8» Seite. Ur. S!)9.

Bereits mit der Aureole eines dämonischen Heroismus um- Dcänzt. Hundertmal sei er cinaeschlsften und doch sei ihm ^ein Haar gekrümmt worden. Mt einer Handvoll Leute halte e ein Heer auf. Von Fels zu Fels hüpfe er Gemsen gleich und er erklimme mit Leichtigkeit die höchsten Bergspitzcn. Im Ickten Winter hatte er sein Hauptquartier in den Bergen von Gebet ©obern, er griff die italienischen Baschibozuks ost mit Krsolg an und den Bersaglerieri wußte er geschickt aus,uweichen. 5iun hat er Italien Freundschaft gelobt. Von was für ehr­geizigen Absichten er dabei geleitet sein mag? Man sagt, er möchte mit Hilfe Italiens zur Statthalterschaft über eine abes- synische Provinz kommen; Debeb träumt vielleicht, es gelinge ken Italienern, den Negus und Ras Alulah selbst aus dem Mde zu schlagen nnd er, Dedcb, zimmert sich alsdann aus dem zerbrochenen Throne des Vice-Regus Alulah einen neuen Lhron, den dann die Waffen Italiensprotegiren" würden.

nz Rom, 2. Nov. Das Ackerbauministerium kam erst jetzt 1» die Lage, die Bergbaustatistik für das Jahr 1885 zu veröffentlichen, da eine solche Publikation hier mit den größten Schwierigkeiten verbunden ist. Wir entnehmen derselben Folgen­des: Im Jahre 1885 waren im ganzen Königreiche 628 Berg­werk in Betrieb, die 1,076,802 Tonnen im Werthe von 88,979,950 Francs produzieren. In allen Bergwerken zusammen Maren bei 52,000 Arbeiter thätig. Am meisten kamen sür den Bergbau in Betracht die Provinzen von ßattanif f etta und Eirgenii in Sicilien, erstere mit 160 Bergwerken, die einen Er­trag von über 15 Millionen ergeben, letztere ebenfalls mit 160 Bergwerken und einem Ertrag von bei 127- Millionen; ferner Tag klari (Sardinien) mit 50 Bergwerken und einem Ertrag bon bei 14 Millionen. Dem Ertrage nach figurirt an erster Stelle Schwefel, der fast 35 Millionen abwarf; stink ergab bei 6%, Blei über 5%, Eisen 27», Liber bei 2, Kupfer über 1%, E Brennmaterial 1 % Millionen. Was die Anzahl der

erke anbelangt, so steht Schwefel mit 374 obenan, dann kommen Zink und Blei mit je 59, Eisen mit 41 Werken; in Hinsicht auf die Quantität der Tonnen figurirt Schwefel mit »25,547, Eisen mit über 200,000, fossiles Brennmaterial mit 190,000, Zink mit über 100,000 Tonnen.

;» Krankreich.

* Paris, 3. Nov. Wie man sich erinnert, hat der Bud- Hetausschuß vom Kriegsminister verlangt, daß er seine Kredit- eoiberung von 6 Millionen Fr. behufs Verstärkung von Festungswerken gegenüber den neuen Sprengmitteln vor­her vom Vertheidigungs-Comite begutachten lasse. Dieses ComitL Hat sich nunmehr gegen den vom Minister geplanten Umbau Ausgesprochen, weil der Fortschritt des Eeschützwesens noch kei­neswegs abgeschlossen sei und man daher Gefahr laufen würde, Verstärkungen vorzunehmen, die in einem oder zwei Jahren sich ils unzureichend erwiesen. Der Kriegsminister will jedoch trotz üeses Gutachtens seinen Gesetzentwurf vor die Kammer rriugen; er erklärt, die Zustimmung des Festungs-Comites ei nur erforderlich, wenn es sich um die Anlage neuer Berte handle, nicht aber wenn bereits bestehende den lnforderungen der Kriegskunst gemäß einzurichten sind. Viele Militärische Schriftsteller messen gegenüber den neuesten Leist­ungen der Artillerie den Sperrforts nur noch geringen Werth Lei. Der Kriegsminister verlangt nun, daß man eine Entscheid­ung treffe und die hauptsächlichsten Vertheidigungswerke entweder, Roenn sie nutzlos seien, schleife, weil ihr Bestehenbleiben die chlilitarischen Bewegungen nur hemmen würde, oder aber, daß man jene Werke in den Stand setze, eine Mobilmachung zu be­schützen. Die deutschen Militärschriststeller hätten erklärt, man ßoerde im Kriegsfälle sofort ein französisches Sperrfort zerstören chnd bann zwischen bett großen Festungen Hindurchmarschiren. Der Mnister weist auf den moralischen Eindruck hin, den es Machen müßte, wenn man gleich bei Beginn eines Krieges er­führe, daß ein Platz, auf dessen Widerstand man bestimmt ge­rechnet habe, in zwei Tagen genommen worden sei. Deutschland habe, sobald die französischen Versuche der neuen Sprengstoffe sich bewährt hätten, die Gewölbe seiner Festungen an der fran­zösischen und russischen Grenze mit großen Opfern verstärkt, die Erde vom Mauerwerk toeggenommerr, auf dasselbe eine Sandschicht von einem Meter, zwei Schichten hhdraultschen Kalk, eine Ce- mentschicht von VA Metern und obendrauf wieder die wegge­nommene Erde gelegt. Pioniere und Arbeiter ans ganz Dentsch- flanb hätten an diesen Arbeiten mitgewirkt, in Metz allein jlOOO. In Magdeburg seien Versuche mit mächtigen Geschossen .gegen Derart verstärkte Gewölbe angeftettt worden und die selben hätten widerstanden Infolge dieses Ergebnisses hätten «auch die belgischen Ingenieure sofort die Festungswerke von »Antwerpen ebenso verstärkt, die am Meisten gefährdeten Punkte isogar noch mit Panzern. In Frankreich hingegen sei noch nichts igeschehen.

