». Sette. 8» Oktober 1904.
Mnftrs Morgrnbtatt vev SrunkfMrfrr Leitung.
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Wolle.
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Waren- und Produktenberichte.
solchen Gelegenheiten zum Lei! aus weiterer
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Handelsschiffe Kriegsschiffe
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In den anderen Zweigen der weiterverar beitenden Industrie sind aber noch Leibe Anzeichen einer Wendung zum Bessern warnehmbar.
und bedürfen dann auch einer @ifri| zel des Brauches ist offenbar doch nir gründ, sondern der alte ethisch-re Opfermahls. Die Gemeinscha nähme des religiösen Ws vereint ha gehörigkeit auch in der Teilnahme o:
Vom englischen Eisengewerbe. Die Schwierigkeiten, mit denen das Eieengewerbe der großen Industrieländer noch immer zu kämpfen hat, machen sich in England ganz besonders fühlbar. Der Beschäftigungs- mangel hat dort im III Quartal sich noch verschärft; die Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen war in jedem einzelnen Monat geringer als gleichzeitig vor einem Jahre. Auf 112 Hüttenwerken in England. Wales und Schottland waren nach der , Arbeit®mar kt-Corr.1 gegenüber dem Vorjahr Hochöfen in Betrieb:
Der Sitte? Sagen wir besser der Unsitte 1 Wäre ich ~ ‘ ' so wäre ich solchem Ge-
Cheri Brök
Hamburg, 28. Oktbr. (H. B.-H.) Ohite-Salpeter. Jbooo ab Lager X 10.15 per 50 Kilo.
Antwerpen, 28. Oktbr. Salpeter, Chili dien. 24.75, Oki. 24.75. Febr.-M.arz 25.—.
30. «Ktobrr- 1904. Ar. 302. j
Jrisi selb ilmi Ctove
Ganz besonders ungünstig gegenüber dem Vorjahr war die Roheisengewinnung in den Distrikten Cumberland- Lancashire und Staffotdsbire- Worcestershire. Im ersten Bezirk waren im September 9. im andern 4 Hochöfen weniger unter Feuer als vor einem Jahre. Trbtz einge- scbränkfer Erzeugung häufen sich aber die Vorräte, da inländisctier Verbrauch wie Ausfuhr erheblich geringer sind als im Vorjahr Im September 1904 konnten nur 61,6781 Roheisen ausgeführt werden gegen 78,250 im Vorjahr; in den ersten 9 Monaten d. J. betiägt der Rückgang der Ausfuhr mehr als 200,0001 (616,540 gegen 841,851 t). Daß auch der Inlandsverbrauch weit schwächer ist als im Vorjahr, das geht aus der Beschäftigung der Eisen - und Stahlwerke1 sowie der weiter verarbeiten den Industriezweige hervor. Auf 194 Stahlwerken betrug nämlich die Zahl der Beschäftigten und der von diesen geleisteten Arbeitsschichten je in der letzten Woche des Monats
Hopfen.
* M.utomlsohel, 27. Oktbr. Die Nachfrage war in den Tagen nicht bedeutend. Es war dies wohl eine Folge der auf. Nürnberger Markte eingetretenen Buhe. Für la eind x 180- Ha x 160-170 bezahlt. Eigner zeigen sich mehr zum V geneigt.
Tabak.
September 1903 Jnni 1904 September 1904
906,608 993 088 1.046.308
B Aue Badea, 27. Oktbr. Original-Ber. der Franks. Leitung. Die Nachfrage nach Rundholz hat sich neuerdings gebessert un< waren daher die letzten Versteigerungen besser besucht als seit her. Wenn auch hier und da noch einige Zurückhaltung im a.w wahrzunehmen war, im allgemeinen besserte sieh doch die Unten nehm ängstest Das Forstamt 8t. Blasien setzte 5000 Festmeta Nadelstammholz dem Verkauf aus. Dabei stellte sich der Erlös 16 Tannen- und Fichtenstämme auf X I3%—22% und für Blochholl auf X 11% 3854 Pro Festmeter. Das Forstamt Huchenfeld verein nahrnte für 900 Ster tannenes Papierholz x 8 70 und für flehten« X 9.70, das Forstamt Pforzheim für 2400 Ster X MO bezw. X per Raummeter ab Wald. (Nachdruck verboten.)
1904 .73613 74.170 73,433
Die Lage der weiterverarbeitenden In - d u s t r.i.e zweige charakterisiert sich dadurch, daß die Zahl der Unbeschäftigten von Monat zu Monat zunimmt. Besonders ungünstig lag die Beschäftigung im Schiffbau, doch zeigt der Auftragsbestand von Ende September eine Vermehrung gegen den von Ende Juni und den von Ende September 1903, woraus auf eine Besserung des Beschäftigungsgrades im laufenden Quartal zu schließen ist Der Raumgehalt der im Bau befindlichen Schiffe betrug nämlich in Registertons für
Obst.
RH Stuttgart, 29. Oktbr. (Moatobat-Markt em Nordbahnhot.) Marktamtlich test gestellt am 28. Oktober: Aufgestellt waren 79 Waggons, davon Neuzufuhr 42: 15 Waggons aus Frankreich, 1 ans Böhmen, 4 aus Oesterreich, 2 aus Italien. 10 aus der Schweiz, 5 aus Preußen, 3 aus Hessen und 5 aus Württemberg. Erzielte Preise waggonweise (per 10'00 Kilo): X 500-620 für französisches, X 660 für böhmisches. X 600-640 für italienisches, X 600- 660 für schwei
zer und jlWI. «70 für preußisches und hessisches Obet. Im verkauf per S0 Kilo X 280-3» — Marktlage: Lebhaft - stehen auf dem Nord bahntet 50 Waggons zum Verkauf, sind neu zugeführt: AWaegons au« Italien, 5 aus Fran der Schweiz. 1 aus Preußen. 8 aus Hessen und 1 aus summen 1$ Waggonladnngen Mostäpfel.
