Nummer 300 Leite
IAUS DEM REICH
Gänsen, Virbahn
Großen Preis
Station 2| Wind i Wetter e | s ■£ a
Station
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Luftdruck in Meereshöhe. Nieder-
Wasserstand, 15. Juni 1934
schlagsmenge in mm seit gestern 19 (Ar
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Warschau., Kopenhagen Haparanda..
bedeckt wolkig wolkig
Maximum gestern 27.3 21.3 21.0
Regen Dunst bedeckt bedeckt bedeckt heiter klar wolkig
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Ruhrort.... Trier (Mosel) Diedesheim (Neckar)..
Niederschlag (letzte 24 Stund.
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Kaimer Studenten legen Farve« al».
ÄBtn, 15. Juni. Der Reichrjugendpressedienst meldet: Anläßlich bet großen KundgebungSwelle gegen Reaktion, Miesmacher und Nörgler geißelte Gebietsführer Wallwey die Auswüchse der kor-, parierten Studenten und stellte fest, daß die HI nicht eher ruhen werde, bis der letzte Vertreter dieser Sorte auSgerottet sei. Daraufhin verließ ein Teil der anwesenden farbentragenden Studenten unter Protest den Marktplatz. Auf Grund dieser Tatsache hat der Bonner Studentenschaftsfüh- rerfolgenden Befehl erlassen:
„An alle Korporationen! Es war bisher für den deutschen Studenten eine Ehre, Farben zu tragen. Nach den Vorgängen bei der gestrigen Kundgebung der HI ist diese Ansicht, die aufrichtig war, hinfällig geworden. Durch das schamlose Verhalten einiger Korporationen, die fich aus der Kundgebung in provozierender
Wetterberichte vom 15. Juni
(Von der Oeffentlichen Wetterdienststelle Frankfurt a. M.)
Wetterbeobachtungen von 8 Uhr vormittags:
neva, aber in der nächsten war schon wieder der Amerikaner übet, legen. Obwohl Baer nun nicht mehr mit der gleichen Euer,;.' und Härte angriff wie am Anfang des Kampfes, wurde ihm cu* die sechste Runde gutgeschrieben. Nachdem Baer auch die fiebenu Runde gewonnen hatte, fiel die achte und neunte Runde wieder an den Titelverteidiger, ohwohl Carnera einige sehr schwere Treffe, einstecken mußte. Einer dieser Volltreffer rief hei Carnera ein» schwere Nasenverletzung hervor, die den italienischen Riesen im weiteren Verlauf des Kampfes offensichtlich schwer behinderte. <£;, zehnte Runde brachte die Entscheidung, obwohl hier der Kamp! noch nicht beendet wurde. Baer trieb seinen Gegner in eine Rin», ecke und überschüttete ihn mit einem Hagel schwerer Treffer i0 daß Carnera zusammenbrach und nur durch den Gong, der 'de» Schultz der Runde ankündete, vor dem Ausgezähltwerden gerettet wurde. Gleich zu Beginn der elften Runde schlug Baer seinm Gegner wieder zu Boden. Carnera erhob sich vcrhältnismößi» schnell wieder und. versuchte sich zum Kampfe zu stellen. Baer schlug ihn jedoch sofort erneut nieder und als Carnera sich bei „drei* wieder erhob, war er noch stz schwer angeschlagen, daß bet Ringrichter sich zum Eingreifen gezwungen sah und Baer zuu, Sieger durch technischen knock-out erklärte.
Stockholm Bergen ... Barcelona . Madrid ... Zürich.... Genf..... Lugano ... Genua..,. Venedig... Florenz... Rom.....
Messina..
4- 700 =
62.2| N
67.3'W
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NNW 3 NW 1 0 1
still
N 3 ONO 4 1
NW 3 1
Die Daimler-B enz-Werke beteiligen sich mit ihrem neuen Mercedes-Benz-Rennwagen an fast allen großen motorsportüchen Ereignissen dieses Jahres. Die Untertürkheimer Werke haben für den „Großen Preis" von Frankreich am 1. Juli und für den „G. P." der Schweiz am 26. August in Bern zugesagt. Ms Fahrer wurden bereits Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchiisch und der Italiener Fagioli bestimmt. Als Ersatzmann ist der frühere Motorrad-Weltrekordfahrer Ernst Henne (München) aufgestellt.
Sechs Pfund pro Spiel. Die englischen Fußball-BerusSspieler erhalten bei Länderspielen auf dem Kontinent sechs Pfund pro Spiel, ganz gleich, ob sie gewinnen oder verlieren. Außerdem bekommen sie noch 10 Schilling Spesen täglich.
Uatzle» Fetter der Hachfch«l-Avtett«»g.
^Berlin, 14. Juni. Der preußische Ministerpräsident Göring hat Prok. Dr. Bahlen zum Ministerialdirektor ernannt. Damit ist Prof. Bahlen, der bisher die Leitung der Hochschulabteilung Des preußischen Kultusministeriums kommissarisch innehatte, endgültig zum Leiter dieser Abteilung ernannt worden. Ferner wurden .Prof. Otto v. Kursell und der Oberregierungsrat Zierold im gleichen Ministerium zu Ministerialräten ernannt.
