Beilage zur Frankfurter ZeiluM
«
mchm.
1*
be
h- 1
l.
t»
Iruillkton
72
ab i
Kr 1
cb S*
et i
<■1
«
>a
et at
iv I
X» -- be \
ie et
h- J en X tr i
« i h» I
n« i >l- I t) 1 da \ e« at ■ »6 1 «r - en ' ir. ’
k l
t
« j et
» 1
n. ■
ȧ 1
i*
18 1
ch
en :
hr I
R i en ; » \ ei iit ä u« - ib ht 5 ar 's
ite i iie *<
ht
tt !
Ul i
10 J
1. Der XVni. Dolkswirthschastliche Kongreß -spricht sich entschieden gegen die Einführung des LaBsksrnonopols in Deutschland aus, da dieselbe aus volkswirthschaftlichen Gründen durchaus verwerflich erscheint.
2. Zur llebringen ist der Kongreß der Ansicht, daß Beim Eintritt einer Eteuerresorm die höhere steuerseitige Be-
? »
: MX. Deutscher Jngenkeurtag.
6. ll. M üu chen, 4. September.
Mit dem Schluffe der 2. und letzten Plenarsitzung der 19. * Hauptversammlung des Bereius deutscher Ingenieure am 3. Sep-
Die achtzehnte BerfammlttNA
des
Aevlslhkll voldswirlhschastl. Ksv-reffer p pcha
vom 2. bis 5. September 1878.
(Don dem Spezial-Korrespimdeuteu der.Frankfurter Zeitung.') IL
Käthe Beanmont.
Nach De Forest von Slate Steinitz.
(Schluß.)
, 39. Kapitel.
Bevor er mit der Tochter sprach, begab sich Frank zu dem Vater, dessen Einwilligung ihm unter den da- maligen mit einer Explosion drohenden Verhältnissen ver- ; fegt worden «ar. Er traf den Hochvermögenden aus r bet Veranda, wo er mit den kurzen, vorsichtigen Schritten s eines mit Eicht Behafteten auf und ab ging und eine Eigarre rauchte, als wolle er sie zerkauen.
, .Enten Abend,' begrüßte der Hausherr seine« East K mit seiner lauten, schmetternden Stimme und bot ihm gleich freundschaftlich eine seltene Cigarre an. .Halten .Gern und für mein ganzes Leben,' sagte Frank be- beutungsvoll, ohne nur die dargeboteae Havannnah zu
Pepton verstand ihn und schien nicht sonderlich er- Ein ängstlicher, wenn nicht mißvergnügter Austrat in sein wettergehärtetes, offenes Gesicht. Den- senkte er feinen Blick aufmerksam sinnend und ach- ll in seines Gastes Äugens
Ohne Zögern fuhr Frank fort:
Ich bitte Sie nochmals um die Erlaubniß, Mr. umont, Ihrer Tochter sagen zu dürfen, wie sehr ich W liebe.'
Der einfache Ernst ferner Worte und der bebende
A» mit dem dieselben ausgesprochen wurde«, rührten Tatet in Pehmout.
'ö«n Sie mich an,' sagt' tt, warf seine Cigarre wd ergriff beide Hände Frank'». »Ich habe nur
Barth (Bremen), dagegen ist Dr. Brömel (Stettin) am Erscheinen verhindert, so daß von den drei für die ^age der Differentialzölle nnd die Rechte der meistbegünMgten Rationen ernannte« Referenten zwei fehlen.
Der Vorsitzende, Dr. Braun, eröffnet die Sitzung um 91/* Uhr. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen tritt die Versammlung ht die Diskussion der Frage: Tabaksteuer und Tabakmonopol. Der Referent, Dr. Barth (Bremen) führte aus, daß seit Jahren der
Wird die Nothwendigkeit eine? höheren Ertrages aus bett: indirekten Stenern begründet, so ist neben der Erhöhung der Steuer für andere sogenannte Finanz-Zollartikel auch eine Mehr«' Belastung des Tabaktonsums zulässig, die aber nach Form und Höhe so bemessen sein muß, daß der Anbau, Handel und di» Industrie nicht wesentlich Beeinträchtigt werden.