Schmerz in , , ,
schwer wird, den rechten Exnst dabei zu bewahren. Bor etwa B0 Jahren hatte ich eine junge Frau aus einer der engen Gassen imserer Altstadt zu beerdigen. Damals wurden die Leichen vor der Beerdigung nicht wie jetzt in die Leichenhalle des Friedhofs gebracht, sondern der Kondukt setzte sich vom Sterbehaus aus in Bewegung. Jene junge Frau war aus Sachseiihausen gebürtig und hatte fort und fort ihre verwanröschastlichen Beziehungen zu den Linksmainlern unterhalten. Als ich ins Trauerhauö eintrat, wo der Sarg in dem weiten Hausflur aufgebahrt stand, trat die alte Mütter der Toten guf gndj zu jmö tief händeringend:
Getreide und Futtermittel.
Berlin, 28. Okt. (Original-Wochenbericht der Franks. Zeitung.) Bei stark gelähmter Unternehmungslust ist das Angebot mehr noch als die Kauflust verscheucht worden. Hier ist infolgedessen die anfänglich abwärts gerichtete Preisbewegung zum Stillstand gekommen. Dennoch zeigt Weizen kleine Werteinbuße, für Oktober von X 179 auf M 17814 für Dezember von X 17914 auf 178, für Mai- von 184% auf 182% De Bedarf stellte so geringe Ansprüche, daß greifbarer Wetzen nur schwerfälligen Absatz fand. Für Roggen interessierte man sich hier nicht stärker als zuvor: es ist herauszufühlen, daß die unvorteilhafte Verwertung, die der Artikel hier fand, manche Zufuhr ablenkt. Schlechter Mehiabsatz machte unsere Mühlen unlustiÄ mit Korn eich zu versorgen. Oktober-Deckungen haben gerade nMite den betreffenden Preis merklich gehoben, sodaß ein Fortschritt von X 139 auf 139% festzusteilen ist. Dezbr. ging hingegen von X 140% aut 139%, Mai von x 145% auf X 144% seit 8 Tagen zurück. Rußland ist durchaus unrentabel in seinen spärlichen Anerbietungen. Der. allerdings nicht sehr lebhafte Ver-
Antwerpen. 28. Oktbr. Offizielle Notirungen für Wolle um Kammzug, hn Termin bandet Gontraot B. Nov. 507% Dez. 506-i Ian. 502%. Febr. 500-, März 497% April 497% Mai 495-, Jun 492% JtU’ 492%. Ang. 482% Sept 492%, Okt -. " Kilo. Ruhig.
Seide.
8 Lyon, 27. Oktbr. (Original bericht der Frankfurts Zeitung Seidenstoffe. Der Markt ist lebhaft und täglich hat es Käuferat dem Platze, die von den Vorräten aufkaufen, um ihre eigene Lager zu ergänzen und gleichzeitig Bestellungen für Frühjaj und Sommer unterbringen. Am meisten sind Musseline. Taffei und Satins Liberty verlangt beide erstere auch für sofortige Ve Wendung. Befriedigenden Verkehrs erfreuen sieh Sarahs und Mei veilleux und mit diesen Geweben sind beinahe alle Stühle« Stadt nnd der Umgegend beschäftigt Atlas hat schwachen Verkeil Schirmstoffe und Futterartikel sind mäßig gefragt und Pongl werden von Herstellern trotz der dringenden Bestellungen nur z geringem Teile übernommen, da ihre Stühle besser bezahlte Arb* finden. Krawatfenstoffe geben leidlich zu tun, andere Erzeugnis! kommen nicht in Betracht,
Bois.
länger in jener Gegend geblieben, si brauch vielleicht doch entgegengetreten; denn nicht allen Umständen hat das Herkömmliche das Recht ?ubestehen nur deshalb, weil es alt ist und well ihm ur- Vrünglich auch ethische Motive zu Grunde lagen. Das letztere ist bei diesen Totenmahlzetten offenbar der Brauch. Zwar auch die praktischen Rücksichten kommen ja dieser Ge- pflogenheit entgegen des Hauses kommen bei
»Ja, des Waas ich nach net, awer so kann des nit bleiwe, deS muß anerschd Wern !"
Aber auch die Leidtragenden kleiden ost ihren drastische Formen, daß es dem Beobachter
Wein.
B Ana der Pfalz, Oktbr. (Originalbericht der Neben den neuen Weinen sind zurzeit auch wieder alte W_ tragt An der Ober haardt waren es die Reborte Currweiler. weder, Rhodt, Hain seid und Edenkoben, welche igngr zu 3*5 und l»02r zu X 300—350 absetzen konnten. Aehnliehe T aktionsabsehlüsse werden aus Maikammer, Hambach und seid gemeldet, wobei 1903r mit X 350—400 und 1902r mit X pro 1000 Liter in Bewertung standen. Neustadt Haardt un meldingen notierten für neue Weine j*340- 400 und für ifloiE —600. Ansehnliche Absätze batten auch einige Win verzeichnen. Gimmeldingen und Königsbach setzten 19n‘>run_ zu x 400—650. Niederkirchen 1901 r zn X 475 nnd Wachenheim zu x 420 und 525 die 1000Liter ab. Umsätze in Portugieser in Kallstadt, Ungstein, Dürkheim und Freinsheim vor nnd als Fuderpreise X ■30-250 das Fuder genannt. Ziemlich re es Verkaufe mit neuen Weinen war es in letzter Woche im Grünstadt Leiningen. Karlbach, Seumersheim, Gerolsheim, i steigernd Staufen verkauften diverse Posten zu X 280—31)
in der hochbedeutsamen Tischgemeinschast anS. Und in Tischgemeinschast, in der Zuziehung oder Zulassung — andererseits, wie es besrmders bei den Orientalen der ist, in der Ausschließung von Tischgästen, liegen tiefe ethische Gedanken. Derartige Erwägungen lasten auch solche Trauerfeierlichkeiten in einem müderen erscheinen. Wer das schließt doch nicht auS, daß im der Seit die Grundidee vergessen wird und der Brauch zin Mißbrauch sich verunstaltet.
