S>. LLB Abendblatt.
Mfjlgßtt Jahrgang.
Ivrttas, le Dezember 1905
Preis der Anzeigent
WegrürröeL vorr Leopolö gonnetttetnn.
Frankfurt, 1. Dezember
Meine Orieutreye
Kleines Feuilleton.
ernsthaft rechnet. So lange nicht diese Erkenntnis Gemeingut ist und so lange nicht die erwähnten Kreise' planmäßig unter Zurücksetzung anderer Ziele daran arbeiten, sich eine entsprechende Reichs«ag?mehrheit zu schaffen, so lange ist alles vergeblich, wenn auch die Not der Zeit und der fortschreitenden Teuerung einmal eine kleine Aenderung erzwingen sollte. In dem Moment je» doch, m dem unser Volk diese brennende Aufgabe richtig erkannt hat, wird cs auch die Kraft besitzen, sie zu lösen!
ES unterliegt fast keinem Zweifel mehr, daß die russische Regierung in dem Kampfe gegen die revolutionäre Bewegung auf das Militär im allgemeinen nicht mehr rechnen kann. Um so erstaunlicher ist es, daß man in gewissen ruistsche» Regierungskreisen immer noch die Unterdrückung der Bewegung durch Waffengehalt für möglich hält. Damit hängt auch die Ansicht zusammen, daß dir Stellung des Grafen Witte erschüttert sei, da die Reaktionäre neuerdings beim Zaren mehr Gehör finden sollen. Sehr bezeichnend für die Handlungsweise dieser letzteren ist eine Mitteilung der .Times" aus Odessa. Darnach hätte das Verfaffmigsmanifest des Zaren erst am 24. Oktober alten Stils erscheinen sollen. Da die Reaktionäre, als deren Hauptführer Trepow gilt, sahen, daß ihre Sache schlecht stand, nachdem der Kaiser sich endgültig für Witte? Entwurf zum Maniftst entschieden hatte, beschlossen sie einen letzten verzweifelten Streich auszuführen, in der Hoffnung, dadurch .Pharaos Herz hart zu machen". Sie arrangierten deshalb für den 18. Oktober allgemeine von der Polizei inspirierte Unruhen und Judcnhetzen. Graf Witte machte jedoch diesen Plan zu nichte, indem er da? Manifest am 17. Oktober in die Oeffenllichkeit brachte — .zu früh für Pharao, um seinen Sinn zu ändern, und zu spät für Trepow, um Gegenbefehl zu geben." Ob der Zar von diesen Machenschaften unterrichtet ist. weiß man nicht, allein man sollte glauben, daß wenn die? der Fall ist. er nicht geneigt sein könne, so gefährlichen Leuten die Regierung anzuvertrauen. Die Meuterei der Matrosen in Sewastopol ist unterdrückt aber in der Residenz des Zaren selbst haben Offiziere offen ihre Sympathie mit der freiheitlichen Bewegung ausgesprochen. Das sind Zeichen der Zeit, die nicht mißdeutet werden können. Die Sozialdemokraten rechnen bereits mit Bestimmtheit auf die Unterstützung der Armee, wenn sie zu Ende dieses Monat? oder zu Beginn des nächsten wieder einen Generalstreik veranstalten und es ist allerdings wahrscheinlich, daß die Bajonette, die sich jetzt nach dem Ausdruck eines Redners auf dem Semstwo-Kongreffe in Moskau gegen die Regierung richten, im entscheidenden Augenblicke nicht für die Konstitutionalisten, sondern für die offenen Revolutionäre sein roerben. -
Wer Lust an Vergleichen empfindet, dem mag die I n i e r - pellalioni-Verhandlung über die Fleisch- not, die im Reichstag gestern begonnen hat, wie ein Symbol unserer Zustände erscheinen. ES ist nur natürlich, daß der erste Berhandlunqstog dieser Frage gewidmet war Denn die Fleisch- teuerung lastet wie ein Alp aus der konsumierenden Bevölkerung, und man würde eS einfach nicht verstehen, hätte der Reichstag die Reg'enmq deshalb nicht sofort zur Rede gestellt. Aber ebenso natürlich ist eS. daß diese Interpellation in die Luft verpufft. D.re Sozialdemokratie hat sich beeilt, die Interpellation zu formulieren und damit womöglich den anderen Parteien den Rang abznlaufen. DaS mag ihrem agitatorischen Interesse entsprechen, sachlich nützlich war eS nicht. D-e Partei der äußersten Linken besitzt nun emmal nicht den politischen Einfluß bei unS. der ihrer Stimmenzahl im Parlament und in der Bevölkerung entspräche und der nötig ist, um einer Aktion den entsprechenden Nachdruck zu verschaffen. Cs war in dem Kampf um den Zolltarif der Fehler der Linken, daß sie sich nicht untereinander über eine Kooperation verständigen konnte, und ebenso wäre es besser gewesen, hätte man die gestrige Interpellation gemeinsam durch alle jene gestellt, die Gegner der plan- mäßigen Verteuerung der wichtigsten VolksnahrungSmittel sind. Solange eine derartige Einigkeit der Abwehr nicht vorhanden ist, haben die Agrarier in Deutschland noch gute Zeiten! Das möchten wir auch dem deutschen Städtetag in das Album schreiben, ’ dessen Gründung zwar von durchaus zutreffenden Gesichtspunkten auSgeht. der aber den Kampf mit ganz anderem Nachdruck, mit viel mehr Stoßkraft und Verve führen muß, soll er dem Gegner Achtung abnöt'gen und der agrarischen Regierung imponieren.
