Sanrkkag, 4. Januar 1903
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und Km-rlsblatt
(Heue Frankfurter Zeitung.}
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Feuilleton
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«mf dem hiesigen Hauptbahnhof. spricht darin die einfachen Prellbi
Anordnung hin, die geeignet ist, fehlerhaften Prellbocke zu
wnth einander zu überbiete» gesucht.* Als Belohnung dem Franksarter Regiment« di« Aufgabe anvertraut, die Z Verwundeten nach Madrid zu eskortften. Von 1810 bi
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Herr Nedakteur l nblatte der »Franks. Ztg. ng über den jüngsten E i
«füllt, waS die Gastwirthsgehttfnl versimgen, aber «S ist on annehmb«ttunddurchführbarerAnfang eineSsolcheu Schutzes.
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Namen Bernstein geknüpft ist, diSkuttrt wurde. Greifbares kam dtißti fttilich nicht viel heraus, nicht mchr als eine sehr
Die Sich«««- der Kopfstatioueu.
Brems - Schlitte« statt der Prellböcke.
tigm SchM nach rechts bckeutet, woran Bernstein trotz der Wien Witze, die Dr. Adler über ihn gmuHt hat, feto An- thell haben mag. Geht die in Aussicht stehende Prograwm- Aenderung der deutschen Sozialdemokratie nur ebenso weit, wird KantSky wenig Freude haben.
Sehr viel beschäftigte man sich mit der Wohnungsfrage —In der Theorie; da» Praktische, das in greifbar« Nähe lag, die Leine Lex AdickeS, fiäl infolge des Landtags- schluffes unter den Tisch. Da ab« alle Welt, die HauS- agmri« natürlich ausgenommen, die WohmmgSnoth der untern und mittleren Klaffen anerkennt, ist säten so viel darüb« geredet und geschrieben worden, wie im letztm Jahre. Wenn nur endlich dabei etwas herauskSme! Das einzige praktisch Bedeutende, was dieses Jahr gebracht hat, ist die Gewerbegerichts-Novelle, obzwar die Dharfmacher sich die größte Mühe gegeben haben, sie zu Fall zu briugm. Die ganze Rückständigkeit ihrer Änfichtm ist da wird« dcuüich zutage getreten, diesmal aufgeputzt mit .sozialaristokratischen"' Phrasen, die Hw Alexander Tille, der SozialphUo- foph des HerrenihumS und Kollege Buecks, beigebracht hat. Die Seemannsordnung ist noch nicht erledigt, und obzwar sie den Wünschen der Seeleute keineswegs gerecht wird, stemmen sich die Arbeitgeb« auch gegen sie. Der Jahresbericht d« Hamburg« Handelskamm« ist zwar in diesem Punüe schon etwas restgnirt, wendet sich ab« doch noch weheklagend gegm eine staatliche Beaufsichtigung dn Schiff- fahrt, die unnütz seht unb „den Ruf unserer Rhederei schä- digm würde". Demnach schädigt auch die Fabrikinspektion den Ruf der deutschen Industrie. Man sieht, mit welchen Schlagworten gearbeitet wird. Sogar Herr von Stumm hat annkannt, daß es ein Nonsens sei, die Fabriken zu beaufsichtigen und den oft viel gefährlicheren Schifffahrts» betrieb nicht. Mer die Rhed« wissen, daß die Beaufsichtigung unnütz sei!
Auf die Thatsache der großen Arbeitslosigkeit brauchen wir heute nicht einzugehen, da erst in den letzten Wochen Alles darüber gesagt wurde, was zu sagen möglich ist. ES ist an dm Behörden zu thun, was nöthig ist. WaS sonst auf dem Gebiete d« Sozialpolitik geschehen wird, kann man nicht vermuthen. Beim Ablauf des Jahres 1900 schien eS, als ob die sozialpolitischm Erörtnungen ehtm langen Schlaf thun würdm, und dann hat sich doch so Vieles auch auf tiefem Rayon «eignet, daß ihm die Aufmerksamkeit imm« Wied« zugewandt wurde. Große prinzipielle AuSeinander- setzungen sind aber zunächst kaum zu erwartm. Die letztm Jahre haben deren ein so überreiches Maß gebracht, daß kaum noch etwas Neues zu sagen ist. ES gilt jetzt vielmehr, die allgemeinm Gesichtspunkte, die ja an sich nicht durchwegs neu sind, ab« in den letztm Jahren von Neuem aus den Ereignissen abgeleitet wurden, in der Oeffentlichkeit zu vertiefen und an dm konkretm Dingen zu erproben. *
Kleines Feuilleton.
Frankfurt, 4. JNnnar.