Mir erzählte vor 30 Jahren ein norddeutscher — irre ich nicht, war'S ein Hannoveraner —, daß in sei« Heimatsgemeinde bei Beerdigungen die Leidtragenden int Trauerhaus versammelten und daß dann bte bor der Beerdigung mit Schnaps und einem Ktilff d Schwarzbrot regaliert würden. Nach dem Trauerakt > dem Friedhof versammele man sich dann wieder im T haus zu Kaffee und Kuchen, und darnach blieben die ner, wenigstens in den reicheren Bauernhäusern, Schnaps und Pfeifenrauchen und Kartenspiel auf großen Hausflur sitzen, wWrend die Weiber in die gingen und das Nachtmahl bereiteten. Da würde abends gewaltig geschmaust und Schnaps bagu und häufig genug föchten schließlich die erhitzten Köpfe Meinungsverschiedenheiten in einer solennen Äctli aus.
Wenn vielleicht auch nicht in so derb derartige Leichenschmausereien, besonders auf dem Land ganz Deutschland, und wohl auch im Ausland weit breitet. Mein Schwiegervater, der hessischer Pfarrer getoef war, erzählte mir, er habe einst in einer Gemeinde in der es Sitte gewesen fei, bei Begrabnisten nicht nur Trauerhaus eine reiche Festivität zu veranstalten, f auch an die Famllien des Ortes Kuchen zu verteilen, der Fülle dieser BerteUung habe man dann Schlüffe zogen auf die Nobleffe und die sonstigen guten Chara eigenschasten des Verstorbenen. Da fei einst reicher Bauer im Sterben gewesen und habe schon e Welle nicht mehr gesprochen. Im letzten, Augenblick sich aber sein Weib über ihn gebeugt und ihm ins Ohr । rufen: »Wie viel Küche soll ich denn auf Dei Leich backe
Diese wichfige Angelegenheit belebte noch auf Augenblick den Geist des Datzinschetdenden. Mühsau tete er sich noch einmal auf und sagte:
„Laß mich ja net lumpe, nemm zwei Säck Mehl I1 Nach dieser Anstrengung sank sein Haupt wieder di Kissen, und er hatte ausgeatmet.
1993
Juli 74.215
August 75.521
September 75,246
B Aua Hassan, 28. Oktbr. (Original bericht der Franks. In den letzten Tagen wurden stattliche Posten neu«-r Hau bei den Produzenten aufgekauft In Viernheim wurden er tien zu X 2514—28 plaziert In den Orten der Bergstraße die Ware X 21—27 gefordert.
W Amsterdam. 28.0 t (OriginalberiehtAmt Franks. Die aut heute an gekündigten 12 966 P. Sumatra sind samt nomtnen und nach gleichzeitigem freihändigen Abschluß von Restant ist der erstbändige Vorrat der Ernte erledigt. Die mung war auch diesmal sehr willig, hellere, namentlich sah bake, erreichten die höchsten diesjährigen Ergebnisse, kieinziffrige Preislagen für ordinäre dunkle Erzeugnisse blieben sind im Ausfallsvergleich zählt das Schlüßen gebot bestbezahlten des Her bst ge»ch äs t s. Auch die 787 P. Borneo 6 den diese Provenienz, ebenfalls beziehungsweise gut an Nachstehend der Einzelablaut: 516 Dell My./DZL»n£ tTaxeSä) etwa 950. 861 do. E (64) 101c. 818 do.'P (52) 76c, 492 do LM (82)1 441 do.NO (75) 11 So. 1265 do. PB (671 110c. 453 do.TS (56) HJe. bK/M (45) 58c, 336 Senembah-P (87 lOOc. 910 NS (63) 0 o. 875 '421 58c. 732 S & R (40) 60c, 893 W & V SB 127) 83c, 330 FL 808 Namoe Djawie (32) 43c. 393 DeliTab.'A (28) "(Sc, 848 Doli (43) 580106 TL (43) 55c. 743 Tandem 52) 980, 320 Bum. Cult.'A 137c. 227‘HtDeli (17) 36c. 205 BLDeli (28) 82c. —Borneo: 438 (43) 50c, 288 BSB (25> 27c.
Webestoffe und Manufakturwaren.
O.T.L Berlin, 27. Oktbr. (Bericht über die Lage der Textilindustrie.) Der Einzel verkauf von Texfil-Erzeugniasen hier letzte Woche nicht bedeutend. Auch der Zwischenhai lag sehr ruhig, aber ohne Veränderung der Preise sowohl Woll- wie Baumwoll-Fabrikate. Da die Wollwarenfabriken Reiche nicht besonders lebhafte Beschäftigung aufweisen, so auch der hiesige Wollmarkt letzte Woche verhältnismäßig Deutsche Wollen hatten zwar regelmäßige Umsätze, w überseeische Wollen, Kammzüge und Kämmlinge wenig tung finden. Wollabfälle dagegen begegneten ziemlich Kauflust und erzielten in gefragten Sorten sehr hohe Preise. Beschäftigung der Wollgarnspinnereien iss überall eine mäßige, doch gingen bedeutend weniger Aufträge ein als in Vorwochen. In der Wollwarenfabrikation hat sich die all Lage wenig oder garnicht geändert Der Umstand, daß die schenbändler im Inlands ebenso für den Export weniger träge diesmal erteilten, hat die Produktion der Fabrikanten beeinflußt; die Beschäftigung aller in Betracht kommenden triebe ist eine vollständige. In der Wirs waren brauche hat der Inland-Absatz etwas gehoben, während das Export verhältnismäßig still blieb. Gute Beschäftigung wird aus Baum woll waren-Fabriken gemeldet Die Zahl der Aufträge entschieden zugenommen, die Preise zeigen im allgemeinen rung. Auch die Baumwollspinner konnten diesmal ziemlich deutende Aufträge buchen. Die Fabrikanten von samtplüschartigen Geweben sind gut beschäftigt. Im übrigen lat Verkehr in der Seidenbranehe kein besonders lebhafter, günstige Lage in der Jute- und Leinwandindustrie hielt an.
Baumwolle.
Hamburg. 28. Oktbr. (EL B.-H.) Nordamerik.
„Ach, Herr Parrer, mei Liest, mei arm Liest iS ja dodl gib Woch iS se a poor mal zu vier eriwer nach Sachsehanse mme und hat ihr Schlickelche Aeppelwei getrunke uno ihr Schnipselche Worscht geffe, un jetzt kimmt se net mehr!"
