Wr. LS. ÄUcnüblatt.
ZchsmddttMtt JihrgM
Druckerei.
Politische Uebersicht.
Gr. Eschenheimeretr. ML
DcntschcS Rcich
Kleines Feuilleton
moralisch schwächer als je in den neuen Reichstag einten wird, dem große parlamentarische Stürme bevorstehen.
sem und sich in die Welt der Feinen ernporz:,schwingen. Sie leben oenIri^nnttsnUnbkba8o®,e9e=toStiise umfassen sic mit scharfsichli- 9 ' “?***": Von der Zukunft erwarten sie nichts, den» sie sind feine 'Tef) J(inC' U' e%se,Icri}t 6»t. sich zu bescheiden. Musotte ist
• U ®tc- 6°* }6rem Jean Adieu gesagt, ehrlich und rfr3fi9" so s°in. Jean konnte doch das arme Kind
der Straße nicht heirathen. Die gesellschaftliche Scheidewand aalt hem wenig nachdenklichen Kind als Nothwendigkeit. Wie sollte sie di° ZU. kosen gewöhnt sind, an bkfe Scheide- toanfa pochen und pochen? Datz Jean gerade unmittelbar nach seiner ^lmVrltt erfafiren muß, daß Musotte ihm ein Kind geboren habe und im Sterben liege, daß Maupasfant hierauf seine Dichtung auf die These zuspitzt, wie wird die korrekte Gilberte sich nun benehmen und d,e Frage mit geistvoller Dialektik zwar aber an« "re mtt löst- das macht die Schwäche seiner Dichtung aus Gegen die große Einfalt in der Tragödie der Musotte qe- genuber daefen fchlichten, aus tiefster, verborgenster Menschensecle
Erblaßt nach deutschen Anschauungen
s» »■
m 7; ^Musikalisches aus Mainz.s Mau schreibt "uns aus
‘" 3: Herr Hermann Genß , der Direktor des Schumacher'- ^en Konservatoriums, gab ein Concert, in welchem er sich als Komponist und Piamst vorstellte. Als Klavier-Virtuose hat er bc-
Anfang derSaison Proben einer hervorragenden Leistungsfähigkeit abgelegt; auch dieses Mal bewältigte er fein sehr grobes “SS Technik, schönem Anschlag'und^inL ger musikalifcher Auffassung. Seine Kompositionen, eine Anrahl Lieder und eine Klavier-Sonate übten auf das sehr zahlreiche Publikum einen ersichtlich starken Eindruck aus. Dasselbe zeichnete die
As Herrn Genß, sowie der Interpretin feiner Lieder, des ^raulein B e u e r vom hiesigen Stadttheater, durch stürmische Beisallsbezeugungen aus.
qnbc''Untet Äscher Flagge.s Man schreibt uns aus London, vv.^anuar: Die vor einigen Tagen an dieser Stelle gebrachte Nachricht, daß das im Comedy-Theater aufgeführte Lustspiel 'Die Grey Mare eine Adoption von Roderich Benedir's Lügen' sei Inh»? lle auf dem Theaterzettel angegeben Worden, hat
ü?di- em lebhaftes Echo gefunden und zu einigen
w^öie „Verfasser , die Herren Sims und R a l e i q h ziemlick unliebsamen Erörterungen geführt. Dieselben haben sich denn auch hnAUl’9t aC e)CI1' schleunigst eine Erklärung abzugeben, die denn doch ihrer ganzen Handlungsweise die Krone aufsetzt. Die Herren
öre Adoption von „Das Lügen" unbedingt ein, und fahren E fort: „Der einzige Grund, warum wir den Namen des Stückes nicht auf dem Programm angaben, war ein k o m m e r z i e l l e r. Wir wünschten nicht, daß uns Jemand zuvorkomme für den Fall : bafj - z. SB. -n Folge der Influenza - ein Verschieben der , Auffahrung nothwendig würde. Eine gewöhnliche Uebersetzung ;
I eWL ?u b,t>eitl Zwecke sollen einstweilen 2 Millionen ff1;'™ '""den - Wie polnischen Blättern in Leinberg aus I 4 6,u berichtet wird, sind die dortigen p o l n i sch e n dem"°" ven Bchörden gezwungen worden, einen von ” ^uewnikWarschawskl" anläßlich desHinscheidenS J, ,®r°^“rPen " stantln Nikolajewitsch, des eheiiialiqen Statthalters von Polen, veröffentlichten Nekrolog ohne K u r z u n g und ohne irgend welche Randgloffen wiederzuaeben einedie Gesähle der Polen überaus verletzende Kritik des Ausstandes vom Jahre 1863 enthält und gegen die Polen wegen der Bethätigung ihres Nattonal-Bewußtseins die n^ungl-mpfungen schlendert. In Warschau sei in Folge deffen große Aufregung entstanden.
