IS* November 1889,
Morseirblatt der Frankfurter Zeitung
tihtr übergeaangen. Der Kaufpreis beträgt über 4 steht nun fest, daß der große Brand, welcher
letzterem während der
159,830 (L, wobei die
Zwei Wochen Drei Wochen
vorher.
vorher.
Eine Woche vorher.
15.
November
Restaurateur Küpper übergrgangen. Der Kaufpreis benagt über 400,000 XL — Er steht nun fest, daß der große Brand, welcher vor einigen Wochen in W e i n, b e r g ein ganz«, Häufervurtel zerstört hat, durch Brandstiftung entstanden ist. Der Schuh- macherg-felle Johann Grimm au, Züttlingen, em verwahrloster Bursch« int Alter von 18 Jahren, hat eingestanden, aus Rache gegm einen Bauern, der ihm Almosen und Nachtherberge verweigert hatte, dessen Scheune ange,ündt1 ,u haben. — In Uhingen ist ein junger Mensch auf gräßliche Weise verunglückt. Dar »Göpp. Wochenbl.' berichtet darüber: »Al« am 14. Morgen« einigt in der Färberei und Appreturanstalt beschäftigte Arbeiter an «mem der großen Garnkessel hantirten, bemerkten sie, daß sich in dem Kessel neben den Waren Knochen befanden. Nach genauer Untersuchung stellte e8 sich heraus, daß es Menschenknochen waren, die von dem 16 Jahre alten Arbeiter Wolf von Albershausen, einzigem Kind« seiner Eltern, der in dieser Nacht Dienst gehabt, herrührten. Der Körper des Verunglückten muß die ganze Nacht mit den Waaren gekocht worden sein, wodurch sämmtlicher Fleisch von den Knochen losgelöst wurde. Wolf muß aus bi» jetzt unaufgeklärte Weise nach dem Beschicken (Füllen) des Bleichkessel« in demselben zurückgeblieben sein, ohne daß es einer der Mitarbeiter bemerkte, dann durch den einströmenden Dampf sofort den Tod erlitten haben.
o Ellwangen, 14. Nov. Wegen eines Vergehens gegen dl« Sittlichkeit wurde gestern der Amtsnotar StolpPvon Bopfingen vom Untersuchungsrichter des Landgerichts in Haft genommen.
h Mürnöerg, 15. November. Der Verein für öffentliche Gesundheitspflege 'sprach fich unter Beistimmung de» königlichen Be- zirksarztes Medizinalraths Dr. Merkel für Einführung der (stet- willigen) Leichenverbrennung in Nürnberg au«. Der Stadtmagistrat wird sich demnächst mit einer von einem seiner Mitglieder in Aussicht gestellten Anfrage zu befaffen haben, der fich in der
verbracht. _ . 1
:; Mülhausen, 14. Novbr. Das allgemein hier lebhaft bespro- i chene Tagesereigniß bildet die gestern Morgen erfolgte Verhaft- ■ ung des Notars Möhler, «ine» Manne«, der, aus eingebore- neu Kreisen stammend, schon eine lange Reihe von Jahren seine« 1 Amtes als Notar gewaltet und bislang das größte Vertrauen ge» ■ nassen hat. Dies erklärt es auch wohl, daß trotz der verschiedenen Prozess«, die in den letzten Jahren klar gelegt haben, wie gewagt e» ist, wenn man sein Geld ohne genügende Bürgschaft der vermittelnden Hand des Notars anvertraut, dennoch Personen, in zu großer Vertrauensseligkeit befangen, ihre Gelder im Bureau des Notar» niederlegten. Die Untersuchung schwebt schon seit drei Wochen. Es soll dem Vernehmen nach Alles sehr klar liegen, so daß der Prozeß bald zu Ende geführt fein dürfte. Die unterschlagenen Gelder sollen eine ganz bedeutend« Höh« erreichrn. Di« Verhaftung des Notars erfolgte gestern Mittag. Das Bureau Webt Nachmittags geschlossen und die Siegel angelegt. .