In der Erkenntnis, daß diese etwas urwüchsige Form doch nur die Hülle für einen tiefen und echten Schmerz sein möge, suchte ich die Frau mit dem Hinweis darauf zu trösten, daß die Entschlafene nach solchen Dingen wohl kein Verlangen mehr trüge und daß es ihr im Himmel viel besser und Wohler sei. Aber mein Trost schien bei der Frau wenig zu verfangen, wenigstens wiederholte 'sie bei sehr vielen der nach und nach eintretenden Leidtragenden ihre Klagen über das Aufhören dieser irdischen Genüsse in lauten Jammertönen und immer mit denselben eben mitgeteilten Worten.
Endlich kam der schmerzliche Moment, wo der Sarg in die Höhe gehoben und aus dem Haus getragen wird. Dieser Augenblick des letzten Scheidens der sterblichen Hülle eines Menschen aus seiner bisherigen Umgebung hat immer etwas besonders Ergreifendes, und ich suche daher meist diesen Anblick den Angehörigen, besonders den Frauen, zu entziehen. Während nun aber die Gebildeteren chren Schmerz zu beherrschen suchen, scheinen die Kinder des Volkes eS als eine dem Toten gebührende Rücksicht zu betimchten, ihren Schmerz in lautem Geschrei und Gejammer kundzugeben.
So auch hier: Als der Sarg fortgetragen werden sollte, da klammerte sich die Frau an ihn an und rief:
„Liest, Liest, geh net fort, bleib bei mer! Ach, jetzt holst de der net mehr Dei Schlickelche Aeppelwei un Dei Schnipselche Worscht!" —
Besonders drastisch pflegen auch die Formen des Schmerzes und des Beileids aus dem L a n d e zu sein. In meiner Jugendzeit amtierte ich in einer kleinen Landgemeinde in Rheinhessen. Die erste Beerdigung wahrend meiner Amtszeit betraf einen jungen, noch nicht lange verheirateten wohlhabenden Landwirt Auf dem Friedhof war ein großes Gejammer, vor allem aber zeigte die junge Witwe einen schier unbändigen Schmerz. Sie schrie laut und wollte durchaus ihrem Gatten ins Grab nachspringen. Ich selber war in großer Angst und Verlegenheit und hatte Mühe, die arme Frau vom Grab hinwegzuziehen, zumal sonst niemand zugriff. Da trat der alte Schullehrer von hinten auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr:
„Herr Pfarrer, geben Sie sich keine Müh', die springt nicht ins Grab: das ist hier nur so Mode."
Nur halb glaubte ich dem Manne, setzte nun aber meinerseits mit meiner Rede und den liturgischen Gebräuchen fest ein, und da wurde denn die Frau auch wirklich ein wenig ruhiger, wiewohl fie ihrer Verzweiflung immer noch deutliche Formen gab.
Als der Trauerakt vorüber war, redete mich der Schullehrer wieder an und sagte: „Herr Pfarrer, Sie kommen doch ein wenig zur Nachfeier ins Trauerhaus?"
„Ja, was soll ich denn dort, soll ich noch einmal eine Rede halten?" -
Frankfurter Handelsblatts (Wiedergabe der mit • bezeichneten Artikel nnd der Privat-Depeechen •Mb deren telegraphische oder telephonische Verbreitung izt nur mit deutscher Quellenangabe J’rkf. Ztg.« gestattet.
II ■' ........
, • Prager Eisenindustrie-Gesellschaft, Wien. Äus Wien, 28. d. M., schreibt unser x-Korrespondent: “Der Geschäftsbericht für 1903/04, dessen Absehlußzif- $ern seit längerer Zeit vorliegen, führt die wesentliche Ertragssteigerung zum größerenTeil auf die Ermäßigung der •Gestehungskosten zurück. Die Lage des Kohlenmark- Ü e s war andauernd ungünstig. Dennoch konnte sich lAbsatz und Produktion wesentlich steigern. Es habe den (Anschein, daß die herabgedrückten Kohlenpreise den Tiefpunkt erreicht haben. Im Eisengeschäft seien 5n der letzten Zeit Ansätze zur Besserung auf einigen Produktionsgebieten wahrnehmbar. Insbesondere sei eine Belebung des Schienengeschäftes aus Anschaffungen für die Alpenbahnen zu erwarten. Durch die im Dezember 1903 vollzogene Betriebseinstellung der Hermannshütte habe die" Betriebskonzentration einen wesentlichen Fortschritt gemacht. Erzeugt wurden an Braun- und Steinkohlen 847,485 t (i. V. 700,663 t), Roherz 314,622 t (280.151 TTonnen), Kalkstein 164,492 t (136,651 t), Roheisen 118,420 < (114,543 t); Eisen-Halbfabrikate 20,397 t <19,902 t), fertige Walzware 124,509 t (125,187 t), Thomasmehl 46,383 t (43,214 t). Die Bilanz bewertet die Immobilien mit Kr. 10.56 Mill., wobei erstmals auch auf Iden Grundbesitz abgeschrieben wurde. Wie sich die Kr. 0.90 Mill. Abschreibungen auf die einzelnen Konti verteilen, ist ebenso wenig wie die Höhe der Zugänge zu ersehen, doch verlautet, daß wiederum die höchsten von 'der Steuerbehörde zugelassenen Sätze angewandt worden seien. Die Mobilien stehen mit Kr. 5.08 Mill, zu Buch, die ■gesamten Anlagen daher mit Kr. 15.64 Mill. Von den Kr. 7.97 Mill. Vorräten entfielen Kr. 2.45 Mill, auf Fertigprodukte 0.89 Millionen auf Halbfabrikate und Kro men 4.63 Millionen auf Roh- und Hilfsstoffe. Abgesehen von den nur noch Kr. O.so Mill. Obligationen schuldete die ^Gesellschaft bei Jahresschluß noch Kr. 3.87 Mill, im Kontokorrent und Kr. 2.25 Mill, an Akzepten, während sie über Kr.*0ai Mill. Barbestand und Kr. 2.53 Mill. Wechsel verfügte und von Debitoren Kr. 4 44 Mill, zu fordern hatte; außerdem besaß sie damals Effekten im Buchwert von Kr. 9.49 Mill., darunter allein nom. Kr. 7.20 Mill. Alpine Montanaktien. Die Reserven enthalten Kr. 11.38 Mill, 'bei Kr. 16.50 Mill. Grundkapital. Inzwischen ist bekanntlich die Neuausgabe von Kr. 8 Mill. Aktien beschlossen , worden, von denen Kr. 7.68 Mill zur Erwerbung der Aktien der Böhmischen Montangeselllschaft dienen.“