* Amerika.
mpfh t Januar, wird der „Times" ge-
meldet, daß nach dort emgettoffenen Telegrammen ans Argen-
»'en die Gerüchte über angebliche T r u p p e n a u f st ä n d e und blutige Zusammenstöße unbegründet seien.
..Berlin, 31. Jan. Der Herr Reichskommissar für die Weltausstellung tn Chicago versendet folaende Mit- cheilung: „Behufs kollektiver Ausstellung deutscher Ob st- und Beerwelne, sowie sämmtlicher für den Export geeigneter Er- zeu9nisse des deutschen Obstbaues auf der Weltausstellung in Chicago hat sich vor Kurzem in Fra n k fu r t a. M. ein
^bildet, welchem der Polizei-Präsident von Müffling, der Landtags-Abgeordnete Ltadtrath Heineken, der Oekononiierath h?sU^M^atm,tabt- ter Direktor Baist und andere namhafte Kenner ^^j-östöaues angehorcn Mit Entgegennahme der Anmeldungen nrtb n des Komttes, Hoflieferant Fromm in Frauk-
betraut. Das Zustandekommen dieses Unternehmens wurde für die deutschen Obstweine, deren besondere Güte im Ans-
G Nu""? wird und deren Herstellung in auch nur annähernder k fll bekanntlich nicht gelingt, von nicht zu nitter- schatzenderLedeutung sein. Dasselbe gilt von Obstkonserven ge-
M ' m • y- • ’* AL/lljU lUlllini IlulIL
E Reche von Kapacitäten der Regierungspartei ihre Mandate verloren haben und in den noch bevorstehenden £?n" ^eil burcfr andere mehr werden ersetzen
können, wahrend die Opposition ihre vorläufig nicht durchgedrungenen Führer in den Nachwahlen wird entschädigen tonnen, da sie über eine verhältniMäßig große Zahl von
P^beifach - Mandaten verfügt. Der qualitative hi? * mr Regierungspartei ist weit größer als ihr quanti- tatlver Bemerkenswerth ist noch, daß die Sachsen sich durch- wegs der iberalen Partei angeschloffen haben, während sie bisher mit der Nationalpartei gegangen. Atlch der ungewöhn-
I Das Organ der Sozialdemokratie, der „Vorwärts" veröffent- birenhen Nummer einen Erlaß des Eomman-
Menden des fach,. Armeecorps, des Herzogs Georg zu ^Echtheit des Aktenstücks vorausgesetzt —^das größte Aufsehen machen muß und bei der bevorstehenden Be- rathung des Militaretats im Reichstage eine hervorragende Rolle ch blin wird. Der Erlaß, der einer Erläuterung nicht bedarf, hat folgenden Wortlaut: * h
General-Kommando.
Nr. 2611 Ilb.
_ , . , Dresden, am 8. Juni 189?
bange Reihe kriegsgerichtlicher Untersuchungen, welche m letzter Zeit wegen körperlicher Mißhandlungen Untergebener emzu eiten gewesen, find Z u st ä n d e zu Tage gefördert worden di- ,n h° h em Gra d e b ed °n klich escheinen
f f v II.
,. derlin, 30- Jan. Die deutschen "Kolonialfana- ttker haben nicht übel Lust, den Portugiesen eine ihrer m abzunehmen - angeblich als Entschädigung für die bmch Portugal geschädigten deutschen Kapitalisten. Es wird dabei völlig außer Acht gelaffen, daß der portugiesische Marme- Mlnister erklärt hat, die Regierung denke gar nicht an einen Ver- kauf der Kolonien. Die Köln. Ztg." empfiehlt ein Abkomn.en HLlt eS 6et ber Abfindung des Sultans von San
sibar in Wirksamkeit trat," damit Deutschland die nördlich vom Sambesi gelegenen Theile der portugiesischen Kolonie Mozam- bique tn Verwaltung nehmen könne. Die „Krmz.-Ztg." aber will Portugal bewegen, seine Kolonien an Deutschland zu ver- p sand en. Die Herren scheinen Deutschland gegenüber dem befreundeten Portugal dieselbe Rolle zuzuweisen, wie sie Frankreich gegenüber Tunis und England gegenüber Egypten gespielt
Frankfurt, 1. Februar.