b Aus Südtyrok, 15. Nov. Im Sulzberg, deffen Heerden tm heurigen Sommer manchen unangenehmen Bärenb«such erhalten haben, ist Meister Petz in den letzten Tagen wieder mehrmals Jägern in den Weg gekommen. Diese Woche gelang es einem Jäger im Rabbithäl, einem Seitenthale des obigen, nachdem er zwei Tage in den Felsklüsten die Spur eines Bären verfolgt hatte, das Thier zu e r l e g«n. Dem Jäger war, während er auf einer Felskante stand, durch einen Windstoß der Hut in die Tiefe getrieben worden. Als er seinem Aerger hierüber in Worten kräftigen Ausdruck gab, kam aus einer nahen Höhle der Bär, welcher dort wohl seinen Winterschlaf halten wollte, neugierig hervor, stürzte aber schon int nächsten Augenblick, von der Kugel getroffen, todt in die Tiefe. Fünf starke Männer holten die 116 Kilogramm schwere Beute heraus. — Ueber die durch das Hochwasser in Südthrol ange- richteten Schäden liegen nunmehr Daten auf Grund von Erhebungen au» den politischen Bezirken Brixen und Bozen vor. Darnach wurde in ersterem in den Tagen vom 12. bi» 14. vorigen Monats ein Schaden von 177,821 fl., in letzterem während bet ersten Octoberkatastrophe ein solcher von 159,830 fl., wobei die Schädigung der Etschregulirung nicht einbezogen ist, angerichtet. Die im Vorjahr und Heuer in beiden Bezirken angerichteten Schäden übersteigen die Höhe von X Mill. fl. Und dabei find gerade diese Bezirke sowie der hart heimgesuchte Meraner arg verschuldet, indem alle drei über H Mill, mehr schulden als ihre Aktiven betragen. Noch schlimmer sind die Gemeinden Wälschtirol« daran, welche durch di« letzte Katastrophe bekanntlich ebenfalls schwer betroffen. Di« Nein« Gemeind« Margrrid z.B. hat otttin innerhalb 8 Jahren einen Schaden von 100,000 fl. erlitten. Mit welcher Anstrengung btt Leute ihr Bischen Hab« geg«n bas Elemrnt immer wieber schützen müssen und schützen, vielleicht wieber vergeblich, davon konnte man in den Tagen vom 30. Oct. bis 7. b. zwischen Margreid und Kur- ihrig eine Idee bekommen. 300Menschen waren unabläffig bemüht, den durch die frühere Katastrophe angegriffenen und nun stark gefährdeten Etsch-Damm zu sichern. 6000 Sandsäcke und 500 Fuhren Faschinen verschlang die Sinbruchstelle, wodurch nun vorläufig allerdings eine drohend« Gefahr beseitigt ist. Auf wie lange, ist eine andere Frage, die hier wie an anderen Orten Südtirols immer wieder gethan werden muß. Die Entholzung der Berge, auf die auch der Kaiser in Meran bedauernd hinwies, rächt sich bitter.
• An- btt Schweiz, 14. Nov. Kürzlich wurde bei Novel (Wallis) ein Dr. Hadlich als Leiche aufgefunden. Derselbe ist nicht, wie man anfänglich glaubt, von einer Lawine verschüttet worden. Wenn nicht alle Zeichen trügen, so muß der Verunglückte beim Versuch einer Besteigung des Grammont vom richtigen Weg abgekommen sein. Vom Eebirgsnebel überrascht, stürzte er bann wahrscheinlich über eine etwa 100 Meter hohe Wand hernieder. Bald nachher wurde infolge starken Schneefalls bit Leiche allen Nachforschungen entzogen. Der Vater be« Verunglückten sorgte dafür, daß die sterblichen Ueberreste Hadlichs zur Bestattung nach Pankow bei Berlin übergesührt wurden. ... ..
b. Zürich, 14. Nov. Die Sachverständigenkommission für bi« elektrische Beleuchtung hat nach bem »Ctbl. f. Elektrot." von den zur engeren Wahl gekommenen vier Offerten diejenige der Maschinenfabrik O « r l i k o n angenommen. Sie hat fich dabei gleichzeitig für ein gemischtes System entschieden, Gleichstrom für die Bogenbeleuchtung und Wechselstrom mit einigen Transsormatorenstatio- nen für die Glühlichtbelenchtung. ES ist der spätere Uebergang von Wechselstrom mit Transformatoren auf Gleichstrom mit Akkumulatoren in Aussicht genommen, wobei die Kraftmaschinen und die Leitungen beibehalten werden und nur die Wechselstromdynamos durch Gleichstrommaschinen und die Transformatoren durch ANu- mulatoren zu ersetzen find. Die Kosten berechnet genannte Firma wie folgt: Kraftmaschinen Fr. 253,265, Transmissionen für den elektrischen Betrieb Fr. 32,680, Dynamomaschinen mit Aufstellung Fr 100,236, Apparate im Maschinenbaus Fr. 16,330, neues Maschinen- und Keffelhaus Fr. 97,100, Drahtleitungsnetze für die Hausbeleuchtung Fr. 568,029, Drahtleitungsnetze für die Strasien- beleuchtung Fr. 66,151, Straßenlaterne» mit Kandelabern Fr. 68,415, Transformatoren (Akkumulatoren) Fr. 46,200, Anlage^zur Kraftübertragung Fr. 79,478, Gesammtkosten somit Fr. 1,327,884.
»Wewonrne, 14. Nov. Fünf aus der französischen Strafkolonie Noumea, Neu-Caledonien, entsprungene Sträflinge find bei Cap Cleveland, an der Küste von Queensland, gelandet. Drei derselben wurden verhaftet, aber den anderen gelang es zu entkommen. Die Flüchtlinge find durch lange Entbehrungen
verweigern, befteit fie nicht von der Pflicht, als Objekt eines Augenscheins zu dienen und fich einer körperlichen Untersuchung zu unter- werfen. Der Grund be« den nächsten Angehörigen eines Angeklagten eingeräumten Recht», da» Zeugniß abzulehnen, liegt Nicht in einer Begünstigung des Angeklagten, fondern in der Rücksicht ans diese Angehörigen selbst, die nicht in eine allzu hohe Ansprüche an ihre Gewissenhaftigkeit stellende Zwangslage gebracht werden sollten Bei einer körperlichen Untersuchung, bei der der Angehörige sich lediglich passiv zu verhalten und da» Resultat der Darlegung dritten Personen zu überlasten hat, unterliegt er keiner Kollision der Pflichten, und es trifft daher der Grund des Gesetzes, welcher das Recht der Zeugnißverweigerung einräumt, hier nicht zu. (Urtheil vom 8. Juli 1889).