Sportler Sievert, Metzner, Stechemesser, Stock, und Fent befinden.
Mercedes-Benz mit Caracciola beim von Frankreich
3 neiter
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Deutsche Hochschul-Meisterschatten 1934 in Frankfurt.
Frankreich meldete für die Einzelspiele die Herren Bouffus, Merlin, Martin-Legea» und Lesueur und die Damen Mathieu, Rosambert, Henrotin und Goldschmidt. Die Zusammenstellungen für die Doppelspiele lauten: Herrendoppel: Borotra-Biugnon, Vousfus-Gentien. Mcrlin-Bernard: Damendoppel: Mathieu-Ryan, Rosambert-Howard, Mctaxa, Henrotin-Andrus, Galleh-XidiS; Gem. Doppel: Mathieu-Lesueur, Henrotin-Martin/Legeay, Rosambeft- Bernard, Goldschmidt-Gentien.
Tennisturnier für Deutsche in Polen
Zum ersten Male seit der Gründung des polnischen Staates wird in Polen ein Tennisturnier durchgeführt, das lediglich für Spieler deutscher Nationalität offen ist. Dies Turnier wird vom Bromberger Deutschen Tennisklub in der Zeit vom 29. Juni bis 1. Juli veranstaltet.
Berkum, Riff Hamburg. .. Frankfurt... München... Stettin.....
Berlin.....
Dresden ...
Abendblatt «nd Erste- Morgenblatt her Frankfurter Zeitnng ------------ ---— ---£—
Im Rahmen des Festzyklus der Staatsoper, der neben „Rosenkavalier" noch „Elektra" in Furtwänglers höchst konzentrierter Partiturgestaltung und die „Frau ohne Schatten" unter der dramatisch intensiven Leitung von Leo Blech umfaßt, hat Strauß zuletzt auch die „Aegyp tische Helena" übernommen. Die Städtische Oper vervollständigte mit „S a l o m e" und „I o se p h sl e g e n d e" die Gesamt- schau des Straußischen Bühnenschaffens, in die sich die Ehrenrettung des „G u n f r a m" durch den Reichsfender Berlin sinnvoll e'infügte. Die Morgenfeier der Akademie der Künste und die, Sonderausstellung der Staatsoper wurden in diesen Lpalten schon gewürdigt. So bleibt nur noch dos Festkonzert unter Hermann Abendroth zu erwähnen, das mit „Don Juan" und „Heldenleben" sowie der „Burleske" für Klavier l'Lolistin: Poldi Mildner) die letzten wesentlichen Züge im Bilde des Komponisten zum Bewußtsein brachte.
Ueherlegimgerr tu Washingts«.
Washington, 15. Juni. (United Preß.) Die Frage, ob die Regierung der Per. Staaten bei der deutschen Regierung einen P r o t e 't wegen der Neuregelung der deutschen Schuldenzahlungen erheben soll, bildete den Hauptgegenstand einer Konferenz, die Staatssekretär Hüll heute mit den Finanzberatern des Präsidenten abhielt. Obwohl aus den Kreisen der amerikanischen Privatgläubiger die Forderung nach einem solchen Protestschritt erhoben wird, ist es fraglich, ob die Regierung sich dazu entschließen wird, vor alle,m deshalb, weil die Bereinigten Staaten nicht zu den Unterzeichnern der Dawes- und Doung-Abkommen gehören. Man nimmt an, daß die Regierung die Erhebung eines etwaigen Protestes den amerikanischen Gläubigerorganisationen überlassen werde.
New Dorf, 15. Juni. (DNB.) Die Morgenblätter, die die Meldungen Über das deutsche Transserinoratorium aus der ersten Seite in großer Ausmachung bringen, betonen, daß diese Nachricht keinen tiefen Eindruck mehr mache, da sie längst erwartet worden sei. In Bankkreisen neige man allgemein der Ansicht zu, daß diese Maßnahme der Reichsbank angesichts der Verringerung des Devisen- und Goldbestandes kaum vermeidlich gewesen sei, daß der weiteren Entwicklung aber mit einem gewissen Optimismus entgegengesehen werden dürste, da der Transferaufschub als Ausdruck der Entschlossenheit der Reichsregierung aufzufassen sei, eine Markabwertung zu vermeiden. Diese Anschauungsweise scheint sich auch baim breiteren Publikum durchzusetzen, soweit dieses an deutschen Tollarbonds interessiert ist, deren Kurse ich im wesentlichen gut behaupten. Im übrigen vertreten Bankkreise den Standpunkt, daß P r o t e st e van amerikanischer Seite wenig Nutzen bringen würden, da dies eine Angelegenheit der BIZ sei.
