Dienstag, 27, November 1934
Abendblatt und Erstes Morgenblatt der Frankfurter Zeitung
Nummer 603 Seite 2
Bemühungen und Befürchtungen.
Die Genfer Woche.
(Von unserem Korrespondenten.)
D» Genf, 25. Nov. Die vergangene Woche in Genf erhielt ihren Akzent durch die Anwesenheit L a v a l s , der zum ersten Male hier auftrat, und durch seine Verhandlungen mit Litwinow und den Ministern der Kleinen Entente. Von vornherein war jedoch — gegenüber der Genfer Atmosphäre im September — festzustellen, daß Laval einen anderen Ton in die Debatte hineinbrachte. Gewiß, auch er hat bei seiner Antrittsrede vor der außerordentlichen Völkerbundsversammlung erklärt, daß er in die Fußtapfen seines Vorgängers treten wolle. Die meisten seiner Genfer Handlungen und Gesten waren jedoch ein Widerspruch zu diesen Worten. Anders als Barthou, der stets vor den Journalisten seines Landes sein Herz ausschüttete und dadurch, wenn auch nicht immer mit Willen, zu einer Schürung des Pressekrieges beitrug, beschränkte sich Herr Laval auf kurze, stichworthafte Bemerkungen über den Verlauf seines Tages, wobei er im Grunde nie mehr sagte, als daß er mit diesem oder jenem Staatsmann Fühlung genommen und so oder solange gesprochen habe. Darüber, was Laval wirklich verhandelte, erfuhr man erst etwas aus den Aeußerungen der Delegationen, mit deren Führern er sich getroffen hatte. Diese Aeußerungen waren alsdann sehr oft um so aufschlußreicher.
So sind z. B. die R u s s e n mit Laval weit weniger zufrieden als mit seinem Vorgänger Barthou. Man wird sagen, daß überhaupt nicht leicht ein französischer Außenminister das Tempo und die Verve, die Barthou hei seinen Bemühungen zur Aktivierung der französisch-russischen Freundschaft — fprich Bündnis — entfaltete, aufbringen werde. Das sei ohne weiteres zugegeben. Aber man wird ebenso annehmen können, daß auch die Russen selber von vornherein damit gerechnet haben, daß sich jeder Nachfolger Barthous von feinem Vorgänger in diesem Punkte gradmäßig unterscheiden werde. Wenn dennoch die russische Enttäuschung in Gens ziemlich unverhohlen ausgesprochen wurde, so verdient diese Tatsache immerhin erwähnt zu werden.
Trotz der unverkennbaren Verlangsamung im Tempo der französischen Außenpolitik ist in Genf eine neue Etappe bei der Vorbereitung des O st p a k t e s zurückgelegt worden. Aber der Anstoß ging vom russischen Gegenspieler aus. Litwinow braucht den Ostpakt und hat Herrn Laval sehr nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht. Er hat zugleich auch versucht, die Engländer, welche sich durch den typischen Diplomaten Anthony Eden in Genf vertreten ließen, für seine Ostpaktvorschläge zu gewinnen, ohne daß diesem Versuch ein größerer Erfolg bestimmt gewesen wäre. Laval hat hingegen mit den Delegierten der Kleinen Entente, an erster Stelle mit B e n e s ch, dessen Rolle in Genf im gleichen Maße zunahm wie die französifche Außenpolitik hier bewußt an Vitalität aufgab, sowie mit dem litauischen Vertreter Klimas, einen der gescheitesten Diplomaten seines Landes, die Frage der weiteren Behandlung Polens in der Ostpakt-Angelegenheit, trotz oder vielleicht gerade wegen der Abwesenheit Becks von Genf, geprüft und die französische Antwortnote an die polnische Regierung festgelegt. Man weiß, daß diese Note Polen gewisse Zugeständnisse bezüglich der Frage einer Sicherung der polnisch-tschechischen und der polnisch-litauischen Grenze für den Fall eines Beitritts Polens zum Ostpakt in Aussicht stellen und Polen von der entsprechenden Verpflichtung befreien soll.