*Ctt drink.j Aus Straßburg wird uns L-eb-- Wie bereits gemeldet, ist hier der bekannte Literar- i^Profeporte n Brink unerwartet nach sehr kurzer Krankheit verschieden. Am 10. Januar 1841 zu Amsterdam geboren 1tri. August 1865 zu Bonn und wurde schon 1869 ordentlicher Professor der englischen Sprache und Literatur in Marburg, dann u» November 1872 in Straßburg Hi^ bUeb er Ü‘ b,c1?-/ Cl"e ehrenvolle Berufung, die an ihn erging, lehnte er ab. Lem HauptN'crk, durch das er seine Stellung als erste Autorität auf seinem Spezialgebiete begründete, die „Geschichte der eualisckien Literatur , ist leider nicht einmal zur Hälfte vollendet 9§ttne koo^gcn bedeutendsten Schriften sind: „Chaucer Studien mr Geschichte seiner Entwicklung und zur Chronologie feiner Schriften" r*b h'ne "Untersuchungen über Beorulf", letzteres in den wesent- Uch von ihm mitbegründcten „Ouellen und Forschungen 7ur Sprach- und Kulturgeichlchte der germanischen Völker" er"chiemn D-e Ka.ser-Wilhelms-Umversttät erleidet durch fein Hinfch id-n einen sehr schweren Verlust. 1 ; lucn
k J^on köhreibt uns aus B e rliu, “ " Mahadoh, der Herr der Erde, hatte sich der de-
müthigen Bafadeie angenommen; diese That begreifen die Leute nicht und werden sic nie begreifen, die knechtischen Sinnes find und thonerner Empfindung voll. Sonst könnten sie nicht über Mau- Pasfant und seine „Musotte herfallen und mit moralifireuden InrhVff, itbClr j.e?nt1^efcI 'joch ihnen schmeißen. Der heilige Tartüste stirbt cbm nicht aus und der brave Mitmensch und Zeit- geiiosse mit den ewig giltigcn Moralgesetzkii und den Nerven so "^^^vtterlich, so festgeknotet, tote die Batzenstricke. Maupassa'nt's .Musotte ist,n der Franks. Ztg. eingehend schon analvsirt wor- wna älftiebernt7^en Über ™ Aufnahme^der Dich- §err Lautenburg hat au/das sensationelle JMneffe iSaM °mtt ä fiarro Mä mcht geirrt hat, ich weiß es nicht. Möglichenfalls mh-h ihm Geschrei und Gezeter der Philister helfen bi gber dst Ee^ii «totrüften, eine Wochenstube auf bie Bühne z? bringend L
, ^".herrlichen. Musotte iinb eine Dirne! Sie hat sich dem Geliebten in überquellender Zärtlichkeit hingegeben nicht eiit- "°^'m"nT^"/cheiv. keinen Ehekontrakt, der ihr9 für' allcFälle brauchte sie dazu. Was sie that, galt jhr als ^bstverstandlich; und als sie von Jean Martinel, dem berühmten Maler, scheiden mußte, da schied sie von ihm ohne Groll. Die Mäd- chcn ihrer Art find klug; fie haben die Fähigkeit, dem Urtheil der ^vnncitcn zu trotzen; sic tragen aber kein Verlangen, Heroinen zu
: ouMnhJ , „ber König, zu Allerhöchstdefscn Kenntniß diese : " be gelangt sind, haben dem General-Kommando anzube
fehlen geruht in dieser Richtung völligen Wandel zn schaffen und ■ r «-/"^»bendcn Ausführungen enthaltenen Gesichtspunkte
TruppentMen als unverbrüchlich zu beobachtende 1 wrunosatze vo, Augen zu führen.
ln.A?A7„6tAa“cLbeilwir vorgelegten Akten, welche in Untersuchungen sind^ eS'TI01 \3er 5öeÖa«biuna Untel•3e6enC^ geführt worden sind ersehen daß die v o r g e k o m m e n e n G e w a l t t h ä t i a - Hnl hU ä"r b ° rl ich e nMißhaiidlungen nicht etwa blos die Folge augenblicklicher Erregung gewesen find Aucki der- gleichen Falle körperlicher Mißhandlung bleiben ja strafbar und ,^cn mcht geduldet werden; sie können aber im Drange dienst- 8ls19 ?!'? durch Temperamentsfehler einerseits und
Ä erranm/finben.' °"4 "Wchu enffchulbigen find, . . fi1!1 Theil ber zahlreichen körperlichen Mißhanblungen hat sich aber als etwas weit «schlimmeres qualifizirt: als ra sf i- ä e r m i sh“, “1E1E V -*11S 31 *f 1 “ 6 e ‘n e r Ä 0 c *1 u 11 b ffi"9, bie man bei dem Material, aus dem unser Unteroffizier- und Instruktions-Personal sich ergänzt, kaum und bciderAufsichtiind Kontrolle, bie in unsern Diensi- 1 ^I d.1vlsftli ausgeubt werben soll, kaum für ausführbar halten sollte.
