lich ist e§ nicht. Aehnliche Vorkommnisse sollten behutsamere raanNen-. . .
Der (seither verstorbene) Schriftsteller Baron Roberts veröffentlichte vor einigen Jahren eine Novellensammlung unter dem Titel „Es und Anderes". „Es" ist die erste Novelle, die Titelspenderin und „Andere s" schließt sich dem unter gesonderten Bezeichnungen sozusagen beiläufig an. Dieser harmlose Einfall hat den ganzen literarischen Hühnerhof vom kalkuttischen Hahn bis zum schmarotzenden Sperling in Bewegung gebracht; jeder Federheld brachte in seinem Schnabel eine Geschichte und andere Geschichten, ja, mir sind viele Erzählungen verdächtig, gebrudt zu sein, um sie unter der verlockenden Aufschrift zu Markte zu tragen. Eine andere Existenzberechtigung fehlt ihnen oft. Bei den bunten Dingen, die sich mir in die Feder drängen, fragte ich mich manchesmal, ob es nicht rathsam sei, eben diese Nebendinge zu unterdrücken oder der Geschichte meiner Nachtglocke einen Wink & la Roberts anzuhängen, weil die Schil- oerei den Rahmen hier und da überragt. Ich wäge nicht lange, sondern wage. Ein seltsames Erlebmß darf nicht deshalb unter den Tisch fallen, weil es im hellsten Tageslichte erlebt wurde. Auf das kräftige Herein meines alten Opiumtrinkers, neben dem ich rauchend auf dem Sofa saß, schob sich eine alte Frau ins Zimmer, die allerdings hoch- betagt aber recht rüstig aussah. Es war Mutter Schlimm, eine berüchtigte Kupplerin, niemals wie Tanthippens Gemahl angellagt, die Jugend zu verführen, aber dieses Ver- brechens schuldig und berüchtigte Xanthippe obendrein, un- nahbar. Ich stand auf, mich zu entfernen, aber mein Freund blinzelte schlau und kommandirte:
„Bleiben Sie sitzen und sehen Sie sich das Weib an, ein gebändigter Teufel, die d ü m m st e Person, welche Stadt und Hochstift Hildesheim jemals gesehen haben."
Ich erschrak bei dieser Anrede, aber die Frau antwortete Vollkommen ruhig:
„Sie haben ganz recht, Herr Rath, ganz recht."
„Nun erzählen Sie meinem jungen Collegen mal Ihre Geschichte, wie Sie sie mir erzählt haben, er hat Ihren verstorbenen Mann auch einmal besucht — das war in der That der Fall — und tröstet gern eine Wittwe."
»Ach," seufzte diese, „über meinen Seligen habe ich mich längst getröstet, aber meine Geschichte — wandte sie sich an mich sollen Sie doch hören, wenn Sie mich auch
L. SMtr. M. l»i
Öuarcks in
Die Laudtagswahl.
uf feine allen Anschuldig- Umfang aufrecht erhalten
ordneten am
Lacher Waggonfabrik 18 Wagen für die Waldbahn in Auftrag erhalten. Die Waldbahnschienen wurden schon anfangs des voriaen Labres beaoaen, obwohl die Verlegung erst nach I
an sich zu Jahre alt
abqeqanqen, auch it mir an. Ich
bringen.
ie Federzeichnungen bezwecken wahrlich nicht, dis iren-Literatur zu vermehren, die auch bei
Meine
Polterabend dun
^Fortsetzung solM
* ♦
Nm 8% Uhr geht die Bersanimlung zu öffentlichen Sitzung über.
Redner wendet sich alsdann unter Benutzung des Referats der „Kleinen Poesie" gegen verschiedene Aeußerungen Dr. - >. 1-, HM Versammlungen der Arbeitslosen und weist
auf die großen seit Beginn des Winters unternommenen Ar
theil dar.
Stadtv. Heitler schlägt vor, etwa 100 Arbeiter im Köpperner Thal zu beschäftigen. Stadtv. G r ü d e r betont, daß er seit langer Zeit für die Vornahme umfangreicher Arbeiten im Winter eingetreten sei. Der Magistrat habe inzwischen durch seine Vorlagen die Berechtigung dieses Verlangens indirekt zugegeben. Trotzdem fei noch eine außerordentlich große Anzahl von Arbeiten zu vergeben. In dem Fall des Schauspielhauses hätten die Stuckarbeiten schon längst begonnen werden können, ebenso die Ausbesserungen des Quartierhauses, die Dachdeckerarbellen an der Karmeliterschule it s. w. Um der von Tag zu Tag zunehmenden Arbeitslosigkeit einigermaßen zu steuern, müßten mindestens ,für Mk. 350,000 bis 500,000 Arbeiten nicht künftig, sondern morgen oder übermorgen hier zur Vorlage kommen, so angespannt auch unser Wat ist. Bedauerlich sei es, daß in der Presie Mittheilungen austauchen konnten, als sei in Ruppertshain für eine größere Anzahl von Arbellern Beschäftigung vorhanden, während es sich nur um 3 bis 5 Arheller handelte.