3» abgelaufenen Jahr hat dieSozialpolitik zwar ng positive Fortschritte gebracht, ab« doch die öffentliche .....recht oft in Anspruch genommen. Glnch im mg machte ein Brief viel Aufsehen, den Herr Bueck im 3afee 1896 an Haßler, dm Spinuerkötug, getrieben hatte. DerBnef wmde um die JahreSwmde durch eine Indiskretion bekannt und berichtet üb« eine Untemtimg Buecks mi Breftld, wob« deffm fozialpolÜische Gesinmmg in einem sehr trübm Lichte erscheint. Brefeld hat sich dann freilich gegm die Arfffasftmg d« Unterredung gewendet, die Bueck hatte, safer gerade diese AuffaWng fügte sich harmonisch in das Bild der prmßisch-dmtschm Regierung. Herr Brefeld ist ja irynHchm ans anderen Gründm zurückgetreten, abxr als der Brief veröffentlicht wurde, war mau wenig erbaut zu sehen, daß ba preußische Minist« für Sozialpolitik seinem Kollern PosadowSky so sehr sich angepaßt hatte. Vom Nachfolger Miller darf man kaum etwas Anderes erwarten, als daß er hm Stil« weiterspinnen werde. Nicht lange, nachdem her bekannte unfekrnnie Wind dm Brief Buecks auf einen Re-
Dtese bedenkliche Berknüpftmg von GewnkschastS- und Parteisachm mußte zu allerlei Konfliktm führen, die «st auf dansozialdemokraüschm Parteitag ihre formelle Erledigung
senbNhnunfall
Der Verfasser be- ock-Anordnun-
Kifetg Stumm. Im Vergleich zu ihm find die andern Scharfmach« wirklich nur .Epigonen". Er War ein Mann von Kraft und htnaer Geschlossenheit. Er hat deshalb mid festige seiner Richtung viel politisches Unheil angerichtet, ab« als « starb, nahm man mit einem ästhetischen Wohlgefallen von Hm Abschied, und die Sozialdemokratm bedauert« ihn als ihrm Besten unfreiwilligen Agitator.
Längere Erfeterungm rief auch das ReichSgerichtS-Urtheil hervor, wticheS das Lübeck« StreikpostewVnbot für ungültig «Wirte. Man kam ab« schließlich zu dem Ergebniß, daß damit nicht viel gewormm ist, da die Behörden andere Mittel hab«, das Äreikpostenstehen lahmzulegm. Leid« ist nicht vtel Aussicht, Vorhand«, daß die Sache durch unzweideutige
des Handels dasselbe Ziel erreichen, wie d« allseits »er« urtheilte Monopol-Antrag des Graf« Kanitz. ES tauche» dabei natürlich sofort eine Reihe praktisch« Frag« auf, mit deren gründlich« Erörterung die Zollkowmiffion eine schöne Zeit verbringen müßte. Was ist Weltmarktpreis? Der von London, Liverpool, New-Hork, d« im Hamburg« Freihafen oder welch« sonst? Welche Zuschläge für Fracht, Spesen«, sollen dem Weltmarktpreis hinzugercchnet mreben ? Für welche Sorten soll der Weltmarktpreis «rechnet werden? In Loudon wredm für Wetzm drei Preise angegeben, in Liverpool sogar sieben, in Nrw-Pork vier u.s.f. Und wie soll es denn mit b«r Beseitigung des Identitätsnachweises gehandhabt wredm? Soll jewellS der Eingangszoll bei d« Ausfuhr zurück» vergütet werden, so würde schon eine derartige Bestimmung die wildeste Spekulation großziehen müffm. Dmn ist btt Zoll hoch, so läge darin zweifellos eine starke Ausfuhrprämie. Führ« wir ab« dm Identitätsnachweis wieder ein, so würben die Preis« fchwankungm erst recht fein Ende nehmen. Für ben Konsumenten bedeutet die gleitende Skala die Verewigung hoh« Preise, die so lange anoauren müßten, bis endlich das ganze System znsammmbricht. Denn ist d« Weltmarktpreis hoch, so find eS die Inlandspreise ohne Weiteres ebenfalls; ist er niedrig, so treibt bre gleitende Zoll ben Inlandspreis hinauf und die Industrie wäre in ihrm Konkurrenzverhältnissen untre allen Umständen dem Ausland gegenüber benachtheiligt. Man wird ja sehm, wie Hr. Gamp seinen Antrag im Einzeln« präzifirt, jedenfalls aber beweis« solche Vorgänge ebmso wie die Drohung der „Krz.-Ztg.* mit dem Uebregang zum radikal« Freihandel, daß die Agrarier gerade in dem Moment an der Wirksamkeit der bisherig« GetreideMe zu zweifebt beginn«, indem sied« Nation ein neues großes Opfer zmnuthm. Es ist merkwürdig, daß man dies« psychologisch« Zustand des AgrarterthnmS im Reichstag noch nicht hervorgehobm hat.