Eine Fülle eindruckssicherer Gestalten: Maria Koppen-' Höfer, di« böse Stiefmutter auS dem Märchen, hier zu königlicher Würde ausgestrafst; Jntrigantenfiguren in allen erdenkbaren Abschattierungen: Paul Bildt, Leopold von Ledebur, Ludwig Andersen. Sonia Rainer gibt die Königin mit reichen darstellerischen Mitten, die augenblicksweife etwas zu bewußt angewandt scheinen, die aber ein zärtliches und bewegtes Innen-
Frankfurt e. M. Feldberg i. T.. Wasserkuppe.
Schweizer Hoffnung.
(Drahtmeldung unseres Korrespondenten.)
P Zürich, 15. Ium. Die Bekanntgabe der Unterbrechung der Zinszahlung auf die Dawes- und U ° u n g-A n le i h e hat in der Schweiz keine Ueberraschung hervorgerufen, da man eine derartige Entwicklung schon aus dem Verlauf der Transferkonferenz erwartet hatte. Jedoch wird, soweit die Zeitungen schon Stellung nehmen, ein formeller Protest ausgesprochen. Zur Zeit stehen jedoch die deutsch-schweizerischen Sonder- verHandlungen über den Transfer im Vordergrund, und da diese nach den hier vorliegenden Berliner Informationen im ganzen einen g ü n ft i g e n Anlauf genommen haben, spricht man die Hoffnung aus, daß diese Verhandlungen nicht etwa durch die Frage der Uoung- und Dawes-Anleihe erschwert werden möchten. Auch an der Börse blieb das Moratorium ohne Auswirkung, Ioung-Anleihe war sogar mit 41 bis 42 gegen gestern gut gehalten.
Df- Kt-l-r Woche.
4e- Berlin, 14. Juni. Heber die Bedeutung der Kieler Woche, die in diesem Jahre zum ersten Male aus internationaler Dafis durchgeführt wird, sprach vor der Presse Reichssportführer von Tschammer-Osten. Er berichtete, dckß Teilnehmer von 14 Nationen sich angemeldet hätten. Darüber hinaus aber würde eine große Anzahl führender Persön- IWeiten ans dem Auslände, die durch den deutschen Seglerklub tinb den Automobilklub von Deutschland eingeladen worden seien, als Gäste zur Kieler Woche kommen. Sie werden während ihres Aufenthaltes auf bet „Rio Pannoeo" untergebracht sein, wo sie Gelegenheit haben werden, mit prominenten deutschen Persönlichkeiten tn Fühlung zu kommen. Zur Kieler Woche werden nicht nur Mitglieder des Reichs!abinetts erwartet, sondern auch maßgebliche Vertreter der NSDAP, der SA und der Deutschen Arbeitsfront. Auch zahlreiche Reichsstatthalter haben ihr Erscheinen zugesagt.
wolkig wolkig Dunst heiter Wvlkig heiter heiter
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Minimum letzte Nacht 16.2 10.3 9.0
Die Berliner Slranß-Aeiern.
H. J. Berlin, Mitte Juni.
Zwanzig Jahre, von 1898—1918, hat Richard Si«auß an der Lindenoper, seit 1908 auch als Leiter ihrer Symphoniekonzerte in Berlin gewirkt; und auch in den folgenden anderthalb Jahrzehnten sind seine Beziehungen zu diesem Hause lebendig geblieben. Diese 35 Jahre — Jahre der Entscheidung, der Reife, der Meisterschaft, der früh einsetzenden Weltgeltung, nicht zuletzt der organisatorischen und kunstpolitischen Arbeit — haben ihre Spuren tief in das Gesicht des Berliner Musiklebens eingegraben. Berlin hat wie keine andere Stadt jene furchtbare Wechselwirkung erfahren: des Schaffenden, der mit der genialen Diesseits- Spiegelung der Vorkriegs-Psyche ein weithin hallendes Echo fand und auch da noch befruchtend wirkte, wo aus der kritischen Auseinandersetzung mit ihm schöpferische neue Kräfte erwuchsen und bös meisterlichen Dirigenten, der in Werktreue, Selbstbeherrschung und in den technischen Dingen der Interpretation einer Generation zum Vorbild wurde. Berlin hat ihm als Gegengabe die äußeren Bedingungen mitschaffen helfen, die der Komponist für sein Werk benötigte. Das ist vor allem das Verdienst des damaligen Intendanten Georg o. Hülsen-Häseler, der allen Anfeindungen und höfischen Widerständen zum Trotz für seinen Hof- kapellmeister eintrat. Schließlich gibt auch die Zahl von bisher fast tausend Aufführungen Straußischer Bühnenwerke allein an der Staatsopfer beredte Kunde von der geistigen Verbundenheit der Reichshauptstadt mit dem Künstler.
