!o«r«S' v Juli

Mon^aq-MorgertblaH bet Frankfurter Zeitung

Nummer 343 Teile 5

Licht- und Wnffertagung in Main;

= Unter stacker Beteiligung fand in Mainz die 19- Haupt­tagung des Berufsvereins des deutschen Licht- und Wasserfachs (Sitz Dresden) statt. Fachvonräge beschäftigten sich mit den Aus- tvirkungen des neuen Gemeindefinanzgesetzes auf die Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke und mit der Aus­bildung des Nachwuchses. Gas, Wasser und Elektrizität müssen jedem zu einem Preise zugeführt wer­ben, der es ihm ermöglicht, hiervon ergiebigsten Gebrauch zu machen. Die Werke leiden unter der U n e i nh e i tl i ch k e i t ihres Rechnungswesens, was auch eine Uneinheitlichkcit der T a r i f p r e i s b i l d u n g zur Folge habe. Ein neues Prü- fungsverfahren und strenge Haftungsvorschriften geben Gewähr für eine saubere, gradlinige Wirtschafts- und Rechnungsführung der Wecke.

Zur Frage der Ausbildung des Nachwuchses wird verlangt: einheitliche Lehre für Betriebshandwecker und Betriebsbeamte in großen Wecken, für den übrigen Nachwuchs eine grundlegende Kehre, anschließend Werkspraxis nach festem Plan; Abschluß der Ausbildungszeit durch «ine Pckifung vor Fachleuten des Gas- und FFaffevsachs, Ausbau der Fachschulen in einer den Besonderheiten de? Faches Rechnung tragenden Weis« und planmäßige Pflege der Weiterbildung, auf die besonderer Wert zu legen ist; denn durch sie müssen die unvermeidlichen Mängel der #rften Ausbildung fortlaufend berichtigt werden.

In seiner Begrüßungsansprache betonte der Vereinsführer In­genieur Zöllner»Duisburg, daß man an der Arbeitsbeschaffung tückstig mitarbeite und datz ein Abbau des Zuschlags für die Preise durch die Gemeinden zurzeit nicht angebracht ist.

Ueber planmäßige Energiewerbung sprach Dr. Wolff von der Zentrale für Gasverwertung, Berli. Die kommenden großen Ausgaben der Gaswirtschaft, Ersatz der Kocher durch Herde, die häuslich« Warmwafferbereitung, die Waschküchenbelieferung und die Heizung, Steigerung des gewerblichen und industriellen Gosbe- zugs, erfordern den stacksten Einsatz an Ueberlegung und Mitteln, um eine harmonische GesamtentWicklung des Faches im Rahmen der großen deutschen Energiewirtschaft zu erreichen. Es schloffen sich Fachvorträge über den Wecksbetrieb im Dritten Reich, über Wärmewirtschaft und Verbraucher und über die Ar­beitsbeschaffung im Wasserfach an. Am Montag ist eine R h e i n f a h r t mit einer Kundgebung am Nationaldenkmal, am Dienstag schließt die Tagung mit dem Erfahrungsaustausch von Fragen aus der Praxis.

Kanerntag in Kühbach.

' = In Butzbach wurde Sonntag die Deutsche Stände­woche, die mit einer Braunen Messe verbunden ist, eröffnet. Die Ausstellung selbst ist mit viel Liebe aufgebaut und kann als vor­bildlich angesprochen werden. Einmal wird die Bedeutung Butz­bachs als Jndustrieort herausgestellt, zum anderen wird die Ver­bundenheit von Stadt und Land lebendig gezeigt. Dieser Gedanke ist in der von den NS-Frauenschaften betreuten Schau alter und neuer bäuerlicher Handwe rks- und Hauskunst be­sonders zum Ausdruck gekommen. Daß aber auch das im hessischen Volkstum wurzelnde Schrifttum nicht zu kurz gekommen ist, zeigt die Tatsache, daß ein besonderer Dichtertag zur Durch­führung kommt. Der Eröffnungstag stand im Zeichen des B a u e r n. Nach einer Kundgebung auf dem Marktplatz, wo LandeSbauernführer Dr. Wagner und Ministerialrat Ringshaufen sprachen, wurde ein Festspiel des Bauerndichters Heß aufgeführt. Ein Fcst- zug und die Festbeleuchtung des historischen Marktplatzes mit seinen Jahrhunderte alten Fachwerkhäusern bildeten den Ab­schluß des Tages,

Frankfurter Handelsblatt.