Hxotzvritanmcn.

* Lor»-«m, 3. November. Der Abgeordnete O'Brien imb sein Leidensgefährte Mandeville sind gestern von dem Kreisgeföngniß in Cork nach dem Gefängniß in Tullamore über- fsührt worden, wo sie ihre Strafzeit verbüßen werden. Als D'Brien das Gefängniß betrat, setzte er dem Gouverneur aus­einander, welchen Hausregeln er sich nicht fügen würde. Der Petzten hat stch daraufhin telegraphisch vom Gefängniß-Amt (ßnftrnltionen erbeten. Unter den Bootführern und Dichterschiffern auf der Themse ist seit einiger Zeit eine Bewegung tut Gange, welche die Vertheidigung des iF l u s s e e bis nach Dungeneß abwärts zum Zweck hat. Es wird vorgeschlagen, aus den Mitgliedern dieser Gewerbe ein Corps zu bilden, welches in dem Gebrauch von Schuß- und Hieb­waffen und in der Handhabung von Torpedos einexereirt werden soll. Man behauptet, daß diese Bootsührer und Lichterschiffer, deren Anzahl etwa 5000 beträgt, ein nicht zu verachtendes Ver- theidigungs-Corpr für die Themse, und indirekt auch für die Metropole bilden würden, während der Umstand, daß die Leute ht bet Zeit ihrer Einübung Lohn empfangen, den überlabenen Srbiitimorft beträchtlich erleichtern würde. Der Plan wurde bereits vor einiger Zeit dem Admiral Sir John Hah unter- breitet, und fand dessen Billigung, und jetzt wollen die Leute mit ihrem Vorschläge vor die Admiralität treten. Nach einer gestern vom Lokalregirungsamt veröffentlichten Armen-Statistik hat die Zahl der Personen, welche während des Monats October in London Unterstützungen empfingen, bedeutend zu- nenommen. Es gibt jetzt 94,112 Paupers in London, b. h. 4000 mehr als im October 1886. Am meisten ist bie Armuth gewachsen in den südlichen Stadttheilen, wozu Lambeth, Green­wich, Woolwich und Lewisham gehören.

Aste«.

Mr. Alabaster, der britische Konsul in Can ton, weist in feinem letzten Jahresbericht auf verschiedene Methoden hin, durch welche der ausländische Handel in seinem Distrikt gehoben werden könnte. Das Geschäft in fremden Weinen (besonders in Een billigen Kap-Weinen) und Liqueurs könnte entwickelt teer-

. Daß Kirsch-Brandy dem chinesischen Geschmack zmagt, weiß man schon lange, erbet ebenso lieben die Chinesen auch Caracas und Champagner; man hat jedoch diese Liebhaberei nicht ermun­tert, da der Markt sofort mit schlechten Nachahmungen Über­schwemmt wurde, als man die Nachfrage wahrnahm. Auslän­disches Zuckerwerk wird stark gekauft, ober auch hier hat bie Ein­führung giftiger Stoffe großen Schaden angerichtet. Der Konsul empfiehlt fremben Händlern sich in bem bezeichneten Distrikt nie- derzulaffen, um direkt mit bem Publikum in Verkehr zu treten.

Die kürzeste Eisenbahnverbindung Mischen Kremen und Frankfurt a. M.

Daß unter den Eisenbahn-Vorlagen, die in der demnächfligen Session des preußischen Abgeordnetenhauses zur Berathnng ge­stellt werden, wiederum das kurze aber bedeutsame Zwischenglied Detmold-Altenbeken fehlen wird, ist für bie betreffen­den Lanbestheile eine betrübenbe Thatsache. Schwerlich wird auf der Eisenbahnkarte Deutschlands eine noch ungebaute Strecke aus­findig zu machen sein, die bei einer Länge von nur 19 Kilo­metern eine so wichtige Rolle einesrheils für den Lokalverkehr der zunächst berührten Gegend und anderntheils für den durch­gehenden Verkehr der benachbarten, sowie der entfernteren Ver- kchrsgebiete nothwendig haben muß, als diese kurze Bahn, die den Osnabrück-Minden-Ravensberg-Lippischen Bezirk dem süd­lichen Theile bet Regierungsbezirk Minden um etwa 50 Kilo­meter näher bringt und in gleicher Höhe dafür den Weg nach Mittel- und Süddeutschland abkürzt. Es erscheint in der That als eine Ungeheuerlichkeit, daß diese Eismbahn, bei deren Her­stellung Terrainschwierigkeiten so gut tote gar nutzt vorhanden sein würden, nicht zu Stande kommen kann und ihr Bau von Jahr zu Jahr hinausgeschoben wird, trotzdem die beiderseitigen Staatsregierungen von Preußen und Lippe-Detmold nach Allem, was darüber verlautet, in Uebereinstimmung bezüglich threr Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit sich befinden. Der Anfang und Endpunkt dieser 19 Kilometer Bahn könnte im Lippischen liegen, sofern man von Detmold nach Grävenhagen, einer l typi­schen Enckave unweit des östlichen Tunneleinganges bei Alten­beken an Her Eisenbahn Hannover-Altenbeken baute, alsdann würde preußisches Gebiet nur etwa 3 Kilometer durchschnitten.