nnb bw Disziplin ber Truppe zerstörend einwirken, jede Kamerad N" ^wiergrabe,, muß. Diese häufig selbst vor Zeugen verübten
S nu! Furcht vor noch schlimmerer Behand
lung nicht zur Meldung gebracht, nnb bicfelben Mannschaften S^u/zcm selbst noch mißhanbelt Worden sind, erscheinen sw ^9° Ar°»ate darauf selbst als der Mißhandlung angeklagt. Und bienftrirf^69inbrU"8tnrtoCfben U'cht etwa blos durch bestimmte
Vorkommnisse hervorgerufen. Mehrfach ergeben die Akten, daß die JMrnten, sowie auch altere Leute Wochen, ja Monate nf 9 ’ a r-inrC^9cn,tl,en Regelmäßigkeit in jeder Woche mehrmals, oft auch täglich und zwar meist bis zu 50 Hieben „geschäftet" und ? bis zur Ermattung fortgesetzten Uebungen des Kniebeugens, ^wehr- und -schemelstreckens gezwungen worden find. Dabei 6XB.64 die betreffenden Unterosfizicre und Gefreiten dermaßen vergeyeii, daß sie die fraglichen Mißhandlungen in Gemeinschaft 7nriU7h7iC6T,eHQUfS9cFll1rlrt Dber ""ch in eigenmächtiger Anmaßung h«XCBo-?“ '6ren Untergebenen befohlen haben, gewisse körperliche Züchtigungen vorziinehmcn. Derartige Zustände sind namentlich beun Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12 nnb beim 6. Jn- siiiiterle-Negimcnt Nr. 105 hervorgetreten. Auf einen hohen Grad f ii h rr n? 9 %1’-Jer"-en 1 06en Gesinnung und G e- stehende^^Fälle schließen.^ °"b°"" be'onberS naä>*
Unt ero f fiz ier Z Iv a h r (3. Kompagnie Fuß-Artillcrie- berqMHh-rFa»' ^"dadurch strafbar, daß er GeWehrstreckeii jstsb" ckiNihstuckspause und des Abends, als er bereits zu Bette lag Mite Pinfe,77re*e.I1,‘f 1 ü,nb FaT * ' ä“ 500 Mal vormachen ließ Sm s 5 ,9 «T "°" 6eißen Kaffees auf einen Stuhl rc^en der Restivist billiger auf- und abwärts zu strecken hatte
Mare“ {ft bielfn» t ®in’^“'Ann..’The.Q1^y I ^tcr- Wie abstoßend überhaupt jede persönliche Polemik über das
^b manswiikt und Wird die Erfahrung Bei b« bevorstehenden bcp brtiien Bandes ber kritischen Studien Mo- rcllis gewiß auch auf ber anderen Seite beherzigen.
. # [Sur Länder- nnd Völkerknrrde.f Aus Leivria Wird uns berichtet: Sie Geographen Reiß itnb Stübel, welche hPrn&.äb6fi-rLralU,lbinmeifen .größere Sammlungen zur vergleichen den Lander- und Völkerkunde angelegt haben, unterhan- dcln gegenwärtig mit den städtischen Behörden zu Leipzig wcaen Begründung c.nes Museums für verglc ich end Md?" j.v ® 1 e1 k il N de. Den Sitz dieses Museums, welches zugleich ™ ’ r^ fvr geographische Forschung enthalten soll, beabsichtigt fl iLÄr'i h P legen. S:e erwähnten Sammlungen von Reiß und Ctubel wurden alsdann den Grundstock für das Museum
, M-irp“ in S,;* 7- - T , gemejen, nenn , 1 ne Urei
, ab« Cr‘8,,,aE «was ,ch doch sehr bestreiten möchte-,
aver die Haupt-Jdce von der Lüge in guter Absicht Wäre damit Munb™n«toOtbCW"nb f° ,6ät,tcu wir uns wesentlich im Nachtheil närkEck °"? derartige absurde Entschuldigungen
w 11 9 n i?b "koiumerzlellen" Gründen thatsächlich
n9-”' T‘*be ble Handlungsweise vom moralischen irgendwie rechtfertigen? Soviel steht jedenfalls fest ’Grev Marn“ eme 9ro5e Rolle in dieser Aufführung der
Sluttgart.f Man berichtet uns aus S t u t t o a r t vom 30. ^anuar: Herr Freiburg vom Stadttheater in Bremen btC?f Huttcnbesitzer, Urial Acosta und als Marquis LLLdl''»k°"'ui.9 seiner äußerlichen Mittel kam, man 7- J9\ öP: er die aus ihn gefetzteil Erivartungen — er bewirbt sich nm d,e durch den Weggang des Herrn Beii zinacr- babe "nnbv"m @etetr/f bf§ cr'ten Helden und Liebhabers — erfüllt Kaitsvieu..bv tMa toUnW ?"6er, daß weitere Kandidaten zu Gastspielen herangezogen Werben. — Der Dirigent bes Neuen frinem^nft8 ' Kapellmeister Notz in Cannstatt, ist von Jahrml^rns ^uckgetreteu. — Gestern starb im Alter von 54 ya,6le" Prof. Dr. E. Hosmann, Custos am kgl. Naluralieii- Jnseft nkmibe°ü°«b^ 3°rf«imgen auf dem Gebiete der
Vuseltenkuiide sich euicn geachteten Namen gemacht hat.