Wenige Minuten später stand ihr Kurs auf Lst. 50, dann auf Lst. 100 und in den Abendstunden, als gegen 7 Uhr eine äußerst aufgeregte Menge sich vor dem Börsengebäude angesammelt hatte, waren gar die Aktien nur noch um Lst. 150 zu haben. Was eigentlich die Ursache dieses urplötzlichen Haussefiebers gewesen ist, wußte kein Mensch zu sagen; nur soviel war sicher, daß das wilde Treiben in den bisherigen Erträgnissen der Mine keine Erklärung fand.
Ebenso rasch übrigens wie c „
sich auch der Rückschlag, und heute, wenige Tage nach der Hausse, steht der Cours wieder Lst. 9.12. Aufsehen erregt das Verschwinden des in dem Papier am meisten beschäftigten Maklers. — Wie ich höre, beabsichtigt Neu- Süd-Wales demnächst die Emission eines weiteren An-
Häfen auf Verschiffung wartende Wolle hat in Folge unausgesetzter Zufuhren sich in einem solchen Umfange angestaut. daß selbst die seitens der British India Comp. eingestellten Extradampfer zur Bewältigung derselben nicht mehr genügen, sondern eine Anzahl Segelschiffe gechartert werden mußten.*
* Finanzwechsel und. die Reichsbank. Zu den Mittheilungen unseres Abendblattes vom Freitag .wird uns aus Bankkreisen geschrieben: »Auch bei einer Reichsbank- Nebenstelle in Bayern ist die Diskontirung eines Wechsels, welcher von einem Bankier auf eine erste Münchener Bank gezogen war, abgelehnt worden mit dem Bemerken, die Reichsbank wünsche Wechsel von Bankier auf Bankier nicht zu diskontiren. Als darauf dieser selbe Wechsel der betreffenden Reichsbank-Hauptstelle vorgelegt wurde, hat auch diese ihn abgewiesen. Hiernach scheint es, daß die seit vielen Jahren bei der Reichsbank bestehende Verfügung, welche die sog. Finanzwechsel von der Diskontirung ausschließt, neuerdings seitens der Bankleitung allen Stellen in Erinnerung gebracht worden ist*
Bremer Bank. Seitens der Verwaltung dieses Instituts geht uns nunmehr eine Begründung ihrer Anträge zu. Dieselbe bestätigt, daß mit einem angesehenen Konsortium ein Abkommen getroffen wurde, das für den Umtausch der Gold-Thaler-Aktien in neue Stücke und Vermehrung des Kapitals von XL. 16.gi auf XL 20 Mill, »überaus günstige Bedingungen für die Bank gewähre.* Irgendwelche nähere Angabe ist nicht hinzugefügt, doch versichert der Verwaltungsrath, daß in diesem Abschlüsse, der auch den Coursstand der Aktien bereits gehoben habe, ein reichlicher Ersatz für die Aufgabe des Pari-Bezugsrechts liege, zumal dieses Recht nie einen praktischen Werth haben würde, weil mit demselben die Verwaltung schwerlich in die Lage gekommen wäre, das Kapital zu erhöhen. Durch das Abkommen werde die Reserve der Bank sich um etwa XL 330,000 erhöhen. Außerdem ersetzt das Konsortium die Kosten des Reichsstempels, welcher auf die gesammten neu auszufertigenden XL 20 Mill. Aktien etwa XL 100,000 beträgt. Auf je 6 alte Aktien zu Rthlr. 250 Gold sollen unter Zuzahlung von XL. 17.so je XL. 5000 neue gegeben werden, ferner das Bezugsrecht auf eine entsprechende Quote der auszugebenden XL 3,393,000 in neuen Aktien zu einem vom Konsortium noch bekannt zu gebenden Course.
Remboursbedarfes im Preise angezogen.*
♦ Finanzielles aus Australien. Aus Sydney, 9. October, wird uns geschrieben: »Die Melbourner Stock Exchange wurde in den letzten Tagen in eine noch nicht dagewesene Erregung versetzt durch die fabelhafte Courssteigerung der Aktien der Round Hill Silberminen- Gesellschaft. Mit Lst. 11 einsetzend, stiegen dieselben schon nach einer Stunde auf Lst. 20, dann auf Lst. 25.
gleichen Richtung bewegt.
A Ansvach, 15. Nov. Heute Vormittag 10 Uhr verunglückte der Lehrer der hiesigen Mädchenschule, Herr N e u f, dadurch, daß er kopfüber vom Stiegengeländer des ersten Stocke« des Schulhauses in den Parterreraum herabstürzt«. H«rr N«uf, der fich unwohl fühlte, begab sich zur Erholung auf den Gang, sah über da« Geländer, bekam einen Schwindelanfall und stürzte so herab. Schwer verletzt wurde er mittelst Krankenwagens in seine Wohnung
Lestlereagflusses in Neu-Südwales gebauten 1 abak nach Gilgandra gebracht. Man hofft in Folge dessen, daß die Tabakskultur sich nun auch dort mit Erfolg wird akkli- matisiren lassen. — Die in den einzelnen Queensländer
♦ Hessische Ludwigsbahn. Der Verkehr der Bahn hat sich auch im abgelaufenen Monat lebhaft entwickelt. Auf den ungarantirten Linien wurde eine Mehreinnahme von X 70,882 gleich 4.6 pCt. erzielt, wovon XL. 20,711 aus demPersonen-Verkehr, XL. 48,089 aus dem Güter-Verkehr und XL. 2082 aus Extraordinarien stammen. Dadurch erhöht sich das seit Beginn des Jahres ausgewiesene Plus auf XL. 677,459 gleich 5.1 pCt. Auf den garantirten Linien betrug die Mehreinnahme im October XL 4590 und seit 1. Januar XL. 86,707 gleich 5.r pCt.
