Sonntag, 10. Juni 1934
Literaturblatt der Frankfurter Zeitung
67. Jahrgang Nummer 23 Seite 4
Lfg. I (A—Bergmann). 80 S. Lpzg., Erich Carlsobn"
Erzähler
Deutsche
■ Utcbner, Herbert: Die Mechanisierung der LandreL
1923—j 93J
J. F.
mit,
wie er die
Aull.
verm.
Hrsg.
Ein paar Federzeichnungen
Gestalten haben.
mehr
Roman-
B r a n d i s. Cordt v.: Der Luehhof.
Humorist-satig
angähnt, ist
trotz mancher
regionalen Reouisiten — nicht genau lokalisierhar.
dennoch bekannt, da ihre Urbilder Dasein irgendwo ihren Ort haben. Heckenbruch, das uns mit seinem mit einem vor Staunen offen ge-
verschlossen und auch in nnserm Das heißt aber: Marktplatz „wie bliebenen Mund“
wegt mit (und teils den und zeichneten
vielmehr überall aufgehört haben Erwachsene Kindern häßlich
(Vertrieb
Amtes Saarbrücken
G e s e11sev
G. ECKE Die Buchhandlung
dort zu finden, wo dje M"nschen ..Kinder zu sein*, also nichts als sind. Dort allein ist die Welt den und ewigdrohend verstellt, und es
thehr hätte der Verlag dem sonst hübsch ausge- statteten Bändchen noch beigeben dürfen: denn Kreis hat mit der Feder in ieder Weise fabuliert.
Wolfgang Petze.t
nerts Novelle „Der Wald'1 (Reclam-Verlag) wach, wo die naturale Gewalt ungehemmt herrscht und der Wald sich saugend ums Dorf schließt. Ihnen
der Verarbeitung seines großen unent- beachtlicher 'Forschungstreue notierten aüöh in gegenständlich genau mitteilen- mit beherrschter Kunstfertigkeit aufge-
Zwar ist Engelbert Kämpfer den Japanologen bekannt: bis heute blieb seine aus dem Nachlaß in England veröffentlichte „Geschichte und Be-
Aus der Produktion des Societäts-Verlags,
In neuer, erweiterter Auflage ist erschienen .Hitler, eine deutsche Bewegung“ von Erich Czeck Jochberg. Der Verfasser gibt dann eine Darstellung der entscheidenden Momente auf dem Wege Adolf Hitlers und des Natiö nalsozialismu=. Mit der neuen Auflage ist bereits das 61.-65. Tausend erreicht (Oldenburg, Gerhard ütalling. 216 heilen. Gebunden Jlji. 2.85.)
M. 24 Abb. (Deutschtum u. Ausland. Heft 5ö/56k XVI, 320 8. Münster i. W., Aschendorff.
verpflichtet, daß Sogar die Herausgabe der vier von der Reise so gut wie vollendet mitgebrachten Manuskripte verhindert wurde. Nur eine seiner Arbeiten: „A m o e n i t a t e s exoticae“ wurde 1'12 in der Meyerschen Buchhandlung zu Lemgo verlegt.
Dieses Buch ruft in seiner unnachgiebigen Zeichnung der sich heranwälzenden Wanderdüne, die Dorf und Einwohner auslöscht, Erinnerungen an Artur K u h-
Angriff auf Volk u. Lebensraum. 45 8. Mchn. Lehmann.
W a s e r, Maria: Lebendiges Schweizertum.
Für Engelbert Kämpfer.
Engelbert Kämpfer, 1651 im lippeschen Lemgo geboren, auf deutschen, ost- und nordeuropäischen Universitäten vielseitig gebildet, erreichte es. einer schwedischen Gesandtschaft, die sich 1683 in Handelsangelegenheiten nach Moskau und Persien aufmachte, als Sekretär attackiert zu werden. Er kehrte aber nicht mit der Gesandtschaft nach Europa zurück, sondern verbrachte, als Angestellter der Holländisch-Ostindisehen Kompanie, meist i n ärztlichen -Positionen,: noch eine Reihe von Jahren
Ankaui u Verkair seltener alter und neuer Bücher Antiquariatskat. grat.
BERLIN W 35
Lüteewstr.82
JfEUE BÜCHER.
Eingegangen vom 17. Mai bis 6. Juni 1934.
Allgemeines. Nachschlagewerke.
Der Grolle Herder. Nachschlagebuch für Wissen und Leben. 4. völlig neubearb. AufI. v. Herders Konversationslexikon. Bd. 8: Maschona bis Osma. Reich illustr. 1694 Sp. Frbg. i. B., Herder & Go.
Minerva-Handbücher. Erg. zu „Minerva", Jahrbuch der gelehrten Welt. Bd. 3: Schweiz. Bearb. V. Felix Burckhardt. 240 S. Bln., W. de Gruyter & Co.
35 S.
schäft in Uebersee u. ihre Auswirkungen auf 3 deutsche Volkswirtschaft. (Volkswirtschaft. Hef(., 92 S. Bln.. C. Heymann.
Weber. Adolf: Leitfaden der allgemeinen Volkswh. Schaftslehre. VII, 155 S. Mchn.. Duncker & Humbl, W e d d i g e n, Walter: Grundriß der WirtschaftsthenJ unt. bjs. Berücks. der Volkswirtschaft. M. 6 abb. IV. 202 8. Jena. G. Fischer.
Ziegler, Julius: Wirtschaftskrise und Bankenrefotü (Sonderreihe der Betriebswiss. Blätter. Heft 5.) 241 Bln., C. Heymann.
Betriebs wirtschaf tlic he Aphorisrn,. 3. Sammlung. Hrsg. V. G. Oswald. 24 S. Bas« G. Krebs.
Internationale Arbeitskonferenz, J Tagung. Bericht 3: Ruhezeiten u. Schichtwechsel , automatischen Tafelglashütten. 64 S.; Bericht 5 Teilweise Abänderung des Uebereinkoromens ro die Nachtarbeit der Frauen. 27 S. Genf, Intern^ Arbeitsamt.
rik: Hitlers Deutschland von außen’. 47 S. Mrhn.. Gg. D. W. Callwey.
Unsere Saar. Hrsg. V. Hch. Schneider. 63 S. Bin.-Tempelhof, E. Runge.
Schriften zur völkischen Bildung, nahmen, Hs.: Die nationale Idee von Herder bis Hitler. 63 8.: Eickstedt, Egon Frh. v.: Die rassischen Grundlagen des deutschen Volkstums. 63 S. Köln, H. Schaffstein.
Elfriede Brüning.