Aber auch in anderer Beziehung glich die gestrige Verhandlung einem Symbol: der Herr Reichskanzler blieb ihr fern — tr verschanzt sich hinter Zuständigkeiisbedenken und erhebt zugleich den LandwirtschafiSminister auf das Piedestal. DaS ist nicht ganz ungefährlich für den Erhobenen. Denn auch Miquel durfte den Kanal vor dem Landtag allein traktieren, bis er in die Grube fiel. Der Herr Reichskanzler hat eine gewisse Witterung für bedenkliche Sachen, bei denen er einer eigenen Entscheidung am liebsten ausweicht. Und ob er ein übermäßiges Vertlauen in die Prophetenaabe seines Unierkollegen von PoobielSki fetzt, der schon im August das baldige Ende jeder Fle'schteuerong prophezeite, möchten w>r bezweifeln Also dieses Gespenst der Fleischnot, daS die vereinte Gesetzgebungskunst von Reichstag und Reichsregierung herausbeschworen hat, kann sich noch unerwartet ciuS wachsen. Achtung — Dampfwalze! In einem Stück indessen hat sich der Herr Reichskanzler, angefeuert durch agrarische Zuflüsterungen, engagiert : er rief die Städte zum Kampf gegen da» bürgerliche Gewerbe auf, indem er den Rat des sattsam bekannten Herrn Ring wiederholte, die Städte sollten die Flei'choersorgung selbst in Die Hand nehmen. ES wäre ihm nach unserer Meinung wohl angestanden, hätte er diese seine Aeußerungen persönlich rektifiziert, die das Metzgergewerbe mit Recht aufgebracht und zu energischen E'N'prüchen veranlaßt haben. ES ist jetzt widerspruchslos fest- gestellt, daß die Zentrale der preußischen Laiidwirlichasls- kamMrrn ihre Aufforderung an die Siädte in geradezu ßrwoler Weise ergehen ließ, da sie dmchauS nicht über Die Orpanifaiion vertilgte, die imstande gewesen wäre, den Anforderungen der Städte irgendwie gerecht zu werden. So wie eS Solingen erging, das auf eine Anfrage wegen Pre'sofferten einfach ohne Antwort gelassen wurde so wä»e es auch anderen städtischen Verwaltungen ergangen, hätten sie das ohne tatsächliche Grundlagen erlassene Angebot der Lanownt-chaftSlammern akzept eit ' Bevor nun der oberste Beamte deS Reiches sich zum Zwischenhändler für die Biehiemrale hergab, Hütte er sich genau über die Verhältnisse insormieren müssen. Daß er daS offenbar nicht getan hat und nun die Entrüstungskunvgebungen de» betroffenen Gewerbes mit Schweigen abzuiun sucht, zeugt nicht von jener Wert'chätzung wichtiger volkSwiitschafllichrr Faktoren, die wir an jener Stelle gern beobachtet hätten.
Als Hauplverfon hat der preußische LandwirtschastSminister gestern den Mittelpunki der Verhandlungen gebildet, eine Siel- lung, d-e ihm nach Fug und Recht zukam. Aber bitter beklagte er sich darüber, daß sich die Oeffentl'chleit voll Interesse mit ihm und feiner Person be'chäfligte. Wir sind nicht geneigt, alle Aeuperungen über ihn zu billigen, und wir haben unS auch fiüher schon bemüht, ideale Tr ebieoern in ihm als dem C bet«
Tages-Rundschau.