Gelsenkirchener Bergwerks-Gesellschaft. Indem die »Nat.-Ztg.“ unsere neuliche Mittheilung über die seitens dieser Gesellschaft erzielten Preiserhöhungen und über die Erwägungen, die einer allzu optimistischen Auffassung dieses Faktors entgegenstehen, reproduzirt, versichert das genannte Blatt, daß für den größeren Theil der Förderung noch Kontrakte zu niedrigeren Preisen in Betracht kommen. So soll z.B. der Vertrag mit der StadtParis, welcher einen Preis von XL 60 per Doppelwagen zur Basis habe, noch etwa drei Jahre laufen.
Lateinische Münzunion. Zu der belgischen Meldung, daß Frankreich nur unter der Bedingung des Rückzugs eines Theils der belgischen und italienischen Fünffrankenstücke für den Fortbestand der lateinischen Münzunion sich
den können.
Deutsche Suada-Gesellschaft, Dresden. Unter dieser Firma hat sich nach der »Magd. Ztg.“ eine mit XL 1 Million ausgestattete Gesellschaft gebildet, welche beabsichtigt, in
ausgesprochen habe , wird der „N. Z. Z.“ aus Bern berichtet, es sei hiervon im Eidgenössischen Finanzbureau nichts bekannt; auch halte dasselbe diese Angabe, als den thatsächlichen Verhältnissen nicht entsprechend, für unbegründet und undenkbar.
Vom englischen Geldmärkte. Ungeachtet die Bank von England, um den Goldbegehr Deutschlands abzuwehren, ihren Verkaufspreis für deutsches Gold am Freitag von 77’/i» auf 772/ssh.per Unze erhöht hat, sind ihr, wie uns im Sonntag-Morgenblalte gemeldet, doch bereits Lstr. 52,000 für Deutschland entnommen worden, abgesehen von Lstr. 25,000, die nach Südamerika flössen. Der Goldbegehr des Auslandes ist es, den die Bank von England gegenwärtig am meisten fürchtet. Der Inlandsbegehr ist im Augenblicke noch lebhaft, aber zu Beginn des December pflegt sich bereits Rückfluß zu ergeben. Der ausländische Goldbegehr dagegen droht nicht blos von Deutschland, sondern auch von Newyork. Daneben haben Brasilien und Argentinien noch Goldforderungen, die fortgesetzt über dem Markte hängen. Von der angekündigten Herbeiführung weiteren Goldes aus Rußland durch erste Bankhäuser verspricht sich der „Econ.“ wenig Erfolg, weil dies doch nur in sehr begrenzten Beträgen geschehen werde; dagegen vertraut das Blatt nach wie vor darauf, daß die Goldnachfrage auf die Bank von Frankreich abgelenkt werden könne, welche wahrscheinlich lieber Gold hergeben werde, als daß sie den englischen Markt weiter hinauftreibe und dadurch eine Rückwirkung auf Frankreich herbei- führe. Die Wahrscheinlichkeit ist daher, daß eine weitere mäßige Steigerung des Geldwerthes in London hinreichen werde, um den Goldbegehr an die Bank von Frankreich zu verweisen. Wahrscheinlich genüge hierfür schon das Anziehen der Marktrate bis an den Banksatz. Einstweilen ist der Privatsatz nur 41/s pCt., aber pCt. unter dem Banksätze. Nachstehend eine Vergleichung der Wechselcourse, vom Standpunkte Englands aus gesehen:
t Äöf«, 15. Nov. Di- 70jährige Jubelfeier de« hiesigen Israelitischen Wohlthätigkeits-VereinS »Chewra Gemilleth Maßodim' wurde am 12. d. M. hier begangen. Nach der von Rabbiner Dr. Frank verfaßten Festschrift wurden die Juden nach fast 400jähriger Verbannung aus Köln, einer Stadt, in der
Frankfurter Handelsblatt.
Wlederabdraek der mit • bezeichneten Artikel, sowie der Privetdepeaehen ist nur mit Quellenangabe geetattet.
* Wiener Börse. Aus Wien, IS.d.M., schreibt unser A-Korrespondent: „Es ist zum Ultimo October vorgekommen, daß von Berlin aus größere Beträge auf Wien zu dem Zwecke gezogen wurden, um die Zinsendifferenz zwischen beiden Plätzen auszunützen. Diese Tratten wurden nach Wien zum Eskompte gesandt und dagegen die Valuta in Marknoten bezogen. Da in Wien damals noch ein Banksatz von 4 pCt. bestand und da andererseits der Wiederverkauf der Marknoten auf spätere Lieferung mit ansehnlichem Report effektuirt werden konnte, so bot diese Transaktion in der That eine sehr verlockende Marge. Inzwi-
lehens von Lst. 1 bis Vit Millionen, dessen Erlös für umfangreiche Neuanschaffungen vom rollendem Material für die Staatsbahnen dienen soll. — Ein Deutscher, Namens Winkler, hat dieser Tage den ersten an den Ufern des
Gerichts zettimg.