„Ich finde Sie sehr nett — und außerdem ist Sommer“. Mit derlei Worten erklären sich die Weekend-Helden des kleinen Unterhaltungebuches von Elfriede Brüning ihre Sympathie. (Elfriede Brüning „Und außerdem ist Sommer“. L. Staaekmann Verlag in Leipzig 1934. Mit einem bunten Schutzum.-chlag von Werner Beucke, Berlin. 229 Seiten. Preis geb. (R.K. 4.50.) Noch etwas literarischer, und die Helden würden behaupten, daß sie ..Menschen am Sonn'ag“ sind. Die in gefälligen Dialogen leicht erzählte Geschichte, die ein paar junge Berliner Angestellte während ihrer kurzen, fanatisch ausgenutzten Urlaubsstunden in einen hintergründigen Herzensroman verwickelt, ist in ihren Absichten nicht neu. Die anstrengende und äußerst unromantische Paddeiei auf den Berliner Seen wird dazu herzenommen. um eine bestimmte Berliner Jugend in eine vernünftige Schablone zu bringen. Mir kennen diese Versuche aus den Ange atellten-Bomanen. Das Buch von Elfriede Brüning lockert eine abgegriffene Manier hier versprechend auf. Diese kargen, tapferen Mädchen, Büroangestellte. Mannequins, zwei kleine Globetrotter, die in Rossitten hängen bleiben, und im Gegensatz zn all der nüchternen Jugend ein romantisch- eizoistischer Herr Doktor in den Fünfzigern; sie alle haben jene übertriebene Ehrlichkeit und an- gesnannte Nüchternheit, mit der vor Jahren durch Bücher solcher Art Neuland erobert wurde, das jetzt des pfleglichen Landwirts harrt. Da die Autorin aber ihre Menschen kennt, wird auch diese anstrengende Paddelfahrt, eines Feriensommers schließlich doch:noch eine Bückrei-e in die Romantik verliebter Herzen, die sich belügen, verstellen, erdichtete Briefe schreiben — ganz wie ehedem.
Das Buch ist einfach geschrieben, hat seine kleine Welt sehr gut' gesehen und wird nur ganz gelegentlich im Stil forciert. Seine Randbemerkungen sind etwas für nachdenkliche Leute.
Th. F.
Geschichte des arischen Stammes. 2. verm. M. 1 Kt. 436 8. Bln.. Arier-Verlag.
Dcts.: Atlantis, die Urheinjat der Arier. 2. AM. M. 1 Kt. 125 8. Ebenda.
Banques Commerciales
Geschichte. Politik. Tagesfragfen.
Bartz, Karl: Die Deutschen vor Paris (Die Marneschlacht). 1.—5. Taus. M. 9 Kt. 158 S. Bln., Brunnen-Verlag.
Planung verriet, sich nämlich der „toten Atmosphäre dieses Kleinleben»“ zu versichern, ermangelte der Kraft der Versenkung, die auch dem neuen Buch fehlt. Gleichwohl ist es dem erwähnten Liebesroman, der im Grunde ohne Atem und Raum
rungen. M. etwa 3000 Abb. in Doppeltondruek U. zahlr. Tfln. Lfg., 1. 48 8. Potsdam, Akad. Verlagsgesellschaft Athenaion.
25 Jahre Stadt Saarbrücken. Hrsg. v. H. Krueckemeyer. M. vielen Abb. 35t S. Saar-
------- Skizzen und Planen fixierten) Materials widmen zu können, ward Kämpfer als Leib- und Hofmedikus des Grafen von Lippe beruflich so sehr
Neue feste Abonnenten der „Frankfurter Zeitungerhalten den „Börsen- und Wirtschaftskalender 1934" und das Wirtschaftshcft 10 „Arbeitsbeschaffung" kostenlos („Börsen- und Wirtschafts. Kalender“ für Nichtabonnenten Preis Jttt. 1.50 luzügt. 30 Pfg. Porto: Wirtschaftsheft ..Arhelts- beschaffung" Preb JtJL L— zuzdgl. Porto).
Schöne Literatur.
Alt en d o r f, Hans: Flammen am Rhein. 190 S. Darmstadt, Ernst Hofmann & Co.
Hugendubel. Paul: Die Voraussetzungen für eine deutsch-französische Aussprache. 45 S. Mchn., H. Hugendubel.
Kabiscji, Ernst: Die Marneschlacht 1914. M. 8 Bild, u. 3 Kartenskizz. 204 S. Bln., Vorhut-Verlag O. Schlegel.
Knicker b o c k e r. H. R.: Kommt Krieg in Europa?
Deutsch v. Frz. Fein. 1.—6. Taus. 178 S. Bln., Rowohlt.
K ob h, Erich: Aufbau im Osten. 217 S. Breslau, W. G- Korn.
Kürenberg. Joachim v.: Rußlands Weg nach Tannenberg. M. 8 Bild. u. 4 Kt. 259 S. Bln.. Universitas.
L e e r s. Johann v.: Rassische Geschichtsbetrachtung.
Was muß der Lehrer davon wissen? 50 S. Langensalza, Jul. Beltz.
Der».- Der Kardinal u. die Germanen. 2. Auf!. 60 S. Hamburg. Hanseat, Verlagsanstalt.
Lynchet, Alexander v.: Hessen im preußischen Militärdienst 1620—1789. 51 S. Darmstadt, L. C. Wittich.
Machiavelli, Nicolo: Geschichte von Florenz.
Vollst. Aüsg. Deutsch V. Alfr. v. R e u m ö n t. M. 80 Kupfertiefdrücken. 488 S. Wien, Phaidon-Verlag. Moeller van den Bruck: Das ewige Reich. Die
Deutschen. Hrsg. v. Hs. Schwarz. Bd. 2: Die geistigen Kräfte. 626 S. Breslau. W. Q. Korn.
N i c o 1 s o n. -Harold: Paul Verlaine. Re-issue. 271 p. London, Constable & Co. Ltd.
P o p o f 1. Dimitri Nu Oermanismus und Zivilisation.
Deutsch v. Hs. Hartmann. 150 S. Bin.-Tempelhof. Ed. Runge.
Keith. W.: Von Monastir durchs Amselfeld. Rückzug 1918. M. 8 Ktskizz. 79 S. Großdeuben (b. Gaschwitz), Fr. M. Meiner’« National-Buchhdlg.
R o o s e v e 11, Franklin D".: Unser Weg. A. d. Engi. v. Dagobert v. M i k u s c h. 1.—3. Auf!. 233 S. Bln., S. Fischer. 1
S c h a e d e r.‘ Hilldegard: Die dritte Koalition und die Heilige Allianz. N, neuen Quellen. (Osteurop. Forschungen. N. F. Bd.-16.) VI, 100 S. Königsberg, Ost- Europa-Verlag.
Schaum. Friede.: Nationalsozialistische Außenpolitik. 85 S. Magdebg.. Trommler-Verlag.
S c h u c h h a r d t. Carl: Vorgeschichte von Deutschland. 2. verm. Aufl. M.' 317 Abb. XI, 397 S. Mchn., R. Oldenbourg.
Sorge. Wolfgang: Krieg entbrennt am Pazifik. M. 60 Kupfertiefdruckbild. 228 S. Bln.. Scherl.
T r a m p 1 e r. Kurt: Der Unfriede von Versailles, ein
Ilansgeorg Buchboltz.