Verbreitung und Wiedergabe der Artikel mit oder und der Privatdepeschen nur mit genauer QuellenangabeFrkf. Ztg. gestatte^

* Gegen vermeidbare Anonymität.

Erleichterte Umwandlung von Kapital- in Personalgesellschaften.

Die Kondoner Sorrntagspresse

|tt dem Kesnch Knrthous.

London, F. Juli. (Europopreß^) Selten hat man in England dem Besuch eines ausländischen Staatsmanns mit so großer Spannung entgegengesehen wie dem des französischen Außen­ministers Barthou. der am Sonntag abend mit seiner Be­gleitung, darunter Marineminister P i e t r i, in London einge­troffen ist. Aus den von der Sonntragspreffe veröffentlichten Kommentaren und Artikeln gewinnt man den Eindruck, daß die Bemühungen der verantwortlichen englischen Stellen, die Bedeu­tung der Ministerzusammenkunft abzuschwächen, keine allzugroße Wirkung gehabt haben.

Selbst die offiziösen Zeitungen deuten an, daß mehr hinter den Ministerbesprechungen stecke, als das Kabinett vor der Oefftnt- lichkeit zugeben möchte. So schreibt beispielsweise dieSuirday Times", es könne zwar keine Rede imoon sein, daß England neu« europäische Verpflichtungen eingehen werde, und Barthou weide daher keine schriftlichen oder mündlichen Bindungen irgend welcher Art aus London mitnehmen können, aber durch die Zusammen­kunft werde die unlöslich«Interessengemeinschaft" zwischen England und Frankreich gestärkt werden. In dem gleichen Blatt heißt es in einem Artikel Scrutators, «in Bündnis mit bestimmten und endgültigen Verpflichtungen sei weniger zu fürchten als die Schaffung unbestimmter Erwartungen und Ehrcnverpflichtungen, die England in den letzten Krieg hinein­gezogen hätten.

Sunday Expreß" erklärt, die englische Regierung werde Barthou nicht abblitzen lassen. Sie werde im Gegenteil gegen den Willen des englischen Volkes ihre Verpflichtungen aus dem schlechten, alten Locarnovertrag" erneuern und klarer definieren, was eine Ausdehnung der europäischen Verpflichtungen unb eine Vermehrung der Bindungen Englands bedeute. Barthou werde zwar nicht den Blanko-Scheck erlangen, um desseniwillen er ge­kommen sei, aber er werde von der englischen Regierung eine Z u s i ch e r u n g erhalten, di« ihm ebensogut gefallen werde. Diese Zusicherung werde das Versprechen enthalten, daß England auf Verlangen des Völkerbundsrats, seine Land- und Luftstreitlrqjie nach Frankreich entsende, falls Deutschland in der entmilitarisier­ten Rheinland-Zone Befestigungen anlege ober Truppen mobi­lisiere. Darüber hinaus aber werde die englische Regierung Barthou versprechen, daß im Falle eines deutschen Angriffs gegen Frankreich die englischen Streitkräfte bedingungslos und ohne eine Entscheidung des Völkerbundes abzuwarten zur Verteidigung Frankreichs bereitstünden. Ferner würde bei den Beratungen die sofortige Einrichtung von Flugplätzen und militärischen Stütz­punkten für die englischen Land- und Luftstreitkräfte zur Erör'/»- rung kommen. Diese Stützpunkte, über die schon zwischen den Generalstabschess der beiden Länder verhandelt worden sei, bil­deten einen Teil des englischen Luftverteidigungsplanes für den Fall eines Krieges mit Deutschland. Denn der englische General­stab wolle die Luststreitkräfte näher an Deutschland heranbringen, um einmal den Bombengeschwadern schnellere Angriffe gegen deutsche Städte zu ermöglichen und um ferner die deutschen Flug­zeuge durch englische Kampfflugzeuge abschießen zu lassen, bevor sie England erreichten.