H Frankfurt, 15. Nov. (Strafkammer.) Eine lange 'Verhandlung wird gegen ein Konsortium von Geschaftr- lenten gepflogen, die zu dritt auf der Anklagebank sitzen, der 28 jährige Mechaniker Philip p W acht e l, dl- Kaufleute Jos - pH Levi s°n. und I o s - s L - v i jun. (Oheim und Neff«), 40 r^p. 32 Jahre, sämmtlich unbestraft. Der Mechaniker wollte eineErfindung, die er gemacht, eine Fl-ischhackmaschine, durch Patent aus beuten, brauchte dazu aber Geld und trat zu dem Zwecke mit dem Buchbinder Ludwig Riegel in Verbindung. Der Erfinder loste nun ein Patent und der Buchbinder gab das Geld zur AiÜchaffung der Utensilien, auch 6000 Mark baar zur Gründung des Geschäfts her. Tie Vorschüsse sollten ratenweise abgetragen werden und bis zur völligen Abtragung die Fabrik und Maschinen Eigenthum des R. bleiben: der patentirte Erfinder sollte nur den Nießbrauch davon haben. Der Letztere brauchte aber noch mehr Geld und lieh vom Kaufmann Schappel 10,000 Mk. gegen a pCt. und -000 N!k. Provision vom Verkauf der Maschinen. Die Schuld bei N. betrug Ende 1885 8613 Mk. Ter Erfinder, deffen Erfolge zweifelhaft sein mochten, sah sich jetzt, wie dies in solchen Fällen zu geschehen pflegt, nach einem Associe um, den er in der Person des "'l angeklagten Levi jun. fand. Man gründete eine offene Handelsgesellschaft unter der Firma: Phil. Wachtel u. Co. Der Compagnon Levi schätz 20,000 Mk. ein und Wachtel verpflichtete sich, di- g-sammten Fa- briluteusilieu der Gesellschaft einzuliefern, ohne Rücksicht aus die Verpfändung derselben bei Riegel. Der Mechaniker versichert Heide, er habe von der Gründung der Gesellschaft Mittheilung gemacht, aber nichts von der Einlieferung der Utensilien gesagt. Von der Schuld des Schappel habe er nichts mitgeth-ilt, weil er diese als eine Privatschuld ansah. An Schappel hatte er 30o0Mk. bezahlt. Die Handelscompagni- wurde am 9. Mal 1887 durch neuen Vertrag regulirt, wonach die Aktiva sich aus 12,009, bi« Pafliva auf 14,091 Mk. beliefen. Ter Associe Levi jun. hatte einen Theil der Schuld an Schappel auf das Geschält übernommen. Als nun dieser sich gegen Wachtel regte, wurde ihm zugeffchert, daß er o700 Mk. von Levi jun. «ihalleu sollte gegen eine Bürgschaft von Wachtel. Dieser bewog nun den Gläubiger als Bürgen fiir ihn auszutreten, worauf Schappel sich zufrieden erklärte. Bei diesem Anlaß war es, wo der Onkel des Associe'« Levi, der Joseph Levi sen., sich zur Unterstützung seines Neffen in die Angelegenheit wuchte und bei den Verhandlungen thätig war. Es wird nun behauptet von Nregel,
daß er durch eine gesälschte Urkunde hintergangen sei. Erhöbe nur dafür Bürgschaft leisten wollen, daß Levi di- Forderung des Schappel richtig bezahlen werde. In dieser Manipulation soll der den Angeklagten zur Last gelegte Betrug liegen. Nach einer sehr langen Verhandlung spricht die Kammer Levi sen. frei und ver- urtheiltLevijun. und Wachtel zu 6 Monaten. Man glaubt dem Buchbinder 81., welcher durch eine Urkunde getäuscht wurde, die eine Verbindlichkeit gegen Lcvi jun. enthielt, während es sich angeblich um eine Bürgschaft für den Onkel handelte, bei der er
sehen wurde allerdings die offizielle Bankrate auf 5 pGt. erhöht, aber auf offenem Markte war bis vor Kurzem um etwa 1/i pCt. billiger anzukommen. Seit gestern verräth jedoch der Geldpreis wieder eine steigende Tendenz, welche zum Theil auch mit den Berliner Geldverhältnissen zusammenhängt, weil sich aus denselben alsbald die Möglichkeit von neuerlichen Trassirungen auf Wien ergeben dürfte. Ueberdies muß berücksichtigt werden, daß in Folge der Zinsfußerhöhung des Zettel-Institutes wohl Rückströmungen stattgefunden haben, durch welche die steuerfreie Notenreserve gestärkt, zugleich aber die Disponibilitäten auf offenem Markte verringert wurden. Daher kommt es, daß man hier anfängt, dem Geldmärkte ebenfalls eine größere Aufmerksamkeit zu widmen, während man bisher den Berliner Geldverhältnissen und den damit zusammenhängenden Fluktuationen der Börsentendenz relativ wenig Beachtung geschenkt hatte. In Folge dessen haben die größeren Spekulanten ihre Engagements gelöst und auch das in denBörsen-Comptoirs spekulirende Publikum ist zum Theil bereits mit Realisirungen vorgegengen. Es hat sich darnach ein ziemlich umfassender Besitz wechsel vollzogen, welcher keineswegs schwierig oder schmerzhaft war, weil die Realisirungen gegen die Einkaufscourse zumeist noch immer Nutzen ergaben, doch muß konstatirt werden, daß der November die Hoffnungen der Spekulation bisher nicht erfüllt hat. Auf dem Banken-Markte war dies namentlich bei den Aktien der Länderbank der Fall. Es galt fast als ausgemachte Sache, daß ein Theil des rechnungsmäßigen Coursabschlages, welcher durch die Agio- Rückzahlung von 38‘/«fl. per Aktie bedingt war, in kürzester Zeit wieder hereingebracht sein werde. Allein weil alle Welt daran glaubte, kaufte vor der Agio-Rückzahlung Krethi und Plethi Länderbankaktien, so daß nach derselben keine Käufer mehr übrig blieben, um den anderen Gewinn zu geben. Eine gewisse Ernüchterung brachte wohl auch der Umstand hervor, daß, wie gelegentlich der Agio-Abstempelung konstatirt werden konnte, im Inlande mehr Stücke vorhanden sind, als man früher angenommen hatte. Die Enttäuschung, welche die Spekulation bei den in erster Linie favorisirten Länderbankaktien erfuhr, übte selbstverständlich auch auf die übrigen Aktien von Banken eine ungünstige Rückwirkung. Die Aktien der sogenannten Mittelbanken litten unter den Realisirungen der lokalen Spekulation, während Kreditaktien durch Abgaben der Berliner Arbitrage gedrückt wurden. Transportwerthe wurden von der Reaktion ebenfalls mehr oder minder in Mitleidenschaft gezogen. Böhmische Bahnaktien wurden sowohl von den Berufsspekulanten als auch von der Klientel der Börsen-Comptoirs auf den Mark gebracht.