Das neue Buch von Hansgeorg Buchholtz, dessen Titel , D er Markt zu Heckenbruch“ (Paul Li»t Verlag, Leipzig, 329 S., geb. b? 5.50) den
Untertitel „Geschichte einer Jugend“ als einschränkenden Kommentar hinter sich herzieht, ist durchaus geeignet, seinem Autor die ihm gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen. Sein Thema bereits: die Wirrnis und hilflose Verstrickung seelisch gefährdeter Jugend in einer ihr fremden Umgebung —, zwingt uns zu sich heran. Indem es jedoch von einem größeren Thema: „dem fressenden aufsaiigenden Milieu“ einer Kleinstadt, überschattet ist, läßt es uns zugleich nach dem Grund fragen, der aus dem skizzierten Gesicht einer Kleinstadt eine Grimasse bisweilen, ja eine Fratze macht. Diesen Grund,, der wohl eine Summe von Gründen ist, hat uns Buchholtz nirgend verraten, da es ihm an Entschlossenheit fehlt. So unbezweifelbar wirklichkeitsnah seine Skizze eines Kleinstadtmilieus ist, das dem Eigensinn der Kinderexistenz fremd nicht nur, sondern feindlich bleibt- sie vermag nicht, die Menschen der Kleinstadt ganz in ihr Dasein zu holen. Deshalb sind uns treibende Gestalten des Buches zuinnerst verschlossen, wie etwa der tückisch-gewaltsame Glattka, ein Lehrer, dessen Tyrannei den Kindern die graue Angst ins Gesicht jagt, oder Frau Matscholleck, die Mutter eines erblich belasteten Knaben, dessen Untaten die Szenenfolge des Buches wie tödliche Nachtlüfte durchziehen, sie sind uns
vor n ns erscheint. er Ist überbaupt kein Mensch SAndcrn der Koloß an dem der Versuch d«r Einigung les deuIschen Volkes scheitert. Der Verfasser weig den Leser mit packender Darstellung und kraftvoller Sprache zu fesseln,
auf den Meeren und an den festen Asiens. bis er 1694 wieder nach Europa zurückkehrte. Aber anstatt sich
jedes Wort aus dem Munde des Volkes kommt, und tpfeilgrad“ ins Schwarze der Sachlage trifft, wie da mit wenigen Strichen ejn Münchener Dienstmann im Frühling, eine grausliche Zimmervermieterin, ein feansfressender Familienvater, ein ganzer Trambahnwagen abkonterfeit ist. Manchmal rundet sich die Skizze zur kleinen Geschichte; manchmal bleibt .es bei einer Folge von Köpfen z. B. aller möglichen Arten und Abarten von Josefs: des Pepperl, Pooi. Jossy. Jose und Sepp., Manchmal handelt es eich auch nur um ein treffliches Münchner Wort, so dem Hochdeutschen ausgedeutet wird. Und was für ein Dramatiker ist dieser Idylliker gewesen!! Pa gibt es Gespräche von Balkon zu Balkon im Frühling, in dqr Trambahn nach dem Festabend, zwischen Mann und Frau beim Mantelkauf — Dialoge. mit lautem und mit stummem Partner von einer Plastik, die selbst in der an solchen Dingen Teichen bavrischen Literatur nicht viel ihresgleichen Kat. Wenn er ein 'Volksstück geschrieben hätte! Aber er saß. ja nur bescheiden an seinem Tisch .in der Ecke und modellierte. So sollen auch wir in einer abseitigen Stunde eine stille, reine, ein wenig wehmütige Freude an der Sammlung seiner
365 p. Geneve. Societö des Nations.
Deutschland: C. Heymann. Berlin.)
Bericht des Statistischen
Saargebietes. Heft 11, 1933. 397 S.
Statist. Amt.
Wirtschaftswissenschaft!.
Selbsterlebnisse der Pioniere des Rhin-Luches. M. 9 Zeichen. 231 S. Bln.. Traditions-Verl. Kolk & Co.
Gabele. Anton: Pfingsten. Roman deutscher Jugend. 176 8. Köln. Staufen-Verlag.
Haensel. Carl: Der Kampf ums Matterhorn. Tat- snehenroman. Ungekürzte Neuausg. M. 16 Bil<U , 189 8. Sttgt., J. Engelhorns Nf.
Kolben h e y e r. E. G.: Gregor und Heinrich. Schauspiel. 81 S. M<hn.. Alb. Langen'Gg. Müller.
Lawrence. D. H.: Der Marienkäfer. Novellen.
Uebertr. v. Karl L e r b s. 282 8. Lnzg.. Insel-Verlag.
Specht. Fritz: Plattdeutsch. M. Zeichen. (Was nicht im Wörterbuch steht. Bd. 4.) 269 8. Mchn., R. Piper ü. Co.
Webe r. Leopold: Die Götter der Edda. 2. neubearfcj Aufl. 184 S. Mchn.. R. Oldenbourg.
W i h m e r - P e d i t. Fanny: Emerenzia. Roman. 330 S. Salzburg. A. Pustet.
Wurm. Ernst: Solange die Erde steht. Roman. 241 S. Sttgt., Dtscbe. Verlagsanstalt.
An die unsterbliche Geliebte. Liebesbriefs berühmter Musiker. Hrsg. v. Erich H. Müller. M. 9 Tflni 140 8. Dresden. W. Jeß.
Deutsche Heldendichtung. Ein Jahr-', tausend deutscher Geschichte in Liedern. Ausgew. u. eingel. v. Mirko Jelusich. M. 16. Abb. 302 S-,' Lpzg., Verl. Das neue Deutschland.
Handbuch der Kulturgeschichte. 17.,«. v. Heinz Kinde r.m a n n. Unt. Mitw. v. W. Bauer, H. de B o o r, H. Brugmans u. y. a. In 85 Liefe-
des Zarismus völlig erschütterte und Lenin und die Seinen siegreich nach Rußland zurückkehrten, um einem Volk von 150 Millionen das marxistische System aufzuzwingen. Nach Hunderttausenden zählen die, welche, den Sowjets entronnen, harren und beten, daß der Umschwung in Rußland komme. Ob er kommt, wer weiß es, und ob er je so kommt, daß die Emigranten wieder Heimatrechte erhalten, ist doppelt unsicher. Mittlerweile vollziehen sich merkwürdige Anpassungen. Schon bevölkern die Kinder russischer Emigranten die französischen Schulen, und einer der bedeutendsten französischen Gelehrten versicherte mir, im Durchschnitt seien die russischen Kinder den französischen so zweifellos überlegen, daß in der kommenden Generation führender Franzosen das russische Element eine hochbedeutende Rolle zu spielen berufen sei. So zeitigen Revolutionen und Emigrationen, diese zwei von einander unzertrennlichen Erscheinungen, oft überraschende Wirkungen. Emigration ist beim dauernden Verlust der Wurzeln im Heimatboden zum geistigen Absterben bestimmt; doch kann Befruchtung des Gastlandes schon in der zweiten Generation sichtliche Wirkung tun.