So wenig sich Laval in der Frage des französisch-russischen Verhältnisses als ehrenvoller Nachfolger Barthous erweist, so ernsthaft scheint er den Versuch einer großzügigen französisch-italienischen Einigung unternehmen zu wollen. Als erster französischer Außenminister seit vielen Jahren hat Laval in Genf italienische Journalisten empfangen. Er hat dabei ein Wort gesprochen, das auch anderswo Interesse Hervorrufen dürfte: daß er es vorziehe, sich mit solchen Ländern zu verständigen, in denen kürzlich eine neue Ordnung geschaffen worden sei, und in denen ihm neue, unvoreingenommene Menschen als Staatsmänner entgegentreten. Um das mühsam zum Leben erweckte Pflänzchen einer französisch-italienischen Verständigung nicht von vornherein zu gefährden, hat Laval fodann seinen Genfer Aufenthalt benutzt, um in mäßigendem Sinne auf die Kleine Entente und insbesondere auf S ü d s l a w r e n einzuwirken, und den Außenminister dieses Landes zu veranlassen, seine Klage vor dem Völkerbund wegen der politischen Hintergründe und der Vorbereitung des Marseiller Attentats entweder ganz zurückzustellen, oder aber auf jeden Fall den Namen Italiens in den Dokumenten, welche dem Völkerbund überreicht wurden, nicht zu erwähnen. Das letzte hat man von südslawischer Seite auch zugesagt und eingehalten, dagegen ist die Note so scharf ausgefallen, daß man sich allgemein mit Recht in Genf gefragt hat, wie ihr Tenor wohl gewesen wäre, wenn der französische Außenminister überhaupt keine Bemühungen zu seiner Milderung unternommen hätte?
Schon jetzt wird man sagen können, daß der folgenschwere Schritt der südslawischen Regierung beim Völkerbund, den die übrigen Mächte der Kleinen Entente unterstützt haben, weite Kreise ziehen wird. Die Erklärungen des ungarischen Ministerpräsidenten und seines Völkerbundsbeauftragten in Genf, die sowohl von der Dringlichkeit der Frage als auch
von der Notwendigkeit, Klarheit in sämtliche Beweg- und Hintergründe zu bringen, gesprochen haben, lassen eine solche Vermutung jedenfalls zu, namentlich nach der Verschiebung der Saartagung des Rates auf Dezember. Deshalb wird es jedermann verstehen, daß nicht nur die Engländer, denen jeder an Sensationen erinnernde oder die Gefahr lärmhafter Auseinandersetzungen beschwörende Schritt in der internationalen Politik verhaßt ist, sich bis zuletzt der Beschäftigung des Völkerbundes mit diesem traurigen Kapitel politischer Geschichte widersetzt haben, sondern daß auch das Völker- bundsekretariat selber aus Furcht vor einer unausbleiblichen neuen Belastung der Genfer Einrichtung sozusagen ununterbrochen in Belgrad abgewinkt hat. Niemand wird zur Stunde sagen können, wie sich der Kampf zwischen Ungarn und der Kleinen Entente, der in dieser Woche in Genf eingeleitet wurde, entwickeln wird, und welche allgemeinen politischen Weiterungen er haben kann. Das Problematische liegt jedoch darin, daß jede der einander bekämpfenden Parteien sich an eine Großmacht anlehnen möchte, und daß diese beiden Großmächte sich gerade in diesem Augenblick verständigen wollen und eine solche Auseinandersetzung nicht gebrauchen können.
Die südslawische Klage
wird nicht vor dem 10. I»«»ar entschiede».
♦ Belgrad, 25. Nov. Die Blätter zeigen sich von der Verschiebung der Ratstagung auf den 3. Dezember sehr überrascht und drücken ihre Unzufriedenheit aus. Sie bezeichnen die Verschiebung als «in M a n ö v e t I t a l i e n s, das die Lage Ungarns mit allen Mitteln erleichtern wolle.