i Staatsbahnaktien reagirten auf die neuerlichen Schwierigkeiten, welche sich bezüglich der Erwerbung der Orientbah-
. nen ergaben. Südbahnaktien ermatteten infolge der offi- > ziösen Abwiegelungen betreffs der Prioritäten-KonVersion, : um sich jedoch später auf Grund günstiger Einnahme-
Schätzungen wieder theilweise zu erholen. Mit einem gewissen Nimbus suchte man die Aktien der Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft zum umgeben, indem man den Aktienbesitz eines hervorragenden Bankinstituts mit weitaussehenden Reorganisationsplänen in Zusammenhang brachte, welche in der Hauptsache auf eine Subventioni- rung seitens der österreichischen und auf eine Verständigung mit der ungarischen Regierung hinauslaufen sollen. Von inleressirter Seite werden diese Pläne zwar nicht rundweg abgeleugnet, aber doch insoferne dementirt, als man noch nicht einmal darüber orientirt sein will, ob derartige Absichten überhaupt ausführbar seien. Auf dem Industrie-Aktien- Markte waren Bauwerthe einer ziemlich scharfen Depression unterworfen, weil sich bisher alle Hoffnungen betreffs derWien-Fluß-Regulirung und derV erlegung der Kasernen als Illusionen "erwiesen haben. Von Montan- Werthen wurden durch Realisirungen namentlich Ritna- Murany’er-Aktien stärker affizirt, dagegen Prager Eisenindustrie-Aktien und Alpine Montan-Aktien relativ wenig
! gedrückt. In Bezug auf letztere wird, wie die »Frankfurter Zeitung* bereits telegraphisch meldete, das Zukunfts- proj ekt ventilirt, einen Theil der Prioritäten und zwar die Papierprioritäten (die Goldprioritäten sollen konyertirt werden) durch Ausgabe von jungen Aktien einzuziehen. Trifailer Kohlen-Aktien wurden durch die Version in ungünstiger Weise beinfiußt, daß das Unternenmen seine Förderung bereits auf zwei Jahre hinaus verschlossen habe. Die Dividenden-Erklärung der Oesterr. Waffenfabriks-Gesellschaft (22 fl. Superdividende) wurde günstig ausgenommen . Liesinger Brauerei-Aktien wurden mit Rücksicht
auf die geringere Dividende (5 fl. gegen 6 fl. im Vorjahre) billiger abgegeben. Auch Renten wurden von der reaktionären Strömung mitgezogen. Zu Gunsten der Türken- Loose wurden die Hausse-Bestrebungen mit den alten Mitteln von Neuem ausgenommen, selbstverständlich insolange die allgemeine Tendenz kein Hinderniß bildete. Devisen und Valuten haben schließlich in Folge des gesteigerten
al» di« Idee» der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gegen End« des vorigen Jahrhunderts ihnen die Thore wieder geöffnet hatten. Am 17. April 1798 zog das erste israelitische Ehepaar aus Mülheim a. Rh. nach Köln. In den nächsten Jahren folgten noch 18 Familien, die im Jahre 1802 eine Gemeinde bildeten und ein Ge- meiudestatut entwarseu. Tie Gemeinde entwickelte fich immer mehr so daß sie im Jahre 1819 am 12. November den ersten Verein, d«r eben jetzt seine Jubelfeier beging, gründen konnte. Di« Feier begann mit einem Festgottesdienst in der prächtig d«korirt«n Hauptsynagoge, wobei Rabbiner Dr. Frank die Fest» predigt hielt. Rach Beendigung d-S Gottesdienstes sand im Luisen- faal ein Festmahl statt, an dem etwa 300 Personen theilnahmen, und bei dem auch zahlreiche andere Wohlthätigkeitsvereine Köln'» und von Auswärts vertreten waren. Der Vorsitzende des Festaus- fchuffe«, Herr Ed.Jöhlmger begrüßte di- Erschienenen, Herr Rabbiner Dr. Frank toastete auf Kaiser Wilhelm II., Herr Jakob de Jorge, Präsident der israelische» Gemeinde Köln, auf den Verein, des letzteren Präsident, Herr Simon Simon dankte und brachte sein Hoch der hiesigen israelitischen Gemeinde. Hieran reihten sich zahlreich« musikalische und deklamatorische Vorträge und ein Fefiball, der die Festgäste bis »um frühen Ptorgen beisammenhielt.