Stadttath Behnke: Ich möchte die Vorredner bitten, bei ihren schweren Angriffen gegen das Hochbauamt nicht Unrichtiges mit Richttgem zu vermengen. Wir haben eine Menge von Arbeiten vergeben und wir sind dabei sogar über die Anträge dieser Versammlung hinausgegangen. Dutzende Und Aberdutzende von Weißbinderarbeiten sind auf meine Veranlassung zur Submisfwn gelangt. Aber wir dürfen nicht bergeffen, daß die Stadt keinerlei Ermächttgung hat, jetzt Mll einem Mal Nothstandsarbeiten zu beliebigen Preisen zu vergeben. Wir müssen uns streng in den Grenzen der uns bewilligten Kredite halten, wenn wir nicht den Beschwerden über Etatsüberschreitungen irn Hochbauamt neue Nahrung geben wollen. Der Vorredner scheint übrigens recht unvollständig über die Vergebung von städtischen Arbeiten unterrichtet zu sein. Die Häuser am Schauspielhaus konnten gar nicht früher in Angriff genommen werden und sind außerordentlich schnell fortgeschritten. Nächste Woche werden beretts die Fenster eingesetzt, und die Austrocknung der Häuser kann alsdann sofort beginnen.
Stadttath Hin weist auf die umfangreichen Bestellungen und Arbeiten des Elektrizitäts- und Bahnamtes hin. Noch Ende v. I. hat der Magisttat diesem Amt Mk. 700,000 zur Verfügung gestellt, außerdem werden rund Mk. 4 Mill, aus extraordinären Mitteln verbaut. Alle diese Arbeiten sind bereits vergeben, und zwar unter weitgehendster Berücksichtigung der Frankfurter Jnteresien. Erst dieser Tage hat die Kelster-
auslachen. Hab's reichlich verdient und verlange nichts Anderes."
Sie ttat an den Tisch, posirte wie, ein Parlamentarier auf der Tribüne, die Linke flach auf die Platte gelegt, die Rechte mit dem Tafchentuche zu den verschiedensten Zwecken hanttrend, und begann ohne Räuspern wie folgt:
Bei diesem Ausrufe schlug sie energisch auf den Tisch, blickte uns funkelnden Auges an und schwieg keineswegs erschöpft, sondern offenbar erleichtert. Die Rede hatte nahe- zu eine Stunde gedauert, zu meinem Bedauern habe ich sie nicht sofort in meinem Haufe ausgeschrieben, so leicht mir ein solches Kunststück wohl geworden wäre, aber genau sie wiederzugeben war ohnehin unmöglich, denn wir sind noch weit zurück hinter den Chinesen, die Timbre und Modulation der Stimme gleichzeittg mit ihren Schriftzeichen auf Papier
6ine vom sozialdemokratischen Verein GewerkschaftShanS etoetufene, sehr stark besuchte iffentli fammtnng nahm am Dienstag Abend Stellung zur Fra Landlagswahl. Der Referent RelchstagSabgeerdueter W.S sprach zunächst ausführlich übe« die preußische Dreiklasi ihren Ursprung, ihre späteren Schicksale und Folge«, eigentlich kein Gesetz, sondern im Mai 1849 all Be« okirohirt worden, da die Nationalveriawrnlung stch nicht, zeigte. Der Redner erörterte an drastischen Beispielen die würdigketten dieses Stzstems, das de« Besitz bevorzugt, das 4 derliche de, Klassrntheckung — t« Frankfurt wählte man el nach Ständen — die o« einem Dezennium eingetretene „Sie und verbreitete stch dann über die Haltung der Sozialdemo.. das heißt der P >rteitage zu den preußischen Landtag»wählen. Mainzer Beschluß, eigeueWahlmänuer auszustellen und ohneZu muug derPerieitelluna keine Abmachungen mll anderen Part einzugehen, wurde nach bet Wahl von 1898 gefaßt und ist die bevorstehende Eriatzwahl nicht anzuweudeu. Die Svj demokratie kaun zudem bei diesem System keine Heeresschau halten. Zwar sind ihr die meisten Bürgerlichen Parteien g fremd, aber in vielen Fragen, namentlich rein politischer Ra steht ihr die demokratische Partei ziemlich nahe. Der demottati Kandidat Des« hat sicherlich den besten Willen, im Landtag g im Sinne von Sänger zu wttken, d« dort Tüchtiges geleistet har. Wir wollen ihn unterstützen, obgleich Biele», ttaS Demokraten und Freisinnige im letzten Jahr im Stadtparlameut thaten, keineswegs «uferen Beifall hat. Wir müffen unter allen llme stände« v-rhmderu, daß ein Man« wie Herr Dom Rath, der stch nur im volksfeindlichen Sin« bethätigt hat, in den Landtag ein« zieht, ein Mann, der dem Antrag Ring, einer Berth.-Uttung der Lebenshaltung zugestimmt hat. Der Redner beantrazi» die Annahme einer Resolution, die zur thatkräftige« ? Unterstützung der demokratischen Kandidatur amfordert.