DerO b s e r v e r" beschäftigt sich eingehend auch mit dem von Frankreich und Rußland vorgeschlagenen Ostlöoarno-Pakt und be­tont, trotz allen gegenteiligen Beteuerungen seiner Väter sei dieser Pakt ein Bündnis unb keine gegenseitige Garantie im Sinne von Locarno, solange Dcutschkmd sich weigere, seine Unterschrift dar­unter zu setzen.

Unter den zahlreichen Gesetzen, die von der Reichsregie­rung in der letzten Woche erlassen wurden, ist auch ein Gesetz über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften, dessen Text nunmehr verkündet wurde. Es schafft ein­fache R ec h t s f o r m e n für .die Umwandlung von Aktien­gesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien und Ge­sellschaften mit beschränkter Haftung in offene Han­dels - Gesellschaften, Kommanditgesell­schaften oder Einzelfirmen alles Vorgänge, deren juristische Konstruktion bisher äußerst kompliziert oder sogar umstritten war. Das ist bezeichnend: bei der Entstehung unseres Gesellschaftsrechts und lange Zeit danach bestand überhaupt kein Bedürfnis für die rechtliche Regelung solcher Vorgänge. Im Zuge der kapitalistischen Entwicklung und der ständigen Ausdehnung vieler Unternehmungen lag vielmehr eine fortschreitende Vergesellschaftung, ein 'ständiges Zunehmen der Gesellschaftsformen, die mit der Anonymität des Besitzers die Beschränkung seiner Haftung verbinden. Diese Unternehmungsformen, also vor allem die AG, daneben die GmbH und die KGaA sind unentbehrlich da, wo es sich darum handelt, Großunternehmungen zu finanzieren, für die die Kapitalkraft eines beschränkten Kreises von Teilhabern nicht ausreicht. Wenn jetzt ein Be­dürfnis für die rechtliche Regelung entgegengesetzter Vor­gänge besteht, so hat das seine Ursache vor allem in einer F e h 1 e n t w i c k 1 u ng unserer Wirtschaft während der Inflation gehabt.

Die Millionen- und Milliarden-Zahlen. zu denen damals auch bescheidene Werte aufgebläht wurden, haben der Wirt­schaft vielfach die Uebersicht geraubt, und gleichzeitig hat das Gefühl der Unsicherheit den Wunsch nach Haftungs­beschränkung verstärkt. So entstand eine Unzahl von Aktiengesellschaften, bei denen die Notwendigkeit dieser Rechtsform nicht überall anerkannt werden kann. Manche von ihnen sind schon wieder verschwunden, aber immer noch besteht mehr als die Hälfte der deutschen Aktiengesellschaften aus Unternehmungen mit einem Grund­kapital Von weniger als einer halben Million; sie alle zu­sammen repräsentieren noch nicht einmal den fünfundzwan- zigsten Teil des in allen deutschen Aktiengesellschaften an­gelegten Kapitals. Diese unzähligen kleinen Gesellschaften haben viel dazu beigetragen, daß ein schiefer Eindruck von der ganzen Institution der Aktiengesellschaft entstand. Das hat kürzlich-auch der Bericht festgestellt, den der Vorsitzende des Ausschusses für Aktienrecht bei der Akademie für deut­sches Recht erstattet hat. In diesem Bericht hieß es:

Nachdem der Aktiengesellschaft die Tendenz einer Entpersön- Hebung notwendig* innewohnt, ist die Aktiengesellschaft auf die­jenigen Fälle zu beschränken, für die ihre Form wirtschaftlich un­entbehrlich ist. Es sind dies, wie erwähnt, die Fälle der Notwendig­keit der Kapitalbeschaffung für große Zwecke in so großem Um­fange, daß das erforderliche Kapital nur unter Inanspruchnahme einer Vielzahl von Quellen beschafft werden kann. Für die Be­schaffung unverantwortlichen Kapitals über diese Fälle hinaus kann . ein Bedürfnis nicht anerkannt werden. In dieser Richtung ist gerade in der Inflationszeit viel gefehlt worden; es fanden zur Beschaffung von Papiermark-Kapital eine Unzahl von Umgründungen bestehender Familienunternehmungen in Papiermark-Gesellschaften statt, die so­dann zum Schaden der Eigentümer und der Wirtschaft vielfach zum Eindringen fremder Elemente in die Unternehmungen geführt haben. Der Ausspruch" des Führers: ,.Eine schwere wirtschaftliche Verfalls­erscheinung war das langsame Ausscheiden des persönlichen Besitz-

, rechtes und das allmähliche Uebergehen der gesamten Wirtschaft in das Eigentum von Aktiengesellschaften, hat wohl in erster Linie solche Fälle im Auge. Für kleinere Unternehmungen aber ist die Form der anonymen Kapitalgesellschaft weder unbedingt notwendig noch wünschenswert.