Wie vorauSzuseben war, ist die W a h l g e s e tz v o r l a g e in der bayerischen Abgeordnetenkammer auch in dritter Lesung in der von dem Zentrum eingebrachten Fassung angenommen worden Die Annahme erfolgte einstimmig, obgleich, wie unsere Leser wissen, bei den außerhalb des Zentrums stehenden Parteien schwere Bedenken gegen die Vorlage bis zum letzten Augenblick geltend gemacht wurden. Im Interesse des Zustande» kommens der Vorlage, die als Ganzes genommen immerhin einen wesentlichen Fortschritt gegen den seitherigen Zustand bedeutet, entschlossen sich auch die Liberalen, der Vorlage zuzustimmen. Die Verbesserungen, die sie forderten und in allen Stadien der Beratung aufs nachdrücklichste vertratm, wurden von dem Zentrum. daS über die Macht verfügt, ebenso konsequent abgelehnt. Der Hauplstreit drehte sich um die Beseitigung der relativen Mehrheit, die das Zentrum, weil es sich Vorteile bei den Wahlen davon verspricht, unter allen Umständen festhalten wollte, während alle übrigen Parteien die Forderung der absoluten Mehrheit aufrecht erhielten. Daß ein Wahlrecht, bei dem der Kandidat schon als gewählt gilt, wenn er auch nur mit einem Drittel der abgegebenen Stimmen an Per Spitze der Kandidaten marschiert, also die übrigen zwei Drittel sich fügen müssen, keineswegs ein ideales ist. bedarf keiner Auseinandersetzung mehr. Aber dem bayerischen Zentrum paßt dieser Modus besser, und daher die skrupellose Art der Behandlung in der Kammer. Von Gründen, die das Licht der Kritik »ertragen können, keine Spur! Nichtssagende, aber um so brutaler vorgebrachte Deklamationen! Wenn Man schon den Liberalen fein Entgegenkommen zeigen wollte, warum dann nicht den Wahlverbündeien. den Sozialdemokraten die doch für die gleichen Verbesserungen eintraten? Der wahre Grund, warum das bayerische Zentrum die absolute Mehrheit mit der naturgemäßen Folge einer größeren Zahl von »Stichwahlen verwarf, ist wii im Verlaus der Kampagne so auch gestern von dem Redner der Fraktion enthüllt worden: es will keine Slichwahlbündnisse der übrigen Parteien, die, wie das jüngst in Baden der Fall war, der Zentrumsmacht gefährlich werden können. Dann muß die Partei aber zugestehen, daß sie nicht Volkspolitik getrieben hat, sondern engherzigste Parteipolitik, und daß sie allen Bestrebungen, ein wirklich volkstümliches Wahlrecht zu schaffen, beharrlichen Widerstand entgegengesetzt hat. Darüber wird das bayerische Volk aufzuklären sein. Die Umgestaltung des Wahlrechts im Sinne der jetzt vergeblich erstrebten Verbesserungen durchzuietzen, muß die Aufgabe all derjenigen bleiben, die eine wirkliche Volksvertretung wollen.
feldherrn der Landwirtschaft zu finden. Wir nehmen an, daß Herr von PodbielSki trotz der moralischen Niederlage, die er sich durch seine Prophetcngabe zugezogen bat, noch immer von dem - vorübergehenden Charakter der nun fast dreiviertel Jahr andauernden Fleischnot überzeugt ist. und daß er glaubt, deckt deutschen Volk eine Wobllat zu erweisen, wenn er starknervig an aßen Künsten der Preissteigerung zur Förderung der ein» beimischen Viehzucht festhält. Aber Herr von PodbielSki möge in seine eigene Brust greifen, ob er der Oeffentlichkeik gegenüber Die Haltung eingenommen bat, die ihm zukam. Daß er die Not von Millionen mit faden Witzen bespöttelte, daS hat sich tote ätzendes Gift in die Seelen der schwer betroffenen Familien eingefrcffen, und er darf sich nicht wundern, wenn eS aus dem Wald herauShallt. wie er hineinruft. Daß er in der FleikchpreiSsrage zugleich sachlich entscheidet und daran alS V'khzüchter materiell beteiligt ist, muß ibn außerdem in eine schiefe Stellung bringen, es setzt auch seine Maßregeln einer viel schärseren Kritik aus. Darüber ist nun eben nicht hinweg- zukommen, eS ist auch nicht zu leugnen, daß alle Kundgebungen des landwirtschaftlichen RefloriS in dieser Frage einen ausgeprägt einseitigen Charakter tragen. Herr v. PoobielSki ist nicht Staats-, sondern LandwirtschastSminister. Und da der Reichskanzler ihm gegenüber freiwillig abviziert, so fehlt die Instanz, die ihn rektifizieren könnte. Daraus resultiert ein Gefühl der Macht- und Emflußlostgkeit. wenn man will: der völligen Rechtlosigkeit des Konsumenten, daS in dem tiefen Groll Ausdruck sucht, dessen natürlicher Zielpunkt der Minister ist. Wenn der Präsident den Minister gestern auf die Ordnung des Hauses verwies, so war auch daS eine symbolische Hanvlung, denn die Konsumenten hält'» Herrn von Podbielsli sicher schon längst zur Ordnung gerufen, wäre ihnen Die Handhabe dazu gegeben. Nun hat freilich der Minister nach seiner ergeben Aussage während der Fleischteuerung nut drei Schweine verkauft. Diese A'ußerung, die formell zweifellos richtig ist, bedarf des Kommentars. Vermutlich hat Der Minister seine ©»meine im voraus — also auf Zeit — gehandelt, sonst müßte man ihm sagen: Wenn em Großzüchter ro e er innerhalb 5—6 Monate nur Drei Schweine zu verkaufen hat, so ist oaS ein geradezu klassischer Beleg zur Schweinenot.
