Dreimalige Ausgabe
Ur. 676
Montag, 11. September 1933
(80 Pfff.)
Morgenblatt
78. Jahrgang
prt.«r 21' (Tel 2VST1
Tie Schulidfcage konnte bisher noch nicht geklärt
chwer- und 3 L eich t v er l etz t e-gefordert.
HrandKatastropsse in einem badischen Dorf.
Zis jetzt 180 Gebäulichkeiten eingeäschert
Kolliger Wassermangel
(Privattelegramm der „Frankfurter Zeitun g".)
mierte Feuerwehr und die Sanitätsmannschaft leisteten die erste Hilfe. Eine Untersuchungskommission wurde sofort zur Unglücks-
Wi.'.ppertal, Kohlscheid hat
stelle entsandt, werden.
st». 2/1. fiel. 4 34934). Paris 8
borde 04-01 et
2:3
2:0 o:2 3:1
7:o l:o
ster- .chte er- arkt wohl aten
■ n (Tel.
(Tel. U-
*) „Flasch'n l- Flascke) bedeutet in der Münchener Mundart soviel wie „in jeder Beziehung untaugliches Mannsbild",
lässigen Personen aufgefordert, den Ort zu verlassen. Diese Vorsichtsmaßnahme wurde angewandt, da alles Mobiliar im
di« Niederhaltung, Assimilierung, Aussaugung andersvälkischcr Truppen innerhalb der eigenen Grenzen niemals und für nie«
Rennen beiwohnende italienische Kronprinz besucht hatte.
Nach einer weiteren Meldung ist auch ein französischer Fahrer tödlich verunglückt.
Die Katastrophe hat unter dem zahlreich anwesenden Publikum große Bestürzung hervorgerufen; sie bedeutet für den italienischen Automobilrennsport einen großen Verlust, da es sich um zwei der l besten und beliebtesten Rennfahrer Italiens handelt.
(Ausführlicher Bericht über das Rennen im Sportteil.) |
Verlag «ad Dreck; Frankfurter Swietati- Drwkerei G. ta. K H.
tteU ■enden ■s kür ■enden rem r be- ir auf .8 im i) er- lecken e Be- : sich -siebt. . teil, -idend orden ngen-
BpL islän. ischer i den i d u« nkun- - "der ahme einen ich äh ? Be- riseen nach hält s ist hm en n ist lium- ndes- relöst
Neun Tote in Kohlscheid.
10. Sept. (Wolff.) Tas schwere Autounglück in nach neueren Ermittlungen neun Tote, 2 ?
.liberalen 19. Jahrhunderts, das zu überwinden der Nationalsozialismus heute im Begriff sei. Gerade der Krieg und seine Lehren hätten Deutschland zu einer neuen Staatsausfassung bekehrt. Wir seien wieder vorgestoßen zu volksheitlichem Denken. Wir wüßten wieder, daß die Eigenständigkeit von Sprache und Sitte, bas Denken in Bodenständigkeit, Familie, Geschlechterfolge und Erb- stämmen die Voraussetzung einer gesunden Auffassung vom Leben und Geist des Staates sei. Der Gedanke der E.zenstäi.digkeil der Völker, dem der Kanzler Ausdruck gegeben habe, als er d.rvon gesprochen habe, daß das neue Deutschland jede GermTnisterung verwerfe, sei die große Erkenntnis, die den Weg zur europäischen Zusammenarbeit und zur Ueberwindung der unheilvollen Spannungen zeige, an denen die Kultur des Abendlandes zu zerbrechen drohe. Wir könnten es der Welt gar nicht eindringlich genug sagen, daß wir Europa ein neues Ordnungsprinzip zeigten und üaß wir entschloffen seien, selbst nach diesemPrinziP zu handeln. Vizekanzler v. Papen erinnerte dann daran, daß am 12. September es 250 Jahre her sei, daß vor den Toren Wiens, der deutschen Kaiserstadt, die deutschen Stämme den Ansturm der damaligen Weltmacht des Ostens, der Türkei, auf Eroberung ües mitteleuropäischen Raumes entscheidend abgeschlagen hätten. Die Tragik der deutschen Geschichte, die sich wieder einmal darin manifestiere, daß kurzsichtige deutsche Politiker den Sinn geschichtlicher Entwicklung nicht verstünden oder ihre kleinen Sonderintereflen über die geschichtliche Aufgabe der-Zeit stellten, habe es . leider unmöglich gemacht, den heutigen Ehrentag Wiens zu einem gewaltigen Bekenntnis des gesamtdeutschen Volkstums zu machen, wie es zunächst geplant gewesen sei. „Wir bedauern das schmerzlich," fuhr der Vizekanzler fort, f,aber wir wollen unseren Brüdern an der Donau doch sagen, daß wir im Herzen bei ihnen sind, wissen, daß Grenzsteine oder Polizeimaßnahmen, daß S t a a t s c g o i s m u s und Staatszentralismus den deutschen Volkskörper zwar äußerlich trennen, nie aber seinen Blutlaus abschnüren können. Volk will zu Volk — eben weil dieses Volk den Frieden und den kulturellen Fortschritt will — das ist die Aufgabe des neuen Jahrhunderts. Und ihr, die deutsche Jugend, mit reinen Händen und brennendem Herzen, ihr seid die Träger dieses Gedankens und die treueste Gefolgschaft unseres Führers, der mit der Fahne des Dritten Reiches auch die Fahne des deutschen Volkstums mit einer neuen friedlich-kulturellen Ordnung Mitteleuropas entrollt bat."