Der Aktienrechtsausschuß hat deshalb den Vorschlag ge­macht, künftig das gesetzlich zulässige Mindestkapital für die Gründung von Aktiengesellschaften etwa auf JUL 500 000 zu erhöhen und für die Ueberleitung kleinerer Ge­sellschaften in andere Unternehmungsformen eine fünf- bis zehnjährige Frist zu bestimmen. Die Entscheidung über diesen Vorschlag wird wohl im Zusammenhang mit der gesamten Reform des Aktienrechts fallen. Wenn man inzwischen ohne einen Zwang zur Umwandlung doch diese wenig­stens erleichtert, so entspricht das dem auch vom Aktien­rechtsausschuß angedeuteten Wunsch, die Eingriffe in den gegenwärtigen Stand der deutschen Unternehmungen mög­lichst /schonend vorzunehmen, um keine Störungen in der Wirtschaft zu verursachen. Die Aktiengesellschaften haben ohnehin im Laufe der letzten Zeit sich einer Reihe von, Vor­schriften unverwerfen lassen müssen, die es manchem Unter­nehmen, das ebenso gut in anderer Rechtsform geführt wer­den kann, werden ratsam erscheinen lassen, die Unbe­quemlichkeiten des Daseins als Aktienge- sellchaft zu vermeiden, wenn das nunmehr ohne Schwierigkeit möglich ist. In erster Linie ist daran zu denken, daß vor einigen Monaten die gesetzliche Pflicht,zur Prüfung der Jahresabschlüsse durch öffentlich bestellte Wirt­schaftsprüfer auf sämtliche Aktiengesellschaften ausgedehnt worden ist. auch auf die kleinsten. Ebenso gilt für alle Aktiengesellschaften das Kapitalanlagegesetz, das unter ge­wissen Umständen die Erhöhung der Dividendenausschüttung vom gleichzeitigen Ankauf eines entsprechendes Betrags deutscher Reichs- oder Staatsanleihe abhängig macht. Auch die Publizitätsvorschriften mögen in manchen Fällen als eine solche Unbequemlichkeit empfunden werden.

So besteht in der Tat eine gewisse Aussicht darauf, daß eine nicht unbeträchtliche Zahl von bisherigen Kapitalgesell­schaften freiwillig ihre Rechtsform wechselt, nachdem das durch das jetzt erlassene Gesetz und das gleichzeitig erlas­sene Parallel-Gesetz über Steuerverzichte leicht gemacht ist. Das ist umso mehr erwünscht, als sich auf diese Weise eine natürliche Auslese unter den Kapitalgesell­schaften ergibt. Wer auch unter den jetzigen Rechts­verhältnissen die leichtgemachte Umwandlung nicht voll­zieht und lieber einige Unbequemlichkeiten auf sich nimmt, der wird seine Gründe dafür haben. Sie mögen nicht in allen Fällen triftig sein, aber in manchen vielleicht doch. Man denke nur an die Schwierigkeiten, die bei der finanziellen Ausdehnung kleinerer Industriebetriebe nicht selten auf­tauchen. Auch der Aktienrechtsausschuß hat für die. Um­wandlung der kleinen Aktiengesellschaften offenbar mehr an die GmbH als an Personalgesellschaften für die Zukunft ge­dacht. Wenn es also jetzt für einige Zeit dabei bleibt, daß die Umwandlung leicht und in gewissem Maße sogar reizvoll gemacht ist, aber kein Zwang ausgeübt wird, so ist das viel­leicht ein guter Weg, um die Gründe genauer kennen zu lernen, die für das Festhalten an den Formen der Kapital­gesellschaften auch bei kleineren Unternehmungen gelegent­lich bestehen. Das mag zugleich wertvolle Fingerzeige für die endgültige Regelung durch die Aktienrechtsreform geben.