Herr v. PodbielSki und seine Freunde leugneten anfangs die Viehnoi und Fleischteuerung rundweg — heute geben sie beides in beDingtem Maße zu, nur verweigern sie nach wie vor jedes Mittel Der Erleichterung. UnS scheint, sie behaupten schon zu vi'l. Zunächst erlläien sie die Oeffnung der Grenzen für ausgeschlossen, bann aber behaupten sie. eine solche Maßregel fei nutzlos. Ob sie nutzlos ist ober nicht. Darauf kommt es zunächst nicht an — DaS mag man Dem Handel überlassen. Ist sie aber möglich ? Der Minister verweist auf Rußland — gerade gegen Rußlano bat man jed ch das Kontingent erhöht. In Holland, Franki eich und Dänemark ist Der Stand der Viehseuchen nachgetoiefenermaßen ein außerordentlich guter. Warum öffnet man Dort n'cht Die Grenze für lebendes Schlachtvieh aller Art? Der Minister meint. Dänemark liefert nach Englanv. Wie lächerlich! Dänemark liefert natürlich zu Denselben Preisen ebenso gern nach DeutichlanD. Uno rote steht es mit .beit Preisen ? In Dänemark kosten lebende Schweine per 100 kg 70-74 Wk.. beste Warf, m Holland 112-114 für 100 kg Schlachtgewicht, in Frankreich 80 Mk per 100 kg - Lebendgewicht. Uno wie steht es mit Der überseeischen Einfuhr, Die unseren Athenern billige Nahrung eimögl'chen würde? Ober mit bet Einfuhr von Büchsen- und Pökclflei'ch? Also man kann 'flbblfe schaffen, ohne Die Deutsche Biebzuchi zu ge- sähiden. Aber wollen muß man UND — man will eben nicht. Daß wir Fleischsteuern bet Städte ebenso verwerfen rote Die Des Reiches, ist selbstverstänblich. Beschroeien sich jedoch Die Agrarier hierüber, so Durchschaut man ihre Motive — sie beanspruchen Den Raub ffit sich allein.
Doch genug hiervon! Sachliche Argumente überzeugen heute >a Doch nicht mehr, hier hanoelt es sich um ganz liutale Machtiraocn. Die Agrarier sitzen mt Rohr und es sann sie niemand bindern, sich Psei'en Daraus zu schne'Den Wer eine Aenderung toiQ. der kann sie nicht durch Reden oder durch Interpellationen berbeisühren. der muß fein Streben au> e ne onDeie Mehrheit achten. Ohne eine solche an trete Mehtbeit wäre auch die Regierung machtlos, abgesehen davon. Daß sie von sich aus gewiß keine Aenderung erstrebt. Wenn ote Interpellation einen Zweck haben kann so wäre er nur der, allen nicht-agrar'icken Kieiien recht Deutlich zu zeigen. Dan sie in oet Deutschen Politik gegenwärtig kein Fakior sinD. mit oem man
Von Rupprecht, Prinzen von Bayern.*)
fc Wer je des Orientes Reize gekostet, der fühlt nur allzubald das Verlangen, jene uns so ferne liegenden Länder wie-
- der zu besuchen. Was ist cs nun eigentlich um diesen Zauber des Orients und worin besteht er? Ich glaube, in der Ur- : sprünglichkeit aller dortigen Zustände, die uns an' längst ber» gangene Phasen der Entwickelung des eigenen Volkes zurück- mahnen und gleichsam das Gedächtnis an dessen Kindheit wie- der auffrischen. Durch eiserne Notwendigkeit zu besonderer Kraftanftrengung gezwungen deren Entfaltung durch andere Umstände begünstigt ward, gelang es den Europäern, die wohl in ältester Zelt ihre Kultur vom Osten erhalten hatten, auf den überkommenen Grundlagen weiterzubauen, ja sogar selbst» i tätig neue und bessere Grundlagen zu schaffen, so daß allmab» lich nicht mehr der Otten der Lebrmeister des Westens, sondern f- umgekehrt der Westen jener des Ostens wurde und der Otten, - insoferne er aus Hochmut oder Trägheit nicht die neue, bessere Kultur annehmen wollte, naturgemäß von dieser unterworfen wurde. — Nicht mit einem Male und ohne Rückschläge vollzog sich die Emanzipation vom Osten und der Sieg der westlichen Kultur: hin und he- wogte der Streit, meist friedlich, seltener kriegerisch, und die Beziehungen Europas zu Ostasien waren nie völlig unterbrochen. Wie im klassischen Altertume fand auch im i Mittelalter ein gewisser Verkehr statt, ein Austausch indu- i ttrieller wie namentlich geistiger Erzeugnisse. Tie letzteren frei« - lich, die fast immer mündlich vermittelt wurden, erfuhren auf | dem langen Wege hin oder her und bei ihrer Wanderung durch die Gebiete der indopersischen und später islamitischen Kultur viele Umgestaltungen und Zutaten. Dennoch aber erkennt man in verschiedenen Mythen, selbst des entlegensten Teiles von Asien, ich meine Japans, dieselben wieder, die uns in der Schule als griechische vorgciragen wurden, und man ist erstaunt, dort sowohl wie in China in der L-teratur Züge zu finden, die uns aus derjenigen des deutschen Mittelalters bekannt sind.