Uttl* 8cr dritte Band der
f Man schreibt uns:
Ver Direktor des Berliner Mu-eums Geh. Rath Dr. W Bode! beT'FortnHnkn1 ■lb6r b‘efe Sammlung im Oktobeiheft 1891 im l°,rtn’8tltly Heview zu einem heftigen Ausfall aegen bm I Forscher"« i°n ?' Ucrf?otbiScn italienischen Kuiistfrcunb und I tjvijCyer (S t o b (i it n t 9Ä o r e 111 (ßermniipffi ... | stempelt^ist eHäll9tM “« ■ iu .Lermolieffsüchtigen" L'enj136 ^. jst "n harmloser kleiner scherz; auch baß unter seinen berben Feberstrichen bie kritische Methode des „Schweizer Arztes" itafteniswen ^"''f?ons, des romanisirten Schweizers, wie er de,! L üftchen Sprossen französisch-helvetischer Vorfahren, ber aller- tii r9t rmfbf3ml^C me9eQ,En 8'6ört' aBer f«n Leben lang nie prak- nennt—zu einer lustigen Karrikatur wird, ihnfi* ,.C«n\gen ”"b 6ct bcnl tief wurzelnben sachlichen und ver- eÄen Antagonismus ber Beiben Männer am Ende auch ver- L6jw H°t b°ch °uch Morelli seinen „Opponenten" Bode nnb 2 s^ten durch eine trübe Brille hindurch ange-
m ihV 6“ bx“6 ” die Florettstiche, mit denen der lebende Gegner hLirr rm9jbT9.e,*llft' bem Tobten durch Schmähungen, wie ” ; . Quacksalber (this quack Doctor) u. Achill, vergilt, bas ist h/i-^ nnh“6311 jvsen eines Mannes vonBvdes unbestreitbarerBebeu- ung unb unzweifelhaften Verbiensten nicht würbig. Einer Ver- I tbeidignng gegen solche Angriffe bedarf das Gedächtniß des Scna- wftrWnTm?1 ^vrelli des feinenKcnners, des vornehmen und liebens- wurdigen Menschen, des nahen und ergebenen Freundes Kaiser I Friedrichs, natürlich nicht. Allein man spürt wieder an diesem Bei- *
Xfconnementspreis: »in Viertelj. i. Frankfurt e. Mainz b. d. Exp. M 7.50 b. d. Agenturen- •••M 8.25 bei den Postämtern in: Deutschland, Oesterreich n Luxemburg (in Wien auch b. (LZeitungabureau Wollzeile 6)......M 9.—
Schweiz ........ Fr.14.t0
Belgien u. Italien Fr.1450 Busalaud ......Rbl. 4.70
Holland ..........fl. 8.25
i. Weltpostverein US 1S.—: dkect bei der Expedition oderb. A. Siegle, 30, Lime Street E. C., London; Aug. Amme!, Strassburg;
Agence Haras, Paris.
, -------------1, Jfe&vu«; 1892.
rmckstirlerAeikmaM
(Trankfurtor Handelmitnng.) . ,, ten Annoncen - Burej^?