Der südslawische Außenminister I e f t i t s ch hat dem Genfer »Havas"-Vertreter erklärt: „Nur auf die dringenden Vorstellungen gewisser Mächte hatte ich mich bereit erklärt, daß das südslawische Gesuch erst auf der ordentlichen Januartagung geprüft werden sollte. Wenn jetzt die ungarische Regierung der Auffassung ist, baß die Angelegenheit auf der kommenden außerordentlichen Ratstagung zur Behandlung kommen soll, dann kommt sie damit den Wünschen Südslawiens entgegen."
Blättermeldungen zufolge erwartet man den südflawischen Außenminister am Dienstag in Belgrad zum Bericht. Erst am Samstag wird er voraussichtlich nach Genf zurückreisen, um das angekündigte Beweismaterial zu überreichen.
Die »Prowda" erklärt, daß eine Entscheidung des Völkerbunbs- rates hinsichtlich der südslawischen Anklageschrift gegen Ungarn nicht vor dem 10. Januar zu erwarten sei. Für die Beratung der Note ist nach den Informationen des Blattes folgendes Verfahren in Aussicht genommen: Der Völkerbundsrat wirb sich am 3. oder 4. Dezember versammeln, um in einer geheimen Sitzung di« Einzelheiten der Tagesordnung festzusetzen. In der darauf folgenden öffentlichen Sitzung wird zuerst einmal die Aussprache über die Saarfrage durchgeführt. Nach ihrer Erledigung wird der Völkerbundsrat di« südslawische Anklage gegen Ungarn behandeln. Die Verlesung des umfangreichen Memorandums wird mindestens zwei Tag'e in Anspruch nehmen und wahrscheinlich am 9. und 10. Dezember durchgeführt werden. Hierauf wird der Völkerbundsrat einen Ausschuß zur Prüfung der Anklageschrift einsetzen. Der Ausschuß wird sich während der Weihnachtsfeiertage seiner Aufgabe unterziehen und bann dem Völkerbundsrat Bericht erstatten. Da b« griechisch-katholischen Feiertag« erst am 10. Januar enben, ist vor dieser Zeit mit einer Entscheidung über die Anklageschrift nicht zu rechnen.
Sämtliche rumänische» Vereinigungen Kommunistische« Charakter» aufgelost.
Bukarest, 26. Nov. (DNB.) Jrn Einvernehmen mit dem Innenministerium löste der Kommandeur des II. Bukarester Armeekorps General Prodan auf Grund des Belagerungszustandes sämtliche Bereinigungen auf, die kommunistischen Charakter tragen oder Beziehungen zum Kommunismus »der zu Sowjetrußland unterhalten. Es handelt sich insgesamt um 32 V er- einigungen, Klubs, Gewerkschaften und Ausschüsse usw.
In den Lokalen aller dieser Vereinigungen fanden H a u s - durchsuchungen statt. Tas gesamte vorgefundene Material wurde beschlagnahmt. Diese Maßnahmen beweisen, baß die rumänischen Behörden entschlossen sind, unabhängig von der Wiederaufnahme der Beziehungen zu Sowjetrußland ihre seit jeher gegen dieSowjetpropaganda gerichtete Aktion aufrechtzuerhalten und zu verschärfen. Die Annahme dürste sogar berechtigt sein, daß dieses radikale Vorgehen gegen alle kommunistischen Organe sationen gerade in Anbetracht der bevorstehenden Einrichtung der Bukarester Sowjetgesandtschaft beschlossen wurde.
8 englische Polireiofstriere i» der Saarpoli;ei.
Saarbrücken, 26. Nov. (DNB.) Wie von zuständiger Seite gemeldet wird, sind bisher acht englische Polizeioffiziere in die Saarpolizei eingestellt worden.
Brasilien und die Einwanderung.
Rio de Janeiro, Ende Oktober.