' Nachdem ich auf Trüberen Reisen Gelegenheit hatte, einen freilich nur flüchtigen Blick auf das westliche und südliche Asien, die islamitische und indische Kultur, zu werfen, war mein . Wunsch begreiflich, luch noch den Osten des Kontinentes und dessen abweichende Verhältnisse aus eigenem Augenscheine ken-
*) In der C. H. Beck'schen Verlagsbuchhandlung (Oskar Beck) erschienen soeben die gut ausgestatteten „Reise-Er- - 'nn erun gen", die der bayerische Prinz von seiner Orient» fahrt mithcimgcbracht hat. Dem mit 33 Abbildungen versehenen stattlichen Bande schickt der Verfasser ein Vorwort voraus, das wir im obisen Wiedersehen,
Pfennige. Tas tonst entwaffnend. Und Frau S o r m a verkauft für 2000 Mark Bücher und Ansichtskarten, die sie mit eiserner Gewissenhaftigkeit einzeln auch unterschreibt, und jeder dritte Herr macht den Witz: »Also, ein Glas Sekt für die Säuglinge!', und die junge Tarne, die es kredenzt, ist w höflich, zu lachen. ... Dabei ist der wohltätige Zweck ganz ernst gemeint, ja gerade der „Z w e ck" — um den Schleier zu lüften — hat bietcö Fest, in Wirklich! it Io populär gemacht! Die Berliner Damen wollen nun einmal di? Kultu'lücke, daß es in Berlin kein Hans zur Aufnahme von unehelichen Kindern, kein „Finbelhaus" gibt, absolut ausfüllen. Da offizielle Bestrebungen dieser Art bisher noch an gewissen Borurteilen scheitern würden, tritt die Wohltätigkeit auf den Plan, und mit der Prinzessin zu W i e d , die dafür tätig ist, arbeiten Frau Direktor Fürsten berg und Frau Direktor St ein that zusammen, nie em Agitationsfest wie das gestrige in Szene fetzen. Wir kennen die kleine Anstalt, die vorläufig als Probemuster in der Aka- zienstiaße zu Schöneberg von ihnen geleitet wird: in zwei bescheidenen Etagen eine Kojonie unter ärztlicher ’jluffid)t. mit 18 Freiplätzen für ledige Wöchnerinnen und für ihre Säuglinge, die die Mütter selbst zu nähren und zu warten haben: von da zu einem wirklichen Berliner Säuglingsheim ist allerdings noch ein weiter Schritt. En Schritt? Ein 'Sechsichritt! Berlin hat nach dem Erfolg von gestern alle Aussicht, sich das Fmdelhaus zu ertanzen! — ago.
= (Das Luftschiff des Grafen ZePPelinZ Aus Friedrichs- Hasen vom 30 November wird uns gelchrieben; Rach einer Panse von fünf Jahren unternahm Graf Z e p p e l i n mit feinem inzwischen erheblich umgestüteten und verbesserten .Luftschiff" heute wieder einen e.sten Beriuch, der aber leider (wie schon telegraphisch berichtet) infolge eines mißlichen Zwischenfalles nicht glücklich verlief. Gleich zu Beginn der Fahrt, als das riesige Fahrzeug glücklich und geschickt aus seiner Halle hervorgeholt war und nun feine Flügel regen sollte, versagte in boshafter Laune der vordereMotor. Infolgedessen hob sich unter dem Drucke des Hinteren Propellerpaares nur das Achterteil des Schiffes und drückte das vordere Ende in's Wasser, wobei die vordere Steuerung durchnäßt wurde und zerbrach. Es mußte natürlich auch der h i u t e r e M o t o r schleunig abgcstoppt werden, und der mit 4—5 m in der Sekunde wehende Nordwind nahm nun den Ballon willenlos mit sich und trieb ihn, trotz einiger schwachen Behauptungsverluche, in kuizer Frist fast bis aus das Schweizerufer hinüber, von wo er schließlich durch ein Schleppboot zurückbugsiert wurde. Hoffentlich wird der sympathische alte Herr, der trotz seiner siebenzig und mehr Jahre mit jugendlicher Energie sein Ziel verfolgt, bei einem unter glücklicher m Sterne unternommenen zweiten Versuche erfreulichere Erfolge sehen. Einstweilen freilich muffen die Herren, welche aus ben Krüg-ministerien, Lufischifferabtettnngen u. f. w., zum Ereignisse herbeizttieit waren, unveriichieler Sache wieder ab» ziehen, bi« nach beendeter Reparierung des Schabens. Und auch das hebe Publikum kam nicht auf feine Kosten Da die ganze Sache in aller Stille betrieben und „gedeim"»gel>alten war, sodaß man nur sozusagen im Flüstertöne etwas davon erfahren konnte, so konnte es nicht fehlen, daß ant richtigen Zeitpunkte — alles aus Friedrichshafen und weiterem Umkresie pünktlich zur Stelle war. Aber wie ein Märchen entschwand Has eben aus dem «lalle geholte kuriose Ungetüm, mit dem man in ben Lüften sollte Liegen können, .alsbald auf
bie politische Gesinnung unb Haltung ihrer Mitglieder zu kontrollieren, noch viel weniger sie bieserhalb zu biszipliuieren. DaS Beispiel, bas bie babischm Liberalen durch entschiedene Betonung ihrer staatsbürgerlichen Unabhängigkeit gegeben haben, wirb hoffentlich auch im übrigen Deulschlanb baju beitragen, bie Militärvereine in ihre Schranken zu weisen.