Er führt aus, daß die Hauptdifferenz zwischen ihm und dem Referenten darin besteht, daß der Referent bestimmte Vorschläge zur Besteuerung macht, mit benei sich beide Korreferenten weder formell noch materiell einverstanden erklären können. Formell nicht, weil bei Kongreß nicht berufen sei, Steuerprojekte auszuarbeiten materiell nicht, weil die vorgeschlagenen Steuersätze der inländischen Tabakbau vernichten würden. Diesen müsse j man aber schonen, da er sich fast ausschließlich in best« Händen der kleinen Leute befinde, welche dabei durchs» sorgsame Arbeit ihren Unterhalt finden. Diese Schommgj« fei aber nur bei der jetzigen Morgensteuer möglich; so« bald die Gewichtsteuer eingeführt wird, treten alle dilj Scherereien des Monopols ein, ohne daß et den sicherest Käufer wie beim Monopol hat. Man wird nun vielleicht sagen, daß, wenn nicht mehr Tabak gebaut wird/ etwas anderes gebaut werden kann, aber erstens wirds bei dem Tabak gewisse, sonst nicht berechenbare Arbeit) gezahlt, und zweitens kann in manchen Gegenden bei Tabakbau durch keine andere Kultur ersetzt werden. Die Vorschläge des Referenten unterscheiden sich nut wenig von der Regierungsvorlage, welche die Minister selbst als Uebergang zum Monopol bezeichnet habe, und dies sei auch richtig, denn jede hohe Besteuerung bilde beir Uebergang, entweder zum Monopol oder zum englischer System. Der Redner führt darauf aus, daß ebenso toit bei dem Monopol so auch bei jeder hohen Steuer bei Tabakhandel und ganz besonders der Export vernichte wird. In Bezug auf den Export hebt er besonders btt Wichtigkeit des Schmuggels für die deutsche Tabakindu- ftr-.e hervor, für welchen Export sich kein Ersatz schaffe« lasse. Der Referent hat die Tabakfrage wesentlich | Standpunkt der Seestädte aus angesehen, man müsse aber bedenken, daß die anderen bei dieser Frage gefährdeten Interessen ebenso wichtig find, wie die dieser Städte dies muß man bei dem von dem Referenten in Aussicht genommenen Steuer- nnd Zollsätzen berücksichtigen. Dies« würden einen großen Theil des inländischen Tabakbaues vernichten. Er verzichtet auf eine Kritik der übriger Steuersysteme, die Einführung des amerikanischen System? fei wegen der damit verbundenen Spionage und Defraudation bei uns unmöglich. Wenn man dagegen die Vor, trefflichkeit unserer Beamten ansühre, so solle man nicht Verhältnisse Hervorrufen, die dem ein Ende machen ckö« «?». Was nun die Empfehlung des Tabaks als Steuer- objekt betrifft, weil wir weniger als andere Stautet bezahlen, so bringt in England und Frankreich die Steuei von Bier nnd Spirituosen auch weit mehr als bei uns und in Frankreich find noch eine große Anzahl von uns ganz unbekannten Objekten für indirekte Steuern. Di Versammlung möge die vorgefchlagenen Resolutionei annehmen, weil darin zugleich ausgesprochen sei , wir vorsichtig man bei Auflegung neuer Steuern vorher bii Bedürfnißfrage prüfen müsse.
Bei Eröffnung der Debatte erhält Herr D. B er i (Berlin) das Wort, welcher sich zuerst gegen den zweite» Theil der Philippson'schen Resolution wendet, weil baru eine Empfehlung des Spiritus als SleuerobM enthalte» sei. In der Resolution des Referenten will er unter IL dir Worte „vom fermenhrten" gestrichen wissen. De Redner geht darauf auf die Frage der Höhe der Matri kularbeiträge ein; er meint, daß die Bedütfnißftag! nachgewiesen sei, und er sucht nun auszuführen, daß bet Tabak dafür ein geeignetes Objekt sei, weil dadurch Vai Kaufen vermindert werden würde. Auf jeden Fall "fei aber bei Einführung einer höheren Steuer die Gintier leibung der jetzt außerhalb derZolllinie liegenden Reichs? gebiete in das Reichszollgebiet nothwendig , weil mal sonst Schmuggelstätten schaffe, und stellt er einen den entsprechenden Antrag. Aus beit früheren Regierung-; Entwurf eingebenb spricht er sich gegen b«n hohen Schul für die Cigarrenfabrikation aus.
Die Herren Willemowitz, Staudy u. GeV beantragen, mit Rücksicht auf die im Gange befindlich Enquete bie Beschlußfassung auszusetzen.
Als zweiter Korreferent erhält das Wort Z Wicke-
Genüssen hingeben, welche ihnen bei einem von den Posener Männer-Gesangvereinen veranstalteten Feste geboten wurden, und sie konnten heute ohne Beschwerde früh 9 Uhr in der Sitzung erscheinen, ueugestärkt und frisch zu geistiger Arbeit.