Im Anschluß an die Rede Herrn von Papens, die stärksten Beifall sand, wurde unter Teilnahme von 6000 Schülern und Schülerinnen und Mtgliedern der Trachtengeineinschaft deutscher Landsmannschaften ein volksdeutsches Bewegungsspiel „Deutscher Wille werde Licht" aufgeführt. Dieses symbolische Spiel, das erst in den Abendstunden im Lichte von Scheinwerfern vor stch ging, gipfelte in einer Verbrüderung der Innerdeutschen und Ausländsdeutschen.
Nach einem Vorbeimarsch von 7000 Fackelträgern fand dann das Fest mit einer Rede des Reichsministers Dr. Goebbels .sriivnMMch.-------- .... . « .... ...
um sich praktisch in der Apothekerlaufbahn auszubilden. Wie so vielen in der damaligen unruhigen Zeit der „Vierziger" Jahre Packte auch ihn das Auswmidererfieber. Eingehend befaßt er sich zunächst mit dem Studium von Land und Leuten Mexikos, muß aber bald erkennen, daß eine Auswanderung uach Mittelamerika klimatisch für den Mitteleuropäer ihre Bedenken hat, und daß Siedlungsmöglichkeiten, wie sie ihm vorschwebten, sich kaum ermöglichen ließen. Er sieht sich daher nach einem anderen Kolonialland um, und findet es in einem Gebiet, das _ man damals schon bei seiner achtzehnfachen Größe Deutschlands als „Raum ohne Volk" bezeichnete: Brasilien. Hier kommt Tr. Blumenau zu seinem Ziel, in geschlossener Großsiedlung den deutschen Charakter zu wahren;
Lud z ii- ia d 2 BO bis, ehr. !id> fen ifk be*
mnnben ein innerpolitischer Gewinn sein könne. Tatsächlich zeige siie geschichtliche Erfahrung, daß die gewaltsame Unterdrückung her tVvlkstümer diese ihrer neuen Mutter-Nation nur entfremde. Die völkischen Rechte aus Muttersprache und Sitte seien eben unser- -Urbare, gottgegebene Güter, deren Schutz im eigenen Interesse ter Nation liege. Die Balkanisierung Mitteleuropas, die uns die Pariser Vorortsverträge gebracht hätten, sei eine Produktion des
war kilometerweit -m den Brandon eine strenge Absperrung r r« genommen worden. Von Niesern her ist jeder Verkehr 'tnterbun- ber Es wird Brandstiftnng vermutet Einige Verhaftungen wurden bereits vorgenommen. Es wurden auch mehrere Personen verletzt. Seit Mittag weilt i : badische Rei.,„- statthalter Robert Wagner am Brandorte.
Oeschelbronn (bei Pforzheim), 10. Sept. (Wolff.) Trotz der todesmutigen Anstrengungen der Feuerwehren, der Polizei, SA und SS ist es bisher nicht möglich gewesen, das Feuer einzudämmen. Neuerdings liegt der Ortsteil Steig in einem riesigen Flammenmeer. Die Zahl der zerstörten Anwesen ist auf über 7 0 angewachsen, die der obdachlosen Familien dürfte über 100 erreichen. Die Ortschaft zählt über insgesamt 320 Gehöfte. Es herrscht völliger Wassermangel, es fehlt sogar an Trinkwaffer. Die Not und Verzweiflung der Bevölkerung ist unbeschreiblich. Um dem Feuer Einhalt zu gebieten, müssen Sprengungen vorgenommen werden.
22 Uhr: Das Feuer wütet immer noch. Es sind bis jetzt insgesamt 18 0 Gebäulichkeiten (Wohnhäuser, Scheunen und Stallungen) abgebrannt. Auch einige Schweine und ein Teil des Geflügels kam in den Flammen um. Bald nach 19 Uhr traf der Reichsstatthalter Robert Wagner in Begleitung des Unterrichtsministers Dr. Wacker in Oeschelbronn ein und nahm eingehend die Situation in Augenschein. Er sprach dem Bürgermeister Diehlmann feine und der badischen Regierung wärmste Anteilnahme an dem furchtbaren Unglück aus.