* Sqpititö des Lamfnoirs de Cuivre et des Car- toueheries de Tonis. Aus Paris. 27 d. M.. berichtet unser a-Korrespondent: „Die Gesellschaft, 1898 durch Umwandlung eines Privatbetriebes entstanden, hatte ursprünglich 6 Mill Rbl. Kapital, jetzt Rbl 3,585,750, davon 17,524 in 6proz. Vorzugs- und 1600 in Stamm-Aktien von je Rbl. 187% Nominal. Super-Gewinne über die Verzugszinsen sind gleichmäßig zu verteilen. Obligationen sind in halber Höbe des Kapitale zulässig, jedoch vorerst nicht geplant Die Werke verarbeiten Kupfer zu Loko- motivherden, Kartuschen nnd Kanonenhülsen. Hauptabnehmer ist die russische Regierung, obwohl sie selbst Kartuschen und Kanonenhülsen anfertigt, außer ihr bisher nur noch ein kleines Privatunternehmern Die Gesellschaft ergab für 19^0'01 Rbl. 833.700 Verlust, in den drei folgenden Jahren Gewinn: Rbl. 451,500, 632,800 und 825,000. Aus letzteren sollen Rbl. 506,250 für Rückstellungen dienen. Rbl 197 145 für die Vorzugsaktien mit 6 pCt. oder J1.M, RbL (L V. nur 6 Rbl). Die Verkaufsziffer stieg für 1903104 von 4.T6 aut 6.40 Mül., die jetzigen Aufträge werden mit 10 Miu. RbL beziffert. Da die Formalitäten für die Zulassung im Parkettmarkt stets sehr langwierige sind, so hat man die Vorzugsaktien einstweilen heute im Kulissenmarkt eingeführt, wo sie zu Fr. 570 bis 575 umgingen.“
Banane de Salonlqae. Die Bank, an der die Oesterreich feche Länderbank nnd die Soeiröd Marseillaise hervorragend beteiligt sind, ruft eine außerordentliche Generalversammlung ein. in der die Erhöhung des Aktienkapitals von Fr. 4 auf Fr. 5 Mil 1. besehlosnen werden soll. Die neuen Aktien sollen den alten Aktionären angoboten werden.
MiederBchleslsche Elektrizität*- nud Klein* bahn-Akt.-Ges.. Waldenbnrg. Nach dem Bericht ffir 1903/04 stiegen die Ansehlaßwerte für Licht nnd Kraft von 3356 K -W. auf 4034 K. W. Erzeugt wurden 6."706.212 (5 299 465) K-W.-Rtd.. d. i. 17 pCt. mehr, wobei an Kohlen und Wasser je 13 pCt. mehr, an Schmiermaterial 8 pCt. weniger verbraucht wurden. Der Licht- und Kraftbetrieb brachte JL 574.738 (i. V. JL. .472.965), der Bahnbetrieb beförderte 2 M Mill. (2 57 Mill) Personen für JL 306287 [JL 280,359). Abzüglich Unkosten blieben JL 373,675 ( X247,994). Davon erhält die Lieht- nnd Kraft-Anlage fflr ihren Amortisationsfonds JL 171.000 [JL 115.000), Spezialreserve -JL 1000 [JL. 10001 die Kleinbahn fflr Erneuerungefonds JL 11.000 [JL 13.000). Amortisationsfonds Jt. 51,000 (JL 13.000', Betriebsreserve JL 1000 VJL 1000) Die Dividende wird von \xh auf 2*A pCt erhobt bei JL 5 MilL Aktien. In der Bilanz steht die Liebt- und Kraftanlage mit Jt 4 M Mill, die Kleinbahn mit JL Mill., dagegen Rücklagen JL 275000 besw. 126.084 bei JL 161.230 Reserve Im laufenden Jahre ergab bis 81. Au.-ust die Einnahme aus Strom JL 75,183 st V .JL 51,744), aus Personenverkehr bis 30. September >£83.596 ( JL 81,213) Die Stadt Gottesberg gab die Konzession für Stromversorgung auf 50 Jahre.
Cito . Fahrrad - Werke Akt.» Ges.. Köln- Kletten berg. Au* JL 49,204 Reingewinn verteilt die Gesellschaft für 1903/04 eine Dividende von 4 pCt nach vier dividendelosen Jahren. (Im Vorjahr wurde die ünterbilani von JL 40.308 durch Rückkauf von JL 130,000 Aktien mit einem Bucheewnn von Jt 68.000 getilgt.)
kauf von Hafer vollsog sk* so stabilen Preisen. Der Lieferung«- handel stockte vollständig, erst heute regte sieh einige Kauflust und zahlte zuletzt für Oktober X 188, für Dezember X 138%, für Mal x 139%.
Wettes, 28. Oktbr. (Orig^Woohenbericht von Jonas Hoffmann.) Bei andauernd kleinen Marktzufuhren sind dte Preise der einzelnen Gattungen unverändert Weizenmehl behauptet und befriedigend gefragt Weinenkleie unverändert Tagespreise loco hier: Weizen bis X 180. Roggen bis X 146, Hafer bis X 142 per 1000 Kilo. Weizenmehl No. 000 ohne Sank bla X 23% per 100 Kilo. Weizen- kleie mit Sack bis X MO per SO Kilo.
Landshut, M. Oktbr. (Original - Bericht der Franks. Zeitung.) Die heutigen Marktzufuhren betrugen: Weizen «8, Korn 184, Gerste 4*8, Hafer 854 Doppelhektol Mittelpreise: Weizen X 2985 (— 15 4) Korn 19.19 (- X 003). Gerste 21.67 (- X 015). Hafer 12.57 (- 48 Ak
London. 28. Oktbr. Zum Verkauf wurden 9 Ladungen Wetzen angeboten.
Kartoffeln and Kartoffel Fabrikate.