Es sind im Laufe des gestrigen Tages «och einige auswärtige Mitglieder eingetroffen, darunter Seyffarbt (Creseld) und der Referent in bet Tabaksteuerfrage, Dr.
eines Zolles von 59 Mark pro Centner für ausländischen und etwa 38 Mark für den inländischen fermentirten Tabak. Dies ergebe etwa 55—60 Millionen Mark. Damit könne sich die Regierung, falls es fich um eine Steuerreform handelt, für befriedigt erklären. Für Fabrikate fei das jetzige Verhältniß beizubehalten. Als Vorbedingung für seine Vorschläge setzt er voraus, daß ine Regierung die neue Steuer nicht als Uebergang zum Monopol betrachtet. Er wendet fich dann noch gegen die spater mitzutheilenden von dem Korreferenten vorgeschla- genen Resolutionen, und empfiehlt die Annahme folgender Resolutionen:
ein einziges Bedenken. Gegen Sie selbst habe ich Nicht» einzuwendeu. - Ich vertraue Ihnen, Herr Mc Allster: ich vertraue Ihrem Kopf und Ihrem Herzen. Aber ich frage mich zuweilen, wie lange wird der Friede dauern, so sehr wir ihn jetzt auch schätzen? Wer versichert mich, daß nicht ein Tag kommt, der mein Kind von mir scheidet?'
„Von meinem Weibe wird Sie Nichts z« scheiden im Stande fein," antworte Frank, der Peytons kramps- baften Händedruck erwiderte. Ihre Rührung schloß die beiden Männer aneinander, und Beaumont schien es, als könne er nicht entfliehen, al» halle das Faktum selbst ihn fest.
„Ich weiß, daß diese Ehe das Band der Eintracht um uns Alle schlingt,' fuhr Frank fort, den dieser langersehnte Augenblick zu Sehergröße erhob.
„Wohlan denn — so geschehe es,' entgegnete Beaumont, unfähig, diesem Enthusiasmus zu widerstehen. „Gehe hin und suche sie.'
Frank ergriff Beanmont's Hand und drückte sie ungestüm an sein Heiz. Diese Hand hatte Mc Alisterssches Blut vergossen, — das vergaß Frank. Es war die Hand des Vater» seiner Geliebten; — dessen allein blieb er eingedenk.
Dan« stieg er in den Garten hinunter, wo er Käthen schon int Zwielicht hatte wandeln sehn, und suchte sie dort inmitten duftiger Sträucher und Blumen auf. Die matten Lichtgarben, die den westlichen Horizont vergoldeten, umwoben sie, ttttb er glaubte sie von einer zarten, unirbischen Aureole verklärt zn sehen. Eie erschien seinem begeisterten Blick wie Murillo'» unbefleckte Zung- frau, bie au» einem Strahlenkranz hervortritt. Auch täuschte ihn fein phantastischer Liebestraum nicht ganz; diese Ähnlichkeit war vorhanden. Das Bewußtsein, zu Leben und geliebt zu werden, hatte Käthe« einen seraphisch heiteren Seelenfrieden verliehen. Und etwa» Madonnenhaftes sprach aus ihrem aurdruittivoll bewegten Gesicht, wie man es sonst bei Frauen und Müttern häufiger als gerade bei Mädchen findet. Unter Leiden hatten sich Geist und Herz bei ihr erweitert, und die reifere Entwickelung von Gedanken und Gefühlen strahlte einen
Tabak al» Objekt einer vermehrten Steuer in Aussicht genommen ist, und daß, toenn auch bis jetzt die höhere Steuer abgewandt ist, doch die fortdauernde Beunruhigung das Geschäft und bie Industrie schwer geschädigt hat. Diesem Zustande muß ein Ende gemacht werden und man muß deßhalb den Standpunkt der reinen Negation verlassen und positive Vorschläge machen, welche nach allen Seiten hin annehmbar find. Der Redner gebt daraus auf eine Kritik der einzelnen Projekte Über; m Bezug auf das Monopol, welches er unbedingt verdammt, führt er au», daß man immer irrthümlich die ganze Einnahme ans demselben al» Steuer-Ertrag in Anschlag bringe, während der Ertrag zusammengesetzt fei aus Geschäftsgewinn und ©teuerbetrog. Was den Geschäftsgewinn anbelangt, so lasse fich leicht Nachweisen, daß der Staat unwirthschaftlicher arbeite als bie Privaten. Der Redner geht nach dieser Richtung in Details ein, durch