Ter Reichsstatthalter erließ einen Aufruf „an alledeutschen Volksgenossen" zur Hilfe für die Gemeinde Oeschelbronn und
A Pforzheim, 10. Sept. In der zwischen Pforzheim und Mühlacker gelegenen Gemeinde Oeschelbronn brach am Sonntag vormittag ein Feuer aus, das sich, begünstigt durch starken Ostwind, ferner durch Funkenflug und Wasiermangel, so rasch ausbreitete, daß um 2 Uhr nachmittags bereits 50 Häuser mit allen Nebengebäuden in Schutt und Asche gelegt waren. Der Riesenbrand wütet abends 8 Uhr noch ungehemmt weiter. Um diese Zeit waren schon nahezu 70 Anwesen niedergebrannt. Sprengungen, Dämme und andere Maßnahmen zur Eindämmung des Feuers waren ohne jede Wirkung. Der Ort war ohne jeden W a s s e r ö o r r a t, so daß aus dem nächsten größeren Ort Niesern in zahllosen Schlauchleitungen Wasser an den Brandherd herangeführt werden mußte. Aber auch diese Hilfe versagte, denn die Schlauchleitungen platzten infolge des ungeheuren Wasserdrucks. So stand nur die Jauchebrühe zur Verfügung, ein ohnmächtige? Beginnen dieser Brandkatastrophe gegenüber. Nahezu die Hälfte der Ortsbewohner ist jetzt schon ohne Obdach. Der ganze Ort ist vollkommen geräumt, alles Mobiliar und alles Vieh ist in Sicherheit gebracht. Auch wird versucht, aus der Ernte noch etwas zu retten. Am Brandplatz sind die Feue-wehren aus KaASruhe. Pforzhoin Stuttgart, Leonberg, • <aihingen, sowie sämtliche Feuerwehrleute, die in einem württembergischen Grenzort zu einer Tagung zusammengekommen waren, weiter alle aufbietbaren Menschen. Auch SA, SS nno Stahlhelm, Polizei, Ar- 6eit5b’' ’ "ns badischen und wüAtembergisck E:'-;:';.. helfen retten, was noch zn retten ist.
Um 19.30 Uhr würden durch Lautsprecher alle nichtortsa'n-
kicherung des Friedens im Munde führten, zu der Auffassung, daß ...... . . _
die Niederbaltuna. Allimilieruna. Ansla mnno rlnäir t.*rr Einlieferung mi Krankenhaus von Monza, wo -hn noch der dem
Pennprech-Sammd-Nr..-OilSrul 20202. Fernruf 20301 Telegramme i Zeitung franltfurunalo Postscheck' FranWurt-M 4430
fifld- hmer sgeld y,«/. kanf- ssbre m zn 7i««,*. hatz-
’fln rft. olL 10 sin er« :en i«
NI sh ri>:
39. Ms
fahren. Steine kommen frisch vom Ofen einer nahen Ziegelei und strahlen, .die Luft in ein leichtes Flimmern versetzend, eine beträchtliche Hitze aus. Zwei sollen auf die Wagen, um den anderen die Steine zuzuwerfen. Edi zwängt seine Finger in die lederne» Handschützer, die ihm einer zusteckt, und springt unternehmungslustig auf den Anhänger. Auf geht's! Immer drei Stück auf einmal. Die Leder wollen nicht halten, sie entfallen ihm samt den Ziegeln. Schließlich geht's leidlich. Der Ziegelstaub treibt ihm das Wasser in die Augen. Die heißen Steine und die sengende August- fonne tun das ihrige. Kalter Schweiß stehl ihm in den Achselhöhlen. Don der Stirne fallen dicke Tropfen. Das ungewohnte Beugen und Strecken des Körpers verurfacht ein stechendes Schmerzen im Kreuz, in den Hüften. Er beißt die Zähne aufeinander. In einer knapven halben Stunde ist der Karren endlich leer. Beim Herunterspringen kann er kaum noch gerade stehen. „Oes Tint'n- schlecker seid's hält --Flasch'n" spöttelt sein Nachbar. Tie übrigen lmsien beifällig. Der leere Wagen fährt weg. Ein neuer steht »a. Diesmal steigt ein anderer für Edi rauf. Tas lästige Bücken fällt weg. Dafür wirst man ihm vier, fünf Stück auf einmal zu, wahrscheinlich um seine Kraft auf die Probe zu stellen. Verbissen fängt er auf und schleudert die heißen Trümmer auf den Rollwagen, -echs Steine fliegen! Zuviel für Edi! Er weicht aus. Metallisch klirrend zerbrechen sie am BRien. Neues Kichern: „Tn Flasch'n!"