I« der Debatte handelte es stch namentlich um die Ausmerzung einer Stelle in der Resolution, die einen Tadel gegen die Demo» kratie innerhalb der Stadtverordnetenversammlung ousspricht. Bornemann meinte, matt befinde sich in einer Zwangslage; hoffentlich werde man in anderthalb Jahren bei den Hauptwahlen anders auftreten und ein entschiedeneres Wort sprechen. Hab ich war 98 gegen ein Kompromiß, jetzt aber sei man verpflichtet, die Demokratie zu unierstützen. Dr. Q » ar ck führte au», daß man die Wahl von 1903 mit Unrecht iu die Debatte hereinziehe. Auch dürfe man nicht Landtag!« und kommunale Ang-leaenheiien mit einander verquicken; er al» leidender Theil sei wohl zunächst be» rechtigt, hier ei« Wort z« sprechen. Die LaudtagSwahl hänge . mit komplizirten Dingen zusammen, als mit der Stage b« M kommunalen Bethätigung der Demokratie. ES sei lediglich zu entscheiden, ob man eine B«stärkung der Reaktion httbeifühW» wolle oder nicht. Er beantrage, die tadelnden BemerkuugW-i« der Resolution zu streichen. Jedenfalls mässe man ant aHaentiäten . politischen Gründen, im Hinblick ans die (Sefammtlage Me ltau* 1 didaiur Defet fördern. Alfons Wolf schloß sich den An- schaumigen deS Borredners an. Bei den Hauptfragen, die vor den Landtag käme«, biete der demokratische Kandidat weit beffere Garantien, als ter nationallib-rale: beim Bnk-hrSwelen mit {einen mannigfachen Arbetterangelegenheiten, beim Schulwesen, wo mit der Demokratie weitergehende Uebereinstimmung herrsche, beim Bereinswesen, wo Von den Demokaten Nichts, von den Nationolliberalen Alle» zn fürchten sei. Ludwig Katz (Demokrat) meinte, man möge schon aus wahltaktischen Gründen der änderten Resolution zustimmen, und bemerkte rm Hinblick aus manche Aeußerungen, Preßfehden seien noch lange kcrne Partei, fehden. Der Referent Schmidt gab, nachdem noch etmae Redner gesprochen hatten, bereitwillig der Änregnng von Dr. Quarck Folge — bet alsdann einen von ihm formuiirtm neuen Antrag zurückzog — und mau nahm einstimmig solgende Resolution an:
I« Anbetracht, daß es sich bei b« bevorstehende» Landtags« Wahl uur um eine Ersatzwahl handelt, in Anbetracht dessen, daß der zn ersetzende verstorbene Abgeordnete Säug« seinen ge« gid-n-u Versprechungen all Berttet« der bürgttlichen Demo- kralle nach besten Kräften nachgekomm-n Ist, und in der Erwartung, daß d« von ver demokratische« Partei vorg^chiazen- Kandidat Herr Defet die betreffenden Verpflichtung«^ in gleichet Weise bethätigen toitb, beschließt die heutige sozialdemokratische Versammlung, de« demokratische« Kandidaten für die Land. tagSersatzwahl mit allen Kräften zu unter, stützen. Die Versammlung ersucht dah« alle Parteigenossen, stch an der Wahl zn bethetttgen und ihr Wahlrecht in diesem Sinne am 21 Januar anszuüben. Ebenso erwartet die Der. sammlung, daß alle von uns im Jahre 1898 gewählten und verbleibenden Wahlmävmr und die etwa neuerdings von unserer Sette in Vorschlag gebrachte« «nd gewühlte« Wahl. rnäu«er in gleichem Sinne handeln bei der Wahl del Abgr«
30. Januar.
Beschleunigung der g Arbetten gedrungen togfc,
so erscheint mir das ein von untergeordneter Bedeutung. Niemand weiß, wie sich der Arbeitsmarkt im Frühjahr gestalten wird, und den Rahmen der ihre gewährten Kre- dite kann die Verwaltung nicht überschreitan. Unmöglich kann auch die Stadt die Verpflichtung übernehmen, sog.
„Sehen Sie, Herr Doctor, ich sitze da in meinem Hause am offenen Fenster, spreche dann und wann mit vorübergehenden Bekannten und gebe Anderen, die hier nicht Bescheid wissen, Bescheid auf ihre Erkundigungen. Stellt sich da ein ansehnlicher junger Handwerker, nicht weit von mir in Logis, nachdem er ein wenig aus- und abgegangen, auch ans Fenster und fangt ein Gespräch mit mir an. Ich antworte zunächst höflich, aber nicht mehr als gerade nöthig; indeß er weiß ganz honett und verständig zu plaudern- er bittet um Feuer für feine Pfeife und wünschte mir, erst nach längerer Zeit weitergehend und artig grüßend, einen guten Abend. Nach ein paar Tagen machte er wieder Station an meinem Lugaus, bewundert meine Blumentöpfe, spricht sinnig und sachkundig über Blumenpflege von weiblicher Hand und macht allerlei treffende Bemerkungen über Menschen uyd Dinge biet am Orte. Endlich kommt er regelmäßig jeden Tag, bei schlechter Witterung auch ins Zimmer, hat für Alles, was er da sieht, eine schmeichelhafte Redensart, intetefftrt sich für mein Schicksal rote für meine Lebensweise, bedauert mein vereinsamtes Alter und will durchaus nicht glauben, daß ich schon über die 70 hinaus bin. Er holt stch auch Rath bei mir; die Freundschaft wird unmerklich intim und der Umgang eine angenehme Gewohnheit. So kommt die Rede auch aufs Heirathen. Er möchte wohl eine Frau haben, aber feine Mittel reichen nicht so weit; ein junges unerfahrenes Ding könne in acht Tagen mehr allemachen, als er in 14 Tagen sauer verdiene, und Eine mit Geld fei zu stolz, ihn zu nehmen oder herrschfüchtig, putzsüchtig und dergleichen. Äm eine erfahrene Frau möchte ihn wohl anziehen, selbst wenn sie viel älter fei als er. Das gleiche sich aus, wenn sie etwas einzubrocken habe. Ich sagte nichts dazu, aber ohne viel dabei zu denken, weihte ich ihn in meine Vermögensver- hältnisse ein, gab mich allerlei Träumereien hin und unterhielt mich mehr als je mit meinem Spiegel über die Frage, ob nicht trotz aller Runzeln sich kleine zwanzig Jahre weg» lügen ließen. Kurz und gut, oas älteste Weib kann auch einmal eine junge Frau werde», sobald sich ein verblendeter
halberwachsenen her. Drehte sich ieß ich mich verleiten, mir Den , bet Spektakel noch einmal so _J der Küster kie Menge abwehrte und ine Kirchthür zuschlug. Die Leute wichen nicht vom Platze, die Polizei ließ sich nicht sehen und auf dem Heimwege gabs ein Gratuliern en gros mit einer Begleitung, als ob die Hölle losgelassen wäre. Mein Mann zwang sich kaltblütig zu bleiben, aß und trank mit großem Appetit und machte schlechte Wh« dazu. Da der Lärm aber vor dem Hause kein Ende nehmen wollte und die rohen Menschen sich anschickten, r------
Frankfurter Angelegenheiten.