Wenn die Zollkommission des Reichstags, die in nächster Woche zusaimneMritt, systematisch verfahr« will, so muß sie ihre Verhandlungen mitten Getreidezöllen und dm Minimalsätzm beginnen. Dazu wird bereits ein Antrag Gamp angekündigt, bre bie festen Zölle des TarifeMwurfes burch bewegliche — durch die berühmte .gleitende Skala* — ersetzen will. Es ist eine vortreffliche Id« des Herrn Gamp, lie bereits bestehende Verwirrung noch zu steige« und zu dm bieten Standpunkten, bie in der Zollkowmiffion vertret« sein werden, ein« weiteren zu gesell«. In einer Hinsicht können wir sogar mit dem Antragsteller sympathistren: die gleitmde Skala war in England die Vorläuferin der Zoll- freiheit! Sie bewährte sich so schlecht, sie führte zu so iiewaltigen Schwankungen dre Getreidepreise und zu so exzeffiven Spekulationsmanövern, alle Versuche zu ihrer Resormirnug ■ 'lieben so erfolglos, daß die Anii-Komzoll-Liga schließlich den Sieg davontrug. Die „Qfettenbe Skala" soll bie berühmt« „mittleren" Getreidepreise hrebeiführen. Zu bem Zweck soll bre Zoll in Verbinbung gebracht werd« mit dem Weltmarkt- ireis; ist biefet hoch, ermäßigt sich der Zoll, ist er niebrig, erhöht er sich. Der Zoll soll also alle Schwankungen beS Weltmarktpreises ausgleichen unb bregestalt die von den Agrariern so feiß ersehnte stabile Amte Herdeiführen. Er soll mit etwas verändert« Mttteln und — einstweilm! — ohne Ausschaltung
Savoy-Hotel fanden wir fast ausschließlich deutsch« Gäste, dl« Ge« sellschaftsräume bieten nur da» Nöthige, ab« die ganze Führung, die Küche, die Betten und die Sauberkeit befriedigen durchaus, sie werden von Rivterakennern noch lebhafter gerühmt. Das ganze Städtchen präsentirt sich sauberer als manche andre«, mit einem Kranze schöner und stattlicher Villen, von der Villa Lago« maggtore unten, die tu d« Abendsonne warm und farbig wie eine der Böckliu'schen anmuthet, bis hinauf zu dem stolzen Thurm der Villa Audreae. Da» Werthvollste aber ist, zumal für den Lauf- lustigen, eine Reihe von ungewöhnlich genußreichen Spaziergängen auch neben dm« in die Berge hinein: seitwärts hinüber zu dem malerische» Santa Margherita und weiter nach dem Cap Portofino, das hier in drei seingezeichneten Höhen ausläuft; oder die aussichtsreiche Landstraße hinauf nach Zoaglt, das reizend in eine schmale Bucht gebettet ist, und weiter über die nächst« Höhen biS zu de« flachgelagertm Städtchen Chiavari.Lavagna; oder in der entgegengesetzten Richtung aufwärts nach Ruta, wo plötzlich der herrliche Ausblick auf die Häusermeuge« bi» Genua und dis beiden Rivierm fich öffnet, überragt von den weißen Seealpm drübm und ben Appenuinum hier. Auf gutem Wege gelaugt man von Rata in kaum IM Stunden auf den Monte Portofino, der freien Ueberblick gibt. Bei klarem Wetter find von hier, tote von der etwas steiler zugängliche» Madonna di Allegro bei Rapallo, die Inseln gut zu rekmnen, Corfika oder selbst Sardinien und Elba. Rapallo gitvfür etwas seuchter, am 12. December war die Regenzeit hereingebroch«, die man Ihnen im November von dre Riviera prophezeit hatte, und diese Wochen haben hier, wie anderwärts auch, an Gewittergüffen und Dauerregen viel geleistet. Trotzdem konnte man dazwischen laufen, denn die Wege trockn« hier überraschend schnell. Zu diesem weiteren Vorzüge Rapallo» für den Spaziergänger kommt noch, daß eS geschützter liegt als etwaSestri»L ev an te, aber w«ig«geschützt als Nervi, daher seine Luft bewegter und frischer ist, al» Leidende zuweilen wünschen, und desto angenehmer für den Gefunden. Nach dem »affen Sonntag sank Montag Früh die Temperatur auf 5° G, und nun zeigt« fich die Höh« bis auf etwa 600 m herunter weißbestreut, Montebello unb besonders der Perma (1700 m) völlig weiß wie mit ewigem Schnee, obwohl doch dort oben noch im September Erdbeeren reifen. Unb unten bie Palmen, in den Gärt« blühende Rosenbüiche. reise Orangen im dunklen Laub, in fen Olivenhainen werden bie Früchte eingesammelt, im grünen Rahm« glänzt das Meer farbenreich bis ins Tiefblau; warm und wohlig ist jetzt in diesen sonnenschönrn Tagen die Lust, am Neujahrstage wie bet uns etwa tm Mai. L. G.