20. Deutsches Kundesschießen.

ssPrivattelegramm derFrankfurter Zeitung".) Leipzig, 8. Juli. Ende der Woche ist in Leipzig das $0. Deutsche Bundesschießen eröffnet worden. Oberbürgermeister Dr. Gördcler Hat auf dem 130 000 Quadratmeter großen Festgelände in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals das Signal zum Beginn der Schießwettkämpfe gegeben, die bis zum nächsten Samstag dauern werden.

Zum ersten Mal wieder seit genau 50 Jahren kann die Messe­stadt jetzt dem Deutschen Schützenbund Gastfreundschaft erweisen, während Frankfurt, das seine Hoffnung auch aus das Schießen zum 75jährigen Jubiläum des Schützenbundes im Jahre 1937 setzt, in diesem Zeitraum bereits zweimal, und zwar in den Jubiläums­jahren 1887 und 1912, Feststadt des Deutschen Bundesschiebens ge­wesen ist. Eine herzliche Aufnahme haben die Leipziger bzw. die Stadtverwaltung und die Leipziger Schützengesellschaft von 1443, die Trägerin der Veranstaltung, den deutschen Schützen aus allen Gauen des Reichs, von der Saar und aus dem Ausland bereitet. Das Fest ist in jeder Beziehung vorbildlich ausgerichtet worden, zumal da das 20. Deutsche Bundesschießen der Ausgangspunkt für eine neue volksverbundene Entwicklung des Schießsports sein wird. Neue sportliche Formen, die den Gemeinschaftsgedanken des natio­nalsozialistischen Staates Rechnung tragen, sind in das Wettkampf­programm ausgenommen worden. Neben den Einzelkämpfen, an denen sich 5000 Schützen beteiligen, werden erstmalig auf einem Bundesschießen Mannschaftskämpfe ausgctragen. Außerdem sind alle anderen am Schießsport interessierten Gruppen, die nicht zum Kreis der Schützengesellschaft gehören, zu den Konkurrenzen zugelaffen.

Eine ganz neue Einrichtung ist ferner das Erste Deutsche Jungschützentresfen, das im Rahmen des 20. Deutschen Bundesschießens durchgeführt wird. Dieser Wettkampf von 5000 Jungschützen umfaßt neben dem Schießen auch gymnastische und geländesportliche Hebungen.

Am Samstag abend versammelten sich die Schützen am Völker­schlachtdenkmal zu einer eindrucksvollen Kundgebung. Der Ober­bürgermeister von Köln, der Feststadt des Bundesschießens im Jahre 1930, Dr. Rieser, übergab zu Beginn der Feier das Bundesbanner des Deutschen Schützenbundes dem Oberbürger­meister Dr. Gördeler, der es in die Obhut der gastgebenden Stadt Leipzig übernahm. Der Vorsitzende des Deutschen Schützenbundes,

Lorenz, legte darauf unter Hinweis auf die ölte Schützentradi­tion ein Bekenntnis zur Freiheit und Ehre des Paterlandes ab und heftete dem Banner ein Hakenkreuz an, als Wahrzeichen des nationalsozialistischen Staates.

Leipzig, 8. Juli. (DNB) Leipzig stand am Sonntag im Zeichen des gewaltigen F e st z u g e s der Schützen, der drei Stunden lang durch die mit Flaggen und Grün reich geschmückte Stadt zog. In den Straßen standen unübersehbare Mengen von Schau­lustigen, um dem großartigen Schauspiel beizuwohnen, und' am Augustus-Platz war eine 5000 Zuschauer fassende Tribüne errichiet worden, deren Plätze ausverkauft waren. Vertreter, des Reichs­heeres, des Reichssportführers und ver Stadt Leipzig wohnten dem Vorbeimarsch bei.- Auch Reichsgerichtspräsident Dr. B u mcke hatte sich «ingefuuden. Der reichgegliederte Festzug brachte eine' große Anzahl künstlerisch ousgestalteter. Bilder meist historischen Inhalts, die von der Meng« mit großer Begeisterung bejubelt wurden. Eine besonders herzliche Begrüßung wurde den Schützen von der Saar zuteil. Der ungeheure Festzug konnte ohne jede Störung durchgeführt werden.