Frankfurt, 14. Januar.
Stadtverordnettn-Lersammluug.
(3. Sitzung)
Den Borsitz führt Dr. Rößler.
Die Vorlagen über W a h l von Mttgltebern der Anstalt .„Sofienheim" und des Elektrizitäts- und B a h n a rn t s werden dem Wahlvorschlagsausschuß überwiesen. Der Magistrat theitt mit daß Stadttath B eck ou3 Altersrücksichten von seinem Amt als unbesoldeter Stadtrath zurückgetreten ist; die Vorlage über eine Neuwahl geht an den Magisttatswahlausschutz. Etn Zusatzkredtt im Etat der Stadtkanzlei für 1901 wird ohne Debatte genehmigt. Die Haushaltspläne für 1903 des St. Katharinen- und Weißfrauen st rstS, beä Waisenhauses unb des allgemeinen Almosenkastens werden dem Finanzausschuß überwreseu, während die Fluchtlinienpläne für die Buchram- sttatze in Oberrad und für einen Theil der Friedberger Landstraße sowie eine Vorlage über Zurückgabe einer zu Sttaßenzwecken nicht mehr erforderlichen Parzelle an den Tiefbauausschutz gehen.
Die Stadt Frankfurt und die ArbettSlosigkelt.
Die Versammlung beschließt ferner di« Ueberweisung bet Vorlage über die Ba u b e d ü r f n i s s e der Aemter für 1902 an den Hochbauausschuh. Stadtv. Dr. O u n r ck erhält hierbei das Wort zu einem „konnexen Gegenstand", nämlich zu einer Interpellation über die gegenwärttge Arbeitslosigkeit. Obwohl nicht auf der Tagesordnung verzeichnet, scheint die Kunde von dieser Anfrage schon recht weit verbreitet gewesen zu sein, denn die Gallerte ist bis zum letzten Plätzchen gefüllt
Stadw. Dr. O u a r ck ersucht den Magisttat unter Hinweis auf die Demonstrationen der letzten Tage, die genehmigten städtischen Bauten nach Möglichkett zu beschleunigen. Der Stadt könne der Vorwurf nicht erspart bleiben, daß sie nur langsam bei der Vergebung der längst bewilligten Arbeiten vorgehe und nichts gethan habe, um der jetzt herrschenden Arbeitslosigkeit vorzubeugen. Die Arbetten des Trambahnamts beschränkten sich auf die Gleisauswechslung und Verlängerung tn der Glauburgsttahe, bei den Steinklopfern würden Arbetter wegen Mangels an Werkzeugen und Material entlasten. Wie stellt sich ferner die Stadt zu dem „nicht mehr schönen" Vorgehen der Polizei gegen friedliche, harmlose Pastanten? Bedauerlicher Weise thue die Stadt garnichts zu Gunsten der hiesigen Geschäftsleute und Arbetter. So habe sie z. B. bei den Pflasterern einen Aufseher ans Sprendlingen, am Bornheimer Trambahndepot arbeiteten Leute aus Westfalen, während die einheimischen zuschauten, und diese Beispiele liehen sich noch leicht , vermehren. Die Stadt weigere sich leider fortgesetzt, bei der Vergebung ihrer Aufträge bestimmte Forderungen bezüglich der Bevorzugung der einheimischen Interessenten und der Löhne zu stellen. Gewiffe Unternehmer hätten sich s. Zt. bei der Uebernahme von städtischen Weihbinderarbeiten sofort an die städtische Arbeitsvermittlungsstelle gewandt, um dort Arbeiter zu 36 Pfennig Stundenlohn zu bekommen, während die Organisirten 40 Pfg. verlangten. Beim Hochbauamt trete die Verzögerung in der Ausführung der beschlossenen Arbeiten besonders empfindlich in die Erscheinung. Beim Schauspielhaus habe sich die Herstellung der drei Miethhäuser verschleppt, die Sttaße fei gleichfalls noch nicht in Angriff genommen u. f. w. Frankfurt stehe in der Steuerung per Arbettslösigkeit weit hinter Offenbach. Mainz, Mannheim und anderen Städten zurück. Die beiden heutigen Versammlungen seien beretts von etwa 1000 Arbeitslosen besucht gewesen, und doch stellte diese Ziffer nur einen geringen Bmch-