Nach der Abfahrt des zweiten Autos eine kurze Ruhepause. Edi wechselt die ersten Worte mit den Burschen, teilt ihnen auf Befragen seinen Vornamen mit und bietet Zigaretten an. Tas zieht! Beim nächsten Abladen darf er die vollen Rollwagen zum Aufzug schieben. Erleichtert schnauft er auf. Plötzlich springt ihm an der Drehscheibe das Luder aus dem verbeulten Geleise. Hilflos und verlegen steht er da. Tie anderen helfen und machen das Gefährt wieder flott. Ter Kosename „Flasche" scheint ihm zu bleiben.
Ta tönt die Glocke zur Frühstückspause, doch nicht webleidig bimmelnd wie heute früh, sondern einschmeichelnd wie erlösende Sphärenmusik. Edi wäscht sich in einem Bottich Gefickt und Hände und hott sich aus der nächsten Molkerei Milch und Brot.° Tie Milchflasche löst neues Gelächter aus. „Mit dem G'süsf bleibst ewig a Flasch'n" versichert ihm einer, neben den et sich auf den Steinstoß setzt und den die anderen mit „Barth'l" anreden. Vor- erst aber trinkt Edi unbeirrt in gierigen Zügen und verschlingt das Lchwarzbrot mit bisher ungekanntem Appetit. Allmählich kommt eine Unterhaltung zustande. Es zeigt sich, daß die einzelnen trotz der rauhen Schale ganz glatte Serie sind Tie Anrede mit „Tu" scheint allgemein üblich zu sein, weshalb Edi seine Komplizen ebenfalls duzt. „Was sckdudierst na du cigentli?" fragt ihn rülpsend Schorsch, derselbe, der ihm zuvor mit den Steinen so warn, gemacht hat, und erwidert auf Edis Bescheid „so, so, nacha
FUSSBALL;
Gau Südhessen — Pfalz — Saar Borussia Neunkirchen—Eintracht Frankfurt . FSV Frankfurt—AL 01. Worms .. ... FSV Mainz 05—Kickers Offenbach . . . . Wormatia Worms—Sportfreunde Saarbrücken FC Kaiserslautern—Phönix Ludwigshafen . SV Wiesbaden—FK Pirmasens . ... .
Berlin, 10. Sept. Im Grunewald-Stadion fand heute nach- ; mittag das „Fest der deutschen Schule" statt, zu dem der Volks- dund für das Deutschtum im Auslände aufgerufen L jatte. 30 000 Jungen und Mädchen der Berliner Schulen wirkten mit und viele Zehntausende von Zuschauern füllten das weite Rund dcs Stadions. In Anwesenheit von zahlreichen Vertretern der Reichs- und Staatsbehörden gestaltete sich die Kundgebung zu ! erneut eindrucksvollen Bekenntnis für das Deutschtum innerhalb und j außerhalb der Grenzen. Unter den Ehrengästen sah man Vizekanz- str von Papen, Reichsminister Dr. Goebbels, Reichs- sinanzminister Graf Schwerin von Krosigk als Vertreter bet zieichsregierung, den Chef der Marineleitung, Admiral Dr Rae- der, den Schutzherrn des „Festes der deutschen Schule" Ober- bürgermeifter Dr. Sahm und Staatskommisar Hinkel, f Der Einmarsch der Fahnen und Wimpel, die von der Zuschauermenge mit erhobener Hand begrüßt wurden, und der Aufmarsch des f Massenchors von 15 000 Schülern leiteten die Veranstaltung ein. Ter Landesjugendführer des VDA, Erich Klinghammer, um« s riß in kurzen Eröffnungsworten den Sinn der Veranstaltung, die die Verbundenheit der Deutschen in aller Welt mit dem Heimatbinde verkörpern solle. Dann erschollen Volkslieder aus Tausenden von Kehlen der Schuljugend. Nach einer Ansprache von Oberbürgermeister Dr. Sahm verließen die Sänger das Stadion und mit . ihren alten und neuen Fahnen zogen 2000 Jungens aus 80 Berliner Schulen in bunten Sporttrikots ein, um sportliche Hebungen mnzuführen, die begeisterten Beifall auslösten.