welche er der Versammlung ein Bild der Gestaltung des Tabak- handelS in in- und ausländischem Tabak nach Einführung de» Monopols gibt, besonders dabei die Vernichtung deS TabakhandelS in Bremen und Hamburg betonend. Ebenso fchildett er die Vernichtung der Privat - Industrie, deren Entschädigung, wobei auch die Arbeiter eine Entschädigung beanspruchen können, mindesten» eine Summe von 400 Millionen Mark beanspruchen würde. Rechnet man den Werth der dafür übernommenen Fabriken, Utenfilien und Vorräthe auf 100 Millionen, so würden dem deutschen Nationalvermögen dadurch 300 Millionen Mark entzogen werden, da der Werth derselben absolut vernichtet werden würde. Auf den Betrieb der Fabrikatton eingehend, schildert der Redner die Abnahme der Arbeiterzahl, theils in Folge der Abnahme des Konsums, theils in Folge der Abnahme des Exportes und schließlich in Folge des Ueber- ganges vom Cigarren-Konsum zum Konsum von Pfeifen-, Schnupf- und Kautabak. Der Zweck dieses großen Wirth» schastlichen Schaden», Welchen die Monopolfreunde anrichten wollen, ist nur die bequeme Steuererhebung, ein Zweck, welcher unmöglich das Mittel rechtfertigen kann. Was man zum Lobe des Monopols anführt, als z. B. Unverfälschtheit der Waare und relativer Betrag ist ein Phantom, welche» gegenüber einer eingehenden Betrachtung in nichts zerfließt. Bei Einführung des Monopols hat nicht, tote behauptet wird, bet Konsument Vortheil, sondern wie bei allen Steuererhöhungen nur Nachtheil. Schließlich geht der Redner noch auf bie Nebengewerbe ein, welche bei Einführung ber Regie verschwinden würden, und deren Umfang ein ganz erheblicher ist. Ebenso wie das Monopol verwirft der Redner die Einführung des englischen Systems, da man die große deutsche Tabakpro- duktion nicht vernichten könne, trotzdem es fich bei dem inländischen Tabakbau bei weitem nicht um so große und schwerwiegende Interessen handle, als bei dem Handel in ausländischem Tabak und der Tabakindustrie, welche
neuen Glanz über ihr Antlitz, aus dem ein frauenhaftes Verständniß zu spreche« schien.
An diesem leuchteuden Silbe störte nur ein kleiner Makel, toenn ein so zartes Ding ein Makel genannt zu werden verdient. Es war eine Thräne; sie hing an Käthens Wimper, al» Frank fich ihr mit leifen Schritten näherte. Beim Klang derselben wandte fich Käthe um, und bie Thräne fiel auf eine weiße Rose, bie sie an ihre Lippen hielt. Sie küßte diese Rose, ihres Großvaters Lleblingsblume-
„Darf ich bie Zukunft damit ausfüllen, Sie für bie Leiden ber Vergangenheit zu trösten? fragte Frank, indem er sanft ihre Hand erfaßte.
, So mußten denn bie ersten Liebesworte, bie er an sie richtete, zugleich Worte des Trostes sein.
Darnach hatte sie fich gesehnt, und liebend und vertrauensvoll lehnte sie ihr Haupt an seine Brust und weinte. Es war einer jener erhabenen Momente, inbenen bie Seele ganz ben Körper beherrschte.
»Ich werbe Dich für Alles trösten,' flüsterte er und schlang seinen Arm um sie. „Zeder meiner Athemzüge soll Deinem Glücke gewidmet fein!'
Die wenigen Worte, die sie sonst noch austaufchten, gewannen durch ihre liebesgeweihten Lippen eine tiefere Bedeutung. Die Herzen ergossen fich ineinander und schloffen einen unstörbaren Bund.
Als sie dem Hanse zutoanderten, begegnete ihnen Relly, die mit einem Blick auf das Gesicht der Schwester in sympathischem Verständniß Alles errieth, ihren zitternden Arm um Käthe schlang und sie küßte. Dann drückte sie heftig Frank'» Hand, ging fort und wanderte allein in dem nächtigen Garten umher, um fich der Erinnerung hinzugeben, wie auch ihr einst das Geschick benfelben Glückesbecher kredenzt, und hartnäckig bemüht, zu vergessen, wie es ihn ihren Lippe« entrissen.