Ainge«, 14. Nov. Heut- weilte Herr Bischof Haffner au» Mainz in unserer Stadt, um bit Brandstätte und die Ruinen der R o ch u s k a p e l l e zu besichtigen, sowie den Bericht der engeren Ausschusses sürdenWiederausbau entgegen zu nehmen.—Eine auf Abends 8 Uhr anberaumte Männer-Versammlung, wozu umfassend« Einladungen an alle Interessenten ergangen waren, mußte 2 Stunden früher abgehalten werden, da der Kirchenfürst eingetretener Verhältnisse wegen seine Rückreise beschleunigen mußt«. Die bis jetzt für den Wiederaufbau der Kapelle eingegangenen Beträge belaufen sich aus ca. 60,000.
= Stuttgart, 14. Nov. Laut dem in heutiger Gemeinderaths- fitzuug verleseuen H - r b st b e r i ch t betrug der Gesammtertrag von 1546 Morgen bebauten Weinbergen in diesem Jahr« insgesammt 2802 Hektoliter 81 Liter, so daß aus 1 Morgen 1 Hektoliter 81 Liter entfallen. D«r Preis eines Hektoliters stellt fich im Durchschnitt 45.87 XL und somit der Bruttoertrag eine» Morgens auf 82.48 X, welcher Betrag erheblich hinter den zu 111 X berechneten Kosten der Anpflanzung u. Bebauung eines Morgen, z u r ü ck b l e i b t. Der Gesammterlös betrug 127,687 XL In den letzten 20 Jahren waren nur SJahrg. (1871,1879 u. 1880) noch schlechter als 1889. — Die bürgerlichen Kollegien in Heilbronn haben beschloffen, für eine um 150,000 XL herzustellende städtische Badeanstalt «in Konkurrenzausschreiben zu erlaffen. Es werden 3 Preise aus- K zu 1000, 600 und 400 X. Die Bewerber haben ihr« Arbeiten ätestenS Mitte Januar 1890 einzuschicken.
o Stuttgart, 14. Nov. Der frühere Opernsänger des Frankfurter Opernhauses, Men z, welcher Bildhauer gewesen war, dann Opernsänger wurde, schließlich aber wegen eines Gehörleidens die Frankfurter Bühne nach 6jähriger Wirksamkeit wieder verlassen mußte, will jetzt Cafetier werden und von März nächsten Jahres ab da« hiesig« Cafe Central übernehmen.
--- Stuttgart, 15. Nov. Das sehr bekannte »Hotel Ober- sollinger" ist in den Besitz des seitherigen Liederhallepächters
nichts riskirte. ~ .
Mainz, 14. Nov. Der Bahnwärter Ignaz Grünewa l d von Guntersblum hatte fich in der gestrigen Sitzung der Strafkammer des Landgerichts wegen eines am 10. August bei Dienheim stattgehabten E'fenbahnunsalls zu verantworten und wurde zu einer Gejängnißstrafe von 2 Monaten verurtherlt. Der Fall war folgender: An dem fraglichen Tage, als gerade der Zug von Worms an dem Eisenbahnübergang bei Dienheim vorbei fuhr, fpielten mehrere Kinder auf dem Bahnübergang, die Lokomotive erfaßte eines derselben, schleuderte es auf di« Schienen und e, wurde dem Kinde die rechte Hand abgefahren. Dem Bahnwärter wird zur Last gelegt, daß er seine Schuldigkeit nicht gethan habe, d«nn es wär« ihm möglich gewesen, den Unfall zu verhüten, wenn «am Platz gewesen wäre.
vermischtes.
X 5$«n«, 15. Nov. Das Preisgericht, welches die auf der Deutschen Allgemeineli Ausstellung für Unfallverhütung befind- lichen Brandschutz-Eiu - und Vorrichtungen geprüft hat, um über die Vertheilung der von den drei öffentlichen sächsischen Feuer-Socieiäten dem Vorstand der Ausstellung überwiesenen 8000 Mark zu befinden, hat zuerkannt: den ersten Preis: Herrn Richard Schwartzkopff, Plaschinenfabrikant,BerlinN,Muller- Str. 172 a, für Dampfkessel - Sicherheitsapparate und für Feuermelder: den zweiten Preis: Herrn Just. Chr. Braun, Nurn- berg, für Fcuerlöschsahrzeuge, insbesonder« den Geräthewagen; 1« einto dritten Preis den Firmen: A. Rabitz, BerlinN, fürfeuer- fichere Konstruktionen; Gebr. Körting, Hannover, für Dampf- stnihlspritzen; «Dolle, Magdeburg, für einen Saugkvrb für Hand- keuerspritzen: A. Dauber, Bochum, für eine Wendelrutsche.