Julius Kreis.
Zu Anfang 1933 ist Julius Kreis gestorben. Er war ein Mann, wie man so sagt, in den besten Jahren, groß und schwer und mit einem zarten Herzen; überall gerne, wo viel Münchner Volk versammelt war. beim Salvator, auf der Wiese, im Fasching; dabei und doch immer ein wenig abseitssitzend. aus der hintersten Ecke still beobachtend, vom Schwarme angezogen, aber nicht weniger ihn anziehend in seiner monumentalen Ruhe. Mit seinen großen Händen griff er wie ein Riese hinein in den feuchten Urschlamm des Leben» und dann formte er andächtig und zärtlich und mit schalkhaftem Lächeln allerlei Geschöpfe daraus zum eigenen und der anderen Vergnügen. Das fiel so nebenbei ab, .wie Brotkügelchen von einem mit einfach kräftiger Nahrung wohlbesetzten Tische, würde ins Feuilleton des. lokalen Teiles verstreut: alles prätentiöse Wesen war ihm ein Greuel und die stete Zielscheibe Seines. Spottes; so machte man auch, solange er lebte, kein große» Wesen von seiner Kunst — er Baß ia da. in der Ecke und das war viel wichtiger. — Jetzt aber, da sein zartes Herz unerwartet früh versagte, hat E.G. Kolbenheyer ans seinen nachzela-senen Papieren dies „Ringelspiel ■des Alltags“ (Verlag Albert Langen u. Georg Müller. München: 147 Seiten. Geb. JlJL 3.—.) aus- gewählt und siehe da: es ist ein Bändchen voll
L e h m e n t, Hartwig: Der Verwendungszwang. 3 ebener Volkswirtschaft!. Studien. N. F. Hell 92 S. Jena, G. Fischer.
Mansfeld. Hs. Ulrich: Ueber die Verwendbae3 von Buchlührungsergebnissen ala Unterlage fürSl nahmen der Agrarpolitik. 58 8. Quakenbrück, S deisdruckerei C. Trute.
Müller, Karl Otto: Welthandelsbriäuche (1489—.,«3 (Deutsche Handelsakten des Mittelalters u. der zeit. Bd. 5.) XVI, 380 8. Sttgt., Lösche. Verlad anstalt.
Mussolini. Benito: Doktrin des Fascismus. 3« Zürich. Rascher & Cie. AG.
D e r su -Korporativer Staat. 26 8. Ebenda.
Plüss, Max: Der Ertolg der Volkswirtschaft,
. Schriften an die Nation. Bd. 23: Politische Jugend. Aussprache unter Studenten. M. Vorw. v. Werner B e u m e 1 b u r g. 63 S.; Bd. 26: Schreyer, Lothar: Frau Uta in Naumburg. 62 S.; Bd. 5'0: Gm e- 1 i n. Otto: Frühling in Deutschland. 62 S. Oldenbg., G. Stelling.
S 1 a w i 6 k y. Der größte Korruptiorrs-Skanidal Europas. A. d. Franz«. V. Rud. Brock. 192 S. Bln.. Eden-Verlag.
Staatswissenschaff. Soziologie.
Back. Josef: Ständische Gesellschaftsbildung auf Sozialist.-macht.polit. Grundlage. 41 8. Frbg. i. B., Fr. Wagner.
B e c k e r t, Walther: Relorm der Reichsverkehrspolitik! 19 S. Dortmund. Fr. W. Ruhtus.
Be r g. Karl: Wegweiser für die Prüfung der Gründung, Finanzierung u. Sanierung. (Wegweiser für Wirtschaftsprüfer. Bd. 7.) XII. 83 S. Bln., Hande & Spener.
Böhler. E.: Korporative Wirtschaft. 175 8. Erlenbach-Zürich, Rotapfel-Verlag.
D o r i n g: Kreditwirtschaft und Bankeiireform. 69 S. Mchn.. Heerschild-Verlag.
Drobig, Günter: Das Kaulkraftproblem. 108 8. Bln.- Stcglitz; Selbstverlag.
Egger, J. G.: Kapitalanlage und Vermögensverwal- tung. 131 8. Erlenbach-Zürich. E. Rentsch.
Faber. Gustav: Schippe, Hacke, Holt Erlebnisse. Gestalten. Bilder a. d. treiwill. Arbeitsdienst. M. 35 Zeichngnl 318 S- Bln.. Verl. f. Kulturpolitik.
Feder, Gottfried: Wirtschaftsführung im Dritten Reich .Vortr. 35 S. Oldenbg., G. Stalling.
F e 1 d h e i m . Heinz: Lebensversicherung und Geldmarkt. 90 S. Mchn., B. Heller.
Fritzsche, Rolf- Aufbau der Wirtschaft im dritten Reich 162 8. Bln.-Charl.. Verl. Volksbuch G. m. b. H.
G r o 1 h e. Fr.: Umbau der deutschen Volkswirtschaft. 6/ 8. Bln.-Charl., Buchholz u. Weißwange.
H a t hey e r. Ernst: Gewinnprobleme. Beitr. zur allgem. Betriebswirtschaftslehre. (Betriebswirtschaft. Heft 12). 148 S. Bln.. C. Heymann.
Heinrich. Walter: Die soziale Frage. Ihre Entstehung in der individualistischen u. ihre Lösung in der ständischen Ordnung. VIII. 204 S. Jena. G. Fischer.
Hempel. Gustav: Die deutsche Montanindustrie Ihre Entwicklungsgeschichte- 315 8. Bin. Volks- verbd. der Bücherfreunde.
Hock. Emil: Die Entwicklung der Kreditgenossenschaften unt. dem Einfluß des deutschen Genossen- schattsverbds. (Verölt, d. Inst. f. Genossenschatts- d. Joh.-Wolfgang-Goetbe-Univ. Frktt. a. M.
Heft 6.) XIV, 258 8. Bln., Spaeth u. Linde.
J v-c o.^.'„.Ernst Gerhard: Deutsche Kolonialkunde 1884 bis 1934. M.3 Abb-, Tab. u. 1. Kt. (Staat. Recht. Wirtschaft. Bd. 12.) 97 S. Dresden, L. Ehlermann, on e k e r s 1 0 r f f, Kurt: Die privaten Handelsbe- schrankungen als Problem des Wettbewerbsrechts. 31 8. Bln., C. Heymann.
Kersting Albert, u. Durst. Brust: Das Recht des Versicherungsagenten. Hrsg. v. Walter Rohr, beck XII. 97 8. Bln., Ebenda.
K r ü g e r, Karl: Erdölkrise ? Kurze Uebersicht über <“e »es- Oeltcehnik u. Oelwirtschatt. M. 3 Textabb. 60 8. Sttgt., E. Schweizerbart.
mag nicht, die verstellte Welt aus ihrem Irrtum zu holen. Richard Gabel.