Auch Major Lawson, her auf dem Kiespfad vor dem Hause einherschlenderte, begriff, wa» vorgefallen war, als er das junge Paar erblickte. Er fuhr auf, starrte I ihnen begeistert nach nah brummte vor fich hin: „Kindt j Gotte»! Endlich ist’» geschehn! Die Montecchi und Ca- >
tember, Nachmittags 3 Uhr, waren deren parlamentarische Verhandlungen zu Ente geführt worden. Die Mitglied« Begaben flch m verschiedene Restanrationen znm Mittaasmahle. Abends war für sie ein Gartenfest mit Tanzvergnügen in Kils Solos« leutn veranstaltet, welches fie zahlreich Besuchten. Richt wenige indessen ^>gen den Besuch deS k. Hoftheaters vor, wo ans mehr- fagie Wünsche der verehrten Gäste das großartige Drama: Byron s .Manfred' mit Herrn Possart in der Titelrolle in «cene ging.
8ta Mittwoch den 4. September Beförderte DormittagS nach ar o t Eln Sanderzng die Mitglieder der Versammlung nach Augsburg zur Besichtigung dortig« Fabriken und technischer Anlagen. Nach der Ankunft in Augsburg, gegen 934 Uhr, Hl- beten sich unverwerlt sechs Gruppen, welche unter freundlicher Führung von dortigen Industriellen ob« Ingenieuren folgende Anstalten besuchten: Gruppe 1: Maschinen- und Röhrenfabrik von J. Haag; mechanische Baumwollspinnerei und Weberei, Führer Herr Ingenieur Hunäns; 2. Gruppe: Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei, Maschinen» und Röhrenfabrik von I. Haag; Führer He« Direktor Fromme!; Gruppe: Augsburger Kammgarnspinnnei, Maschinen- und Röhrenfabrik von 3- H°°g, Führer Herr Direktor Jordan; 4. Gruppe: Gasappa- rate- und Maschinenfabrik sowie Buntweberei von 8. A. Sie« drnger, Baumwollspinnerei am Etadtbach, Führn Herr Ang. Saidinger; 5. Gruppe: Maschinenfabrik Augsburg, BaumwolH spinnerei ant Stadtbach, Führer Hr. Direktor Biez; 6. Gruppe: Baumwollspinnerei am Stadtbach, Gasapparate- und Maschinenfabrik, sowie Buntweberei von L. A. Riedinger, Führ« Herr Ingenieur Hausenblas.
Mittags nach 12 Uhr fand die Bereinigung d« Gruppe» 1, 2 und 3 im „Stiftsgarten', sowie dnjenigen unter 4, 5 und 6 tm .Eisenhammer' zu einem einfachen Frühstücke statt. Bon da begaben fich die Henen Theilnehmer an dem Ausflüge unter Führung des Herrn Stadtbaur-ths Lehbold gemeinschaftlich in das Rathhaus zur Besichtigung des goldenen Saales und der dort noch bis zum 8. d. Mts. stattfindenden Ausstellung des bayerischen Gewerbemuseums. Nachmittags nach 2 Uhr wurde im Gasthause zu den „Drei Mohren' das Mittagsmahl eingenommen. Um 4 Uhr ward ent« Führung des Herrn Ober- ingenieurS Endres eine allgemeine Exkursion zur Besichtigung der alten Brunnenwerke (am rothen Thor), der neuen Beton- arbeiten der mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei und der Martini'schen Bleicherei und Appretur, sowie endlich der Wehranlagen und des im Ban begriffenen Brunnenwerkes bet Stadt Augsburg vorgenommen.
Nach Besichtigung Alles dessen begann am Abend ein Wald- fest in den städtischen Forsten am „Hochablaß' und ein gemeinsames Mahl daselbst. Nach 9 Uhr traten die Genossen ihre Rückfahrt nach München wiederum mittelst Sonderzuges an, der an der Station Hochzoll zu ihrer Aufnahme bereit stand (Hochzoll ist den Bahnen Augsburg-München und Augsburg-Jngol- stadt-Regensburg gemeinschaftlich). Gegen 10M Uhr erfolgte die Ankunft auf dem Centralbahnhofe Mül '
Italien.