Tanzturnier in Kad Homburg.

Nach zweijähriger Frist fand im Kurhaus Bad Homburg dank der Initiative von Kurdirektor H ö f n e r ein Tanzturnier statt, das vom Turnierleiter Hartmann-Emersen -Bad Nauheim im Auftrag des Reichsverbandes zur Pflege des Gesell­schaftstanzes geleitet wurde. Namentlich in der kombinierten A- und Sonderklasse wurden gute Leistungen gezeigt. Tie Sieger: Frl. ßl-Herr Lottersberger (Schwarz-Gelb-Kasino, München) sowie Fräulein und Herr Honnay (Grün-Weiß- Klub, Köln) zeigten Hervorragendes. Außerdem wurde in die­ser Klasse Herrn und Frau Dr. St ein mann (Schwarz-Wciß- Klub, Karlsruhe) ein Preis zuerkannt. Das Turnier nahm im übrigen einen recht befriedigenden Verlauf.

Berlin, 7. Juli. (DNB.) Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg wird am 7. Juli Standorteinrichtungen in Mün­chen und Ingolstadt besichtigen. In seiner Begleitung be­findet sich der Chef des Heeresverwaltungsamtes Oberst Kar­ma n n.

* Bestandsaufnahme auch bei Kunstseide. Zur Unter­bindung ungerechtfertigter Voreindeckungen wird lautTextil­zeitung im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsministe­rium das Kunstseidesyndikat künftig nur noch dann Aufträge ausführen, wenn die einzelnen Abnehmer eine ver­bindende Erklärung über ihren Lagerbestand in Kunstseide aller Art, Stapelfaser und Stapelfasergarn abgeben. Zugleich sollen die infolge von Abschlüssen zu erwartenden Lieferungen der nächsten Monate sowie die tatsächlichen Ge­samtbezüge im Jahre 1933 mitgeteilt werden. Solche Firmen, die aus allgemein wirtschaftlichen Erwägungen heraus Vorratskäufe unterlassen haben, sollen nicht beeinträchtigt werden. Diese künftige Verkaufspolitik des Syndikats ist den Verarbeitern von Kunstseide durch Rundschreiben mitgeteilt »'Orden, zugleich mit der Aufforderung, die entsprechenden An­gäben zu machen.

zV Adler & Oppenheimer voll beschäftigt. ( Ber­lin.) Die Lederfabrik Adler & Oppenheimer AG (Sitz Berlin) berichtet, daß sie in dem am 31. Dez. 1933 abgelaufenen sechs­monatigen Zwischengeschäftsjahr voll beschäftigt war. Der Umsatz ist gestiegen, und 242 Personen konnten neu ein­gestellt werden. Da der Export erschwert war, beruht dies im wesentlichen auf der Inlandsbelebung. Der Betriebs­ertrag in diesen 6 Monaten belief sich auf 4.52 Mill, (zuletzt in 12 Monaten 9.25 Mill.), die sonstigen Erträge JIM 627 315 (594 639). Andererseits erforderten Löhne und Sozialabgaben 2.85 (5.25) Mill., Zinsen, Steuern und Unkosten 1.29 (2.74) Mill. Die Abschreibungen auf Anlagen erforderten JIM 333 235 (653 317), die sonstigen jedoch nur noch 135 650 (i. V. 2.6 Mill, unter Heranziehung von 1.5 Mill, offener Reserve), so daß sich für die 6 Monate ein Ueberschuß von JIM 540880 ergibt (i. V. Jahresüberschuß 95 093) und einschl. Vortrag ein Rein­gewinn von 818 662 (277 781) zur Verfügung steht. Davon werden JtM 75 000 für soziale Zwecke verwandt, der Rest vorgetragen. In der Bilanz betragen (alles in Mill. JIM): Anlagen 9.07 (9.18), Beteiligungen unv. 5.89, Vorräte 10.59 (9.72) und Wertpapiere 4.51 (3.96). Dieses Konto enthält als Hauptposten nominell 1.71 Mill. Altbesitzanleihe und nom. 2.29 Mill. Schuldbuchforderungen. Debitoren und Wechsel er­scheinen mit 9.86 (10.71), Barmittel mit 1.17 (0.46). Anderer­seits sind die freien Rücklagen auf 0.47 (0.68) vermindert, dagegen Verpflichtungen auf 23.23 (22.02) erhöht, da­runter 13.77 (12.27) Konzern- und 4.85 (5.24) Bankschulden. Ob es gelingen werde, die Umsatzsteigerung, die die ersten Monate des laufenden Jahres brachte, fortzusetzen, hänge' von den Zuteilungen ab, die auf Grund des Gesetzes