Berlin. 22. Oktbr. (Z. f. 8p.- L) Kartoffeln. Geschäft recht rege. Zufuhr nnd Angebot nicht ausreichend. Preise waren höher Es wurden in dieser Woche Je nach Qualität ab Ostbahnhof pro 1200 Kilo bezahlt: für Dabersche Speisekartoffeln X 7000 7M0, weiße Sorten X 6000—70.00 Furier Kartoffeln X 00-00- 00.00. Fabrikkartof- feln bei schwachem Angebot und reger Nachfrage X45.00-M00ab Verladestation je nach Stärkegehalt und Qualität.
Berlin. 25. Oktbr. (Z. 18p.-I.i Kartoffelfabrikate. Bei anziehenden Preisen kennte sich ein lebhafteres Geschäft entwickeln. Die Fabriken haben sich bei der eingetretenen Befestigung des Marktes fast vollkommen zurückgezogen, sodaß das Angebot von Ware nur klein zu nennen ist Der Absatz für Sirup bleibt schleppend und höhere Forderungen für feuchte Stärke sind entsprechend schwer zu realisieren. Unsere dieswöchigen Notierungen stellen ich frei Berlin: Kartoffel - Stfärke, feuchte X 16.60 0000, Kartoffelstärke und Kartoffelmehl trockene superior X 2850—29^00. do. da do. prima X 28.ro— 28.25, do. da da Sekunda X 00.00-00.00, da da do. tertia X 004)0—004)0. Capillair-Syrup. 44°, weiß X 38.25 bis 83.75, do. 42°. weiß X 32.25—32.75. Stärke-Byrup, prima, halbweiß X 31.25—31.75, Capillair-Zueker, weiß X 82.25—32.75, Dextrin prima, gelb und weiß X 34.00—34.50. — Zu notieren ist tob. Stettin: Kar- toffelstärkend Kartoffelmehl superior X 28.25—28.75. da da prima
Hamburg, 22. Oktbr, (Z. t 8p.-L) Kartoffelfobrikate. Mit dem Billigerwerden der Kartoffeln in Deutschland scheint es doch wohl nichts zu werden, denn die verschiedenen Marktberichte melden wieder erhöhte Preise, namentlich auch für feuchte Stärke, und auch hier entwickelte sich in letzter Woche für alle Kartoffelfabrikate deutscher Provenienz wieder eine bessere Stimmung. In holländischer Ware werden zurzeit nur zwelthändige Partien gehandelt ; die holländ Fabriken sind zu Hamburger Notierungen nicht am Markt Dieswöchige Notierungen lauten: Prima deutsches Kartoffelmehl und -Stärke loco und prompt Zollstadt X 27.75—28.25, Prima holländisches Kartoffelmehl und -Stärke loco und prompt Freihafen X 224)0- 22.50. prima Kartoffelmehl Haut Hamburger Uganzen Liefrg. November - Mai) X 22JX) G., prima Kartoffelmehl und oder stärke (laut Hamburger Usanzen Novern her-Mai) J42R.75 d. prima Dextrin in Doppel sacken, prompt und Lieferung X 33.50 bis 31.00. alles netto comptant, prima weißer Kartoffel-Syrup, 42° Bö, prompt X 31.75-32.25, Cassa abzüglich I%% Sconto.
Spiritus.
Wordhausen. 28. Oktbr.(KZ.)Branntwein40Vol.-ßj fflr 100Kg. (105—106 Ltr.) X 65.00—67.-, Branntwein 45 VoL-% für 100 Kg. (106—107 Ltr.) 72.00—74.00 ohne Faß ab Brennerei, nach Angabe der Kommission der Branntweinfabrikanten durch die Handelskammer, notirt.
Butter und KÄse.
Hamburg, 28 Okt IH. B.-H., Butter Notirungen von der Notirungs-Commission Vereinigter Butterkaufleute der Hamburger Börse. Wöchentliche frische Lieferungen. Hof- u. Meierei-Butter, in Hamburg bezahlte Brutto - Engros - Preise per $0 Kilo Netto reine Tara, ohne Deoort la. Qualitäten « 124—130, lla Qualitäten X 100—112, fehlerhafte und ältere 85—95, Schleswig n. Holstein. Bauerbutter X 70—75, Russische verzollt 98—108, Galizische und ähnliche Bauerbutter verzollt X 83—86, Finnland. Sommer verzollt X 00—0C. Amerikanische verzollt 00—00 Fest
Oele, Oelsaaten und Fettwarea.
Berlin, 28. Oktbr (Origin.-Wochenbericht der Franks. Zeitung.) Ruböl wurde zeitweilig mehr beachtet und etwas besser bezahlt, war letzter Tage jedoch wieder still, auch eher matt: kleine Wert- erhöhungen sind jedoch bestehen geblieben. Schließlich galt November X 42.2, Dezember X 44.4, Mal X 45.1.
ireusa. 28. Oktbr. IOrig. - Wochenbericht von Jonas Hoffmann,) Indien meldet für RübÖlsaaten etwas festere Stimmung; die Käufer bekunden jedoch noch immer große Zurückhaltung, da das ungünstige Wertverhältnts zum Rübölnreise an hält Leinsaaten und Leinöl geschäftslos. Die Forderungen für Erdnüsse geben keine Rechnung, weshalb auch hier Abschlüsse dann unmöglich sind. Erdnußöl in guter Frage und behauptet Für Rüböl besteht trotz ermäßigtem Preise wenig Kauflust. Oelkuchen wie in der Vorwoche. Tagespreise bei Abnahme von Posten: Rüböl ohne Faß bis X 44.- per 100 Kilo.
Hambure, 28 Oktbr. (N. H B.-H.) Schmalz. Steam X 36%. Kingan & Ca 38% Chamberlain. Roe 4 Co. X 38-, Rex X 38-, Hammond X 38— Swift Paoking Co. X 37% Ada Packing Ca X 38—, dlv. Marken X 37%-% alles in Tieroes pr. Netto-Ctr. exkl. Zoll. Hamburgerin Drittel tonnen - Radbruch X 46%. Imperial ul 46% Kreuz X 45%, Schaub X 45—. alles per Netto-Ctr. inkl Zoll.