CD Ä»W, 2. Sept. Der Finanzminister Herr ; Seismit-Doda ist in Venedig, wohin er den König i Ansbert begleitet hatte, ber Gegenstand einer Kunbge- 1 6mg gewesen, welche unter anderen Verhältnissen viel- i seicht ohne besonders nachtheilige Folgen für seine Etel- 8 lang bleiben würde, bie ihm ober jetzt gefährlich werden I tarn, weil feine Stellung bereits anderweit bedroht ist. || Während der Anwesenheit deS italienischen König» wurde I lern ihn begleitenden Finanzminister von seinen venetta- x Nischen Freunden ein Festmahl gegeben. Herr Seismit- Doda nahm.die» an, obwohl nach den am Hose und , wohl auch anderwärts herrschenden Vorstellungen ein in Rr bet Begleitung des Souveräns reisender Minister jede derartige ihm persönlich geltende Auszeichnung hätte ab» sehnen sollen. Der Syndikus von Venedig, Graf Giu- I sirnian, konnte bei dem Banket nicht zugegen sein, | weil er für die nämliche Stunde eine Einladung an den i Hof erhalten hatte. Er beauftragte daher einen höheren städtischen Beamten mit seiner Vertretung. Da letzterer | in seinem vertretungsweise ausgebrachten Trinkspruche h euf Herrn Seismit-Doda sich nicht daniit begnügte, ber | Betheiligung Dobas an ben italienischen Revolutions- r kämpfen und seines beßhalb erlittenen Exils zu gebenden, jotoie seine gegenwärtige Anwesenheit in Venedig zu be- | grüßen, sondern auch ber Befriedigung, Herrn Seismit- Doda jetzt im Rathe ber Krone zu sehen, Ausbruck gab, j» würbe ber Syndikus Graf Giusttnian, welcher Vor- M stand des gemäßigt liberalen.Constitutionellen Vereins' et vud daher Gegner deS fortschrittlichen Ministeriums t kairoli ist, wegen letzterer Aeußerung seines Vertreters Ion seinen Parteigenossen um Auskunft ersucht, vielleicht, f wie mau behauptet, auf feine eigene Veranlassung. Herr ? Graf Giusttnian zögerte nicht, zu erklären, daß bie be- | zeichnete Stelle des Trinkspruchs nicht in feinem Auf- J trage gesprochen worden sei, so daß von einer so bebeu- traben Stelle, wie sie ber Syndikus von Venedig ein- |r«immt, in offenster Weise ein Mißtrauensvotum gegen W baS jetzige Ministerium, beziehentlich gegen ben Finauz- k minister, abgegeben worben ist. Es folgten nun bie £ Entlassungsgesuche, sowohl jenes über seinen Auftrag i; hinaus berebt gewesenen städtischen Beamten, als des Stadt- I syndikus selbst, undvermögeber centralisttschenUnterstellung I der Stadtgemeinde unter bie Regierung befindet fich E daS Ministerium in bet angenehmen Lage, seinerseits über biese Gesuche entscheiben, also in eigener Sache ? Richter sein zu sollen. Die fortschrittliche Presse ver- E... langt auf das Entschiedenste , daß bie Entlassung des | ©rasen Giusttnian, welchen man nebst feinem Anhänge y «ck» österreichisch gesinnt (austriacante) bezeichnet, ange- . nommen werde. Sie eigentlich ministeriellen Blätter i; totoeigen noch, vermuthlich weil das Ministerium selbst «och unentschieden ist. Keinem Mitgliede des Ministe- ß «iumS konnte ein solches Vorkommniß unerwünschter fein, als Herrn Seismit-Doda, dessen Finanzpolitik den Sößten Anftchtungen begegnet und dessen Hauptwerk, : Vorlage wegen Aufhebung der Mahlsteuer, zwar von . der Mehrheit deS Abgeordnetenhauses angenommen toor- K den, aber vorn Senate vertagt und wahrscheinlich zum Untergänge bestimmt worden ist. Daß Herr Seismit- Doda auch im Ministerium selbst nicht auf rückhaltlose Unterstützung zählen kann, hat seinerzeit eine gegen ihn ßerichtete Polemik des offiziösen „Tiritto' bewiesen, der «hm be« Vorwurf macht, nach bet Allianz Crispi's zu strebe». Und toenn man berücksichtigt, daß dasselbe «iuisteriell-fortfchnttliche Organ neuerdings gegenüber der „Sibert. ,* welche Abrüstung und gewerbliche Arbeit l, auf fortdauernder Steigerung ber nationalen bestand, so ist leicht ersichtlich, baß ein Finanz- weicher für 80 Millionen Frauken Steuern will, in diesem Ministerium keine sehr will- Persönlichkett fein kann. Es ist also nicht »denkbar, baß die Progreffisten an» national-chauviui- stlschen Motiven de« Gemäßigten, welch« au» steuerpolitischen Gründen die Vorlagen Seismit-Dodes verwerfen, zu dessen Sturz sie b e Hand reichen. Wenn bei gegenwärtiger Gelegenheit der Fall SeiSmit'S noch nicht entfliehen wird, so hat dieselbe doch sicher dazu gedient, ihn zu erleichtern.
Schrvede» und Norwegen.