Siegfried v, Vegesaek.
Der Balte "Siegfried V. Vegesack ist zwar ein sehr fruchtbarer und gewandter Erzähler, dem es weder an Stoffen noch an Talent für ihren praktischen Zuschnitt fehlt, aber seine Arbeiten gelangten bis letzt trotz Ansätzen zu dichterischer Vertie- fung nicht über das Niveau guter, gefälliger Uriter- naltungsromane hinaus. Vegesacks elastischer Stil lauft nie Gefahr, unter der Last einer Eingebung aus den lugen zu geraten; er verliert — bei aller Mu du 1 ationsfa h i gke 11 nie seine weltmännische
Haltung, Natürlich muß eine solche Sicherheit auch dem Leser sich mitteilen, so daß er ohne tiefere Erschütterung selbst tragische Schickeaisbilder Le- traehten lernt. Da aber der Autor auf eine Fesse- lung seines Lesers nicht ganz verzichten kann, so bleibt ihm nichts übrig,, als die schweren Bande der Kunst durch leichtere zu- ersetzen, die jeder nach beendeter Lektüre mit wenig Mühe zerreißen
Der Sacietäts-1 erlag hat die großangelegten Beichte, die Sieb ur g über Polen, v. De rr all über Irland und Paquet über Berlin in der „Frankfurter Leitung vor einigen. Monaten haben erscheinen lassen, als kleine Broschüren (62 S., 45 S., 43 S. Preis je 1 BM.) herhasgebracht. Was Sieburg mit gewohnter Präzision, auch im Detail, über den öst- lirben Sachbarn sagt, bildet eine sehr dankenswerte Einführung in das Ostproblem, als dessen Kern sich zunächst jedenfalls. Polen darstellt. Streiflichter fällen auf das Werden des Staates und Volkes, die besondere f orm der Diktatur, die Dynamik der Außenpolitik Sehr eindringlich wirkt die Skizzierung der beiden führenden Männer: Pilsudski, fast schon ein Symbol, zugleich aber geistiges Kraftzentrum des Landes, und Uberst Beck, der sehr geschickte Außenminister
„Und Berlin?“ Diese Stadt bleibt doch die große Aufgabe von heute und morgen. Paquet ist einer der leidenschaftlichsten Verfechter ihrer Lebens- notuevdigkeit als der werdenden Weltstadt des Ostens. Er sieht ihren gesunden Siedlungsrand und die kranke City mit den Augen des Architekten: er macht ' erschlage zur Umformung und Neugestaltung.
De wall gibt einen klaren Aufriß der irischen Politik und Geschichte. Nach 700jähriger Bedrückung durch die Engländer ringt heute. „D i e I n s e l d er H e ü i g e n“ um die Wiederbelebung ihrer Segele. Ihr Versuch, die bodenständige Kultur und Sprache wieder ins Bewußtsein der Iren zurückzurufen, ist eines der Phänomene eines neuen, verjüngten Europas. ß.
brücken, Saarbrücker Druckerei u. Verb AG.
Der private Luit verkehr. M. 21 Textabb. (Forschungsergebnisse des verkehrswiss. Instituts lür Luftfahrt.. Heft 7.) 73 8. Bln., Verkehrswiss. Lehr- mittelgesellschatt b. d. dtschn. Reichsbahn.
Das neue Reich. Berning, Wilh.: Katholische Kirche u. deutsches Volkstum. 41 s.; B ö ö k, Fred-
Abschnitten der „Amoenitates exoticae’1 unter dem Titel „Seltsames Asien“ vor; derselbe Verlag. der vor nun 222 Jahren die gesamten ..Amoenitates“ in erster Auflage veröffentlichte, gibt nun auch diese Auswahlpublikation heraus (172 Seiten, geb. JW. 4.85).
Bei der Lektüre erfüllt sich der lateinische Titel, der etwa „Unterhaltsames aus dem Ausland“ zu geben verspricht.- Ergötzliches und Seriöses, streng didaktisch und auch mit der von Erlebnislust beflügelten Phantasie Berichtetes ist zu lesen; alle wissenschaftlichen Kategorien, vor allem die der Naturkunde und der Medizin werden beansprucht. Kämpfer beschreibt anschaulich und als ein gelehrter Mann; mit der Skepsis neuzeitlicher europäischer Lebenserfahrung und andererseit mit einer Dosis durchau» moderner respektvoller Distanzierung zu den Inhalten der exotischen Kulturen versehen, vermag seine Darstellung ihrem Autor, ebenso wie sie zu amüsieren vermag, aufrichtigen Respekt eintubringen: ein Reiseachriftstoller nach dein Herzen ernsthafter und interessanter Journa-
blei- viele
man es der Jugend, zum Lesen —'gewiß, wenn d*1 dnUT e*ner Unmaß^eblichen Funktion,
Bio - Bibliographisches Verzeichnis von Universitäts- URd Hoehschul- „ __
drucken (Dissertationen) vom Ausgang des. 16; bis 53 & Basel; Hch. Majer."
Ende des 19. Jahrhunderts. Hrsg.t-v. Herrn. Mundt Preis er» Erich: Gestalt und Gestaltung der w- T 1 D-------- ° T—- " " • - schäft- VII, 128 8. Tbgn., I. C. B- MoVir.
Richter, Bruno: Das Wesen des Wechselku-, Zur Theorie des intervalutarischen Kur^s. IX, A
Zürich, Rascher & Cq.
Z s c h a e t s c h , Karl Gg.: Die Arier. Herkunft ünd
zu Münster i. W. Heft 28: G a y 1. Frhr. v.: Dp? polit. u. wirtschaft!. Kampf um Ostpreußen seit?
Ende des 19. Jhdts. Vortr. 30 S.; Heft 30: K s i g k. Graf Schwerin v.: Wirtschaft u. öffentl. Finanz i zen. 22 8. Lpzg-, Quelle & Meyer.
Handbuch der Deutschen Aktien-Ge. Seilschaften. Hand- u. Nachschlagebuch ftjj Banken, Industrielle u. Behörden. 39. vollst, uid-tt, 1 arb. u. erweit. Aufl. Bd. 1. 1934. 8. 1—1360, BM Verl. f. Rechts- u. Wirtschaftsliteratur A. G. 1
B. Seibert G. m. b. H. Saarbrücken. Stahlhochbau, Stahlbrückenbau. Denkschrift zum 50jährigen gp. stehen 1. Mai 1934. 1884—1934. M. vielen Abb. 72$. Saarbrücken. B. Seibert.
Veröffentlichungen des Reichsstan. des der deutschen Industrie. Nr. 61: Wegj zur Behebung des Facharbeitermangels. M. 4 Tfll 29 8. Bln.. Selbstverl. des Reichsstandes.
©österreichischer Versicherung,-Al, man ach 1934. Jg. 5. 320 8. Wien, Verl. Die Versicherung.
Philosophie. Psychologie.
Bassenge. Friedr.: Ethik der Strafe. Sonderdr. . 8. Brünn. Rud. M. Rohrer.