e [Montmartre en Ballade.] Aus Köln vom 8. ds. wird unS berichtet: .Montmartre en Ballade“, wie Ivette Guilbert ihr ans 21 Personen bestehendes Ensemble nennt, hat Köln zum Ausgangspunkt seiner deutsch« Tournöe gemacht. Gestern fand btt erste Abend statt, zwei weitere folg« nach. ES handelt fich da um ein« Extrakt französischer Cabaret. Kunst, um das Ut«Uebttbteit( ob«, wenn man wich nm baS
Das Dueklwesen erfährt wiebre burch einige charakteristische Borkornmniff« ans neuer« Zeit eine besondere Be- enchtmig. Diese Haden fich zwar nicht in Deutschland, fönbern n Oesterreich zugetragen; aber da die bem Duell zu Grunde liegend« Vor urtheile in bete« Ländern die gleich« find, so bieten sie auch für unsere Beurtheilung bet Duellschäfen Interesse. Großes Aufsehen hat da zunächst ein Duell erregt in bem ein Fabrikant Löwenfeld den Gegner getödtet hatte; hier ist lurch eine Eingabe «reicht worben, daß im Gnadenwege die Einstellung des zuerst eingelettet« Strasvrefahrens angeordnet wurde. Bei uns wäre eine solche Einstellung nicht zulässig, onbem nur die Begnadigung nach erfolgter Bermtheilung; aber in bre Schlußwirkung kommt beides ans dasselbe heraus, nämlich daraus, daß ein Duellant bet Strafe entzogen unb ba- mit bie Scheu vor ben Strafbestimmung« gegm das Duell «och weht herabgemindttt wird, als sie es ohnehin schon ist. Weit merkwürdig« ist ein anderer Fall, den die .Wim« Allg. Ztg.- «zählt und dre in ganz krass« Weise zeigt, wie durch die einseitige Auffassung bre militärischen Ehrenrätbe bie Ehrbegriffe geradezu auf den Kopf gestellt werfe«. Das Wiener Blatt berichtet:
-Ein junget Manu ans einet angesehenen Wiener industriellen familte «fuhr, daß seine junge Frau mit einem ander« Manne em rutimeS Verhältniß angeknüpft habe. Er trennte sich von bre Gattin und klagte gegen beten Geliebten, bet auch weg« Ehebruchs vernrtheiltwurde. Bald darnach st ar b der betrog««« at te an einer Lungenentzündung, während seine Frau den Versüh ter h-irathete. Vorher hatte aber bet Verführer — nachdem re erfahren, baß der
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wem man bedenkt, daß diese Partei bie Todfeindin aller Kompwmiffe wat; auf ihrer letzten Tagung aber alle prinzipiell« Angckgmfettm gerade durch Kompromisse erledigt hat, so kam man fich an den Fingern abzählen, Wohin das führ« wirb. Ein Zurück gibts ba nicht mehr, nur efe Vorwärts, bei dem nichts fraglich ist als baS Tempo. DaS Tempo, das die österreichische Sozialdemokratie genommen Hai, ist Kre nicht so Übel. Auf ihrem Wim« Pwcteüag hat sie fich ein neues Programm gegeben, bas einen ganz tüch-
dem Frank,ntter Regimente bie Aufgabe auvertraut. bie Züge bre Verwundeten nach Madrid zu «Skorttr«. Von 1810 bit 1812 tonib« die Frankfurter zur Ueberwachung der Landstraßen und rum Schuhi bre Proviantzüge und zur Sicherung der Estaffetteuflraßm verwendet. «test, täglich hatten fie in Post« ooet mobilen Kolonnen Kämpf« mit b« <'nerillreoS zu beft hen. D-Sw-rdi, fchwrrste'Und mördreifchefie Breiode ihre« Feldzugs. Ueber Schlachten müschlag« nnb dem Feuer ® Sterten ausgesetzt sem, als un, täglich mit diesen
Rasenden hrenrnbalgen,* schrieb bre Ma>or Fritsch. — 1818 nwtentit Frankfurter bet Vittoria dezimirt; und in der Bidassoa stürmten fie mit best Bajonetten, nur noch 280 Mann stark (sie hatten 1068 Kämpf«, bei ihrer Au- knnst in Spanten auf-rweiseu) geg« ein ganzes spanische» Stegi-