# CftrifttiMia. 1. Sept. Unmittelbar ans be» : Stockholmer internationalen Gefängnißkongreß folgte am > $8.d. die dritte Versammlung skandinavi» scher Juristen in Christiania (die erste hat 1872 in S Kopenhagen, die zweite 1875 in Stockholm ftattge- U funden.) Die Versammlung zählte, wie man der „K. Z.' meldet, 391 Mitglieder, nämlich 260 Norweger, 74 Schweben, 54 Dänen, 3 Finnen. Drei Franzosen vom | Gefängnißkongreß wohnten den Verhandlungen als Ehren- ßäste bei. Präsident bet Versammlung wnr bet norme» gische Staatsminister Stang. Die Hauptfrage, die zur Verhanblung kam und welche fast bie ganze Zeit in Anspruch nahm, war die der Einführung btt Gefchwor- s «engerichte in ben brei Ländern. (In Schweden besteht - dieses Gericht nur für Preßvergehen.) Die Mehrzahl bet t Redner toat für die Einführung. Außer dem Segen» L stände wurden nur noch einige kleine Fragen erörtert, . bie ber Kürze ber Zeit wegen nicht erledigt werden i konnten.
tiuletti find versöhnt! Romeo und Julia tierheirathe, sich! Jesus Christus! Ich .könnte Capri ölen machen,-Wh em Neger! Gott, Du bist groß!"
„Ich habe sie errungen!" sagte Frank einfach, als ei mit Käthen am Atme, stolz vor Beaumont hintrat.
„So nimm fie hin!' erwiderte ber Vater. „Nur ver>' giß nicht, daß ich mein Glück sowohl wie bas ihre in Deine Hanb lege!"
Et küßte sein Kind wiederholt und nährn dann feine Cigarre und feinen einsamen Spaziergang wieder auf. Et fühlte sich verwaist und kummervoll.
Nun, in einem Jahre geschah gar viel. Frank Mr Aftstets Vermählung mit Käthe Beaumont und des gen Mannes Jnstalliruug auf dem Kershawschen Gut fanden statt. Die Wissenschaft hing er an ben Nagel als ein Ding, dessen bet Staat Carolina noch nicht L* nöthigt wat. Vincent Beaumont führte Ätarp'MpMM heim, bie in bas Schloß ber Feinde ihrer S ättr als regierende Herrin einzog. Jenny Dev-ne nahm Dr. wU hfon zum Gemahl - „nur um ihn zu trösten, weil er
»ediert mem Herz', sagte sie zu Käthen. Mch endlich er olgte, bet Tod ber atmen, abgezehrten Fra« Chester an Gehirnerweichung.
Di- berühmte Fehde, die so lange Zeit Hartland in bette, tragischer Spannung erhalten und ihm $e»Ü wußtscin verliehen hatte, Südkarolina's ausgezeichnetstes: ®Dtf ZU fein, erlebte keinen neuen Ausbruch.
Pehwn Beaumont fand niemals Ursache, es zu beklagen, baß er Frank ber ihm so viele Gefahren zue-e» ! lyhrt, und den et so zögernd angenommen hatte fein liebstes Kind gegeben.
„Beim Himmel, Sir, et ist em ganzer '• >
pflegte et zu sagen. „Ich wundere mich 'nicht enf Käthe fich ihn aus Zwanzigen erwählt. Es ist cr'stanm ; lieb, wie gut sich bas, Mädchen aus Charakter? pIL Ern ganzer Kershaw ist in ihm auferft anten. "
lastung des Tabaks gerechtfertigt erfchcint, daß diese Belastung aber unter schonender Bnücksichtiguug der jetzigen Produktions- und Abfatzverhältnisfe zu erfolgen hat.
3. Um die» Ziel zu erreichen, hält der Kongreß die Erhr- .„ bung eines Eingangszolles bezw. einer Steuer vorn fcr-i mentirten Rohtabak nach dem bloßen Gewalt unter ent-j sprechender Regulirung des Zolls für Tabaksfabrikate für:; den relativ besten Steuermodus.
4. WaS das Derhältniß vom Zoll und Steuer anlangt, so ist die möglichste Auftechterhaltung des bestehenden Ber-' HSltniffes im Verbrauch des inländischen und ausländischen Produüs anzustreben.