Diese gegenseitige Verbundenheit haben die Berliner Feiern zum siebzigsten Geburtstag des Meisters erschöpfend bestätigt und unter lebhafter Anteilnahme des Publikums eindnicksvoll erneuert. Strauß verlieh djesen Feiern dadurch besonderen Glanz, daß er selbst für mehrere Abende am Tirigentenpult der Staatsoper erschien. „Ariavne", „Arabella" und „Intermezzo" erfuhren die formende Energie und gläserne Klarheit, die Gelöstheit und gesammelte suggestive Kraft Straußischer Direktion. Sträubens einzigartige Fähigkeit, über den Taktstrich hinweg in Takteinheiten und ganzen Perioden zu denken und diesen inneren Rhythmus den Ausführenden auch mitzuteilen, erzielte eine Geschmeidigkeit des Klanges, einen organischen Fluß des Musizierens, die unvergleichlich sind. Zugleich spürte man bei aller Distanz, die dieser Dirigent auch gegenüber dem eigenen Schaffen besitzt, persönliche Wärme. Strauß zog alle Register mimischer Verkleidungskunst im reizvollen Doppelspiel der „Ariadne", entzündete sich an „Arabella" zu leidenschaftlichem Brio, sprühte Laune und Humor in den burlesken Wirren seiner autobiographischen „bürgerlichen Komödie". Tas Optimistische, Leben- bejahende seiner Musik — man hat es auch von ihm selbst nur unter besonders günstigen Voraussetzungen so frisch und unmittelbar erfahren. Aber es mußte auch eine Freude fein, mit diesem Ensemble, diesem Orchester zu musizieren. (Kleine Ueberrafchungen konnten bei den erstaunlich zügigen Zeitmaßen des Meisters ftlbst bei fa trefflich vorbereiteten Einstudierungen nicht aiiS- WbtiQ
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DER SPORT
Carnera verliert den Boxkampf um die Weltmeisterschaft gegen Baer in der 11. Bunde durch technischen k.o.
Htto Krlers „Struenfee".
Berlin, 15. Juni.
Otto Erlers „Struenfee" gelangt auf der Bühne des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt zur Aufführung, und damit ersteht eine einzig geartete darstellerische Leistung. Bernhard M i n e t t i gestaltet diesen dänischen König Christian VII.; ein Schwächling, ein Eitler. Wer in diesem Eitlen ist doch das immer wache Bewußtsein, daß er der Stütze eines Stärkeren bedarf; dieser Schwächling, in dem eine Prügel- erziehung nachwirkt, vermag sich jeden Augenblick in seinem Machtbewußtsein zu verschanzen. Ein nahezu weibisches Gesicht, mädchenhaft das Spiel der Züge um den schmalen, aber lüsternen Mund. In die Enge getrieben, tritt er vor den Spiegel. Mit Blicken liebkost er die eigene Gestalt. Von allen erdenklichen Lastern geschwächt, strafft et sich auf. Er lächelt sich zu. So und nicht anders vermag er ein Todesurteil zu unterschreiben. Minetti rückt die Figur hart an die Wahnsinnsumnachtung heran, aber das Gewitter ift noch nicht hereingebrochen, es steht noch weit dahinten am Horizont. Noch lastet die Schwüle, noch brütet die Sonne, ja, hier ist einer, der in dem Zuviel an Sonne sich tänzelnd ergeht.
Der Struensee-Stofi, vielfach, auch von Laube und von Beer dramatisch behandelt, ein Thema, das auch Hebbel gereizt hat, ist in dramaturgischer Hinsicht weit weniger dankbar, als es den Anschein hat. Faßt man Struenfee als den politischen Revolutionär, den Mann, der da! Unterrichtswesen bessert, die Folter abschafft, mit dem Frondienst aufräumt, so bedarf es der Liebschaft mit der Königin nicht, seinen Sturz und Untergang zu motivieren. Rückt man ober Liebe und Ehebruch in den Mittelpunkt, so bleibt von einem Ansehnlichen und Ungewöhnlichen nur eben der Gang-und- gäbe-Liebhaber übrig. Erlet hat mit entschiedenem Bühnengeschick den Mittelweg beschritten — sein Struenfee bletbt als Liebhaber der Wahrheitsfanatiker, ja. sein Sauberkeitsbedürfnis führt recht eigentlich erst den physischen Ehebruch herbei, — und ist damit zu wirksamer theatralischer Handlung gelangt. Der Beifall blieb nicht auS, der Autor wurde mit dem Regisseur gerufen.
Die Bühnenbilder des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt (Cesar Klein) tragen dazu bei, im Aeußerlichen der Rahmen- gebung innerlich Zeit und Schicksalsfügung zu deuten. Franz U l b r i ch führt die Regie in straffer Betonung des Wesentlichen, er arbeitet die entscheioenden Handlungsmomente statuarisch heraus. Er bekundet aber auch ausgesprochenen Sinn für Festlichkeit und läßt einen Reigen in aller Anmut erstehen.
als Struenfee an rechter Stelle stand, mag offene Frage bleiben. Das trotzig Verhaltene seines Spiels machte dem Liebhaber alle Ehre. Der Wahrheitsfanatiker kam zur Geltung. Vom Schwärmer Struenfee aber, der für die Menschheit erglüht und dem sich darüber nut ein Frauenherz erschließt, war nicht gar viel zu spüren.
E. H.
Arankfmier Neues Maler.
„Jugend zu zweit", von H. C. v. Zabeltitz.