Platz- und Daten-V Urschriften ohne Verbindlichkeit.
Anzeigen nehmen an: Frankfurt a. M.: Die Expo» Mainz: Schillerplatz S. Berlin: Leipzigerstrasse 18L Stuttgart: Langestrasse 1. München: Maffeistrasse 18. Bonden S. O.: 14/18 Queen
Victoria Street.
IT.-York: 187 World Building, unsere übrigen Agenturen und die Annoncen-Bureaux.
Verlag und Druck der Frankfurter Societäts - Druckerei
(Gesellschaft m. b. H.)
Teutsches Reich.
* Frankfurt, 1. Dez. Die Mitteilungen über den S t an b ber Schulgesehfrage gehen auseinanber unb geben kein klares Bilb ber Sachlage. Der »Köln. Ztg.", bie zuerst bie Mel- bung ber ultramontanen „Köln. Volksztg." über bas Zustanbe- koimnen eines Einvernehmens nach Anhörung auch von Zentrumsführern bestätigt hatte, wirb jetzt gemeldet, baß allerbings zwischen Führern ber Kompromißparleien unb Vertretern ber Regierung in ben letzten Tagen über ben Inhalt ber Schulgejetzvorlage vertrauliche Besprechungen stattgefunden, bie aber für Die Parteien unb bie fpitern parlamentarischen Verhanblungen feinen binbenben Charakter haben können. Ihr Gewährsmann halte es nach Lage ber Sache für ausgeschlossen, daß in dieser Frage konservative Parteiführer mit Führern der Zentrumspartei tiethanbeit hätten. Das klingt airsweichenb unb würbe nur bedeuten, baß, soweit von einer Verständigung bie Rede ist diese unter Vorbehalt erfolgt fei. Auch die „National! Korrespondenz" spricht vom unverbindlichen Cbaralter der AusIPrache unb hält es für unmöglich, daß bie konservativen Vertreter illoyaler Weise bie Ansicht der Zentrumsführer über bie Annehmbarkeit ber vorgeschlagenen Form eingeholt hätten. Wenn bem so ist dann müßte man doch von den Konservassven ein Dementi erwarten. Der .Hannoversche Courier" läßt in sich bestimmterer Form melben, baß eine Konferenz zwischen Konservativen unb Zentrum über daS Schulkomvromiß nicht stattgefunben habe. Es fei nach bett gegenwärtigen Verhandlungen begründete Aussicht vorbanden. büß ber ma erielle Inhalt bes Gesetzentwurfs ben Bebenken Rechnung trage, bie wegen bes Sinnes ben man bem Kompromiß unterlegte auf liberaler Seite bei feinem Erscheinen gleich hervortralen. Es sollen Kautelen vorgesehen werben, bie bie Mitwirkung der kommunalen Sellsstverwollungsorgane bei streitigen Auffassungen über Anträge auf Errichtung von Simuttanschu'en gegenüber der Regierung sichern. Es kommt ganz darauf an, was mm unter diesen Kanteten versteht. Bon Wert würden sie doch nur bann sein, wenn bie Kommunen wirklich zu bestimmen hätten. Em bloße? „Anhören" der kommunalen Selbstverwaltungsorgane hat wenig Wert unb ist nicht geeignet, bie Bedenken gegen die Tendenz des neuen Schulgesetzes einzuschränken ober gar zu beseitigen.