Nach diesem mehr al» anderthalbstündigen Vorträge tritt eint kurze Pause ein, nach derselben erhält daS Wort
Herr Philippson (Berlin) als Correferent. Er empfiehlt die Annahme bet nachstehenden, von ihm mitt dem zweiten Gorrefetenten Zwicker (Magdeburg) vereinbarten Resolution:
D« XVIII Volkswirthfchastliche Kongreß spricht fich entschieden gegen die Einführung des Tabakmonopols in Deutsch-^ land aus, da dieselbe aus wirthschaftlichen Gründen durchaus- verwnflich erscheint, insbesondere eine über weite Kreise des Deutschen Reiches ausgebreitete, nicht nur für den inländischen Bedarf, sondern auch in erheblichem Maße für den Export ar-s beitende Industrie- und Haudelsthätigkeit vernichten würde. «
W Posen, 3. Sept.
Mft brat Schluß bet gestrigen Sitzung toat das Programm des Tage» keinesweg» erschöpft; an bie Arbeit schloffen fich eine Reihe von Vergnügungen und es fragt fich, welche» eigentlich der leichtere Theil war. Zuerst wat um 3 Uhr auf dem Wilhelmsplatz bie Eeban- feier, zu welcher bie Volkswirthe eingeladen toaren, eine Einladung, bet eben nur wenige gefolgt fein mögen, ba bie Witterung bem im Freien stattfinbenben Feste nicht günstig war. Nach demselben besserte fich bas Wetter unb die in Aussicht genommene Rundfahrt durch bie FisiungStoetke konnte unter reger Theilnahme ber Mitglieder be» Kongresse» auSgefÜhrt werben. Man gewann bobei eine Vorstellung von ber Größe und Bedeutung ber hiesigen Festung; tote groß sie ist, bas entzieht sich ber Beurtheilung ber Laien, Kennet wollen behaupten, daß fie an Größe ber neuen Pariser Befestigungen nahe kämen. Gegen Abend vereinigte fich der größere Theil der Volkswirthe in den weiten Kellereien ber größten hiesigen Unaarweinhandlung (Gebr. Anbetfch), deren Besitzer zu einer Weinprobe, so zu sagen zu einer Enquete etn- gtlaben hatte. Die Enquete wat, das muß man sagen, eingehend und gründlich, und fie war auch, wie es in der Vormittags-Sitzung verlang worden, mündlich. Was das Resultat anbelangt, so waren die „Meinungen' ungeteilt dem untersuchten Objett günstig; was aber noch viel wichtiger ist: die ermittelten „Thatsachen" stimmten mit den Meinungen überein, denn obgleich sich die Untersuchung auf viele unb recht schwere Sotten ausgebehnt hatte, so konnten die Mttgliebet ber Enquete-Kommission
man bnrch Einführung bes Monopols leichten Hetzens vernichten wolle. Mehr VetlockenbeS hat bie Einführung eines hohen Zolles mit Äontingentirung des inländischen Baues, welcher Vorschlag in bet letzten Zeit vielfach besprochen ist, immerhin aber ist auch btefet Plan zu verwerfen. Was die gleichfalls vorgefchlagene Werthsteuer anbelangt, so soll man fie bei ben Todten liegen lassen; gegen die Einführung ber Fabrikatsteuer, fei eS knach russischem, fei e» nach amerikanischem System, spricht fich bet Reb- ner nur bedingt aus, indem et auf die Echwieridkeiten aufmerksam macht, welche fich ihrer Einführung bei uns durch bie Gewohnheiten des Publikums unb der Beamten entgegenstellen. Wollte man fie doch bei uns entführen, so müßte bie Kontrolle nicht erst bei dem Händler, sondern schon bei dem Produzenten beginnen. Man muß deshalb einem anderen, weniger einschneidenden System den Vorzug geben, und findet er zu einem solchen System bie Anhaltspunkte in ben Vorschlägen ber Kommission vom Iahte 1873. Der Fehler bet bamaltgen Vorschläge liegt darin, daß man bei dem inländischen Tabak von den unfermentirten Blättern, statt von den fertoentirten ausgeht. Zu diesem Zwecke müsse man allerdings staatliche FermratattonshSuset einfühten, dann aber ist nach der Ansicht des Redner» bet Uebergang zu biefem System leicht. Was die Frage nach der Höhe be8 Zolles unb bet Steuer bei Einführung ber neuen von ihm in Aussicht genommenen Steuer anbelangt, so ist es allerdings gleichsam Axiom geworden, daß von dem Tabak eine ungeheuere Summe gezogen werden müsse, obgleich man nicht einfieht, weshalb nicht Zucket, Spiritus, Bier unb bergt gleichfalls an der Ausbringung des Mehrbetrages Theil nehmen sollen. Er meine, daß man nur eine ,v v»Summe dott.^—60 MillioNraAussicht nehmen
doch nach derselben unbehindert fich den musikalischen i?nt- "«d diese lasse sich erreichen durch Emfühtung