über den Verkehr mit industriellen Rohstoffen und der Devisenbestimmungen bewilligt werden.

* Deutsche Vacuum Del nach der Sanierung. ( Ber­lin.) Der Abschluß der zum Standard Oil Konzern ge­hörenden deutschen Vacuum Oel-AG Hamburg berücksichtigt die gemeldete Kapitalherabsetzung um 2.5 auf 17.5 Mill. Der Buchgewinn wird mit 1.4 zur Tilgung des Entwertungskontos und mit 1.1 zur teilweisen Verlustbeseitigung verwendet. Da 1933 erstmals seit einigen Jahren ein Gewinn von 0.44 Mill, er­zielt werden konnte, verbleibt nunmehr noch ein Verlust­vortrag von 0.32 Mill. (1932 Verlust von 1.35 Mill., der sich um den Vortrag auf 1.87 Mill, erhöhte). Die Roherträge wuchsen auf 8.09 (7.13) Mill, dazu JtM 80 000 (31 000) ao. Er­träge. Demgegenüber Löhne 3.42 (3.17) sonstige Aufwendungen gesenkt auf 2.45 (3.06), Abschreibungen auf Anlagen 0.94 (1.0) und andere Abschreibungen 0.42 (0.62). Die Bilanz zeigt eine beträchtliche Verminderung der Warenverbindlichkeiten auf 2.26 (4.78), dazu neu Wechselverbindlichkeiten 0.11; Reserven unv. 0.42 und nicht gesicherte Schuldverschreibungen wieder 2.5 Mill. Von Vorräten ermäßigten sich Rohstoffe auf 3.17 (4.38) und Fertigerzeugnisse auf 2.87 (3.7), dagegen halbfertige Er­zeugnisse erhöht auf 3.97 (3.15), Warenforderungen 3.77 (4.12), ferner neu sonstige Forderungen mit 0.75 Mill., Wechsel 012 (0.13), Kasse und Postscheck 0.19 (0.18), Bankguthaben stark ermäßigt auf 0.51 (13.33). Von den Anlagen hatten allein Be­triebs- und Geschäftsinventar einen größeren Zugang von 0.29 Mill, auf zu weisen.

Carlsliütte AG für Eisengießerei und Ma­schinenbau, Waldenburg. Neuer Verlust. ( Berlin.) Die GV genehmigte den Abschluß für 1933. Trotz der Besserung der Lage im abgelaufenen Jahr erlitt das Unterneh­men infolge dennoch ungenügender Beschäftigung einen neuen Betriebsverlust, der durch ao. Einnahmen von JUL 0.21 (0.26) Mill, bis JUL 4102 abgedeckt werden konnte. Diese Summe wird dem Verlustvortrag aus 1932 zugeschlagen und der Gesamtverlust in Höhe von JUL 37 926 vorgetragen. Ueber das laufende Geschäftsjahr berichtete der Vorstand, daß die Gesellschaft mit einem Auftragsbestand in das neue Jahr eingetreten sei. der eine Beschäftigung für drei bis vier Monate sicherte. Dio Gesellschaft hofft, daß die Ge­schäftsbelebung sich weiter fortsetzt und sie dadurch in die Lage versetzt wird, eine auskömmliche Beschäftigung zu finden. In der Bilanz sieben einem Anlagevermögen von 1.80 (1.84) Mill. Vorräte von 0.31 (0.24) und Forderungen von 1.49 (1.54) Mill, bei 1.2 Mill. AK Gesamtverbindlichkeiten von 2.38 (2.29) Mill, gegenüber. Aus dem AR sind im laufenden Geschäftsjahr ausgeschieden Gen.-Dir. Dr. Berve, Gleiwitz. Dr. Brennecke, Gleiwitz, Dr. Krug, Glogau und Bieler, Liebenau.