Antwerpen. 28. Oktbr. Terpentinöl, amenk. disp. 102%. Nov. —. 2 letzte Monate 102%, spanisches 99—. franz. 99— per 100 Kilo — Harz, hell span 27%.
London. 28 Oktbr. Leinöl verr. 15s 10%d Nov.-Dez. 15s 10%d. Terpentinöl amerikan. vorr 39s —d.
HuU, 28. Oktbr. Baumwollöl o. F. raff. 15s — d, rohes o. F. 131 10%d. Leinöl aF 13s 7%d Nov.-Dez. 13s 9d. Jan-April 14s Sd.
Wilmington, 27. Oktbr Terpentinöl —e. Harz D. 2.45.
SÄeeaaten.
* Hamburg, 26. Oktbr. (Wochenbericht.) Rotklee, nennenswert zumeist nur noch aus Frankreich angeboten, zeigte sich anfangs noch williger, doch hat die Stimmung seitdem sich entschieden befestigt und für die am meisten gedrückt gewesenen Qualitäten Besserung der Preise herbeigefuhrt: Abgeber sind Geboten wenig zugänglich, letztgemachte Abschlüsse konnten nur zu vollen Preisen bewerkstelligt werden. Die Angebote ans der Pfalz, aus Böhmen, Mähren nnd auch aus Schlesien sind so minimal, daß sie jeden fühlbaren Einflusses auf den Markt entbehren und für die Preisgestaltung im Großverkehr kaum in Fra-e kommen können. Die Preise am amerikanischen Markt halten sich, kleine Schwankungen nicht berücksichtigt, auf einem, jedes Ben- diment nach Europa ausschließenden Niveau und notieren fortgesetzt mehrere Mark höher als diesseits die vor der großen Preissteigerung kontrollierten und nunmehr znr Lieferung kommenden Abladungen zum Kauf aasgeboten werden. Weißklee matt nnd lustlos bei andauernd reichlichem Angebot und kaum wahrnehmbaren Absatz. Schwedischklee ruhig und unverändert. Tbymothee unverändert stilL Luzerne hat zu letztbezahlted Preisen einigen Verkehr gehabt und findet bei zusagenden Preisen und Qulitäten weiter Beachtung.
Kolonialwaren und JLandesprodukte.
Hamburg. 28- Oktbr. (H. B.-H.) Kaffee. Looomarkt. Umsatz st. 1500 Sack Diverse.
Droguen und Chemikalien.
Compagnie dee Preduit« Ci biss, BreemeL Bei Fr. $ Mill. Aktien —, Fr. 4 Milt. Obligationenkapital and Fr. 1 iw Mill. Hypothekenanleihe erzielte die Gese Ischäft in 1903/04 Fr. 1.278697 Bruttogewinn, der durch die Unkosten nnd Fr. 306.C00 Abschreibungen aufgezehrt wird, sodaß der Vtrlnstvortrag von Fr. 892,897 unverändert fortbesteht. In der Bilanz steht der Grnndbeeitz mit Fr. 4.W MHI-, der Viehbestand mit Fr. 8.33 MilL and Vorräte mit Fr. 1-a» MilL za Buch.
Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerke Grat Schwerin, Cantrop. Im dritten Quartal d. J. betrog die Förderung 95,753 t <91,836 t im Vorquartal und 91.351 t im dritten Quartal 1903) und die Koksprodnktion 26,635 t (27.562 t bezw. 32.105 tl Der Betrieb-überschuß stellt sich auf JL 143,929 (JL 184,615 bezw, Jt 160,496), woraus wieder JL 100 Ausbeute pro Kux verteilt werden.
Gewerkschaft Glückens, Sondershausen. Nach dem Bericht über das IIL Quartal d. J. betrug der Absatz 30.996 Dztr. (i. V ^6 554 Dztr.), d»r Betriebsüberschuß Jt 867.323 gegen ,010,971 im gleichen Quartal 1903. (Damals wurden JL 60 Ausbeute pro Monat verteilt.)
Brnnner, Mond & Co. Ltd» Fabrik chemischer Produkte Winnlnaton(Cheehire). Die Direktion hat /flr das am 30. September abgelaufene Semester eine Abschlagsdividende zum Satz von 80 pCt p. a. erklärt.
Neusser Papier- nnd Pereamenipapler- Fabrik, Akt - Ges. Neuss n. Rh. Nach Jt 19.878 (i. V. JL 20.256) Abschreibungen erzielte, die Gesellschaft in 1903/04 einschließlich JL 27.079 [JL 20,051) Vortrag einen Reingewinn von JL 132.028 [JL 106.218). woraus eine Dividende von 15 pCt verteilt wird gegen 14 pCt im Vorjahre.
■ Gewerkschaft Hohen!ein. Im IIL Quartal 1904 betrue der Absatz an Kalisalzen 267.205 dz (i. V. 253.961 dx) und der Betriebstiberschuß JL 173.557 (JL 152.830). Der Ge samtfiberschuß der verflossenen 9 Monate beziffert sich nunmehr auf JL 600,855 Wie im vergangenen Quartal werden auch im laufenden wieder JL 50,000 Ausbeute pro Monat verteilt werden. »
Holzstoff-, Lederpappen- n. Papierfabrik, Waanneen. Abzüglich der eiffermlßig nicht ausgewiesenen Unkosten erzielte die Gesellschaft in 1903/04 einen Bruttogewinn von Jt 45,888 (i. V. JL 44,559), woraus sie nach Jt. 29,863 (JL 26,040) Abschreibungen 2 pCt. (wie i, V.) Dividende auf das Grundkapital von JL 600,000 verteilt
Arbeitsschichten 1903 1904
391.440 386.530
408.370 391,830
407 520 390,970
tzahlt wurde, über den schlechten Geschäftsgang. Machte man rhn dann auf die große Sterblichkeit aufmerksam, so pflegte - er zu sagen: „Ja, Mensche sterwe schänd, awer kei
Leutl*
Gor einigen Jahren kam ein jovialer Leichenkommissar -— er ist nun auch verstorben — in meiner Abwesenheit zu meiner Frau, um eine Beerdigung, oder, wie man in Frankfurt sagt, „a Leich" zu bestellen.
