen, di! im BundeSrathe die Ausstellung'eimr sogenannte
■ I Enquetekommiffion beantragt habe. Wäre die L'ge der würt- __ ■ 1 tembergischen Fabriken eine so verzweifelte, so würde die roürt-
Jemttkton.
Dr. Pogge's Bericht ans Centralaftika.*)
II. (Schluß.)
Am nächsten Tage, sruh Morgens — fährt Pogge in seinem Brief vom 20. September 1882 fort — wurden im Vager der Tusselange lange Reden gehalten, die Männer hmtirtm zur allgemeinen Erheiterung ironischer Weise die Kriegstänze der Wilden und Kalamba Mukenge schickte mir einen Träger, mir zu erklären, daß es nöthig sei, hier mindestens vier Tage zu bleiben, um sämmtliche N'Gongo- Wohnnngen zu zerstören, damit das Gerücht dieser Züchtigung weit in die Umgegend dringe, und uns bei den benachbarten Basonge in Respekt setze. ES gelang mir indessen, den Häuptlng noch im Laufe des Vormittags zum Aufbruch zu beweKn, da es cs ihm schließlich auch rathsam erschien, m Anbetracht des Pulvermangels seine Ziegen- und Hühner- Nachlesegelüste aufzugeben.
Nach zwei kleinen Tagemärschm von hier, im Lande der Basonge, erreichten wir, in westlicher und südwestlicher Richtung marschirend, die uns bereits bekannte Fähre des Subi- Bes und bewerkstelligten noch an demselben Tag« di« Pas- dcsselben. Ich kann wohl sagen, mit mir war unsere ganze Reisegesellschaft froh, die größeren Flüsse hinter sich zu wissen. Es galt nur noch, den SiUua zu überschreiten, aber wir waren bei einer Canoepaffage doch nicht mehr abhängig von dem Wollen oder Nichtwollen wilder Menschen. Der Lubi scheint eine Art von Grenzscheide zu bilden zwischen körperlich verschiedenen Slämmen. Die schlanken Gestalten die schmäleren und längeren, mit freundlicherem Blicke aus- gestattcten Gesichter der uns am Westufer des Flusses an- psangenden Eingeborenen übten einen guten Eindruck auf mich aus im Vergleich zu den Basonge und ihren östlichen Nachbam mit ihren robusten Körpern, der breiten Stirn und den starken Kinnbacken, überhaupt mit der bulldoggähnlichen Physiognomie. ES waren Bacua, Tschiluniba und Bena Pntn, von denen die ersteren dem Lnntn-Stamme angehören deren Land sich in der Breite ungefähr vom kleinen Mucamba- See bis zürn Lubi erstreckt. Die Tschilumba hatten allerdings das Gesicht nicht so kunstvoll hübsch und symmetrisch mit bunten Farben bemalt, wie ihre Verwandten am See, die „bemalten" Tusselange, wie Wißmann und ich sie nanu-
*) Siehe Nr. 153, Morgenblatt