Irvrttcs Morgenblatt der Zrankfurter Irituug.

23.40 K lo.i.

nach Syke

Von Bremen

391.28 Kilom.

Theile anderer

Von dieser Linie sind bereits gebaut und

nach Syke

Frankfurt a.M. 91.68

196.18 Kilom.

Sulingen Detmold Altenbeken Warburg Marburg

Eisenbahnen:

Von Bremen

23.40 Kilom.

3.50

27.70

5.70 ,

37.20

4.-

Syke in der Richtung Herford Grävenhagen Altenbeken

Cölbe Marburg

wie sie nur bei derartigen Neuanlagen zu ermöglichen sind, denn kann es ja nicht ausbleiben, daß diese Bahn, die eine solch be­deutende Abkürzung vom Meereshafen nach iudustriereichen Ge­bieten Norddeutschlands, sowie nach Mittel- und Süddeutsch­land, Elsaß-Lothringen, der Schweiz re. gewährt, sich einer loh­nenden Frequenz erfreuen muß und auch von den maßgebenden Behörden als ein Bedürfniß anerkannt und demgemäß gefördert werden wird. Was nützen die kostspieligen, dem ganzen deutschen Reiche dienenden Anstrengungen Bremens, wenn nicht zur selben Zeit das Hinterland diesem Platze zugänglich gemacht wird? Durch die feit einigen Jahren leistungsfähigere Konkurrenz der belgischen und holländischen Hafenplatze ist dies, falls schwere Schädigungen abgeroenbet werden sollen, zu einer zwingenden Nothwendigkeit geworden. Beispielsweise wollen wir ansühren, daß Waaren von London über Amsterdam bezogen sich nach Herford billiger stellen, als über London-Bremen-Herford, trotz­dem Herford verhältnißmäßig nahe bei Bremen liegt. Anders nun wird dies Verhältniß, wenn bie Eisenbahnlinie von Bremen nach Herford um ca.h ihrer derzeitigen Länge verkürzt wird, wie es geschieht, wenn die nachstehende Bahn, wofür wir hier­mit das Wort ergreifen, gebaut wird.

Sollte deshalb eine Verständigung über die Bedingungen zwischen den beiden Staatsregieriingen sich nicht erzielen lassen, so läge es ja sehr nahe, daß das lippische Land diese kurze und billigst- Verbindung nach Altenbeken für eigene Rechnung herstellte, was preußischerseits umsoweniger beanstandet werben kann, als beim Bau ber Theilstrecke Herford-Detmold f. Z. bezüglich ihrer Ver­längerung verbindliche Abmachungen mit ber Vorbesitzerin, der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, gemacht wurden.

Hiezu fcheint uns Lippe sogar verpflichtet zu fein, falls man daselbst auf die Bedingungen, bie ber preußische Eisenbahnmini- fter stellt, nicht glaubt eingehen zu können.

Ist nun diese Bahn für den zunächst berührten Bezirk schon ein solches Bedürfniß, so kommt noch hinzu, daß dieselbe berufen ist, das nothwendige Glied einer Hauptbahn Deutschlands zu werden, bie man als solche doch bezeichnen muß, wenn, wie nachgewiesen werben soll, diese bie Handelsplätze Bremen und Frankfurt a. M. auf bem kürzesten Wege mit einanber ver­bindet und die derzeit bestehende nächste Eisenbahnverbindung um nicht weniger als 84.42 Kilometer abkürzt. Wenn man berück­sichtigt, welche Bedeutung Bremen als Deutschlands zweit­größter Seeplatz schon jetzt hat, diese Bedeutung aber nach den ber Vollendung sich nähernden großartigen Hafenbauten in Bremen und ber bannt in Verbindung stehenden Vertiefung ber Unterweser sich erheblich steigern muß, weil alsdann ein großer Theil ber Seeschiffe nicht mehr an den unteren Weserhäfen, son­dern in Bremen selbst gelöscht und wieder beladen werden könne und zwar mit allen den Hilfsmitteln und Erleichterungen,

Syke

Sulingen

26.

M

Sulingen

M

Rahden

32.10

ff

Rahden

Lübbecke

12.80

n

Lübbecke

Bünde

14.50

Bünde

Herford

10.50

y

Herford

Detmold

27.70

M

Detmold

Grävenhagen

19

ff

Grävenhagen

y

Altenbeken

5.70

M

Altenbeken

Warburg

37.20

Warburg

..