„Nun, tote ßdjfß Ihnen, Herr W.?" fragte meine Frau.
„Wie'S geht, Ei schlecht geht's, Fraa Paroer."
„Aber, Sie fehen doch so blühend aus," erwiderte diese.
„Ja, mir fehlt ja aacfi, Gott sei Dank, nix, awer des Geschäft, des Geschäft!"
Jetzt erst begriff meine Frau, worauf er hinauswollte,' und sagte ihm: „O, schämen Sie sich, Herr Kommissar! Gönnen Sie doch Ihren Mitmenschen das Leben."
„Ich gönn's en ja," antwortete er, „und Ihne, Fraa Parrer, ganz befonnersch, awer mir wolle doch aach lewe, un mir lewe ewe von de annern Leut ihrm Sterwe. Sehn Se, wie die Jnfulenzazell war, da hatte mer bis in die Nacht enei zu tun, und da hawwe mei Kollege gejuwelt. Ich haw en odder gesagt: Juwelt net zu frte, die Rachwehe toern sich schon zeige, un jetzt Ham mer die Rachwehe. Dazumal is halt alles, was wurmstichig un derr (dütre) war, «m LebenSbaam erunnergefalle, un jetzt fällt's keim Mensch mehr ei, zu sterwe."
Sn ähnlicher Weis« empfand auch ein Glöckner auf dem
, dessen Bezüge, wie es früher mehr noch als heutzutag dort der Fall zu sein pflegt, aus der Bezahlung für «ine ganze Reihe niederer Funktionen sich zusammensetzten. Unter anderem war ihm auch die Bezahlung für durchschnittlich sechs Sterbefälle im Jahr zugesichert. Aber in einem besonders günstigen Jahr waren nur zwei Personen gestorben. Da kommt der Glöckner zu seinem Vorgesetzten und jammert:
„Herr Parrer, des muß annerschd Wern, in dem ganze Jahr sin nur zwei Leut gestorwe, un kei Mensch im ganze Ort is krank! Wovon soll ich dann noch lewe?"
> „Ja, was soll ich denn dazu tun?" antwortet der Pfarrer, „ich kann doch die Leute nicht umbringen Ihretwegen!"
Middling, nichts unter Low middling. Oktober r>0% P. — G, Febr. - P. - G. März 51— P. - G„ Sept - P. — G. Stetig.
Manchester, W. Oktbr* 12r Water Taylor —, 20r Water rante Qualität 7%, Mr Water courante Qualität 8«, 30r Water di sere Qualität 9*-4. S2r Mock courante Qualität f-%. 40r Mule 1 wöhnhehe Qualität 9%, tor Medio Wilkinson 10, 32r W.„ „ Lees >%, 36r Warpcops Rowland 9%. SSr Warpobps Welhnirton 40r Double courante Qualität 10%. SOr Double courante 13%. 82r 116 Yards ans 32/46r 218. Fe-t.
Bombay, 27. Oktbr. Ankünfte diese Woche 11.000 B. fj 5D00 B. z. Z. 1903), seit L Januar 1.794,000 B. (2,142,000 B.), I nach England diese Woche - B. (- B.), seit i Jan. 8& (71000 B.), nach dem Kontinent diese Woche - F " seit L Januar nach demselben 802M) B. (826,000 B.), bord — B. (5000 B.) — Cours auf London is 4%i per Dampfer nach Liverpool 17s fld. — Fine Bengal De schiffnng 211 Hup. per Candy. — Markt ruhig mit mäfl
„Ach nein, das ist nicht Sitte, aber da wird doch zum Andenken des Verstorbenen Wein getrunken."
Entrüstet antwortete ich: „Das ist doch eine Schande, die Frau in ihrem namenlosen Schmerz mit derartigen Dinge« zu belästigen."
„Herr Pfarrer," antwortete der Se6ter, „wenn Sie'S nicht gründlich mit der Gemeinde verderben wollen, so brechen Sie dieses Jahichunderte alte Herkommen nicht. Das würde Ihnen hier sicher jedermann als eine stolze Nichtachtung und Beleidigung anrechnen."
Ich überlegte, daß der Mann recht haben könnte, und daß ich als junger Neuling nicht berechtigt sei, ein altes Herkommen zu ignorieren, nur mußte ich nach dem erschütternden Austritt auf dem Friedhof mir erst wieder etwas Ruhe suchen.
Ich legte daher meinen Ornat ab, machte erst einen kleinen Spaziergang in den Gemeindefluren und betrat dann das Trauerhaus.
Aber was bekam ich da zu seben?
Zwei große Zimmer waren durch Oeffneu der breite» Zwischentür in einen Raum verwandelt, in welchem aneinandergestellte Tische eine lange Tafel bildeten. Da herum saßen'die Leidtragenden in fröhlicher Zecherei und an der Spitze der Corona thronte dte junge Witwe, strähfenh vor Glück, nach allen Seiten anstoßend und zutrinkend.
Ehe ich Platz nahm, kam der alte Lehrer wieder zu mir und sagte nnr leise: „Herr Pfarrer, nehmen Sie sich in Acht, Sie kennen unsere Rheinhessen noch nicht. Die werden Ihnen alle zutrinken und hätten einen besonderen Spaß, wenn fie Sie recht schücker (angetrunken) machen könnten."
Und wirklich ging die Zutrinkerei sogleich los, sobald ich Platz genommen hatt«. Dabei wurde dann noch aus die junge Witwe getoastet mit dem Wunsche, daß fie bald einen anderen Ehegemahl finden möchte, auf mich, weil ich so eine „trostreich« Grabrede" gehalten hatte, und schließlich auf den Ll 0 t e n, weil er so ein braver und humaner Menfih gewesen wäre. Wir alle, auch der Tote, mutzten hoch- leben.
Es war mir schwer, nicht Einspruch zu erheben, aber mein Nachbar, der Schullehrer, beruhigte mich immer wieder, das sei nun einmal so Sitte. Schließlich mußte ich auch noch ein paar Bretzeln für meine Familie '„dem Toten zur Ehre" mit nach Haus nehmen. Aber so toeit habe ich mich doch nicht der Srtte gefügt, daß ich mich hätte „schücker" machen lassen l