□ Breslau, im Novbr. Unglaubliche Schulverhältnisse sterischen auch in dem vor den Toren der Stadl Breslau liegenden Dorfe Hünen, too in zwei ungebunden und gänzlich unzureichenden Zimmern über 250 Schulttnber von insgesamt 2 Lehrern unterrichtet werden müssen Schul Inusneuban und Berm-Hiunq der Lehrerflillen
stützuug der Kaiserlichen Marine, den Gesandtschaften in Peking und Toll)o, Generalkonsul Tr. Knappe in Shvng-stai wie nicht minder den übrigen deutschen Konsuln an den berührten Plätzen und vielen sonstigen deutschen und bayerischen Landsleuten, von diesen an erster Stelle dem Freiherrn v. Hert- ling, sowie dem Grafen Montgelas und Herrn Professor Scriba. Von Ausländern bin ich besonders verpflichtet 2r. Exzellenz dem Gcneralgouverneur von Niederländisch- Jndien, den Herren seines Stabes, dem Residenten Baron van der Berghe in Bandoeng, Herrn Couperus in Djokjokarta und anderen mehr. Ju China erleichterte unsere Touren ins Innere das große Entgegenkommen syuan-shi-kais, des Generalgouverneurs von Chili, und der uns zugcteilte Herr Li-te- shun tat sein Möglichstes, sich uns in jeder Hinsicht gefällig zu erweisen. Ganz außerordentlich endlich waren die Aufmerksamkeiten, mit denen man uns in Japan überhäufte, und ich wüßte nicht, wem ich. von höchsten Personen abgesehen, an erster Stelle zu danken hätte.
Die in Aussicht gestellte Zurücknahme bes b a b i s ch e n M i l i- t är v e r ein s e r l a s s e s ist, wie bereits gemeldet, nun tatsächlich erfolgt zwar nicht in aller Form aber ber Inhalt bes neuesten ^Erlasses" bebrütet ben regelrechten Rückzug Man erinnert sich noch bes Aufsehens, bas der bekannte Erlaß desPräfibiums desMilitär- verein-vtt banbs hervorgerilsen hatte. Er erteilte ben in ber Stichwahl für sozialdemokratische Kandidaten eingetretenen MilitärtierewS- mitglirbern schlechtweg eine scharfe Rüge und brobte ben öffenilich für das bekannte Stichwohlabkommen eingetretenen Führern sogar mit Maßregelung, alles dies unter ausdrücklicher Berufung auf das Einverständnis des Großherzogs als Ehrenpräsi- benten des Veibanoes. Die Verurieiluug dieses Erlasses - war in der linksstehenden Presse eine einmütige. Die Einmischung des lediglich kamiraofchasllichen Zwecken dienenden Verbandes in die ftaat§bürgeilid)tn Angelegenheiten der Mitglieder der Versuch ihnen die Art ihrer politischcnBetältgung vorzuschreiben, wurde mit erfreulicher Schärfe zurückgcwieien unb bie Zurücknahme der in bem Erlaß enthaltenen Beleidigungen nachdrücklich gefordert. Das ist nunmehr gescheh n und wie man nach Lage der Sache zugeben darf, in einer für die Angegriffenen durchaus befriedigenden Weife. Der Ausdruck „Heuchler", der in dcm ersten Erlaß ziemlich roeiigehenbe Anwendung zuttcß wild beschränki auf diejenigen, welche Mitglieder der Mllltäroereiiie geworden sind oder bleiben unter Verschweigung des Umstands, daß sie Sozialdemoliatcn seien. Die Maßregelung wird nur noch gegen ein einziges Mitglied aufredjierhaltni, aber auch hierfür wird gebührende Berücksichtigung der besonderen Umstände versprochen und endlich wird anerkannt, daß die VerbandS» Icitung „giundiätzlich die staatsbürgerlichen Rechte der Mitglieder des Verbandes sowie auch die Wahlsreiheit" anerkennt. Tas erscheint uns das Wichtigste an dem ganzen Erlaß Die Militcir- vererne hoben mit Politik nichts zu lun unb daher auch kein Recht,
ranfifnrter Zeitung
(Frankfurter Handelszeitung.) (Neue Frankfurter Zeitung.)
neu zu lernen, zumal gerade Lstasien in den Vordergrund des politischen Interesses getreten war
Zugleich beabsichtigte ich, Java zu besuchen, auf dem indische und ostasiatische Einflüsse sich begegnen. Dieses von der Natur so üppig begabte Land ist namentlich in kolonialwirtschaftlicher Hinsicht von hohem Interesse.
Eigenartiger und rätselhaft in vieler Beziehung ist das chinesische Reich. Auf breiter demokratifcher Grundlage errichtet, von seinen Literaten und Beamten geleitet, wurde es in seiner Entwickelung durch wiederholte Invasionen barbarischer, aber waffenkräftiger Nachbarn gehemmt.
Anders das aristokratisch-patriarchalisch regierte Japan. Seine Entwicklung ioar eine unabgerissene dank seiner insularen Lage und dcm tapferen Sinne seiner Bewohner. Wenn sicb auch Japan infolge begründeten Mißtrauens gegen spanische Croberungsgelüste während mehr denn zwei Jahrhunderten dem Auslande gegenüber verschloß, waren dennoch die Bedingungen gegeben, um, als die Umstände cs geboren, sich sofort den neuen Verhältnissen anzupassen. Staunenswert ist die Energie und der Patriotismus, der dort in kurzem eine gänzliche Umwälzung deS Bestehenden bewirkte, und wenn ich in den folgenden Blättern auf so manche Ueberbleibsel der vergangenen Zett Hinweise, so geschieht es, weil — wer weiß — vielleicht schon in wenigen Jahren diese ebenso entschwinden werden, wie auch bei uns so mancher ursprüngliche Zug des Volkslebens den ausgleichenden Wirkungen beS Verkehres gewichen ist.