«Wlv fttikhrur Seit»,.) TÄÄDÄ
= [g-Muffurfcr Ltndttycater.f Die Intendanz ersucht ausmerksam zu machen, daß die Gastvorstellungen des Herrn Felix Schtoeighofer sheute Montag „Raub der Oabmennnen , Mittwoch „Walzerkönig" und Freitag „Raub der ift^uS"h'' ÄL^'nement stattfinhen. Letztere Vorstellung rb,e Abschiedsvorstellung des Herrn Schwcighoser, ber kann^ m «nderweitigerVerpflichtungen nicht verlängern
~,c Vorstellungen am Dienstag, Mittwoch unb Samstag nehmen um, teben Uhr ihren Anfang. 1 “
An bas Berliner Central-C-mit« U'd" Antiedelung russi scher Juben in Brasilien ist bie Nachricht ge- langt batz ber im August v. I. nach Brasilien entscnbete Bevoll- Mitchtigte biescs Comites Herr Oswald Bo xc r am 27. Januar iii Kio de Jaiieiro gestorben sei. Nähere Mitthcilunaen fehlen
I »och. Herr Boxer hatte die südlichen Provinzen Brasiliens bereist um ibre Eignung für Zwecke der Kolonisation festzustelleii. In den '8n.e,e,T' blje cr o°n unterwegs nach der Heimath richtete hatte er wberHt die außerordentlichen Strapazen geschildert mit denen das Reisen m jenen Gegenden verbunden ist, nnb wenn sich die Trauernachricht bestätigt, wird man annehmen tonnen, daß ber un- jst^nllch iustige und elastische Mann seiner Pflichttreue zum i7nn T5e(n ' ®6löatb Boxer staub im 31. Lebensjahre ; einer Ion oen tüchtigsten jüngeren Journalisten Wiens weilte er als Der- treter österreichischer Blätter seit mehreren Jahren in Berlin. El war eine besondere Natur: warm, offen, fröhlich und rechtschaffen. Die ihn kannten, liebten ihn, und die ihn liebten, werden ihn nimmer vergessen — Im Aschaffenburger Stadttheater Wurde vor' gestern „Theuer erkauft , Schauspiel in vier Akten nebst einem MiThVKHW‘1 b n"' Goldschmied zum ersten Male aufge- fiibrt, das Stuck erzielte einen Wohlverdienten Erfolg. - Im Hotel storbenen MoEeä »r e,n,9cn .$a9el* .Löwcnjagd" des ver- storbenen Malers Eugene Fromciitin — Araber zu Pferde bie '“’j'eu~r1SejJcn9e9enb angreifen — zu 15,000 Frcs. h- / dem Tode Fromentin's, vor Msrzebn Jahren hatte dieses Gemälde nur 5700 Frcs. erzielt.
Z “%3?- rr *; W* * MÄ - •*. A -.1
LLIu wL LLLLL! «L',N3L . h,„ Vefterrejch-Migir«.
Regel hinznkamen. Die Opposition verfügte über 146 In a Sto^iV^hnrn'r3“"" ^rdie beiden heutigen Reichs- «im«, «m 51 Es bi-ÄtZKwS,.1“ ÖKÄWä,!“*; h"" Ml^^hangigkeitspartelJranyis und 18Stimmen auf ad angerichtete Blutbad war naef aus
bte Achtundvierzigerpartei Ugrons entfielen. Von den £ & «ngelangten Berichten ein fürchterliches. Erst die Neuwahlen sind bisher 390 Ergebnisse bekannt Nation Smla^ber er"r,^fan bne/ toc^e Klausenburg auf den
■ C^1"en 58 der Nationalpartei, 75 der rimr"be°uackBa E. ^b^^b7. Regierungspartei mit der Bahnens Unabhangigkcitspartel , 15 der Achtundvierzigerpartei ange- eOmborb1u ffin m^ttfiaft UT für ben liberalen Kandidaten Horm. 5 Ncugewählte sind wild. Nach dieser Recknuna t"utbf" den Wählern des Kandi-
L2L'»*'--"- SS sj jontat im alten Reichstag 94 Stimmen, nach den Neuwahlen I M ,°66 “£!!.n st° nicht für den Letzteren votiren würden. Da sie reducirt es sich vorläufig auf 76 Stimmen. Daß die Re- etobt’Se9^*1”« Ln' ,nan '6»°" be" Eintritt in bie
Wünfrbfsl-t ■6^'3 00« Vornherein zu den ausgeschlossenen I Mahnungen wurden vom Pöbel gar nicht beachtet. Znzwischeii Möglichkeiten. Die Amplitude, innerhalb deren sich die ^b° b’/.Ml“"?,'u'9 unter dem Vorsitze des Wählpräfideitten Schwingungen der politischen Volksstimmuna in Ungarn I 1 Ubr a)?ltla98 fortgesetzt, wobei die liberale Partei I
aiislösen können, ist eine außerordentlich geUnge'" in diese!