Bahn. Siegfried: Das Ethos der Gegenwart. (Die] Philosophie. Ihre Geschichte und ihre Syst-emtftiH Hrsg. v. Theod. Steinbüchel. Abt. 12.) 77$. Bonn, Peter Harnstein.
Heimsoeth, Heinz: Die sechs großen Themen der abendländischen Metaphysik und der Ausgang de, Mittelalters. 2. durchges. Aufl. VII, 209 S. Bln., Junker u. Dünnhaupt.
Jung. C. G.: Wirklichkeit der Seele. Anwendungen und Fortschritte der neueren Psychologie. M. Beitr,; v. Hugo Rosenthal. Emma Jung, W. Kranefeldt. (Psychologische Abhdlgn. Bd. 4.) VIII. 409 S. Zürich, Rascher & Cie.
Pulver, Max: Trieb und Verbrechen In der Handschrift. Ausdrucksbilder asozialer Persönlichkeiten. 2. Aufl. M. 36 Abb. 238 S. Zürich. Orell Füßli.
V e n z m e r, Gerhard: Dein Kopf — dein Charakter. M. 25 Abb> 79 8. Sttgt.. Franckh.
Wach. Joachim: Das Problem des Todes in der Phi!o-] sophie unserer Zeit. (Philosophie u. Gesch. Heft 49.) 48 S. Tbgn. I. C. B. Mohr.
Eranos-Jahrbuch 1933. Yoga und Meditation im Osten und im Westen. Hnsg. v. Olga Frühe- Kapteyn. 348 8. Zürich. Rhein-Verlag. ?
Hegel heute. Auswahl aus Hegels politischer Gedankenwelt. 86 S. Lpzg F. Meiner.
Die Philosophie. Ihre Geschichte u. ihre Systematik. Abt. 10: R ü f n e r. Vinzenz: Die Natur u. d--r Mensch in ihr. 82 Abt. 14: L ü t z e 1 e r. Heb. Einführung in die Philosophie der Kunst. VI. 95 S. Bonn, Peter Haustein.
Naturwissenschaften. Mathematik.
Das Programm fqr 1934 der ^Gesellschaft der Bücherfreunde zu Hamburg e. V.“ sieht folgende Veröffentlichungen vor: Imprimatur. i£in Jahr.bqch für. Büehsrfreund*1. Jahrgang V.: Zeitschrift für Bücherfreunde; Eine besan- dere Buchgabe, deren Titel und T'mfang noch •bekanntgegeben wird. — Im Herbst und Winter 1934/35 wird d<* Ges^llschrft ejne Anzahl von Ausstellungen und Vorträgen veranstalten'. Nähere Auskunft* erteilt die Gesehäftsetelle Husberg 1, Mönckebergstraße 21»
Verantwortlicher Schriftleiter: Rudolf 1 Geck Anzelg-nlelter: Dr. Erich- Stötzner. beide In Frankfurt a. M. j Druck u. Verlag: Frankfurter Socie^ | tats-Druckerel GmbH, Frankfurt». M. 1
beiden, und nicht .nur ihnen unter den jüngeren .Schriftstellern, erweist sieh das Dasein erst dann gänzlich spürbar, wenn, es wider seinen natürlichen Ursprung,sieh zu halten versucht. Es würde für sie vielleicht deutbar, wenn sie sein verborgenes Rasen so ganz in die gegebene Tagwelt hineintrieben, daß diese .selbst. in sich . aufschreckte. Der Schreck der Kinder allein, den Buchholtz uns schildert, ver-
an Handlungsschwund eingeht, weif überlegen und zumal da unmittelbar wirksam, wo es von den Nöten der Schulkinder spricht. Die Szenen gar, in denen die Schulklasse unter dem Wutschrei des inquisitorischen Glattka schweigsam geduckt sitzt „wie das Korn, das sich im Hagelschlag lagert“, zeigen in ihrem Stakkato-Stil Buchholtz als einen die Situationen erkennenden Darsteller. Er wüchse darüber hinaus zum Gestalter, wenn er diese leidend-ver- irrte triebgequälte Kinderwelt mit hineinnähme, in ein völlig veranschaulichtes Dasein der Erwachsenen, von dem er nur Umrisse gibt.
Mchn., Duncker U. Humblot.
Sandig, Curt: Bedarfsforschung. (Die Bft'cher: q. nisation. Bd. 18.) XL 180 8. Sttgt., C. E.
8 c h wenger, Rudolf; Die deutschen BstriebskS kenkassen. (Schriften des Ver. für Sazialpy^ 186/HI.) X, 140 8. Mchn., Duncker u. Humtu
S p i e t b o f f. Arthur: Boden und Wohnun.r inj Marktwirtschaft, insbes. im Rheinland. M. 8* Tex,-? (Bonner staatswiss. Untersuchungen. Heft 20.) 172 S. Jena, G. Fischer.
S-trigl. Rich. V.: Kapital und Produktion. (Beitr. J Konjunkturforschung. Bd. .7.) X, 247 8. Wien, 9 Springer.
Thoms. Walter: Betriebs-Verwaltung. Die Verwalt^ als Leistung des Betriebes. X, 147 S. Sttgt., c. ] [ Poekchcl.
Schreibung Japans“, die in Deutschland erst im Jahre 1779 vorgelegt und seitdem bei uns nicht wieder gedruckt würde, ein Kompendium verläßlicher und in entscheidenden Objekten später bestätigter Aufzeichifängeh aus Japan, geltend. Aber außerhalb des Kreises dieser Spezialisten weiß man so gut -wie nichts von Kämpfer. Um eine Rehabilitierung des Mannes vorzunehmen. dem „als erstem Deutschen der Ehrentitel eines Forschungsreisenden“ gebühre, legt Karl Meier, sein Landsmann und Mitbürger, eine Reihe von aus dem lateinischen Original ins gegenwärtige Deutsch übertragenen und zur leichten Lektüre bearbeiteten
zeugt für des Autors Aufrichtigkeit, wie er sie als Bilderreihe quer durch die Zustände der sozialen Schichten des Städtchens ahspult Er hätte sie vollends bewältigt wenn ihm mit dem Mut. dies Dasein des Argwohns, der Habsucht, der Lüge bis ins Detail :ne-’nko">oo,';!'rrn - "I-ti-6 die GnerhiGl'.-h keif eignete, ohne die solche) Versuch notwen-lis Fragment bleibt
Sein letztes Buch „Liebe eines Kindes“, das übrigens trotz seiner Schwächen in Aufbau und Sprachgebung einem aufmerksamen Leser eine eigene
dringend erwünschten Erneuerung des gesam- n eltaspektes beitragen kann.
Blunck, Hans Friedr.: Deutsche Kulturpolitik. 4-1 S. Mchn., Alb. Langen/Gg. Müller.
Burckhardt, Jakob: Kultur und Macht/ Hrsg. u. m. Einl. ver8. v. Michael Freund. 106 S. Potsdam, Alfr. Protte.