Memoiren-Literatur zu vermehttn, Die auch bet uns jetzt reichlich ins Kraut geht Jeder große Mann er- zählt uns ab ovo, rote er groß geworden, und bte Unzahl der Kärrner, die zu thun Haden, wo die Könige bauen, des- gleichen die Protzen rechnen sich selbst zu den großen Man- nern, deren Avise sie zu tragen mehr oder mmder bnechttgt sind. So hat auch jedes Land und ;ede Landschaft ihren „Dorderqrundslürnmel", der sich vorn tim Bilde aufdrmglich als Staffage räkelt. Indeß das Ich ist nicht immer zu um- geben, so gern es im Souffleurkasten bliebe unb einem Bühnen- oder Romanhelden feine Monologe , zuraunte. Ohnehin ist es dann weniger beengt und kann wie ein Minister seinen Kommissär jederzeit unterstützen oder des» avpuiren. Ab« auch bte Froschpersveftwe Darf ihren Stand» B»t behaupten, wenn sie sich dieses Standpunktes bewußt t. Auch dem kleinen Manne ist die Sprache gegeben, und ihm gerade am wenigsten, um seine Gedanken zu verhüllen. Dies Alles vorausgeschickt, bittet mein Ich um Vergebung und leistet Abbitte für alle Male, p>o es persönlich aufzufteten nichtM vermeiden wußte.
gewähre«.
Nach einer weitern Ettviderung des Stadttaths Behnke kommt StadW. Dr. Ouarck auf seine allen Anschuldigungen zurück, die er in vollem Umfang aufrecht erhalten müsse. Hier handle es sich um sofortige Arbeiten, nicht um künftige, langsam auszuführende Strahendurchbrüche. Redner gibt einige Zahlen auf Grund einer in den Arbeitslosenversammlungen am Dienstag aufgenommenen Ziffern zur Veranschaulichung der Lage des Arbeitsmarttes. Es waren in diesen beiden Versammlungen 745 völlig Arbeitslose anwesend, darunter 200 verheirathete mit 350 Kindern. Davon waren 185 Fabrikarbeiter und 164 Metallarbeiter, die Hauptgruppe stellten indessen die ungelernten Arbeiter. Genauere Zahlen feien leider nicht möglich, da der Magisttat für eine Zählung der Arbeitslosen nicht zu gewinnen sei. Pflicht der Stadt sei es, für diese „Hauptsteuerzahler", die große Masse der Bevölkerung ausreichend zu sorgen. Statt dessen lasse sie im Winter noch Lohnkürzungen eintreten. Die westfälischen Arbeiter in Bornheim würden übrigens nicht aus Billigkeitsgründen bevorzugt, sondern weil sie der betreffende Unternehmer für „gefügiger" Halle. Gegen das Auftreten der Polizei habe nur ein Mitglied der Versammlung außer ihm ein Wort der Mißbilligung, wenn auch nur ein schwaches, gefunden. Er stellt daher denAntrag, der Magistrat wolle beim Polizewräsidium energisch gegen das Vorgehen der Polizei friedlichen Arbettern unb Passanten gegenüber vorstellig werden.
Oberbürgermeister Dr. A d i ck e s hat hingegen für das Vorgehen der Polizei nur Worte des Lobes übrig. Sie habe ihr Möglichstes gethan, die Sache im Keim zu ersticken und bte größte Matzhaüung und Umsicht gezeigt. Ein Antrag, tote ihn der Vorredner verlange, würde daher keinen Erfolg «us , haben. Bezüglich der Beschäftigung auswärtiger Arbeiter
des vorigen Jahres bezogen, obwohl die Verlegung erst nach I und der Bindung an gewisse Lohnsätze könne eine Beantwort-
Liebhaber für die alte Schafteke findet. Ich bleibe der klügere Theil und gebe nach, wenn's beliebt"
Sie machte tiefseufzend eine Pause, trocknete sich bte Stirn, wehrte indeß jeoe Zwischenbemerkung hastig ab und berichtete tn lyrischem Tone mit entsprechender Gestikulation und ohne sich die geringste Lächerlichkeit zu ersparen die Entwicklung der Siebe bis zur Werbung und endlichem Schlußakkord. Eine Stromschnette von Selbstbeschimpfungen ohne ängstliche Wahl in der Thierklasse schilderte die großes Aufsehen erregende Verlobung mit alledem, was bte Leute bazu gesagt haben, bis zum Tage bei seltsamsten Hochzeit.