। Der Reichsführer des VDA, Dr. Hans Steinacher, erklärte dann in seiner Festrede, daß nach der schrecklichen Zeit des Znternarionalismus, Materialismus und volksverräterischen Pazi- ssismus durch den Willen und Glauben des Kanzlers ein Staat entstanden sei, der den Volksgedanken, zu dem sich der VDA bekenne, zur Grundlage aller deutschen Lebensformen gemacht und damit seine echte Würde erhalten habe. Denn vom Volkstum gehe Me große nationalsozialistische Freiheitsbewegung aus, in der ; bindung im Volke fänden wir unser Verhältnis zum Staat. Es tsn auch kein Zufall, daß die deutsche Freiheitsbewegung aus dem -Srenzlanderlebnis, aus den Kämpfen der Freikorps um die Er- sjaltung des deutschen Bodens und Blutes stärkste Lebenskräfte gesogen habe.
v Das Bekenntnis zum deutschen Volke wurde dann von einem Zvrechchor aus Schülern und Schülerinnen Berliner Volks-, Mit- M< und höherer Schulen als Gelübde der VDA-Jugend bekräftigt. Dann zeigten Jungen und Mädel ihre Ausdauer in Staffel- .laufen der Berliner Schulen, und 1600 Schülerinnen schwangen sich in Volkstänzen. Einen schönen Anblick bot ein Fahnenschwingen, das n Schülerinnen verschiedener Schulen vorgeführt wurde. 1500 Knaben und Mädchen sangen im Chor ein Bekenntnis ^Deutschlands Jugend an Hitler".
i Hieraus ergriff
Nbelrairzler v. tyaptu .......
Frulhrl a. M, Gr. EscheBheieer Str. 31-17. Sdnlleretraße 18-24 (Tel. Ortsruf 2 02 92. Fernruf 20301). Berlin W O Potsdamer Str. 133 (Tel. B 2 Lüttow 8981). Hamberg. Anieigeo: Monkedamro 7 (Tel 306634). Vertrieb: Alsterarkadee 9 (Tel. 342323). Kola
Drei Todesopfer bei dem Autorennen in Monza.
Mailand, 10. Sept. (Europapreß.) Bei dem Automobilrennen um den Großen Preis von Monza sind heute nachmittag die bekannten italienischen Rennfahrer Campari und Borzaechini tödlich verunglückt. Kurz nach dem Start gerieten sie hintereinander in der großen Südkurve der Rennbahn auf dem verölten Boden ins Schleudern und wurden über den äußeren Rand der Bahn hinausgeworfen. Die Wagen überschlugen sich mehrmals. Campari war sofort tot. Borzaechini starb an inneren Verletzungen und Knochenbrüchen kurz nach der
S. A.-A«1s eine« Abhang hinnutergestürrt.
6 Tote, 32 Verletzte.
Wuppertal, 10. Sept. (Wolff.) Ein mit etwa 45 SA-Männern aus Bochum besetzter Lastkraftwagen stürzte auf der abschüssigen Solinger Straße bei Kohlscheid einen steilen Abhang hinunter. Sechs SA-Männer wurden getötet, 32 verletzt.
Ter aus Bochum stammende Lastkrastwagen war mit etwa 45 SA-Männern der Standarte 3/17 Bochum besetzt, die er zur Besichtigung der großen Eisenbahnbrücke Bei Müngsten bringen sollte. In Kohlscheid, das um 10,45 Uhr erreicht wurde, mußte die abschüssige Solinger Straße befahren werden. Vermutlich hatte dabei der Fahrer die Krümmung der S-Kurve und ihre Befahrung unterschätzt. Mitten in der Kurve gelang es ihm nicht mehr, den Wagen Herumzureißen, dieser sauste über den Straßenrand den ft eilen Abhang hinunter, sich dabei mehrfach überschlagend, Die Insassen wurden aus dem Wagen herausgeschleudert. Sechs SA-Männer konnten nur als Leichen geborgen werden, 32 mußten zum Teil mit schweren Verletzungen in die Krankenhäuser nach Solingen geschafft werden. Tie sofort alar-
Wort zu einer Politischen Ansprache. Er ging davon aus, daß die Welt, die uns mit feindlichen, weil unverständlichen Blicken vmgebe, noch nicht erkannt habe, daß wir entschlossen seien, das ^Problem „Volkstum unb Staat", das für den Neubau Europas ^sthlechthin entscheidende Bedeutung habe, auf neuen Wegen lösen ' ja wollen. Es sei die Schicksalsfrage des deutschen Volkes geworden, daß ein Drittel von ihm außerhalb der Reichsgrenzen lebe und 'daß kein noch so gewaltsamer Versuch jemals eine llebereinstim- vmng von Staats- und Volksgrenzen im mitteleuropäischen Raum herbeizuführen vermöchte. Die Aufgabe einer sinnvollen Neuordnung des mitteleuropäischen Raumes könne nicht klein von Wirtschaftskongressen oder von internationalen Anleihe- Wnsortien gelöst werden. Diese Neuordnung erfordere vielmehr M Bekenntnis jener Staatsmänner, die immer das Wort von der:
la- t zu leich reu- mng der ke - rird. sell- ech- Di» ufen wie Beden
zu. ?nd- ver-. r a t n?) iber daß 8es- rün- iter ,en ist mit hilfst r le'n- rt- i n“ ter- off- uch >tt izu- Igs- eße lei-, hen
Ue 4 ■
ndi, mlage.l monat -■ :ung 6 des monat bisher t ver. i Welt. ! « da. j । seren 3 sa un. stellen '
r-end
Fest. 1 isdri», Fittich i tnäsee
Aut. : iltnng j i derer nztem i itsseit I schäl'. 3 - und i ort. 1 lätta» 1
Ven .