-m Elberfeld. 15. Nov. Heute hat die Obduktion der Frau en- leid)« stattgehabt, die vor einigen Tagen von der Polizei in der abgeschloffeiien Wohnung aufgefunden wurde. Nach dem Befund ist bic Frau an einem Blutsturz, zu dem ein Lungenschlag getreten ist, verstorben. Der Mordverdacht scheint demnach unbegründet
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-uqSgcwalt ist die Mehrheit der Stimmm des Staatsraths erfor-' derlich. Für den Fall, daß der Vertrag von der einen oder der andern der fünf Republiken nicht genehmigt werden sollte, binden die übrigen geeinigt unter dem 9lamen »Repubh^ Major de Centro America“. Diese Bestimmung
ausersehen, um -inen Druck auf den Kongreß Nl WMausu- Lben in dem der Partikularismus bislang am stärksteni verwesen war - Nachrichten aus P a n a m a zufolge wurde der b r i- tlsche Schooner „Pearl of Nova Scotta von einem columbischrn Kanonenboot mit Beschlag belegt und nach Carthagcna gebracht, weil er Handel an der Küste unweit Kap San Blas getrieben hat. Dies ist angeblich die erste Beschlagnahme auf Grund eines seit 50 Jahren bestehenden co- lumbischen Gesetzes, welches ausländischen Fahrzeugen, die an der Küste von Columbien Handel treiben, eine Steuer auserlegt.
Badische Akt.-Ges. für Rheinschifffahrt und Seetransport, Mannheim und Antwerpen. In 1888(89 wurde ein Reingewinn von XL 102,840 (1887 88 XL 102 751) erzielt wo- TMine Keine nnuaruiig iauu. . von XL 44,000 zur Zahlung von J eV!j ®
die Courssteigerung vollzog verwendet werden, während der Reservefonds Y XL 5142, der die Kurssteigerung 8 I Reservefonds n X 15,142, der brneuerungsfonds XL 16.500 erhält. Die Gesellschaft beabsichtigt ihr gegenwärtig Mark 550 000 betragendes Aktienkapital auf XL 660,000 zu erhöhe, und zwar sollen die neuen Aktien nach der ,N.Bad Ldsztg. den alten Aktionären derart angeboten werden, daß aut je XL 5000 alte Aktien XL 1000 neue zu 125 pCt. bezogen wer-
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•) Exkl. Geldprämie der Bank von Frankreich.
Getreide-Export aus den Vereinigten Staaten. Nach telegr. Berichten aus Newyork smd in der abgelaufenen Woche aus den Vereinigten Staaten 450,000 Busheis Weizen und 1,190,000 Busheis Mais nach Europa exportirt gegen 30,000 Busheis Weizen und 790,000 Busheis Mais in der entsprechenden Woche des Vorjahres.
Zahlnngseinetellun gen. Aus Wien wird gemeldet, daß dort die Bandwaarenfirma Weinman & Bedünget und die Manufakturfirma Jakob Glücksmann mit je Gulden 100,000 Passiven ihre Zahlungen eingestellt haben.
Bergbau- und H6tten-Akt.-Ges. Phönix in Laar. Nadi der »Köln. Ztg.“ wird im Januar nächsten Jahres eine außerordentliche Generalversammlung stattfinden, um über die Regelung der Frage betreffend die rückständigen Dividendenscheine zu berathen.
abaemagert. w - m
p. Entscheidungen des Reichsgerichts.
(Nachdruck verboten.)
1. (Muß die unterliegende Partei, wenn durch Verweisung de« Prozesse« vom Amtsgerichte an da«Landgericht eiuWechsel in derPersou besAn- walteS geboten ist, dieSebühren der beidenPro- zeßbevollmSchtigten der obsiegenden Partei ersetzen? — Civilprozeßordnung § 87). Ein Verpächter hatte gegen seinen Pächter eine Forderung von 887 Mark Pachtgeld erhoben, welch« von dem Pächter bestritten wurde. Er klagte hierauf bei dem Amtsgericht in Weißeosee einen Theilbeirag von 300 Plark ein; der verklagt« Pächter erhob aber Widerklage und beantragte festzustellen, daß seinem Gegner eine Forderung von 887 Mark nicht zustehe. Da die Amtsgerichte nur über Streitigkeiten bis zu 300 Mark zuständig sind, so mußt« nunmehr die Sache an das Landgericht Erfurt abgegeben werden, wo sodann der Rechtsstreit zu Gunsten des Klägers entschieden wurde. Der Kläger beantragte nun Erstattung seiner Anwaltskosten, und zwar sowohl derjenigen seines Anwalts in Weißensee, wie seine, Erfurter An- walts. Das Oberlandesgericht zu Naumburg strich die Kosten des Amtsgerichlsanwalts, das Reichsgericht setzte sie jedoch wieder ein, Nach den gesetzlichen Vorschriften könne eine Partei die Kosten mehrerer Prozeßbevollmächtigter ersetzt verlangen, wenn ein Wechsel in der Person derselben eiutreten mußte. Das sei hier der Fall, da der Anwalt, welcher die Sache bei dem Amtsgericht Weißens«« geführt habe, bei dem Landgericht Erfurt nicht zugelaffen sei und daher dort nicht habe auftreten können. (Beschluß vom 2. Februar 1889).
2. (Körperlich e Untersuchung von An gehörigen des Beschuldigten. Strafprozeßordnung § 51.) Der Rechte der Angehörigen eines Beschuldigten, da» Zeugniß zu