Eine Komödie voll grübelnder, gruseliger Psychologie Ein Student heiratet gegn den Willen von Mama und der Verwandt- schaft eine arme Modezeichnerin. Wahre Liebe gedeiht auch in der Wohnküche. Es geht knapp her bei dem tapsern Paar, aber es geht und nichts könnte das junge Glück stören, wenn nicht sie selber. Um Schwierigkeiten zu erzeugen, veranstaltet der Verfafser einen etwas sonderbar aufgezogenen Ehebruch. Aber der wird verstanden, mehr: die junge Frau erklärt den Leuten, man führe eine Ehe in Freiheit, die von körperlichen Zwischenfällen nicht bedroht werde. Der Verfasser unterwirft die Ehe weiteren Entfettungskuren, vor- genommen von den Verwandten und Bekannten. Man stochert herum, zeigt dem jungen Mann das Kanaan der Freiheit, bessere Partien usw. Das geschieht im Kommen und Gehen auf eine Betblafene Rrt, man weiß nie recht, wo es hinaus will. Zugegeben: zum Teil ist das psychologische Garn nicht übel, aber das Theater seufzt unter lähmenden Szenen und Aktschlüssen. Immerhin wird die Ehe angebohrt und als der Gatte fich einmal der Enge feiner vier Wände bewußt, ein größeres Wochen-Ende leisten will und hoch nervös wird, als die junge Frau ihn zurückbitten will, haben wir endlich den Krach. (Die Frauen im Parkett gehen da gerne mit: So sind die Männer.) Nun trifft zwar allerlei Zuspruch ein, nicht zuletzt von der sehr vernünftigen Mama und dem Schwager, doch ist die Ehe nicht mehr zu retten. Erfreulicherweise ist die Liebe des Paares trotz aller Zerstocherungeu noch unvermindert stark und es scheint sicher, daß die junge Frau, die einige Monate in ein Pariser Atelier geht, nach ihrer Heimkehr das Zusammensein wieder aufnimmt. Ter Austritt, in dem die beiden in der aufgeräumten Wohnung auf den gepackten Koffern sitzen und kosend von ihrer Liebe reden, ist das schönste der Komödie, reizend, zage, warm und voll Melodie. Um seinetwillen möchte man Zobeltitz wieder begegnen, vorausgesetzt, daß et bis dahin Straffung und Technik der Vereinfachung gelernt hat und seine Menschen dramatischer befeuert. Gefallen hat die Komödie trotz ihrer Schwächen, die erlösende Schlußszene fand einen Beifall, der einen schönen Rückschluß auf das gute Herz der Besucher erlaubt, und somit hatte das Theater gewonnenes Spiel. Kurt Hellmer, der den Abend leitete, konnte nicht auf Linie arbeiten, er war gezwungen, die Gespräche gewissenhaft nackiziiziehen und sie zu beleben, und das tat er mit Sorgfalt. Das kritische Paar gehörte Herrn Lüder?, der blond und schlank und durchsichtig jungenhaft, auch mit Zeichen berührender Versonnenheit für sich
<kin Beethoven-Fund?
Der Unterzeichnete land in München eine alte Handschrift der Partitur von Beethovens Phantasie für Klavier, Chor und Orchester Op. 80. Da« Notenpapier ist geschöpft und unbe* schnitten. Die Partitur zeigt zwei verschiedene Handschriften. Par- titurschema, Solostimme (Cembalo), Streichquintett, Pauken und Trompeten sind durch die ganze Partitur hin von ein und derselben Hand geschrieben, während für die Hörner und die Holzblasinstrumente offensichtlich ein anderer Schreiber in Frage kommt. Die Partitur umfaßt 166 Seiten, und schließt mit einem sonderbaren (vierzehnmal gestrichenen) Schlußzeichen. Nachforschungen führten u. a. auch in die Rothschildbibliothek der Stadt Frankfurt a. M. Hier wurde in gemeinschaftlicher Arbeit mit Herrn Albert Richard Mohr festgestellt, daß aus der Bibliothek des Frankfurter Cäcilienvereins durch Scheible 1818 gegründet — eine alte Abschrift der „Cbor.fanta.ie" verwahrt wird. In dieser Abschrift, die aber nur von einer Hand aangeführt -wurde, stimmen merkwürdigerweise die ein-- , seinen Seiten — auch in Bezug auf die Anzahl der Takte — mit der in München gefundenen Partitur genau überein. Sogar einige Schreibfehler im Chortext sind übernommen. Es liegt daher die X ermutung nahe, daß diese Abschrift (als solche wurde sie immer . in der Bibliothek des Cäcilienverein im Katalog geführt) s. Z. die : in München gefundene Partitur zur Vorlage gehabt hat. Weiter verwahrt die Rothschildbibliothek eine geschriebene Partitur von Beet- 3 hovens Messe |n D dur (Missa solemnis). Der Frankfurter Cäcilien- j verein hat nach neun fürstlichen Bestellern als zehnter Subskribent