------.—.... „„ „... = ui i ut Überwies aus einem ihm zur Verfügung stehenden Fonds den Freien untergebracht ist. Schon am frühen Nachmittag Betrag von 10 000 Mark zur Linderung der größten Not.
a. Rk, Ans.: Öberländerwall 30 (TeL W555). Vertrieb: Ri^hmodstr 8 (TeL 215090) u. Karner - Wilhelm-Rieg •» Hannover, Deeeauerstr 4 (TeL fc2371). Mflache«, Anteigee: Emeran- •trafle 20 (TeL 43249), Vertrieb: Bnenner- str. 53 (Tel. 23180). StnHaart, Ann: Kron- pnazstr. 2i (TeL 2^787^ Vertrieb Sehlofi-
W Iran ksurtcrA eüun a
lÄ 1 (Fraakfarter Bas4«lueitn<) | UNd HaNdklsblktl (Vene Frankfurter Zeitung)
bnkÄJI Wiund Daten- Begründet tob Leopold Sonnemsno
ohne Verbindlichkeit^
^lSrvnss d. höh. Gewalt o<T. Ausstand ^ereditigcn nicht z-Ersatzansprüdiei»
Etwa vierzig Millionen Menschen deutscher Abstammung verdienen ihr Brot außerhalb unserer Grenzen. Aus dieser Tatsache erhellt, daß das Mutterland an dem „Tun und Lassen" unserer Brüder im Grenzland, im Ausland und in Uebersee stärkstes Interesse hat. Es sei deshalb gestattet, aus eigener jahrelanger Anschauung aus eine der ältesten südame. rikanischen Siedlung, auf die Kolonie „Blumenau" kurz «in- zugehen, die in diesen Tagen die fünfzigjährige Wiederkehr der Unabhängigkeit von der brasilianischen Landesregierung festlich begeht.
Vor allem einiges ü-er den Gründer der Kolonie: Dr. Blumenau. In Erlangen zum Dr. Phil, promoviert, begibt sich der junge Student der Pharmazeutik nach Erfurt,
lyn Mansioaa. Carlisle Place (Tel. Viefbru 11%). Haeg-Veerb«r<i Dr. Bloekerstr. 2 (Tel. Haa« 787%). New Yark, 1b4 FiftJ Avenee (TeL Greeercy 3823)
Die „Ilasch^.
Erinnerungen ein es Werkstudenten.
„Also, bann fange S' halt morgn früafi o. Um simi" sagt der Bauführer zu dem Studierenden der Nationalökonomie Edi Steiner mit einem verschmitzten Grinsen, von dem der Angercdete nichr weiß, ob er es als Zeichen der Geringschätzung ober als verstecktes Wohlwollen deuten soll. Mit verlegenen Worten verabschiedet ec sich und verläßt aufatmenb die windschiefe Bauhütte. Vor derselben in einem Durcheinander von ©erüftftangen, Bretterstößen, Werkzeugkisten, kalkbespritzten Rollwagen und umgestülpten Mörtel- Pfannen hocken, liegen, lehnen, mit steinernen Bierkrügen bewaffnet, Männer in schmutzigen Kitteln, m;: unordentlichen Haaren und phantastischen Kopsbedeckungen, kau-nd und rauchend, teilweise in reger Unterhaltung bei der vormittägigen Brotzeit. Mißtrauischen Blicks mustern fu den Eindringling und reißen Zoten, als er, sein Fahrrad durch ihre Reihen schiebend, einem am Boden kauernden Maurerlehrling auf die Zehen tritt. Edi stammelt eine kurze Entschuldigung und schwingt sich eilig auf das Rad Eine Lachsalve gcht hinter ihm los.