« [Tie Frankfurter Bataillone in den Armeen Napoleons«! Aus Paris wird berichtet: Zu dem schon kurz angeküudigtm demnächst erscheinenden Buche deS Hauptmannes Sanzey über das Frankfurter Regiment in den Heeren Napoleons L hat bet Akademiker Henry Honfsage ein Vorwort geschrieben, dem Folgendes zu «tuehmen ist: »Die friebfertigm Frankfurter Bürg« stellten Napoleon 1806 ein Bataillon zu bet Groß« Armee, zwei Bataillone zu bm spanisch« Heeren, zwei Bataillone 1812 und zwei Bataillone 1813. Folg« mit b« Solbaten beS ?ürstpriwas nach Spanien. Im ersten KriegSjahre 1808 ge» ört« fie jur Division Seval. 1809 nahm« fie an bm Schlachten von Mebdelin, Talavera, Almonacid und ©cafia theil. .Sie hab« die größte Tapferkeit an dm Tag gelegt/ heißt er in einem Berichte bei Marschalls Victor, »sie find w ü r b i g, di«Verbündeten Frankreichs zu fein.* Mattier seinerseits erklärt: »Die deutsch« Regimenter hab« an Äser und Opfer- lüttifc thtntiYwv in fifwrfcMm mIw** • Mia $n.r
bie GästhofS-Besitzer geg« sie agitiren. So steht man affo noch immer vor dem Mchis, und das ist das ResulM einer fast zehnjährigm Vorbereitung des Kellnerschutzes. Inzwischen war Ostem und Pfingsten gefommm unb damit die lauge Reihe der Gewerkschaftskongresse. Darauf woll« Wir feute nicht triebet eingehen und nur erinnern, daß sogar esse ein« besseren Eindruck hervorriefen, Hirsch-Duncktt'schen, die zmn groß« , seht alt geworden find. ES wftd
m«t 6tt unb schlug« es in bie Flucht. — Die beiden 1812 auSge- febentn FrankfurterBatailloue zogen nicht mit Napoleon nach Ruß» laub,abrefie kam«bochuochrechtzeitigin b«Etssteppen an, nm zu kämpf« und zu sterben. Sie stießen am 7. Dezember — bas Thermometer zeigte 27 Grad unter Null — zu bm Rest« bre Großen Armee. Sie gehörten zu der Division L o i s o n, die von Wilna bis zur Grenze die Nachhut bildete, ununterbrochen von Kosaken umschwärmt wurde und bm Helbeukampf bei Kowno lieferte. Nach ihrer Rückkehr auf preußisches Gebiet wurdm die uebetlebenben der beiden Frankfurter Bataillone nach Danzig geführt. Als diese Stadt wegen Mangels an Lebensmitteln kapi- tulireu mußte, waren von ben Frankfurtern, bie 1700 Flinten zu Beginn des FeldzugS gezählt hatten, nur noch 77 übrig. — Die FrankfurterSolbaten kämpften Schulter an Schulter mit dm Franzosen, bachteu und fühlten, wie bie Franzosen und schlug« fich, wie diese. ,AlS fie nach bem spanischen Feldzuge wieder französischen Boden betrat«, schien eS, als feien sie in bie H e r m a t h zuröckgekehrt^. berichtet ein Augenzeuge, „fie weinten vorFreube, fielen auf die Kniee nieber und küßten die Erde.
Bet bem Abmarsch nach Rußlanb vermerkte ein Offizier des zweiten Frankfurter Bataillons in seinem Tagebuche: „Wir haben alle große Hoffnungen Und die riesigsten Pläne im Kopfe. Nach der Eroberung Rußlands marschiren wir nach ber Türkei und komm« bann nach Griechenland, btt Heimath btt Helden des Alterthums. Wir werben die napoleonisch« Adler an den Grenzen der Welt aufpflanzenBei einer Revue in Königsberg am 28. Dezembredefilirtm diese Soldat«, indem sie alle Greuel des furchtbaren Rückzuges, den Hunger, den Frost, ihre im Eise begrabenen Kameraden, die Schueestürme nnb bie Verfolgung« bet Kosaken vergaßen, mit dem begeistertm Rufe: „ES lebe der Kaiser* an Murat vorüber.* — Hauptmann Sanzey gedmkt übrig«« eine ganze Serie von Büche« über die Kämpfe unb Thaten der verschiedenen deutschen Truppen- koutiugeute in ben napoleonisch« Armem zu veröffentlichen.