Verschiedene Umstände ließen mir den Winter 1002 auf 1908 als geeigneten Zeitpunkt zur Verwirklichung meines ReiseplaneS erscheinen, und meine Gattin, die früher einige Monate in Nordafrika verbracht hatte, willigte ein, mich nun nach dem Osten zu begleiten, um so mehr, als sie auf Java gute Bekannte treffen sollte. .Unsere Gesellschaft wurde vergrößert durch meinen Vetter Georg, sowie durch Professor Heinrich M e y e r, welcher zwei Jahre in Japan als Hochschullehrer gewirkt hatte und die dortige Sprache beherrschte.
Beide verließen uns.in Peking und gingen über Korea nach Japan voraus. Dort trafen wir in Tokyo^wieder zusammen, von wo sie nach wenigen Tagen sich nach San Francisco einschifften.
Meine Gattin, die während unserer Ritte landeinwärts in Gesellschaft der liebenswürdigen Gräfin M o n t g e I a S in Peking verblieben war, hatte nämlich eine Einladung der Kaiserin-Regentin nach Pao-ting-fu erhallen, cm Umstand, der uns in China länger zurückhielt. In Japan verweilten wir bis zum 3. Juli 1903.
Für die Heimfahrt wählten wir den Weg über Vancouver. Dort sowohl tote in Glacier, Lake Louise und Banff, jenen herrlichen Höhenstationen der Rockl;-Mountains, legten wir einige Rasttage ein und später, nachdem wir die Reise über die amerikanischen Seen fortgesetzt, in Toronto, Niagara und New- York.
Allüberall war man uns mit der größten Aufmerksamkeit ~ «ntLegengekommen, und besonderen Dank schulde ich der Unter»
Abonnementspreis:
«n Vierteljahr in Frankfurt
; Bild Mainz bei der Exp. Ji 7.50
bei den Agenturen M 8.25 den Postämtern in
Deutschland -------Ä9.-
Oesterreleh (TV ien auch Ztg-
E *Bur. Wollz. 11). .. Kr. 12.»
Ungarn •••••••• Kr. 12.62
S. adrreis ........ Fr. 13.80
r Holland ....... ü. 7.20
Russland.......Bbl. 4.53
Im Weltpostverein. .... -6181
s». London Siegle, 30 Limo St;
Paris Agence Havas;
Xew-York unsere Agentur g 187 World Building.
Frankfurt, 1 Dezember.
— fDas Berliner „Siwgliugsscst".j Man schreibt uns aus Berti n, 30 November: Es gibt mancherlei Schwierigkeiten unb Künste im Leben btt mülsiam gelernt sein wollen; auf einem Wohltätig- k e t t s - B a 11 f e st sich und die anderen zu unterhalten, ist sicherlich nicht die leichteste davon. Wir waren gestern auf dem Säug- linft »heimse ft in ber Philharmonie, bas die neue Berliner Wohttätigkeitslaison, zugleich als beliebtester „Schlager" dieser Art von Abenden, cingeleitet hat. Man hat uns angenehm enttäuscht. Es geht zwar ein Konz rtteil voran, der in dem großen Saab nur einen recht kühlen Eindruck hinietläßt, aber dann drängt bie voll- und übenählige Menge sich im anschließenden "Oberlichtlaal mit einer Dichtigkeit zusammen, die nahe an Gemütlichkeit grenzt. Die Masse muß es bringen Kunst und Bank- welt unb Adel in Uniform unb Zivil^geraten in fine für Berlin be- merkenswerte Ellbogennähe; und der Snob freut sich herzlich unb kinb- lich darüber, unb bei Spötter legt mich halb jein spöttiiches Lächeln ab'unb freut sich ebenfalls bes großen Stroms, in bem er untertauchen kann Es liegt etwas Ptickelnbes manchmal auch in der Luft zwischen b, n Seki- und Würstchenijichen ber Wohltätigkeit, unb bann. Berlin bessert sich boch do» einem Jahr zum anbern zuseheubS Augenblicklich gibt es so lurchidar viel l ch ö n e Frauen unb ein großes internationales Publikum hier, unb bie Engländerinnen bringen etwas teurere Toiletten und die Französinnen mehr Heiierkttl in dte Gepll- schaft, unb auf einem Pobium steht — von der Ferne tote eine Nummer der Heilsarmee anzuiehen — Nini Buffet, die Parlier Straßensängerin in verschlossener Bluse, unb schlägt ben Takt zu einem Gesäuge, bei im Lärm ertrinkt, unb von bet hoch Qufgebuten Glückslotterie gegenüber flirten iunge Haussiers unb befahlen hundert Rieten lachend mit hundert Markstücken, und am Tisch der golöblonben Schokolabenbame lehnt ein freundlicher Major im etchenlavdaettickifn (Salarocf unb bietet bescheiden lächelnd fünfzig