Punkt sieben Uhr tritt er am nächsten Morgen, frisch rasiert, in weißem Sporthemd und fri'ch gebügelter Knickerbocker vor den Allgewaltigen der Baustelle. Dieser gerät beim Anblick des Studenten in heiseres Lachen. „Sie müaifn Bui Geld Ham" meint er, mit'seinen Schweinsäuglein zwinkernd, und erwidert auf Edis erstauntes „Wieso?": „Wenn S' in a so a seins Kluft zu uns kemma "
„Klotz! des is der ncie Werkstudent. Ten nimmst du!" Mit diesen Worten wendet sich der Bauführer an einen großen dürren Menschen, der soeben in die Bauhütte tritt. Er ist Zimmerpolier und zugleich Vorgesetzter der Hilfsarbeiter. Edi verbeugt sich devot: „Steiner." „So" sagt der Hagere und fordert Edi auf, ihm zu folgen. Er teilt ihn einer Gruppe meist jüngerer Leute zu, die sich um den „Neuen" vorerst wenig kümmern.
Ein bimmelndes Läuten verkündet den Arbeitsbeginn. An Haut einer Liste stellt Klotz durch Ausruf die Anwesenheit seiner Untergebenen fest. Nach dem Vorbild der anderen ruft Edi ein kräftiges „Hier" und folgt seinen Kollegen, welche die Ausgabe häben, Backsteine vom Fuhrwerk auf Rollwagen abzuladen, die vermittels zweier Auszüge in die einzelnen Stockwerke befördert werden.
Im Gegensatz zu früher, wo Edi interesselos an derartigen Baustellen vorüberging, betrachtet er seine heutige Arbeitsstätte mit reger Anteilnahme. Er, der er das werktätige Leben nut aus Büchern kennt, ist benommen von dem ohrenbetäubenden Lärm der Bctoninasckine, dem Holpern der Rollwagen, dem Schreien der Arbeiter: Nach außen hin ein sinnloser Wirrwarr, in Wirklichkeit ein wohlorganisiertes Jneinandergreifen schassender Kraste.
„Was iS denn, fang o!" Mit diesen Worten reißt jemand bin staunend Dastehenden aus seinen Gedanken. Ein Lastauto ist anze-
Polkstum und Staat.
Klxekattzler Pape« auf dem Fest der deutsche« Schule
(Privattelegram» der „Frankfurter Zeitung".)
Haöakernte an der Bergstraße.
( aDer Fremdling, der durch die Dörfer des südlichen Teiles der Bergstraße zwischen Weinheim und Heidelberg kommt, wird mit verwundertem Blick die hohen spitzgiebeligen Scheunen betrachten, die die Bauernhäuser begleiten. An den Wetterseiten mit Brettern i°fe verschalt oder von durchbrochenen Ziegelmauern umschlossen, Äib sie t doppelt so hoch wie das Wohnhaus. Auf schmalen Sockeln sitzt das tragende Gebälk, dessen geordnete Wirrnis man > durch die einzige Seitenfront, die völlig offen ist, schaut. Stets ist k>e bet Himmelsrichtung zugekehrt, aus der die Witterung am Wenigsten droht. — War der Wanderer aufmerksam auf seinen 5e9tn, die ihn ins Dorf geführt, und sah die weiten grünen Tabak- '£Iber, so wird er die Bestimmung dieser eigentümlichen Scheunen leicht erraten. War er es nicht, sagt es ihm jedes Kind. Ist es aber die Zeit, in der hie Vorläufer des Herbstes in ersten dünnen Hebeln zögernd über die Landschaft tasten, dann werden ihn die ■oiätter, die zu Tausenden in den luftigen Baulichkeiten hängen, i "Kitlich lehren, daß es Tabaksckeunen sind.
Die rnte des begehrten Krautes ist in vollem Gange. Seit «ner Woche schon haben die Schulen geschlossen, und die Lehrer, »ach n Gründen chrer Freizeit gefragt, antworten gereizt, daß '* der Tabak sei und nur der leidige Tabak, der sie zu widerlicher 2?tätigfeit verdamme. — Tie Kinder waren es denn auch, die zu- hinauszogen, um das Sandblatt und die Grumpen zu pflücken.
ba§ Sandblatt dicht über der Scholle und ist, in Um- ^tung des biblischen Spruches von den Ersten und Letzten, früh •fäou gelb und welk geworden. Schlaff hing es am Stengel, und Grumpen, schwächere Blätter, die nächst ihm die Staude zierten, festen ihm bald nach. Acht Tage etwa dauerte ihre Einbringung, sich unauffällig vollzog. Tann aber brach das Verhängnis auch kJ** die übrigen Blätter herein und dauert jetzt noch an. Zu den ; r^ttn haben sich die Erwachsenen gesellt, und an jedem Morgen, • 5?*her Herrgott an den Himmel bringt, bewegen sich die Ketten mnkcr Hände über das satte stumpfe Grün der Felder. Blatt für yktt fällt von den Stengeln und wird sorgsam zwischen die Füße I 8t“ettct, von wo aus die Haufen geholt und zu kräftigen Bündeln I r?unben werden. Schon wartet der Wagen auf sie, vor dem die t werbe unwillig nach Bremsen und anderem Geschmeiß schlagen. — I 2<-Ie Um Fuhre wird eingebracht in Tenne und Hof. Tie Taheim- | *"‘iehcnen suchen derweil die Nadeln, mit denen die breiten starken k Mben gespießt, ordnen die Schnüren, auf die sie gereiht werden B Wien.