= (Vorfrühling in Rapallo.) Man schreibt uns aus Rapallo vom 1. Januar: Man braucht die Riviera, auch bie der Levante, unb Rapallo selbst, für deutsche Leser nicht mehr zu „entdeck«*, und doch mag «6 manchen interefftrm, tote sehr in den letzten Jahren dteseS paradiesisch« Fleckchen an Beliebtheit gewonu« hat. Bezeichnend hierfür ist, daß die „Frankfurter Zeitung* nach ihrem „Reisebegleiter* hier bereits siebenfach aufliegt, im schönen Kursaal und tu sechs Hotels, währmd noch die Reise-Handbüchre von 1898/99 erst vier der fünf Gasthäuser zu verzftchneu hatten. Zwei ältere, darunter das Eutope mit dem hübsch« Palm«-Vorgart«, liegen im Ort, wo di« Wellen am Sarazemnthurm schänumt; in freierer Lage an dre Spitze der Bucht hat an bas alte Rosa Bianca daS neue Savoy fich augegliebert. Beau Rivage liegt daneben, dazu wird eben jetzt da- Royal Hötel neu eröffnet, ein Stück aufwärts etwas einsam grüßt das Hotel Bttdz, mW sie alte «utstauden erst in d« letzt« Jahr«. Im
So«, welche sich dabei als nutzlos erwiesen haben, und weist nmö, daß auch die <mf anderen Bahnhöfen verwendeten Prellböcke mit pneumatischen Puffern das Einfahren der Lokomotive m den Wartesaal der Kopfstation nicht verhindert haben trmrden. Er schließt daraus, daß die lebendige Kraft eines nicht ooerdoch ungenügend gebremsten Zuges so groß sei, daß man derselben durch technische Maßnahmen überhaupt nicht entgegentreten könne.
Dem widerspricht die Thatsache, daß der Zug auf wage- rechter Ebene bald zum Stehen gekommen ist, nachdem die Lokomotwe erntn Pfeuer des Empfangsgebäudes umgestoßen hatte. ES waren dabei Sandsteinquader des Pfeilers vor die Lokomotive gefallen, fie Waren von dieser fortgeschob« Word« und hatt« sich theilweise unter sie geklemmt. Auf diese Weise war an der Stirn des Zuges eine Masse ange-
ttrit einem Schlitten verglichen werd«, bei dem aber nicht das leichte Gleiten, sondern im Gegentheil eine möglichst große Reibung erstrebt wird. Er wird paffend BremS- Schlitten genannt werden können. Die Wirkung desselben kann noch dadurch erhöht werden, daß man seine Bahn mit einer Kiesschüttung überdeckt, welche dann durch die Bewegung des Brems-Schlittens zusammengestaucht wird. Es ist leicht zu erlernt«, daß eine solche Anordnung die lebendige Kraft eines mit übermäßiger Geschwindigkeit einfahrend« Zuges auf kurzem Wege durch Reibung vernichten kann.
Es wäre hiernach das Beste, wenn die Prellböcke durch Brems-Schlitten ersetzt würden, auf welche der Unfall im hiesig« Hauptbahnhof mit großer Deutlichkeit hingewiesen hat. E. Br
worden, welche beim Gleiten auf dem Fuhbod« des Warte- saalS bald eme Reibung erzeugt hatte, die d« Zug zum Steh« brachte. Die Lokomotive ist nicht mehr als 10 m in dm Wartesaal eingedrungen. Diese Vorgänge weif« auf eine Anordnung hin, die geeignet ist, an die Stelle der technisch f^lerhastm Prellböcke zu tret«.
Däm wird dort, wo jetzt dre Prellböcke stehen, ehtm festen, massigen Körper lagern müssen, der mit dem Nntergrund nicht veÄundm ist, und der beim Anstößen des Zuges dorwärtsgeschoben werd« kann. Er wird auf einem festen Untergrund lagern müssen, der dort, wo der Anstoß deS ZugeS erfolgt, ziemlich glatt sein muß, damit der Körper
sich der Bewegung des ZugeS leicht anschltetzen kann. Zur Vergrößerung des WiderfWndeS wird der Untergrund auf dem werter« Wege des Körpers immer rauher werd« mirffen. Der Körper wird so zu form« sein, daß er sich mit seinem unteren Theil unter ben Rahmen der Lokomotive klemmt.