Marburg

87.70

H

Marburg

tf

Frankfurt a. M. 94.68

n

Außerdem hatte derselbe die Geschwister MSrschitz in Bruchsal um 14,000 Mark betrogen, indem er die empfangenen Staats­papiere nicht, wie er versprochen hatte, sicher anlegte, sondern mit denselben Differenzgeschäfte machte. In diesen Börsengeschäften, in denen er bie obigen Summen sowie das Vermögen seiner Frau verlor, hatte er anfänglich Glück, allein zuletzt ging Alles verloren. Es würbe in der heutigen Verhandlung konstatirt, baß ber Stabermann'sche Umsatz von 1878 bis 1887 bei einem Frankfurter Bankinstitut Über g Millionen Mark betragen habe. Der Angeklagte gibt zu seiner Entschuldigung an, die Kontrole sei eine höchst mangelhafte gewesen und er habe geglaubt, durch Börsengewinne den Verlust decken zu können. Der Gerichtshof vernAheilte hieraus den Angeklagten zu fünf Jahren Ge­fängniß und 4 Jahren Ehrverlust.

Krankfurier Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 4. November.

Vom Tage.

= Herr Christian Holzapfel, der seit dreißig Jahren die technische Abtheilung ber Frankfurter Societäts­Druckerei mit fröhlicher Unermüdlichkeit leitet, feiert morgen (Samstag) mit seiner wackern Gattin bie silberne Hochzeit.

* Das für morgen im Zoologischen Garten Projett irte Ban­kett ber gejammten Ausschüsse für das 9. deutsche Bundes- Schützenfest muß nach dem ,Fr. B." wegen allzugeringer Bethei­ligung unterbleiben.

Auf Grund ber ihm ertheilten Befngniß hat der Magi­strat den Minimal - Beleihungssatz für Pfänder im städtischen P f a n d h a u s e von 4 aus 3 herabgesetzt.

vermischtes.

h Nürnberg, 3. Nov. In den Kellereien der v. Tucher'schen Brauerei verunglückte ein Zimmermann dadurch, daß ein herabfahrender Auszug ihn zerschmetterte; auf bem Transport nach dem Krankenhause verstarb der Mann. Derselbe scheint mit den Einrichtungen des Kellers nicht vertraut gewesen zu fein. Tas historische, von jedem Fremden ausgesuchteBratwurst- glöcklein" am Albrecht Dürcrplatz hat seinen Besitzer ge­wechselt ; ber Kaufpreis für diese eigenartige, wenige Quadrat­meter Raum enthaltende Wirthschaft war 52,000 M.

* Noris, 2. Nov. Gestern Vormittag paßten zwei Polizei- Agenten in Saint-Maur bei Paris einem Individuum auf, das in die ihm gelegte Falle ging. Als der Mann bie Marnebrücke betrat, würbe ihm ein Verhaftungsbefehl vorgewiesen unb er leistete keinen Widerstand, bat aber, man möchte ihm gestatten, den Polizisten zu folgen. Diese willigten barein unb gingen einige Schritte voran, als plötzlich ein Schuß ertönte unb bet Arrestant, ber sich eine Kugel durch den Kopf gejagt hatte, tobt zusammensank. Es war dies ein gewisser Buy, Geschäftsagent unb Sensal in allerlei faulen Händeln, der auch mit bem Ge­neral bSin bl au, wie aus zahlreichen bei bemselben Vorgefun­denen Briefen hervorgeht, in regem Verkehr gestanden hatte. SHon vorigen Sommer war Buy wegen betrügerischen Schwin­dels in einem Landhause, bas er bei Nogens-sur-Marne bewohnte, verhaftet worben unb hatte versucht, sich ben Tod zu geben. Es gelang ihm nicht, und da er doch leben mußte, wollte er frei fein und ersann eine List, bie ihm glückte: während des zweiten Verhörs vor dem Untersuchungsrichter schützte er ein Bedürfniß vor, kroch aus ber Luke des Aborts auf ein Dach unb lief längs ber Rinnen hin, als wäre er ein Arbeiter. An einer geeigneten Stelle glitt er herunter und verließ bann ben Justizpalast mit ben Hiinben in ben Hosentaschen, als hätte er ba zuin Zeitver­treib einer Gerichtsverhanblung beigewohnt. Buh wurde lange gesucht und in contumaciam zu 13 Monaten Gefängniß ver- urtheilt. Während dieser Zeit Hatteer unter demNanien Courdet im Hallenviertel eine Geschäftsagentnr, verbunden mit bem un­erläßlichen Stellenvermittlungsbureau, errichtet unb manchen Un­glücklichen gemacht, ohne sich selbst babei aus der Patsche zu ziehen. Er verschwand, mit dem Fluche zahlreicher Gimpel be­laden und endete gestern, in der oben geschilderten Weise.

so daß demnach nur 195.10 Kilom. zu erbauen blieben, wovon auch noch der in diese Linie fallende Theil den im Bal» begrif­fenen Bahn Warburg-Arolsen abznziehen ist. Folgende Beispiele werden bie e. hebliche Abkürzung zur Genüge illustriren:

Von Bremen nach

Bünde

über Sulingen Km. 108.80

über Osnabrück

150.80

über Wunstorf

174.70

Herford

über Sulingen

119.30

, Wunstorf 175.20

Bielefeld

, Sulingen- Herford 133.10

, Osnabrück- Brackwede 179.50

, Wunstorf . 189

Salzuflen Sulingen , Wunstorf

127. 182.90

Altenbeken Sulingen

171.70

, Hannover 233.40

Warburg Sulingen

, Hannover

208.90

270.60

Cassel , Sulingen

, Hannover

261.20

288.60

Gießen , Sulingen-

, Hanuover-

Warburg-

Caffel 4

Marburg

oZb.DU

Frankf.a.M., Sulingen-

422.60

, Hannover- Hannover-

Warburg-

Göttingen- Cassel

Marburg

Bebra

391.28

475.70 487.60

Wie ersichtlich, gewährt die Bahn von Bremen über Sulingen- Herforb-Warburg-Marburg nach Franksiwt a. M. eine Abkürz­ung von 84.42 Kilometer; in gleicher Weise für Darmstadt, ganz Baden, einen großrn Theil Württembergs, Elsaß und ber Schwei

Für den nördlichen Theil dieses Projektes bestehen bereits in Sulingen, Lübbecke, Herford, Bielefeld unb Detmold Eisenbahn- Comites, denen wir empfehlen möchten, ihre ganze Aufmerksam­kett daraus zu richten, daß Shke-Hersord nicht etwa als Seeun- därbahn, sondern als Vollbahn ausgebaut wird, da sie nur bann dem Verkehr die erwarteten Vortheile gewähren sann. Dieser wichtige Punkt wird, wie wir annehmen dürfen, ber lip­pischen Regierung bei den Verhandlungen mit dem preußischen Eisenbahnminister über den im lippischen Lande liegenden Thett ber Bahn sicherlich nicht entgehen, unb die Befürwortung der Handelskammern von Bremen, Caffel und Frankfurt a. M. fin­den, deren thatkräftigere Mitwirkung bei diesem bedeutsamen Unternehmen zu wünschen wäre. Die interefiirten Orte unb Kreise zwischen Warburg unb Marburg thäten gut, auch ungesäumt in bie Agitation zu treten unb sich mit dem Haupteomitt für bie nörbliche Strecke, bas feinen Sitz in Biele­feld hat, in Verbindung zu setzen, damit, wenn endlich ber nörd­liche Theil dieses wichtigen Verkehrsweges erschlaffen ist, der süd­liche nicht auf sich warten läßtt

f Herichtszeitung.

* Frankfurt, 4. Nov. Unter Bezugnahme auf das im gestrigen 2. Morgenblatt abgedruck e Gerichtsreferat aus Wies­baden ersucht uns Herr P. F. Rosier hierselbst um die Mit­theilung, die Verweisung der Sache nach Wiesbaden sei in Folge ber Berufung ber hiesigen Staatsanwaltschaft gegen das frei- sprechende Urtheil der Frankfurter Sttafkammer erfolgt.

* Frankfurt, 4. Novbr. (Schwurgericht.) Bei ver- schloffenen Thüren wurde heute gegen die Ehefrauen Auguste Götz und Anna Maria Schwenk aus Homburg verhan­delt. Sie waren wegen eines im sechszehnten Abschnitte des Straf­gesetzbuchs vorgesehenen Verbrechens unter Annahme mildernder Umstände zu drei Monate Gefängniß, die Schwenk zu ein Jahr Zuchthaus und drei Jcchre Ehrverlust derurthellt.

+ Kassel, 3. Nov. Die .Cohnprozesse" haben nun ihr Ende erreicht. Bekannttich hatte ber Kaufmann Emil Cohn in Hamburg eine große Zahl deutscher Blätter verklagt, weil diese eine beleidigende Notiz über ihn gebracht hatten. Er erstritt auch eine Reihe obsiegender Urtheile, zog aber die übrigen Kla­gen zurück, als es sich herausstellte, daß die betreffende Nachricht zuerst in dem hiesigen antisemitischen .Reichsgelbmono­pol' gestanden hatte. Gegen das gedachte Blatt klagt Cohn nun, und am 21. September wurde dessen Redakteur, Herr L. Werner, vom hiesigen Schöffengericht wegen öffentticher Be­leidigung zu einer Geldstrafe von «*. 30 bestraft. Gegen das Urtheil hatte sowohl der Privattläger, dem die Strafe zu gering war, sowie ber Verurtheilte Berufung eingelegt, welche in ber heutigen Straskammersitzung verhandelt wurde. Das Ergebniß der Verhandlung war, daß der Berufung des Privatllägers stattgegeben wurde und ber Verklagte mit 100 Atark bestraft wurde.

1 Karlsruhe, 4. Nov. In der heutigen Strafkammer- sitzung wurde gegen ben Buchhalter Heinrich Stadermann von Bruchsal wegen Betrugs und Untreue verhandelt. Der­selbe hatte, wie s. Z. gemeldet wurde, bie Firma Schnabel und Hennig in Bruchsal, bei ber er ongestellt war, um über 46.000 Mark betrogen unb zwar fortgesetzt seit dem Jahre 1883, indem er in bie Lohnlisten höhere Beträge einstellte, ati er auszahlte.