I 8 $enn nut der Morgen sieht die Pflücker bei der Arbeit. Am I ^chwittag fitzt jedock alles, was zum Bauernhof gehört, war von I ».^udten und Bekannten abkömmlich ist, auf fpreugefüllten I unh fpießt Blatt um Blatt auf die Fäden. Fast in allen ■ Voten und Tennen regen fich die Hände im einförmigen Wirken. | *** Scheunen füllen sich mit den gereihten Bündeln, die wie mit
Feldhühnern gespickten Jägergalgen ausschauen; an Balken hängen sie längs den Hauswänden, und in den Obstgärten trocknen sie auf Stangen, die über hohen Böcken liegen. Das Dors steht im Zeichen des Tabaks. Grün, gelb und braun ist seine Fahne.
Golden rollt die Sonne den westlichen Himmel hinab, belächelt ein wenig überlegen die Menschen, die unter mancherlei Reden, Späßen und Gesprächen die Schnüren durch die Blätter ziehen. Bricht bann die Dämmerung herein, werden mählich die Lichter angezündet unb bald webt ihr heimeliger Schein über Liebern, die von allen Seiten auffteigen. Zumeist find es Frauen, die fingen. Zartfarbig und mehrstimmig oft, erfüllen ihre Gesänge in schwermütiger Reife die abendlichen Gaffen. Der Mond, rötlichbraun und beinahe ein Tabakblatt, lugt alt und ernst über die Mauern. Sein Licht wirb schon fahl unb grün im Abstieg, schmilzt gespenstisch in leichten Nebelschleiern und immer noch bewegen sich die Hände.
Gilt es doch Platz zu schaffen für die Ernte des nächsten Morgens; denn über gar viele Tabakfelder weht der nächtliche Wind, unb unersättlich ist der Racken, den die Scheune geöffnet. — Zwei, auch drei Wochen ist das Dorf mit der Einbringung d-s Tabaks beschäftigt. Schon kommen die Händler und prüfen die Ernte. Ter Bauer aber mochte sich schnell von dem gilbenden Segen trennen. Wie sagt er doch? — „Eine Leiche und der Tabak, die gehören rasch aus dem Haus." — Es muß schon ein schlechtes Jahr fein, in dem er den Tabak länger behält oder seine Gärung gar selber vornimmt.
Der Tabak bringt Geld. Viele der Scheunen find daher neu. Der Preis für den Zentner bewegt fich um sechzig Reichsmark. Uno eS gibt Bauern, die bis zu hundert Zentner ernten. — Er ist cs auch, der den Bewohnern dieser Dörfer Selbstbewußtsein und Stolz verleiht. Sie wiffen schon, wer sie find, und was ihre braungefärbten Hände bedeuten. Verkaufte dock vor zwei Jahren ein Torf von knapp zweitausend Seelen für dreihmiberttausend Reichsmark von den braunen Blättern. — Auch die heurige Ernte ist nicht schlecht, wenngleich sie auch um ein Drittel hinter der vom letztenstrnd vorletzten Jahre zurückbleibt.
Korn und Weizen find längst unter der Sense gefallen. Während der Wind über ihre Stoppeln fährt, rührt er leise an die Blätter des Tabaks. Zart und behutsam streicht die Sonne über ihr gesundes Grün. — Bald aber ragen nur noch die nackten Stauden aus der Erde, unb auch sie schlägt das Messer endlich ab. Vertrocknet unb auSgebörrt warten sie auf ben Pflug, der sie begräbt; auf die Hand, die sie aufnimmt unb als Brennstoff sammelt. — Nur hie und da grünen noch einzelne Pflanzen; stolz erheben sie sich aus der Zerstörung. Es sind die, denen man im Sommer den Blütenstengel nicht ausbrach. In ihren hellgrünen blanken Spitzen haben sich blaße rosafarbene Blüten geöffnet. Ein wenig verschämt unb scheu schauen sie in die Welt. Dock können sie dafür, daß gerate sie auserlesen find, Samen unb somit Trägerinnen eines neuen geheimnisreichen Lebens zu werben?
.».» Ernst Hand so huch.
'm. .
Klumrnau.
Fünfzigjähriges Jubiläum der deulsche« Kalanie i« Südbraklien
9«g« iwoct«
: 15
• S
■18
■. 1-