im : Jahre 1525 die Partitur der Messe erworben. In der Partitur der lassen sich vier verschiedene Handschriften unterscheiden. Beim Ver- - gleich dieser Handschriften mit der in München gefundenen Partitur den - Chorphantasie wurde festgestellt, daß in der Partitur der Messe das 1 ..Kyrie ' sowie Teile im „Sanctus" und „Benedictus" von der gier- 1 oben Hand geschrieben sind wie die Holzblasinstrumente in der ■ Partitur der Chorphantasie. Auch schließt das „Benedictus" ruft i demselben sonderbaren (vierzehnmal gestrichenen) Schlußzeichen der Chorfantasie. Untersuchungen und Vergleiche mit faksimilierten Beethoven-Handschriften lassen vermuten, daß in der in München gefundenen Partitur der Chorphantasie das Partiturschema, die Solostimme (Cembalo), das Streichquintett, die Pauken und Trompeten wahrscheinlich von Beethoven selbst geschrieben sind. Auch in der ] Frankfurter Partitur der „Missa" sind Telle des „Gloria“, „Credo", j „Sanctus" und „Benedictus" wahrscheinlich, von Beethoven eigen- i bündig geschrieben worden. Diese Mitteilung soll an einer weiteren Tnienrodmig d* »rodtee aawgee, Wtlhete Mar»* :
2Set)e entfernt und somit unter Beweis gestellt haben, daß sie den Sinn der Volksgemeinschaft, den Sinn der sozialistischen Jugend nicht verstehen wollen, ist die Ehre der studentischen Farben be- ichmutzt worden. Keinem gebührt die Ehre, Farben zu fragen Wem nicht die Ehre der Volksgemeinschaft höher steht. Ich ordne daher an, daß sämtliche Korporationen bts zu der endgültigen Regelung ihre Farben ablegen."
Zwischenfall bei dr- Meitze eine# M«fe«m«.
„V. Halle, 15. Juni. Zu einem Zwischenfall, der sich bei der Eröffnung des e r st e n „M u s e u m z d e r N a t i o n a l s o z i a. l t st i > ch e n E r h e b u n g" in Halle ereignete, gibt der S o n d e r- beauftragte der O b e rst e n SA-F ii h r e r r für den Regierungsbezirk Merseburg in her Presse folgende Erklärung:
„Gelegentlich her Eröffnung hes Museums her Nationalsozia- l'll'süien Erhebung marschierte der NSDFB (Stahlhelm) in den den gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften wider- sprechenden Uniformen und Ausrüstungen auf. Durch den Führer her Feldjäger-Bereitschaft 4/IV wurde hie Abordnung auf- geforhert, diese Ausrüstungsstücke, und Uniformen abzulkgen und nur die Männer als Abordnung zu belassen, hie in vorschriftsmäßigem Dienstanzug anwesend Ivaren. Diesem Verlangen entsprach die Abordnung in der Weise, daß sie mit dem für die Ehrung her gefallenen Kameraden bestimmten Kranz sich von her Feier entfernte. Der Sonderbeauftragte de? Obersten SA-Führers für den Regierungsbezirk Merseburg, gez. Ernst, Oberführer und Standortführer."
Gefa«g«i« we-e» Kottes!L»er««g ««dl SachvefchLdigrrag.
Ausschreitungen am Fronleichnamstage.
Sn her Nacht zum Fronleichnamstage war er, wie aus Aachen «jemeübet wird, in Herzogenrath zu Ausschreitungen -gekommen, bei denen u. a. ein Kirchenaltar zerstört wurde. Auf Antrag des Staatsanwalts wurde jetzt ein beschleunigtes Verfahren gegen die vier Personen, die sich wegen Got- t e s lästerung und Sachbeschädigung zu verantworten hatten, eingeleitet. Zwei Angeklagte wurden freigesprochen. Gegen die beiden anderen verhängte das Gericht Gefängnisstrafen von je sechs Wochen. Der Vorsitzende betonte, daß die Angeklagten ein gemeinschädliches Verhalten an den Tag gelegt und den öffentlichen Frieden gestört hätten.
Schweinfurt 37— 4cm Würzburg .. 48ff- 9cm Lohr......— 80 cm
Aschaffen bg. 240 — 6 cm Grätemheim 21»+14 cm Hanau......288ff- 8 cm
Rnemrslden 204 — 3 cm
Von Nordeuropa her sind kühlere Luftmaesen auf den Kontinent yorepst.oßen und haben bei ihrem Eindringen in die vorgelagert® feuchtwarme Ozeanluft vornehmlich in Nordwest- und Mitteldeutschland vielfach Anlaß zu Niederschlägen, teilweise gewittriger Natur. Da sich der heute von der Biskaya nach Finnland hin erstreckende Hochdruckrücken auf das Festland verlagern wird, können wir zunächst wieder mit dem Aufkommen einer trockenen Ostströmung rechnen. Die Großwetterlage ist jedoch vollkommen umgestaltet, so daß nach neuer Wärmezunahme bald wieder gewittrige Störungen wahrscheinlich sind.
Vorhersage für Samstag: Vielfach heiter, trocken, tage- über warm, östliche Winde.