Fülöp-Miller. Rene: Führer, Schwärmer, und Rebellen. Die großen Wunschträume der Menschheit M. 130 Abb. 1.—10. Taus. XII, 458 8. Mchn., F.* Bruckmann AG.
Hoetzsch, Otto: Osteuropa und deutscher Osten. Kleine Schriften zu ihrer Geschichte. XIV, 431 8- Königsberg, Ost-Europa-Verlag.
Hu dal,, Alois: Die . deutsche iKtilturarbeit in Italien.
Reich regiert, Orden und Titel verleiht, Streitigkeiten schlichtet, Pläne schmiedet, wie er, dereinst auf den Thron der Monomachen berufen, das heilige Rußland zu neuem Glanze führen wird.
Der Blickpunkt des Autors ist der eines vornehmen Grandseigneurs, der mit den fast unentwirrbaren Schwierigkeiten der Lage sich abtindet so gut es geht und jedenfalls ernstlich bestrebt ist, alles zu verstehen und fast alles zu vergeben. Eine tragische Figur, welcher der Le-er Teilnahme und Sympathie nicht wird versagen können.
Rußland ist vielleicht das tragischste Land der Welt. Das gewalt-ame Experiment Peters des Großen, der ein im tiefen Mittelalter lebendes Volk mit Knute und Richtblock in die Modernität hineinpeitschen wollte, hat in der Kontinuität der russischen Entwicklung einen tiefen Bruch geschaffen, einen Bruch, der nie geheilt ist. Durch alles russische Denken und Empfinden geht dieser zerstörende Zwiespalt. Das ganze 19. Jahrhundert hindurch . haben die fortschrittlichen Köpfe Rußlands, die Westler und Revolutionäre, Europa mit ihrem Emigrantenelend bedeckt bis zu dem Augenblicke, wo der Krieg die schlecht untermauerten Fundamente
Soeben erschien die ungewöhnlich interessante und fesselnd geschriebene Lebensgeschichte
Aetizia
DIE MUTTER NAPOEEONS
2SO Seiten mit 20 Bildseiten / Ganzleinen RM 5.40
u-ofb1,1 v’2,lne tib”r,?n.nd: Persönlichkeit von einfachem, volksnahem Zuschnitt.,die als einzige versteht ces<h rhfeP /°D ?eJiamp,t hat- Sle überlebt fast alle ihre Kinder. Ihr Leben umfaßt die be=cheidene Vorgeschichte, den Aufstieg, die Tragödien und den Verfall dieser aus dem Mittelalter direkt in da«
Europa einbrechenden Familie Die Biographie der Letizia über die in deutscher SnraVhe h h
moderne Darstellung existiert, macht zum erstenmal all dasTuGich «Xd. m
Bilder d>trfr ?.ro.0en..Sti,a und aD dem durch $ei°a Mutter bestimmten Napoleon fesselt Si^enthäH 20 Bdder. die den lebend,gen Gestalten Letizias, des Vaters, der Kinder, der Frauen und Korsika das wich”
tige Zeitprofil geben.
ErhälUtdi in allen Buchhandlungen / Societäts-Verlag. Frankfurt am Main
listik. In den vorgelegten Proben aus den „Amoe- njtates *. teilt Kämpfer u. a. mit, wie er die Naphthaquellen besucht, deren OeF damals auf ebenso umständlich gemächliche Weise wie nach uralten kaufmännischen Usancen verhandelt wurde, welches Milieu den -Kr'oßärtigen höfischen Bezirk des. .Perserschach Solyman’ erfüllte, wie das glückselige Fest der Dattelpalmen-Ernte vor sich geht, welche Qualen der Hitze einen sommerlichen Aufenthalt in Bendar Airbag zu einer höllischen Tortur machten und wie er selbst auf recht moderne und auch den Einheimischen vertraute Art regelrecht in die Sommerfrische-reist. Da ist von Keif, den mannigfachen' Rahschmitteln des Orients, genau die Rede, von den Torturen der Gottesurteile, von mitunter recht, gefährlichen Abenteuern, von Pflanzen und geologischen Fakten; natürlich mangelt es nicht an Sittenschilderung, die sich vor allem den üppig lebenden Perserschach zum Ziel des Vorwurfs nimmt.; es findet sich auch die zur Komplettierung unseres heutigen historischen Bewußtseins außerordentlich wichtige Darstellung, in welcher oft frappierenden Weise sich die Perspektiven offenbarten, unter denen Europa und die Europäer, während sie'sich im Zentrum der irdischen Kulturen zu befinden und Herren aller Menschheit zu sein dünkt en, von anderen Kultur- »phären aus betrachtet wurden: „Pack aus dem büden nennt man die' (vom Süden her ans japanische Inselreich' horansegelnden) Europäer und von der Audienz in Tokio berichtet Kämpfer: „M ir mußten es uns gefallen lassen, vor dem Kaiser, der mit seinen Frauen unsichtbar hinter Vorhängen saß. regelrechte Affenpossen vorzuführen, die mir nicht einmal alle mehr erinnerlich sind. Bald nämlich mußten wir aufstehen und hm und her spazieren, bald uns einander komplimentieren, tanzen, springen, einen Betrunkenen vorstellen, japanisch stammeln, malen, holländisch und deutsch lesen, singen, die Mäntel ab und wieder anlegen usw. Ich für mein Teil stimmte dabei eine deutsche Liebesarie an, die ich vor Zeiten auf meine mir in allen Ehren treu gewesene Horimene gedichtet hatte.“
Nicht, einzusehen, warum solche Berichte; in denen sich das.,tatsächliche Gesicht der menschlichen. Welt widerspiegelt, bei uns hinter der hochaufgeschichteten wohlfeilen Masse von aus mehr oder minder dürrer Phantasie geschöpften Bucherzeugnissen, „Romane“ genannt, verborgen ben sollen. Hier z. Bi ist ein Buch, das „Romane“ ersetzen kann. Ein Buch, das —
Ein Buch „Haus am Kupferteich" von Margaretha H a s h a ge n erschien im Verlg. Hoffmann u. Campe zu Hamburg (488 S. Geb. M 6.50.) Die Verfasserin ver“ sucht, die Geschichte einer Familie darzusVlen- Leben und die Schicksale in einem norddeutschen Kauf- mannshaus. Es werden drei Generationen geschildert die durch Krankheit, Tod und Schuld, sowohl eigene als dle der Mitmenschen, sich bis auf die Personen^er Großmutter und Enkelin auflösen. Die Erschütterung der und die betrügerischen. Manipulationen eines Geschäftsführers tragen die Schuld an dem Untergang des-einst reichen Hauses. Das Buch beginnt mit de? i?1^»"11' deS- 9 u7kes der iungen Helene Hinrk-hseh; Im weiteren wird sie als Mutter gezeigt, die um ihre kranken Kinder sorgt, von denen drei sterben. Die Kin- dlT. zwei Sohne ünd eine Tochter, die vom Tod ver- V??mnv- b,e,ben- wachsen heran. Der älteste Sohn wird rthkl 7/’WD,K"1" Trunksucht nach Amerika ver- der zwe"e. intelligentere, wird infolge eines nerTbnkrank und erholt sich nie mehr zur des *kVanThelSld1' Verfasserin ist die. Darstellung
Q ' ^rankhe^itsbild^s DK*ht so ifelu-n^en, daß aus den Symptomen eine Glaubwürdige Diairn^e zu sollen dem0' in,'S7- kranke Sohn heiratet ein Mädchen aus dem Kleinbürgertum, das ihn betrügt Der Mann der Tochter hält sich eine Geliebte. MU einem Wort- Zerrüttung der bürgerlichen Ehe in fasl barocken Muadem und aufzeschrieben.