ftärfc , ? G berechnete Verschiebung der Parteien- I harrenden Menge, und es bemächtigte sich derselben die größte Auf-
Lpr L « ®UnJ Cn Position schon eine sehr beachtens- Das Wahllokal war nur von zwei Gendarmen beivacht, werthe Veränderung der Constellation. Dazu kommt nock I «. St hatten den Auftrag, in den Straßen I
t>nü »in» u™ rr... . a “)r I au citcuhten. Der Pöbel unternahm nun einen Sturm auf das I
’ welchem sich das Wahllokal befand. Das Thor
l c3nl H°le fanden die Eindringenden große
l ^nl3inn fi, 9nPllt b'-eJCrn h'waffneft drangen fie in das Wahllokal ■ fie Alles zerschlugen, die Wahlakten vernichteten, die Fehen ' auf den Boden schleuderten und mit Füßen traten. Der
. Wahlpräsident Gharmathy wurde mit Holzs chciteii be-
I warfen und geschlagen und brach, aus vielen Wunden blutend mir^'^i»li*erf?anrrotfenbC Schuldirektor Koleszar und ber refor-
I mitt ^stnacz, sowie zwei Grunbbesiher ber Gegend
tf*rbCm Lme w" geberdenden Haufen gleichfalls atta-
I 9Uirt, geschlagen und verwundet. Die Verletzunacn des er- ®enbarm™mterh ^9nt Jc6r ^one- Die patrouillirenden
I W! , ttm n-nl rbe" Don *6“n Kameraden zu Hilfe gerufen. Der Ct Ct ,etm“6"ie d'e Exedirenben zur Ruhe, würbe aber "9'911^611 unboerwunbet; hierauf gaben die Gendarmen benten lodt zusammen. Einer erlitt und Set’6unbu“9- Das Geknatter ber Schüsse
d».ber ""'Nchterte zwar bie Trunkenbolde einigermaßen, aber es kostete noch immer große Mühe und es » ° lange, bis es gelang fie aus dem Gebäude hinauszudrängeii llwdt Nsb f'k Berwmibetenfortzuschaffen. Draußen sammelte
I [ rr "er Vobel wieder nnd setzte die Blokirung des Schulhauses fort dessen Thor von den Gendarmen bewacht wurde, die ihre scharf qc- Labl"c" Gewehre unablässig schußbereit auf die Mcnge^richtm
I 6“ra"9*ltrte Pöbel schien immer noch zu neuen Ans-
UBr Na't9miiw7/' ®w Blokirung des Schulhauses dauerte bis 4 klni-vi.ch^ " 9^'.-"’" w/lche Zeit zwei Compagnien des 51. In- V“ÄT6“t9 eintrafen. Das Militär nahm ooi dem Schulhause Aufstellung und trieb den Pöbel mit dem
I Bajonncte auseinander. Erst jetzt konnten bie cernirten Wahl- I ’ t61 schrecklichen Lage befreit werden. Der Wahl-
I .^«nnbrnt Gyurinnthy Ivmbe auf einen Wa een «ehot-eu
«ar unter dem Schutze einer Militär-Escorte nach seiner Wohnung f eIb/n'^®’XeI6e i|‘i ""ch jetzt noch von einem Mikttär- 6°lts» bewacht. Die Theilnahme für den bedaiiernsiverthen Mann »n« ‘h e Die Ruhe ist wieder hcrgestellt. Die Wähler
?efeuHonhUnan9tnbc‘l^,rt^?ften 6"b heimgekehrt, da an eineFort- Huna her Wahl Nicht zu denken ist. Es wirb eine Neuwahl ausgeschrieben werben. — Auch aus T i s z a - L o c k in der Nabe von ein blutiger Wahlexceß gemeldet. Sie Wähler HntnÄ K bm U"°bh»ng,gkeitspartei. Geza Onody, haben „ "?",^6ler her Gegenpartei, Johann Takacs todtgeschlaa en b7bs,w tb/'?°"f5°!°L^iS Personen mehr oöer niinber er'
V h Vs eh ®8Q6!er des Liberalen Szouyas wurden Whbl Tode bedroht. Nach einer solchen Einschüchterung erschien ba b 6l'r.Qllt ®e3“ Onody als gewählter Abgeordneter. Derselbe war früher Antisemit, war als solcher an dem Eszlarer Processe MtBc^el^9t lnb Sehört jetzt zur UnaBhöngigkeitspartei. ittba ?U^ber ®Elncl“be Csicso in der Stühe von Csik- ^zereda in Siebenbürgen eine blutige Schlägerei zwischen Wählern b rVi6TOa(CI\*lb bel Unabhängigkeitspartei berichtet. Hier sollen worRen^^'^VrfÄe" fünfzehn verwundet
s°'"- Letztere Meldung geben wir mit allem Vorbehalt, lulhta ?^'"be war ber tn Theresienstadt bereits gewählte Graf ^"drassy der Canbidat der liberalen Partei. Sein (Senner bon der äußersten Linken wurde gewühlt. '
Rußland.