„Der Mann war so verliebt," erläuterte sie, „daß wir die Sache nicht lange auffchoben. Eine Verschreibung schien ihm überflüssig, ein Testament wies er mit einem „Oho!" ab, dagegen mußte ein Banki« alle meine Papiere nachsehen uno wenn nöthig gegen bessere austauschen. So behielt ich nichts auß« meinem Häuschen und ein bischen Gartenland. Höhere Zinsen und sparsame Wirtschaft fei sein Prinzip, deshalb eine ganz kleine Feier und keine Kutsche zur Kirche. Als ich mein bestes Festbewand anzog, kein neues Kleid, flüsterte mir meine sonntäglich aufgedonnerte Dienstmagd zu: „Es ist Alles in Ordnung, Frau Schlimm, die Kammer habe ich hübsch zurechtgemacht und die Betten aneinandergestellt." Ueber diese Hardietze war ich so empört, baß ich ber Person mit Hinausjagen brohte unb ihr ein Rückenkissen an bett Kopf warf. Der Kirchgang gab einen wahren Aufruhr in ber Stabt. Alte unb Junge eilten an bie Fenster, eine große Schaar von halberwachsenen Bengeln ftngenb und johlend hinter uns mein Bräutigam um, ober Iur "L “:x ‘ Unfug zu verbitten, so würbe arg, bis ber Küster Die Meng
--- Bom Tage. Die Einführung del Buchdrucker- tarifs ging in Frankfurt glatt vor stch. In bet am Sonntag im Gewerkschaftthaus abgehaltenen Buchdruck-rv-rsammlung wurde, wie wir der „Volktsttmme" entnehmen, mliaetheitt, daß von den seitherige» Tattfdtnckneie« 41 auch «ach dem »men Tarif entlohue«, und zwar find damni« alle größer-« Druckereien, während von 8 bestimmte Erklätllnge« «och nicht vorliegen. Auch den über Minimum entlohnte« Gehülfen wurde« Zulagen ge« währt. Alle Rednet «konnte« a«, daß dem Priuzipttkreilver« tret« Eugen Mahlau et« wesentliches Verdienst«» Meier befriedigenden Sachlage beizumessm sei. — Die Schloß sttaße zwischen Herlfeldet und Rödelheinutsttaße ist bis zum 23. Januar für de» öffentlichen Fuhrvetkeht gesperrt. — H-rr Siemen! Grün B-tanfialtef seinen zweiten Vortragsabend Montag den 20. Januar im Hoch'scheu Konservatorium.
Eintreffen der Genehmigung erfolgen kann. Wtrhaben Mes ÄtoaS nut zu thun ist Wenn bte 15 »totottoagen,
Motiven unb Anhängetoagen auch nach Auswärts vergeben werden mutzten, so tragen auch diese Bestellungen zur Linderung der Arbettslofigkeü bei. Was die Vorgänge Beim Bornheimer Trantbahndepot betrifft, so nahm der Unternehmer meines Wissens den Wechsel deshaw vor, weil ihm die Arbetter Lohnschwierigkeittn machten.
Auch Stadttath Kölle sieht sich,veranlaßt, die Behauptungen des Interpellanten als unrichtig zuruckzutoeisen. Da» Tiefbauamt nahm an vier bis fünf Stellen Erdarbeiten vor trotz erheblicher Mehrkosten und außerordentlicher Schtoierigketten bet dieser Jahreszeit. Wir haben wichtige Arbeiten in eigne Regie übernommen, obwohl fte uns doppell so theuer zu stehen kamen als bei der Vergebung an Unternehmer. Nicht weniger als 250 Arbeiter werden gegenwärtig von uns beschäftigt gegen sonst nur ö0 bis 60 um diese Jcchreszett. Als Steinklopfer arbetten z. Zt. 180 ~euta, und wettere 60 bis 80 können allernächst Unterkunft finden. Es ist in dieser Hinsicht so weit gegangen worden, daß fast der gesammte Schotterbedarf für das Jahr hergestellt ist und wir auf Vorrath für spätere Jahre Sterne klopfen lassen müssen. Dabei gibt es trotz des Nothstandes noch zahlreiche Arbeittr, die von dieser Arbeit nichts wissen wollen und {ich überhaupt nicht melden, wenn sie vom Armenamt cm «ns verwiesen wurden. Wo es sich aber wirklich um Arbeltstorlllge handelt, haben wir keine Veranlassung, zwischen Frankfurtern und AuStoättigen zu unterscheiden. Die Entrüstung Dr. Ouarcks gegen den Sprendlinger Pflasterercmfseher ftnde ich allerdings begreiflich, denn dieser hatte s. Zt. die Petition gegen die große Haupt- und Staatsattton des Interpellanten 111 ^adw. H^r t^e r'z: Die Ausführungen der Vorredner zeigen, daß der Magisttat die traurigen Verhältnisse auf dem Arbettsmarkt toobl kennt, bet den Mtethhausern am Schauspielhaus ist aber die Sache überaus laug verzögert worden. Darüber kann uns auch Herr Stadtrath Behnke nicht hintoegtäuschen. Es ist uns auch wenig Damit geholfen, wenn man bie Schuld an der Verschleppung der Unpunttltchkett des Architetten beimißt. Die Stadt hat Die Verpflichtung, für ihre Arbetter zu sorgen, und sie wäre ihr besser tiachgekommen, wenn sie diese bedauerliche Verzögerung einer immerhin beträchtlichen Arbeit vermiesen hätte.
Stadttath Behnke weist diesen Vorwurf mtt der Bemerkung zuruck, daß von dem 1. Juli als Erüffnungstermin der Häuser überhaupt niemals die Rede gewesen sei. Im Uebrigen seien die Bauten grade hier ungewöhnlich schnell gefördert worden.