Aussichten für Sonntag: Noch meist heiter und weitert Wärmezunahme, später aufkommende Gewitterneigung.
Bor 60 000 Zuschauern (!) standen sich am Donnerstagabend im New Korker Madison Sguare Garden im Kampf um die Box- weltmeisterschaft im Schwergewicht der Titelverteidiger Primo Carnera (Italien) und sein amerikanischer Herausforderer Max Baer gegenüber. Der Amerikaner war in einer überraschend guten Form, obwohl er seit Jahresfrist keinen Kamps mehr bestritten hat. Der riesige Italiener dagegen machte einen recht schlechten Eindruck und wurde zur größten Ueberraschung von den Schlägen des Amerikaners stark erschüttert. Baer hatte die ersten Runden des Kampfes für sich. Erst in der achten und neunten Runde kam Carnera etwas auf. In der zehnten Runde hatte er sich aber bereits völlig ausgegebcn und nur der Gong rettete ihn vor dem k- o. In der elften Runde kam das Ende. Nach zwei Niederschlägen erhob sich Carnera, taumelte benommen im Ring umher, so daß der Ringrichter den Kampf abbrach und Max Baer zum Sieger durch technischen k. o. -erklärte.
Der jetzt 26 Jahre alte Amerikaner ist ein zäher Bursche und vielfach unterschätzt worden. Bevor er im Juni vorigen Jahres auf Schmeling traf, hatte er Siege über King Levinskh, über Tom Heeney, Ernie Schaaf und Tuffy Griffith in seinem „Rekord", alles zu jener Zeit berühmte Borer. Tann kam der Sieg gegen Sckmeling und nun ist dem Amerikaner der Erfolg gegen Carnera geglückt.
Die Begleitumstände dieses Erfolges sind etwas dunkel. Man halte aufgrund der bisherigen Kämpfe des Italieners von diesem mehr erwartet und begreift nicht, wie dieser bei. seiner riesigen Figur von den Schlägen Baers so mitgenommen sein konnte. Diese Enttäuschung mischte sich auch unter den Jubel der amerikanischen Zuschauer, deren Freude, wieder einen Amerikaner im Besitz des Weltmeisterschastsgürtels zu sehen, durch die schwache Form, in der sich sein Vorgänger befand, eine Abkühlung erhalten hat. Amerika hat aber wieder seinen Weltmeister! Nur ein Jahr befand sich der Titel, nachdem ihn Jack Sharkev dem Deutschen Schmeling abgenommen hatte, im ausländischen Besitz. Baer wird ihn aber wieder verteidigen müssen und wenn nicht alles täuscht, so wird sein anerkannter Herausforderer wieder ein Deutscher, nämlich Neusel, sein.
Der Verlauf des Kampfes
Die drei ersten Runden gewann Baer überraschend sicher, da er Carnera ständig und hart angriff. Tie vierte Runde fiel an Car-
Die Deutschen Meldungen für Wimbledon.
Für die inoffiziellen Tennis-Weltmeisterschaften auf den geheiligten Grasplätzen von Wimbledon sind bereits zahlreiche Nennungen eingegangen. Mit einem starken Aufgebot wird der Deutsche Tennis-Bund in die vom 25. Juni bis 8. Juli stattfindenden Ereignisse der internationalen englischen Meisterschaften eingreifen. Für das Herreneinzel wurden Gottfried von Cramm, H. Denker, Heinrich Henkel, Werner Men- ff efl und Dr. H. K l e i n s ch r o t h gemeldet. Das Dameneinzel bestreiten Cillv Aussem und Marieluise Horn; beide deut- eben Damen sind auch im Doppel gepaart, während im Herren- Doppel Denker-Henkel und Dr. Kleinschroth-Menzel die deutschen Farben vertreten werden. Im Gemischten Doppel treten Hilde Sperling-v. Cramm als Titelverteidiger und weiterhin Frl. Horn- Denker und Frl. Aussem mit dem australischen Taoispokalspieler Turnbull als Partner an.