=S Das Exekutiv-Komitc für öffentliche Arbeiten in den Roth- Itand --gebieten hat der deutschen „Pes. Z.« -nfolae bt schlvssen, m 20 Flecken und Städten des Reichs Elevatoren
Wenn der Ton stets die Musik machte, so könnte man nach der Samstags-Sitzung des Aügeordncfcnhanses sa- gen, es sei zwischen Regierung und Nationalliberalen wieder Alles beim Alten. Des Ministerpräsidenten freundliches: Was ich sagte von der Mobilmachung und Kriegserklärung der großen liberalen Partei gegen die Regierung, war nur em Argwohn, war nur Vermuthung ! hat wie Oel auf die stürmischen Wogen gewirkt, so daß äußerlich die Sache ftied- nch ausging. Das war aber auch nur äußerlich, im Wesen hat sich nichts geändert, weder der Herr Ministerpräsident noch der Sprecher der nationalliberalen Partei hat einen Satz seiner früheren Ausführungen zurückgenommen. Was wir am Freitag und Samstag auf der parlamentarischen -Luhne gesehen haben, waren offenbar Reflexe von Erscheinungen, die außerhalb des Parlaments vor sich gehen; an ihrem farbigen Abglanz erkennen wir den schnellen und jähen wechsel in dem Spiel der eigentlich bewegenden Kräfte. Soweit die Krisis durch das Schulgesetz erzeugt worden ist, steht Alles heute, wie m der vorigen Woche, nur der Entscheidung über die Personalftagen, die hineinspielen, ist eine längere Frist gesteckt und weiter scheint der Witterungsumschlag vom Freitag auf Samstag auch keinen Zweck gehabt zu haben.
Die vorgestrige Verhandlung und Abstimmung der Bayrischen Kammer der Reichsräthe überdenbekannten einstimmigen Antrag der Abgeordnetenkammer in Betreff der Mi litärstrafgerichtsbarkeit beansprucht ein I Qt*>0ere5 Interesse, als die Verhandlungen dieser, dem preußi- I scheu Herrenhaus ziemlich entsprechenden Körperschaft gemeiniglich hervorzurufen Pflegen. Denn es ist in der That bemerkenswerth, daß in einer so erlesenen Gesellschaft, welcher außer mehreren Prinzen des königlichen Hauses eine Reihe von Mitgliedern des hohen Adels, natürlich auch manche ehemalige Offiziere, hohe Würdenträger der Kirche und nur wenige gewöhnliche Sterbliche, wie Professoren und Bürgermeister, angehören, mit solchem Nachdruck, wie es von Seiten
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einer erdrückenden Majorität angenommen wird. Und noch ' mnmrifA ,.<vL ^RUkrungspartei
interessanter ist und wird auch in Berlin voraussichtlich sehr beachtet werden, daß für diesen Antrag, also zu Gunten jener Einrichtungen des Militärstrafprozesses, die man an maßgebender Stelle in Berlin mit so wenig freundlichen Augen ansieht, die sämmtlichen Prinzen, welche Mitglieder der Kammer der Reichsräthe sind, gestimmt haben, nachdem Ne voreist gegen einen Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung gesttmmt hatten. Nachdem die Abgeordnetenkammer den betreffenden Antrag einstimmig, die Kammer der Reichs- rathe denselben mit allen gegen acht Stimmen angenommen, , die Regierung sich durch dm Mund des Ministers Crailsheim i"nV'rC ^TtJc fiE[fr Parteien sich mit vollstem Nachdruck für die Aufrechthaltung der bayrischen Reservatrechte in Bezug auf das Militärstrafverfahren ausgesprochen, nachdem ferner aus drm Munde nichtbayrischer hoher und höchster Militär- !
Personen des Oefteren anerkannt worden ist, daß die bayrischen I Truppen der übrigen Armee in Bezug auf Kriegstüchtigkeit im Allgemeinen und Disziplin im Besonderen völlig gleich- Peht — nach alledem sollte man endlich doch auch an maß- gebender Stelle noch einmal ernstlich mit sich zu Rathe gehen, ob der widerstand gegen die Ausdehnung der in Bayern von Hoch und Niedrig als großer Vorzug empfundenen Cinricht- vn9et "uf das ganze deutsche Heer noch ferner aufrecht zu erhalten sei. In der Budgetkommission des Reichstages hat bekanntlich der Vertreter der Militärbehörde dieser Tage erklärt, es seien bisher zwei Reform-Entwürfe ausgearbeitet worden, ohne daß man zu einem Resultat gekommen sei; I tote wür's, wenn man jetzt zum dritten Male an die Arbeit ginge und dabei die Vorgänge in Bayern berücksichtigte? Es muß ja doch iinBundesstaate nicht gerade so sein,daß allerSegen I Con Preußen komme, es könnte sogar durchaus nichts schaden wenn man sich an der Spree hier und da, und ganz beson- I