Telegraphische Depeschen.

Die Wiedergabe der Privattelegramme, der telegraphischen Reichs- 11. Land tagsberichte ohne Quellenangabe ist untersagt, u. wird als Nachdruck verfolgt

Nrival-Depeschrn der Frankfurter Leitung.

ng Paris, 4. Nov., 4 Uhr 35 Min. Die vereinigten Bureaus der republikanischen Parteien beschloffen soeben, für das Prinzip der Enquete im Sinne des Berichtes von Salis in der morgigen Sitzung einzutreten und der Rechten dadurch ben Eintritt in die zu erwählende Kommiffion zu er­möglichen daß sie beant agen wollen, dieselbe in den Bureaus, nicht durch das Listenseruünium zu wählen. Demnach dürften in die Kommiffion 16 Mitglieder der Linken unb 6 der Rech­ten gewählt werben. Die Regierung wirb, wie ich aus siche­rer Quelle erfahre, über die Enquete nicht die Verttauensftage stellen, aber dieselbe mit den nämlichen Gründen bekämpfen wie vor der Kommission.

W Sofia, 4. Nov., 8 Uhr. Eine bewaffnete Bri- gantenbande verfuchte gestern in der Stärke von zwanzig Mann die Ortschaft Eskizagra inD Südbulgarien zu überfallen, wurde jedoch nach einem Gefechte durch die Gmsdarmerie unter Zurücklassung mehrerer Verwundeter zurück- getriebm.

Molff's Irlegraphischrs Correspondenj-Bureau.

Lonvo«, 4. November. Auf dem Trafalgar Square fand heute wieder eine Versammlung der Arbeits­losen statt. Als sozialistische Führer aufrührerische Reden an die Menge zu halten begannen, schritt die Polizei ein, verhaftete zwei Redner, Webb und Allman, trieb die Menge auseinander und nahm die rothen Fahnen in Beschlag. Auf bem Polizeibureau würbe Allman freigelaffm, Webb jeboch in Hast behatten.

Lonvon, 4. November. Der Prozeß gegen das Un- terhausmitglieb Cox wegen Thettnahme an einem verbotenen Meeting ber Nationalliga sollte heute vor dem Spezialgerichts- hofe in Ennis beginnen. Cox erschien nicht; das Gericht er­ließ daher einen Haftbefehl gegen ihn.

LivilliandsreMer der Stadt Frankfurt.

Geborene. 29. October. Braumann. Phil. (Hofeld), Ber­gerstraße 25. Prager, Georg (Schäfer), Obennainftr. 11. 30. October. Mangel, R. N. (Heinrich) Große Frirdbrrarrstr. 33. Äontab, Lmiise IsDeichel), Koielstraße 20. Pauli, Hans (Schmidt), Darmstädter Landstraße 17. 1. November. Ittel, Alma unb Christine (Rödel), Brückenstraße 3.Bickel, Pauline (Harriirg), Dreikönigstraße 4.-2. Nov. Schmitt, Georg (Urban), Louisenstraße 8. Robert, Martin (Peter), Kleine Eschenheimerstraße 43. Schwarzschild, Klara Auguste (Sabel), Leerbach 10. 3. Nov. Hütten dach, Kral Sal. (Hüttenbach), Liebigstraße 48. Schmitt.Gustav (Sei»), Rendklerstraße 21. Drechsler, Johann (Nicolaus), Neue Mainzerstraße 62.

«»fOebotetre. Bochraß, Christoph, Versicherungs-Beamter, von Nürnberg, mit Röser, Emma, von hier. Bergner, Bruno, Bildhauer, von Mainz, mit B r a n d, Gerta, von Win­tersbach. Brechert, Chr., Kaufmann, von Petersburg, mit Bundschuh. Anna, von hier. T e s e r, Joh., Feuerwehr­mann, von Karlsburg, mit Müller. Genovefa, von Buchhold. Griesel, Heinrich. Telegraphen-Beamter, von hier, mit Raun, Magdalene, von Deidesheim, König, Ich.. Schmied, von Mittenberg, mit Schaid, Kath., von Roßbach.Rothenburg, Alf.. Portier, von Güstrow, mit Eisele. Marg., von Rrücherg- hausen. Sander, Joh., Conbitor, von Herzebrok, mit Kremer, Marg, von Erbach. S r e l e r, Robert. Schlosser, von Lieb schwitz, mit Springing, Kath., von Memmingen. Schwabacher, Michael, Kaufmann, von Heidingsfeld, mit B a r u ch, Ida Jeanette, von hier. Vogel, Fuhrmann, von Zell, mit Block, Walburga, von Giesel.