Die Deutschen Hochschulmeisterschaften finden in diesem Iah« j in der Zeit vom 13. h i 8 15. Juli zum ersten Male in Frank. - furt statt. (Letzte Hochschulmeisterschaften 1932 in Freiburg.) Dir einzelnen Wettkampfveranstaltungen, die sich auf Schwimmen, Rudern, Boxen, Turnen und Leichtathletik beschränken, werden durch die Anwesenheit des Herrn ReichskultusministerS Rust, des Herrn ReichSsportfübrers v. Tschammer-Osten und voraussichtlich ! auch des Herrn Reichsministers Dr. Goebbels besondere Bedeutung i erhalten. Die Zahl der studentischen Wettkämpfer der deutschen ! Hochschulen, die nach Frankfurt kommen, wird sich guf etwa । 600 bis 800 belaufen. Unter ihnen werden sich die bekannten 1
Kehl......215 —
Maxau.... 354 — Mannheim 211 4- Worrns .. -66 — Mainz, Bh. -8 — Bingen ..110 — Canb .... 114 —
Der Boxkampf Schmeling gegen Neusel gesichert
Nach Beseitigung aller Widerstände ist der Kampf zwischen Max Schmeling und Walter Neusel endgültig abgeschlossen worden Beide Boxer haben in Hamburg nach stundenlangen VerhanN lungert die Verträge mit dem Hamburger Veranstalter Walfti Rothenburg unterzeichnet. In letzter Stunde kam auch noch eine Einigung mit der New Forker Garden Gesellschaft zustande, die für Neusel ältere Rechte geltend machen kann. Die Amerikaner erklärten sich bereit, den Sieger aus dem Kampfe Schmeling — Neusel gegen Carnera oder Baer im Februar 1935 in Miami an. treten zu lassen. Damit werden sich zum ersten Male zwei Deutsche in einer Vorentscheidung um die Welt, Meisterschaft gegenüberstehen. Besonders erfreulich ist, daß diese Begegnung auf deutschem Boden statffindet; allerdings steht noch nicht fest, ob der Kampf am 26. August in Hamburg ver. anftaltet wird, denn neuerdings haben noch Berlin und ein größerer westdeutscher Kampfplatz Aussicht, Austragungsort des größten Treffens der deutschen Boxgeschichte zu werden.
||| wind iw*tterj|ljl
Samstag, 16. Jmri 1934
Stutze der Interessen der britischen Gläubiger geschehen müsse, sei eS durch ein Glearingsystem oder sei eS auf irgend einem anderen Wege. Das Blatt versichert der britischen Regierung, daß sie in ihrer Entscheidung die Nation hinter sich haben werde, auch wenn durch die Entscheidung Unbequemlichkeiten für den Handel entstehen sollten.
Die „Financial News" meinen zu der Frage eines einzurichtenden Clearings: „Einseitig auferlegteS Clearing würde offenbar ein plumpe Waffe sein, die für alle Betroffen möglicherweise mehr Schaden als Nutzen anrichten würde. ES mag vielleicht noch möglich sein, zu einem Clearingübereinkommen mit Deutschland zu gelangen."
D«r „DailyTelegraph" schließt seine Betrachtung folgendermaßen: „Ob diejenigen, die dazu in der Sage sind, zu Gegenmaßnahmen schreiten würden, darüber möchten wir kein Rätselraten anstellen. ES handelt sich nicht um eine Angelegenheit, in dec Entschlüsse leichthin angestellt werden könnten. Aber wenn wieder einmal ein Appell für Kredithilfe an Deutschland an uns gerichtet werden sollte, dann werden wir gut daran tun, an das gestrige Moratorium zu denken."
Der „Manchester Guardian" kommt zu dem Schluß: „Wollen die Regierungen der GlSubigerlSnder versuchen, eine bessere Vereinbarung für die Besitzer von Dawes- und Foung- Anleihe zu erhalten? Da eS keinen anerkannten Gerichtshof gibt der sich mit dem Beweismaterial bezüglich Transferfähigkeit befassen könnte, würden die Unterhaltungen wahrscheinlich eher in bem Austausch von Drohungen als in dem von Meinungen bestehen."
Der „News Chronicle" ist auch nicht von der Einrichtung eines Clearingverfahrens begeistert, denn bei der bereits erfolgten Reduzierung des internationalen Handels auf einen Bruchteil feine? alten Umfange? würden Schritte, die noch vor einem Jahre hätten wirksam sein können, jetzt nutzlos sein. Sogar die draufgängerische „Morning Post" scheint die gleiche Ueber- zeugung zu haben und der jetzt äußerst deutschfeindliche „Daily Expreß" geht soweit, überhaupt gegen jegliche Gegenmaßnahme aufzutreten.
GrmSchttgim- der Negierung ?nr Errichtung eine» Clearing-Amtes?
Lvndan, 15. Juni. (DNB.) Gchatzkanzler Chamberlain gaB 5eute tm Unterhaus feine mit Spannung erwartete Erklärung über das deutsche Transfermoratorium ab. Er teilte mit, daß die bri- tische Regierung demnächst eine G»setzeS v o rlage einbringen wird, um der Regierung zu ermöglichen, ein englisch-deutsches Slearingamt zu errichten, daß sie jedoch bereit ist, davon abzusehen, diese Vollmachten auSzuüben, wenn eine befriedigende Vereinbarung über eine billige Behandlung der britischen Bonds-Inhaber und den britischen Handel vor dem 1. Juli abgeschlossen werden kann.
gewann und Friedel Wald, die seitdem man sie hier nicht mehr sah, an Sprachtechnik und bewegendem Spiel dazugelernt hat und das Frauchen ganz einfach und sehr innig gab. Weiter dursten gefallen: Maria Karsten in einer resoluten Mütterrolle, die sie .humoristisch spitzte, Rudolf K r i s m a n e k durch seine Herzhaftigkeit, Günther bei einer passiven Ausgabe, und die Damen Monnard und Höpsner. Viel gab es nicht berauSzuholen, ... - die Künstler versuchten sich ehrenvoll auk der Sache zu ziehen
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