frühere Gatte seiner mmmehrig« Frau Leutnant in dre Reserve deS 8. Landtoehr-Ulanen-RezimeutS fei — geg« diesen beim ®ffW*1 »-Ehrenrath dieAnzeigeerstattet (!), inbre re mrSführt: Er, ber Anzeiger, habe die Frau des Here» Soundso verführt, und dieser Her» habe ihn dafür nicht einmal zum D n e l l g e f o r d e r t. Dre Offizires-Shrrerath lehnte die An- zeige des ehebrecherisch« Verführers keineswegs ab, fonde« trat in bte Verhandlung des Falles ein. Vielleicht war re hierzu nach d« hrerschmden Gepflogmheiten genöthigt. Jnd-ffm, währred der OffizierS-Ehrmrath .btt Fall in Erörterung zog, war bet Unglückliche gestorben unb begraben. Das Regiment würbe von dem Todesfälle in geziemttbev Weise unlrerichtet, doch sür ben Offiziers-Ehrenrath war bie Angelegenheit damit noch keineswegs erledigt. Er fuhr fort, noch Überdas Grab hinaus zu untersuchen, und da re zu bem Resultat kam, dre Berstorbtte habe fich gegen die StandeSehre der sündigt, fällte der OffizierS-Ehrenrath über daS Grab hinaus fei« Urtheil an dem Todt« und erklärte ben Verstorbenen fetnre Offizierscharge für verlustig. Die Sacheist damit aber noch nicht zu Ende. Eines Tages erhielt bet Araber beS Verstorbenen, selbst Leutnant in ber Evidenz des 6. Laudtoehr-Ulaneu-RegimentS, vorn OifizierS-Ehreurath die Mittheilung, ber Verstorbene sei seiner Offizierscharge eutkleibet worben,undzugleichbenBefehl, daS Offizierspatent d«S Todten zurückzustellen. Auf baS Tiefste erschüttert Aber diese btt in Jenseits greifende „Gerechtigkeit* er« wlberte der Bruder, re habe keine „Befehle* zu empfangen und weigerte ftdfc ba» OsfizierSpaient des Tobten anSzuliesern. Er eilte mnn zu einer unserer höchstenMilttärbehdrden, um dort den Fall vorzubringen. Der hohe Ofstzter, dre ihn dort an» hörte, ein General unb Excellenzherr, zeigte fich von lebhafter TheAnahme erfüllt und bezeichnete entrüstet die Zuschrift de» OffizierS-Ehrrmathes äks ein« Akt unglaublicher bureaukratischer Rohheite Er tebete dem schwer Geklinkten in menschlichster Weise Trost zu, er versicherte ihn, daß kein Befehl ihn veranlassen solle, jenes Ehrendokumttt deS Verstorbenen ausznlicfern. Aber er stellte die Frage, ob dre Betroffene nicht etwa geneigt wäre, ihm, bem General, jenes Offiziers» patent auf gütliches Ersuch« dwuoch anszufolgen. Auch dieses Aufuch« wurde abgelehnt. Heute steht die Angelegenheit so, daß dre hinterbliebtte Bruder seine eig«e Osfizlrescharge niedrelegen wA und alle hierzu erforderlichen Schrttte breettS eingeleitet hat. Er ist jedenfalls entschloff«, lieber alle Folg« auf fich zu nehm«, ehe re fich entschließt, der gegen seinen tobten Stuber ein» schreitenben Justiz behilflich zu sein. — Wir haben ben Fall zur Veröffentlichung gebracht, schließt bie „Wr. Allg. Ztg.*, weil die Entscheidung beS OfstzierS-EhrenratheS, bie einem tobten Kameraden noch tm Grabe dasPorttepte unb bie SatiSfaktiouSsähigkeit aberkennt, jenes berühmte Jnsterbnrger Urtheil noch nm ein erkleckliches Maß übertrifft.
Der Fall klingt außerordttllich kraß, unb Mancher wird denk«, daß so etwas nur ausnahmsweise paffiren kann, und daraus keine allgemeinm Rückschlüsse zulässig sind. DaS ist aber dn Irrthum ; denn die hire vom OffizierS-Ehrenrath ber» testete Anschauung entspricht lediglich der allgemein« Ehranschauung, die auch bei uns zur Rechtfertigung des Duells geltend gemacht wird, md wir halt« eS für durchaus nicht sicher, daß ein deutscher Ehrenrath anders entschied« haben wüßde, nachdem in Deutschland doch schon lediglich deshalb der OffizierStitel aberkannt worden ist, weil der Betreffende ein« Beleidiger vor Gericht zitirt hatte. Hier sieht man aber so recht, was daS für eine besondere Ehre ist, die durch daS Duell geschützt werfen soll. Jemand, der in seiner häuslichen Ehre gekränkt warfen ist, soll den, welcher ihn betrog« hat, durch HirauZforfernng zum Duell gewiffermoßm für ehrbar eiflären, und weil er boS nicht thut, spricht ihm bre Ehrenrath auf die Denunziation des ehrenwert hm Ehebrechers hin noch noch seinem Tode die Offizierscharge ab. Zu soffen Verzerrungen des Ehrbegriffs führt der Duellwahnfinn.