Stadtv. Rupp: Es ist allerdings nöthig, daß totr uns über die Vergebung dieser sog. Nothstandsarbeiten ausführlich unterhatten, doch will ich heute den Magistrat nicht unvorbereitet darüber befragen. Die Herstellung der fraglichen Häuser ist zweffellos zu spät erfolgt; Private hätten ine Läden sicherlich beretts für den 1. April vermrethet, schon des sonstigen Zinsverlustes wegen. Lassen Sie mich nur noch eine höchst traurige Begleiterscheinung der letzten Demonstrationen hervorheben. Das Geschäftsleben leidet tn den von den Ausschreitungen berühtten Sttatzen recht empfindlich unter den bedauerlichen Vorgängen, um nicht Tumulten zu sagen. Die Polizei scheint leider auch Manches durch rhr zu f&tetbigeS, schroffes Vorgehen zur Verschärfung der Ausschreitungen beigetragen zu haben und kann von einer Schuld an diesen Zusammenstößen nicht ganz freige- sprochen werden. Herrn Dr. Ouarck möchte ich aber daran erinnern, daß er noch vor Kurzem durch seine rücksichtslose Bekämpfung ein Durchbruchsprojett mit zu Fall gebracht hat, das etwa Mk. 6 Millionen bewegt und Hunderien von Arbeitern Beschäftigung gegeben hätte. (Bravo!)
Stadtv. G r ü d e r kommt nochmals auf die Miethhäuser beim neuen Theater zurück, die zu spät angefangen worden seien, und deshalb nicht, wie vorgesehen, ein Vierteljahr vor der Eröffnung der Bühne in Benutzung kommen könnten. Die Stadt pflege leider mit Vorliebe ihre Arbeiten im Juli zu vergeben, wo die Handwerker infolge der Ferien ohnehin alle Hände voll zu thun hätten, und erzeuge dadurch eine künstliche Erhöhung der Nachftage nach Arbettern, bereit Rückschlag noch alljährlich im August zu verspüren gewesen fei.
Stadttath H i n bemerkt zu der Beschäftigung von westfälischen Arbettern am Bornheimer Trambahndepot, daß die Lieferantin der Eisenkonstruktion, eine Dortmunder Firma, wie üblich aus Zweckmäßigkeitsgründen auch den Anstrich liefere. Es lasse sich gar nicht mit den Grundsätzen einer geordneten Verwaltung vereinbaren, den einheimischen Unternehmern in solchen Fällen eine förmliche Monopolstellung zu
feit ein, wahrscheinlich aus eigenem Antriebe, um Ruh« zu schaffen uno aufrecht zu erhalten. Ab« — ja, aber bet junge Ehemann kam nicht roieber; kurz unb gut ober leibet nicht gut, er war mit zwei Frauemimmern, sage zwei Frauenzimmern auf einmal, übers Meer gegangen, kein Mensch roeift wohin unb wartet wahrscheinlich trgenbroo auf Die Nachricht von meinem Tobe, um roiederzukommen unb ben Rest meines Vermögens auch noch an sich zu bringen. Ab« ich hab mir vorgenommen, hundert Jahre alt zu werben!"
bei der außerordentlichen Unnche
lerte nur toatig g» verftSen. ro
durch Stadtv. Grüd e r erstatteten
Stadtv. Dr. Ouarck widerspricht der
betten der Stadt hin. „
Stadttath Kölle macht noch darauf aufmerksam, daß man sich unbedingt eint Reserve für die Zett des Frosts be* reithalten müsse, weil dann die Zahl der Arbeitsuchenden be- ttächtlich anzuschwellen Pflege. Wenn auch im Winter gewisse Tageslöhne um wenige zehn Pfennig gekürzt wurden, so erleide ine Stadt durch die gleichzeitige Verringerung der Arbeitszeit um zwei Stunden einen ungleich größeren Ausfall. Auf den Steinklopferplätzen sei übrigens für 300 Mann Werkzeug beschafft und vorhanden gewesen.
Stadtv. Armbrüste! will nichts von einer Lohn- klausel wissen, die den Unternehmer in seiner Bewegungsfreiheit behindere und nur eine Konzession an den Kollegen unb Genossen Bernstein t Große Hetterkettl) darstelle, der durch solche allmähliche Konzessionen das Bürg^hum auf die Ziele der Sozialdemokratie vorbereiten wolle. (Auhattende Hetterkettl) Wir wollen gern für unsere Arbeittr sorgen, aber Vorschriften lassen wir uns nicht machen. Stiww. Dr. Caspar: ist kein Freund von sozialpolittschen DebMen und hält das Gerede von der Arbeitslosigkeit bei dem milden Winter für stark aufgebauscht. (Widerspruch.) Stadw. Hehler nimmt das Hochbauamt gegen die Beschuldigung der Verschleppung beim Schauspielhausbau in Schutz unter Hinweis auf die baupolizeilichen Vorschriften. .