• fif dem Tod des Kaufmanns H'nrichsen beginnt auch re?" heeehf sP|KF,"‘ma7 DPr Sbtrügerische Geschäflsfüh- ( Ibstmord. Die altgewordene Helene Hin-
n!rt mit der Enkelin ihre letzten Tage "n T.äumen. die so wirklichkeitsfern sind, daß sie s'>b Immer noch m dem Hau, am Kunferteich glaubt, wäh- »Hrt ln einer kle,nen Stadtwohnung
sitzt. Das Buch schließt mit folgenden Sätzen: .Es ;st
1.r' ,TnrdTn1 J" tiefem Dunkel liegt der Kupf»r- TeVh SK1„V. d r.aum('rlT'h M”sen die Weiden in den Te Ch. Nichts regt sich. Nur die ruhelosen Blätter der Silberpappeln sind in ewiger Bpwpgunr."
Als Shmmungsmoment dieser Art dient in Vege- fn -k P,Taz. . "P a 3 fressende Haus“ (Buchergilde Gutenberg. Berlin, 215 S.) ein etwas Mu,1ÜL18rtuS Gruselmotiv, wie man es sonst nur in Märchen dort allerdings mit mehr Recht, anzutref- Jen Pflegt Das fressende Hau» nämlich ist eine zer Hlene Burg im Bayrischen Wald, oberhalb eines spukhaft-unwirklichen Dorfes gelegen, nach dem ge- v absamen Tod des früheren Besitzers verlassen und P,-n, ,?ur Heim»tatt eines vagabundierenden, weit- In .TvBäro?ä geworden. Unnötig zu sagen, daß alle V ersuche des Herrn von Torclus, in dem alten Gemäuer em neues Leben aufzubauen die o'1«ntanrl,?=»h„D0T -er für 55# ?u gewinnen und ein Phantastische» Liebesverhältnis mit der benachbarten Baronesse in gesichertes Eheglück hinüber- Een; *}faft des Verhängnisses, das in diesem Roman waltet vergeblich bleiben müssen. Dm Dan™ ües Hauses stirbt, wie .sie ein Kind zur Welt brin- dem 1 ' "n5 He7 J°,n TorZ>. der sich erkühnte,, dem fressenden Schicksal Trotz zu bieten, muß ebenso einsam wieder in die Welt hinauswandern vie er m den Bayrischen Wald gekommen ist. Der Le»er aber reibt sich verwundert die Augen: FrzäMe 'M Obfdlif nicht los, daß ein geschickter Erzähler .hm statt des versprochenen Menschen-
-<< eije A.f?rar'Pe gezeigt hat. ein „fressendes Haus aus dem V exierkasten der Geisterbeschwörer a ,acbChr T« «<* dafür zu schade sein. Doch zu hehdade AW°r 16t M r Geschichte eigentlich
zu »chade. M er von beiden hat sich nun geopfert? tnnv TJ7en,esteM ,hat keiner von ihnen die Hal- äna obgleich es um Leben und Tod
King, r reihen nur im „Roman“.
Erich Franzen. ^en
Margaretha Hashagen.
Trotzdem darf man sagen, daß Buchholtz mit Geschick und Erfindung das Tageskarussel des Kleinstadtlebens vor jenem Hintergrund umtreibt, den die Natur selber stellt. Sie, die mit ihren blühenden, dunkeitobenden Kräften über die Berge und Seen bis ins Städtchen hineindrängt, hat er schon im Dorf __________ ________ _______ __________ ... unter der Düne“ (Gräfe & Unzer-Verlag, Königs- kösflicheu Humors geworden. Immer wieder muß berg) mit der Gewalt, die ihr zukommt, geschildert man von Herzen und .vor Freude lachen, wie da Dieses Buch ruft in seiner unnachgieMwen
Haas, Arthur: Materieweilen und Quantenmechanik. 4. u. 5. verb u. verm Aufl. M 7 Abb. VIII, 299 8. Lpzcr.. Akadem. Vprlaffsprescllsrhaft.
P r o e h n o w. Oskar: Formenkunst der Natur. 100 Bildtafeln u. Einfüljruncr. 24 8. Text. Bln., Wasmuth*
Medizin.
Behr. Valentin: Heilun ’ von Gallen- u. Nierenstein- leiden. 62 8. Hannover. B. Wilkens.
Hippokrates: Die Werke des Hippokrates. 75 hippo- ' kratisehe Bücher in neuer deutscher Febers. Hrsg, vj Rich. Kauf er en. TL 1: Sitten- und Stap^eslehre für Aerzte. 59 8.: TL 2: Die altbewährte Heilkunst / Die Kunst. 59 8. Sttsrt.. Hippokrates-Verlasr.
H o p e. „Fritz- Furunkel (Karbunkel) und Pickel (Mitesser), ihre Ursachen u. Heilung. 46 S. Hambg., Bruno Wilkens.
König, Fritz: Ueber Grundlagen des ärztlichen Han» deins. 32 S. Sttert., F Enke. "A
Nau joks. H. und B o e m i n g h a u s, JT.; Die Technik der Sterilisierung und Kastration. M. 18 Abb. 32 8. Ebenda.
Reiter, Hans: Kommende Heilkunst. 31- 8. Ebenda.
Die psychiatrischen Aufgaben bei der Ausführung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. M.
Aph. „Die Technik der Unfruchtbarmachung“. Klifcd Vortr. Hrsg. v. Bonhoeffer. IV, 98 8. Bln., 8. Karger.
D c p0 K r ® n 2 ' a m b T p c h t erschien:
Tu/ ur Xerlotr Ju,ius Waldkirch & Cie..
Ludwigshafen n. Rh.. 428 Seiten, geh. RM 4 25 Ein bei der™/, ea T H u * * c n darf heule, namentlich denn ven,i"- b^ondei-e? Interesse beanspruchen. läßt sich naCH,>)- nnrr ZKi,r.and heu,isrr'n Geschehnissen aßf suh natürlich manche Parallele ziehen DerVerfasser der vL,"’ direk?' vic,m<'hr holt er den Gleiehkiang /nm manohmal schmerzlich, manchmal heil-
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