Rußland und China.
O London, 3. Januar."
Die „Times* veröfftntlicht heute Dokumente, die, wenn sie echt wären, die Beziehungen Rußlands zu . China zur Zett fesAnSbrnches der Boxer-Bewegung in sehr interessante: Weise beleuchten würd«. Dr. Ul ar, ein Kenner Chinas, der kürzlich in der Mongolei gelebt hat, hat dem Pariser Korrespond«ten der „Times* eine Uebersetznng dieser Dokumrnte mtt Erklärungen übermittelt. Das erste Dokument soll ein in Goäs abgefaßtes Telegramm beS Taotai von Kanton an sein« Sohn, ben Direktor des Telegraphenamtes inMaimatschinin der Mongolei, fein. Das Telegramm lautet:
„Zwölfter Tag des ztoeiten Monats ^Februar 1900) von Kau- ' ton Über Peking unb Echantsiaku zum Direktor beS Telegraph«. amteS Maimatschin. Dringenb. Der Vizekönkg (Li Hnug Tschang) gelaugte zu einem Abkommen mit Fürst Wu lllchtomSki) bezüglich Fo- (Bubbhisten')Agitation auf bre bereits mtigetheili« Grunblage. Benachrichtige, Ku (von Grot ein Beamter bre mfsisch-chinefischen Bank unb russischer Agent in Urga) unb Sn (ruffischre Greuzkommiffar SulwoSki) baß sie mtt der Golbkonzesfion Vorgehen. Wu (llchtomSki) wünscht, daß M (Groß-Lama btt buobhistischtt, Rußland Unterthanen BUrjät«) nach Petersburg reist. Einzelheiten des Abkommens schicke ich brieflich. Sage Sn (Snltooski), Lage bezüglich ber J-kLe-inan (Boxer) sei außerordentlich kritisch.*
Am folgttfen Tage (13. Februar 1900) schrieb der Taotat von Kanton St. lllar zufolge folgenden Brief an den Tele- graphttdirektor von Maimatschin:
^„Mefir Sohn I Dn findest hire bte Mittheilung bezüglich bre festrig« Verhandlungen zwischen Fürst Wn lllchtomSki) und dem Btzekönig (Li Hnnz Tschang). Ich hoffe, Du wirst, toenn du diesen Brief erhältst, alle nöthigen Maßregeln ergriff« hab«, um einen etwaigen Konfliktmit beuwestenropäischenMächtenzu vrehinfern. Ich möchte jedoch Folgendes hinzufüg«: Der Bi«. köuialLiHnngTschang) ist jetzt fest,üb-rz-ugt, daßTsu-tfi (die K a i s e r t«, W i t i w e) über die J-khe-inan (Boxer) kein« Gewalt mehr hat. Obwohl er sich schwer erklären kaun, wie dies» Bewegung gegm di« Ta-Tfing (regierende Dynastie) entstand, ist er doch beinahe überzeugt, daß R u ß la n d durch Ai (Groß-Lama fee BuriSten) die Fo-Seistlichkeit dazu hat a u f st ä ch e l n l a f s e n. diele Verschwörung gegen bte Dynastie zu beginnen. JebmfallS ist Rußlaub seiner Ansicht nach jetzt bie einzige Macht, bie im Stande unb betete ist. Tsu-tsi auS ihrer jetzigen schwierigen Lage hreauS» znhelfen. ES scheint höchst wahrscheinlich, baß bie Dynastie eine J'khe-iuan-Bewegung gegen bie Ausländer gutheiß« will, um fich noch einmal die Sympathie des Volkes zu stchren. In diesem Falle braucht Tsu-tsi zweifellos Hülfe, um einem etwaigen Borgehen btt westeuropäischen Mächte Widerstand biet« zu können. FütstWu (llchtomSki) bietet für diesen Fall Ruß. lands Sympathie untre den im beiliegenden Dokument« anfgesührt« Bedingungen an. Der Vizekönig stimmte schließlich zu, da er glaubte, die Würde des Reiche» bet Mitte sollte selbst um i>en Preis gesichert werden, daß auswärts liegende Tetrttorien, die von keinem Nutzen find (I), aufgegeben «reden. Herr Kn wirb bezüglich der llrga-Angelegmheiien sofort Instruktion erhalte».
Spar die der Hamburger ?
Diese hattet »^WWWW kommen lass«
aus der ___ _ , , ausge-
schloffea Worden. Da« war ganz in Ordnung, aber nicht