Stadw. Rupp: Herr Armbrüsttr irrt, wenn er glaubt, foir wollten mtt der Lohnklausel einen Zwang auf die Unternehmer ausüben. Wir wollen lediglich Ordnung schaffen und die Schmutz ko nkurrenz beseitigen, wie das Damaschke vor- ttefflich ausfiihrt. Die Polizei hat nicht völlig ihre Pflicht gethan; mindestens hätte man von ihr eine Warnung durch Plakate :c. erwarten dürfen. Die Saisvnarbeittr haben sich leider in der Zett der Hochkonjunktur daran gewöhnt, auch im Winter beschäftigt zu werden. Biele sind dabei vom Land in die Stadt gezogen, die sonst ihr kleines ländluhes Besltz- thum bestallten. Das drängt zu einer beschleunigten Losung der Frage der Besiedlung der Vororte und der Vororwahnen.
Inzwischen ist ein A n t r a g des Stadtv. Brauns e l s eingelaufen, der dem Magistrat das volle Verttauen für seine seitherigen Maßnahmen in der Arbeitslosenfrag« aus- fpricht und ihn auffordert, auf dem beschrtttenen Weg sott- zufahren. . .
Stadtv. Dr. Ouarck eröffnet indessen zuvor wieder einen seiner Angriffe auf das Ärmenamt. Stadttath Flesch habe kürzlich einen Arbeitsuchenden von allerdings nicht tadelsfreier Vergangenheit kurzerhand mit den Motten ab- gespeist: „Geht doch zur Verpflegungsstatwn, da ttiegt ihr Fressen und Saufen umsonst." ,
Stadttath Dr. Flesch: Da wären totr also glücklich wieder bei der üblichen Kampfesweise Dr. Ouarck's angelangt: Ein Mann von nicht ganz tadelsfreier Vergangenheit verleumdet das Armenamt, folglich ist es wahr! Ich kann mich des einzelnen Falles nicht mehr entsinnen, wo Hunderte von Leuten in diesen Tagen zu mir kamen. Und was für Leute! Trotzdem wird keiner abgewiesen; ich spreche mit jedem Einzelnen, um jeden Fall zu indwidualisiren, Rücksichten auf frühere Beschäftigung, Bedürftigkett, Familienverhältnisse zu nehmen. Man versucht dabei die unverschämtesten Schwindeleien; neulich sagte mir ein notorischer Säufer drohend: „Jetzt gehe ich zum Ouarck!" (Hött, hott!) Von 50 Leuten, die ich auf die städttschen Arbeiten verwies, meldeten sich 17 zum Steinklopfen. Angesichts dessen wundere ich mich, daß nicht noch mehr Klagen über das Armenamt verlauten. „ „ .
Nunmehr geht Stadw. Braunfels zur Begründung seines Antrags über: Ich glaube, es hat sich Jeder von unS aus den zahlreichen Reden fein Urtheil gebildet. Beide Setten sind reichlich zu Wott gekommen. Auch die Kollegen, die dem Magisttat nicht in allen Puntten rückhattlos beipflichten, stimmen darin überein, daß er unsere Intentionen in den großen Zügen nach unsern Wünschen ausge- fühtt hat. Mir kommt es vor Allem auf den Eindruck an, den unsere Debatten »ach außen erwecken, ich bitte Sie Harum, meinen Anttag anzunehmen.
Der AntragDr. Ouarck wird hierauf gegen 8 oder 4 Stimmen abgelehnt, dagegen der Antrag Braunfels fast einstimmig angenommen.
Nach kurzer Debatte wird auf den Anttag des Stadw. W e d e l, den die Stadw. Dr. G e i g e r und Dr. Fester unterstützen, die Generaldebatte über den Haushattsplan für 1902—03 im Interesse einer ununterbrochenen Diskussion aus Donnerstag als erster Puntt der Tagesordnung vettagt.
Eine Reihe von Ausschußberichten findet glatte Erledigung. Die Versammlung genehmigt auf Anttag des Stadtv. Wedel die Beschaffung von Dienstbekleid- ungen für Beamte und Arbeiter. Stadw. Dr. Ouarck möchte diese noch auf wettere Kategorien von Arbettern ausgedehnt sehen; Stadttath Kölle bemertt hierzu, daß die Kleidungen der Sttaßenbahnbeamten überhaupt nicht in dieser Vorlage einbegriffen seien. Alsdann berichtet Stadw. B e l z für den Tiefbauausschutz über die Vorlagen betreffs Sttaßenfreilegung vor dem Grundstück Friedberger Landstraße 66, Baugesuch für das Grundstück Rödel- Heimer Landstraße 24, Straßenbau in der Louisenstraße, der Nordendstrahe und der Wiesen st raße, Ankauf von Grundstücken in der Bornheimer und Preungesheimer Gemarkung, in Gewann 8, 13, 15 und 18 der Bornheimer Gemarkung, Gewann 15 der Frankfurter Gemarkung und Kttchplatz 2 und 3 in Bocken- heim sowie Geländetausch in Gewann 2 der Sachsenhäuser Gemarkung. Alle diese Vorlagen werden ohne Debatte an« genommen.
Mr den Umbau des Römers werden Mk. 51,000 als weiterer Zusatzkredit verlangt. Stadw. Hehler
| . oben Menschen sich anschickten, einen zweiten „4 Topfen-elfen unb bergt zu arrangiren, ba schien zuletzt auch meinem Mann bte Geduld auszugehen. Er stand zornig auf, bat einen Freund, seine Rolle als Wirch zu übernehmen und erklärte, zum Polizeifenator achen zu motten, um Schutz zu verlangen. Die ganze kleme Gesellschaft stimmte ru Md sehr bald fcaf auch die DW
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