Getraute. 4. November. Leicht, Franz, Schuhmachermeister, von Edersheim. mit Pfeifer, Margarethe, von Haßloch. N e u f a h r t, PH., Spengler, von Kelsterbach, mtt D« l p, Anna, von Mich«,tad:. Degenhard, Karl, Musiker, von Esch- roege, mit »lum, Wilhelmine, von Erfurt, Weber, Fnedr., Taglöhner, von hier, ml « o b l e r, Eva. vonRohrbach. Wrnk» l e r, Gustav, Postbeamter, von Leipzig, mit H u g ot h, Louise, von hier Böhm, Eduard Hemrich, Architekt von Stuttgart, mtt öe'ß Johanna, von hier. - Wolf, Aron, Kaufmann, von hier, W M erzba ch, Re-Ha, von hier - Matthe r, Ludwi^Bild- hauer, von hier, mit H e i l o s, Margarethe, "0» Waffrrlos. Ho fmann, Ludwig, Lackirer, von hier, mtt Wolf, Wilhel­mine, von Sulzbach. _ _ , ,

Verstorbene. Passavant, Th. Rob, 79 I., Zunghof- stratze 13. Setbalb, Magdalene, 4I., Throbaldstr. 16. S ch ill, Roman, 49 I., Gutzkowstr. 43. Erichsen, Max Karl, 8 I., Schopcnhauerstr. 3. Serbald, Charlotte, 6 3, Theobaldltr. 16.

5. Uovrmber 1887.

Frankfurter Handelsblatt.

Wiederabdruck der mit * bezeichneten Artikel, sowie der Privatdepeschen nur mit Quellenangabe gestattet.

* Finanzielles aus England.

J London, 3. November.

Wie im vorigen Bericht in Aussicht gestellt, hing die Tendenz des offenen Geldmarktes wesentlich davon ab, ob die Bank von England die vor einiger Zeit verpfändeten Konsols wieder an sich nehmen und also dem Markte die betreffenden Geldmittel zurückhän­digen werde oder nicht. Bekanntlich geschah die Ver­pfändung, um den offenen Markt seines Ueberflusses an verfügbaren Mitteln zu entledigen und ihn für die letzte Erhöhung des Bankzinsfußes vorzubereiten. Kamen diese Mittel wieder in den inzwischen durch di? October- Dividende bereicherten Markt, so wäre der Geldwerth dadurch erheblich gedrückt worden und in Folge dessen wären dann auch die Wechselcourse auch hier in einem Maße gewichen, daß größere Goldexporte begonnen hät­ten. Durch die Rücksicht hierauf hat sich die Bank von England bestimmen lassen, die von ihr aufgenom­menen Vorschüsse auf Konsols sämmtlich zu erneuern, und zwar, wie es heißt zu 2i/s pCt., so daß sie 1 pGt. weniger für die geborgten Summen zu zahlen hat als die Zinsen auf die Konsols betragen. Diese Maßregel in Verbindung damit, daß schon mehrere Posten Gold aus dem offenen Edelmetallmarkt nach D utschland verschifft wurden, erklärt die etwas steifere Ten­denz des Geldwerths. Was kurze Darlehen anbe­langt, so wurde der Zinssatz für dieselben auch durch die beim Monatsanfang in üblicher Wehe > uf- tretenden größeren Geldforderaugen beeinflußt und stieg bis B'/i pGt.; einige fällige Dividenden haben die ver­fügbaren Mittel aber schon etwas reichlicher gemacht und heute werden Vorschüsse wieder mit 2.'s3 pCt. notirt. Der Privatdiskont war zeitweise bis auf 2,5/is bis 3 pGt. gesunken, ist aber jetzt steifer zu 3!/a pCt. für dreimonatige Bankwechsel. Im offenen Edelmetall- markt ist Gold zur Ausfuhr nach Deutschland leicht zu placiren, obwohl der Profit auf die Transaktionen ziemlich knapp ist. Die bereits stattgefundene Goldzu­fuhr von Uruguay hängt mit den vor einiger Zeit von dorther effektuirten Ankäufen von Bonds zusammen. Weitere beträchtliche Geldsendungen von dort sind unter­wegs ; außerdem wird am 8. d. M- ein Posten von 205,000 Sovereigns aus Egypten hier eintreff n. In der Berichtswoche erhielt die Bank von England aus den Zufuhren Lst. 135,000 und verkaufte zum Export Lst. 100,000. Die Zufuhren betrugen Lst. 26,000 von West­indien, Lst. 5000 von Australien und Lst. 189,000 vom La Plata-Fluß, zusammen Lst. 220,000. Silber zog Anfangs der Berichtswoche infolge einer ziemlich um­fangreichen Ordre für die englische Münze an. Nachdem dieselbe aber befriedigt ist, fies der Markt wieder ab und schloß heute in entschieden lebloser Stimmung nominell auf 43'/s d. Die Zufuhr bestand aus Lst. 35.000 von Westindien und Lst. 18,000 von Newyork. Verschifft wurden Lst. 90,000 nach Indien. In mexi­kanischen Dollars fanden Umsätze zu dem früheren Preise für die Straits statt. Der Markt ist zur Zeit von Verrathen entblößt und läßt sich aus Mangel an Ge­schäft keine genaue Notirung angeben. Die Zufuhr be­stand aus Lst. 40,000 von Vera Cruz. Verschifft wur­den Lst. 48,000 nach Penang und Singapore.