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Nach fast 6 Jahrzehnte langer arbeitsreicher Tätigkeit In dem von ihm gegründeten und viele Jahre hindurch von ihm allein bis zu hoher Blüte geführten Unternehmen verschied am 27. Juni 1934 in Johannisbad, wo er zur Erholung weilte, unser verehrter Onkel und Sozius, der Seniorchef der gleichnamigen Firma

Herr Lippmann Bloch

Breslau

Im 86. Lebens)ahre.

Wir beklagen diesen Verlust aufs tiefste, denn wir verlieren in dem Dahingeschiedenen unseren Heben und gütigen Onkel, der wie ein Vater für uns sorgte, unseren Erzieher und Berater für unser kaufmännisches Denken und Wirken. Er war uns immer ein leuchtendes Vorbild treuer und aufopfernder Pflichterfüllung, rastloser Tätigkeit und makelloser Geschäftsführung. Seine besondere Sorge galt ebenso allen seinen Mit­arbeitern und Angestellten.

Wir machen es uns zur ehrenvollen Aufgabe, im Sinne und Geiste unseres verstorbenen Onkels weiter zu wirken.

Breslau, den 30. Juni 1934.

Max Bloch.

Dr. phiL Lippmann Bloch Dr. Ing. Albert Bloch.

III

Familien Anzeigen die in der

Frankfurter Zeitung

auf genommen wer­den sollen, bitten wir möglichst früh­zeitig aufzugeben, damit wir für eine gute, wirkungs­volle Anordnung des Satzes Sorge tragen können

Bekanntmachung.

ftMMt voi 1S0B der Ml Buenos Im

Wir sind beauftragt, zur Bewirkung der nach dem "Anleihevertrag vorgeschriebenen Tilgung von nom. 1*6608 Papier 35 800 Schuldverschreibungen der obigen Anleihe Submissionsangebote einzufordern.

Angebote für den Verkauf von Schuldverschreibun­gen, die mit Zinsscheinen per 1. April 1935 und fol­genden versehen sein müssen, sind u iter Angabe des hach Usance Buenos Aires zu stellenden Preises (in Prozenten des den Stücken aufgedruckten Pesosbetrages husgedrückt) spätestens bis zum 28. Juli mittags 12 Uhr bei den nachstehenden Banken einzureichen;

In Berlin bei der Deutschen Bank und Dlsconto- Gesellschaft,

in Frankfurt a. M. bei der Deutschen Bank und DIsconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (Main), fn H a m b u r g bei der Deutschen Bank und DIsconto- Gesellschaft Filiale Hamburg.

Bei der Bemessung des Preises ist zu berücksichtigen, daß Stückzinsen vom T. Oktober 1934 bis zum Tage der Bezahlung der in der Submission angenommenen Schuldverschreibungen nicht vergütet werden.

Die erforderlichen Vordrucke sowie genaue An­weisungen sind bei den genannten Banken kostenlos erhältlich.

Berlin, Im Juli 1934.

Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft.

für Dana

Aus dem Inhalt.

Attentat

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Unser Hausarzt

Ursula

pitäK (Roman) unb vieler mehr.

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Dorf tag d Witze

Beifall prasselt 7 I I 50. (gebürt* Zeichner machen

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Hairpisibrlf Heiler t>r Kudolf Kirctier. Berlin. Stellvertreter des Haupt- Schriftleiters: Benno Kelfeuberg Frankfurt a M Politik: llr. Rudoif Kircher. Berlin: Feuilleton: Rudolf Gec... Frankfurt a M.; Handel: Albert Oeser. Frankfurt a M.. Sport. Herbert Sitterding. Frankfurt a M.; Lokales und Allgemeines: Wilhelm Hollbach Frankfurt a M Verantwortlicher Anzeigenteilen Dr Erleb Stötzner. Frankfurt a M Druck und Verlag: Frankfurter Sorietflts-Druckerei Ges mbH. Frankfurt a M Durch Schnittsauflage im Juni 1934: 61 578, Sonntagsauflage: 75 050.

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