An der Fondsbörse hat die zeitweise etwas grö­ßere Belebtheit des Geschäfts sich schon wieder ver­loren, und seit gestern kann man die Märkte im Gan­zen beinahe als in Stockung gerathen bezeichnen. Die etwas steifere Tendenz des Geldwerthes hat ohne Zwei­fel einigen Einfluß in dieser Richtung gehabt, mehr aber das Unwohlsein des deutschen Kaisers, welches die Spekulation immerhin zur Vorsicht mahnt, zumal das Coursniveau in fremden Effekten nicht als besonders niedrig betrachtet werden kann. Der fremde Markt war denn auch während der letzten Tage in Sympathie mit Berlin und Paris etwas abgeschwächt, besonders für Spanier, Italiener, Türken, Ottoman-Banks, die von Pa­ris offerirt waren, und Egypter. Auch Russen verloren einen Theil der Avance, die sie auf die Nachricht von dem wahrscheinlichen Besuch des russischen Kaisers in Berlin erzielt hatten. Am besten hielt sich von Türken die Defence-Anleihe. Griechen waren durch die Mel­dung von einer neuen Anleihe gedrückt und haben sich trotz des Widerrufs derselben nicht ganz erholt. Die spekulativeren südamerikanischen Papiere, wie Peruaner und besonders Uruguay-Bonds sind wesentlich matter. Dagegen haben die besser gehaltenen Mexikaner eine weitere erhebliche, wenn auch nicht ganz behauptete Avance erzielt. Das dafür angeführte Gerücht von einer abermaligen Konversion ist wohl als verfrüht zu erach­ten; von mehr Einfluß war die bevorstehende Erhöhung der Verzinsung um '/r pCt., auch hieß es, daß dieses Papier an der Pariser Börse eingeführt werden soll. Mexican Raiis hatten in Folge erneuter scharfer Angriffe der Baissepartei bedeutende Schwankungen durchzu­machen, sind aber heute stetiger, da die nunmehr erklärte Dividende für das erste Semester der allgemeinen Erwartung entspricht. Dieselbe stellt sich für die erste Präferenz auf die vollen 8 pGt. p. a. und für die zweite Preferenz auf 31/« pCt. p. a. (gegen 5/i pCt. und 0 pCt. für das vorhergehende Semester); die übrigen Kategorien gehen natürlich leer aus. Rio Tinto-Aktien profitirten durch die Hausse in Kupfer, welches in Sympathie mit dem Corner in Zinn sich wesentlich besser stellt.

Für den amerikanischen Eisenbahn­markt bildete die Erklärung der Pennsylvania-Divi­dende das Hauptei eigniß der Woche. Daß die Direktion dieser Bahn sich endlich entschlossen hat, anstatt der bisherigen Dividende von 5 pCt. eine solche von 6 pCt. p. a. zu vertheilen, wie sie dies bei alleiniger Rücksicht­nahme auf die Einnahmen schon früher hätte thun können, wird, wohl nicht mit Unrecht, dahin gedeutet, daß sie die allgemeine Geschäftslage und die Verhält­nisse zwischen den Trunklinien für hinreichend konsoli- dirt hält, um einer weiteren Ansammlung großer Re­serven entrathen zu können. Auch die Vereinbarungen zwischen den nordwestlichen Bahnen behufs Aufbesser­ung der Getreidefrachten bilden ein günstiges Moment Trotzdem scheint sich kein lebhafteres Geschäft in amerikanischen Bahnen entfalten zu wollen, obgleich in London, wo immer noch eine, wenn auch ermäßigte Hausseposition besteht, alle Neigung dazu vorhanden ist. An Zuversicht fehlt es hier nicht, wohl aber an dem noch immer vergeblich erwarteten Anstoß von New­york aus.

Die heutigen Schlußpreise, mit denen vom vorigen Donnerstag verglichen, stellen sich wie folgt: Konsols 1 /* pCt. niedriger (102/»103), Ottoman Bank Lstr. '/* niedriger (9l/a95/s), De Beers Lstr. I1,» höher (22 22'/«), Rio Tinto - Aktien Lstr./is höher (9!$/is 9l5/w), 5proc. Argentiner von 1886 '/* pGt. höher (93 93l/i), Geduias, Serie I., 1 r pGt. höher (65 65 's»), Chinesen, Serie A, 1 pCt. höher (110112), Egypter Daira unverändert (701/*71), Unific. Egypter */« pCt. niedriger (73-ff*74 ex d.), Pref. Egypter l/* P®- höher (97^-98), 1884er Griechen pCt. niedriger (70»/i-l1/<), 4proc. Ungarn 1/s pCt. niedriger (803/»80;/s), Sproc. Italiener 3je pCt. niedriger (9797'/«), 3proc. Mexikaner /* pCt. höher (32'/,^/s), 5proc. Peruaner 5ja pCt. nie­driger (13'/s14'/,), 6proc. Peruaner '/< pCt. niedriger (15s/416), Sproc. Portugiesen '/'s pCt. niedriger (57'/* 57'/,), 1873er Russen */b pCt. höher (95'/* 95'/,). 4procent. Spanier s.s oCt. niedriger (67'/««