Als im Juni 1932 Albert Thomas der Arbeitskonferenz in Genf seinen Plan zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorlegte, der im wesentlichen in der Inangriffnahme großer öffentlicher Arbeiten in Europa bestand, da war es vor allem der brasilianische Delegierte A. Bandeira de Mello (heute Ministerialdirektor im Ministerium für Arbeit, Industrie und Handel), der die Vorschläge Thomas' als zu „europäisch" empfand. Er sah voraus, daß das Problem durch solche naturgemäß unproduktive Arbeiten allein nicht zu lösen sei; einmal beendet, würde die Frage nach der Unterbringung der großen Armee der Arbeitslosen nur um so dringlicher eine Beantwortung erheischen. Er empfahl an Stelle des Thomasfchen Planes oder doch zu seiner Ergänzung, Arbeitslose in großer Zahl nach Brasilien zu verbringen, wo sie als K o l o- nisten tätig sein könnten. Da auch der gegenwärtige Minister des Aeußeren und damalige Führer der brasilianischen Delegation, Ias 4 Carlos de Macedo Soares, sich in ähnlichem Sinne äußerte, ist es erlaubt anzunehmen, daß der immigrationsfreundliche Vorschlag die Meinung der damaligen provisorischen Regierung, also auch der heutigen, widerspiegelt.
Der Plan scheint einfach: Brasilien mit etwa 8 500 000 Quadratkilometer und etwa 42 000 000 Einwohnern, also einer Bevölkerungsdichte von weniger als fünf Einwohnern auf den Quadratkilometer, wäre ganz allein imstande, alle Arbeitslosen der Welt mit ihren Familien anzusiedeln und hätte dann immer erst eine Bevölkerungsdichte von 14 Einwohnern je Quadratkilometer, was der derzeitigen Bevölkerungsdichte der Vereinigten Staaten entsprechen dürfte. Auch wenn man berücksichtigt, daß bis auf weiteres weite Länderstrecken für eine systematische Siedlung nicht in Frage kommen, so darf doch als richtig unterstellt werden, daß für 120 Millionen Einwohner sicher Platz ist.
In einem lesenswerten Buch: „Die größte Krise der Welt. Möglichkeiten ihrer Lösung durch Wanderung und Kolonisierung" befaßt sich Dr. Henrique Pinheiro de Vas- concellos gründlich mit dem Problem. Er beschränkt seine Untersuchungen und Forderungen nicht auf Brasilien, sondern zieht alle kolonisationsfähigen Länder in den Kreis seiner Betrachtungen. Als Beispiel nimmt er aber begreiflicherweise Brasilien und entwickelt einen Plan über die Verpflanzung von 1 200 000 Arbeitslosen aus Deutschland nach Brasilien. Mit ihren Familien wären also etwa 3 600 000 Deutsche anzusiedeln, was nach dem Plane Pin- heiros innerhalb von sechs Jahren geschehen soll.
Die Finanzierung dieses gigantischen Planes denkt sich der Verfasser so, daß Deutschland seinen Auswanderern für die Dauer von zwei Jahren die übliche Arbeitslosenunterstützung weiter zu zahlen hätte. Das bedeutet in sechs Jahren die Transferierung von etwa 2% Milliarden Mark nach Brasilien. Da die Unterstützung nach zwei Jahren aufhören soll, würde Deutschland den gleichen Betrag innerhalb von sechs Jahren sparen. Nach Meinung des Verfassers würden aber die transferierten Kapitalien wieder nach Deutschland zurückfließen, da der deutsche Außenhandel eine starke Belebung zu erwarten hätte. Denn es sei anzunehmen, daß deutsche Einwanderer auch deutsche Waren bevorzugen würden. Ob eine solche Völkerwanderung und Kapitalverschiebung praktisch heute möglich wäre, bleibt freilich eine ungelöste Frage.
Aber angenommen, technisch wären alle Schwierigkeiten zu
beheben. Welche Garantien sind dann gegeben, daß der Ein» Wanderer wirflich eine neue Heimat in Brasilien fände?
Der Einwanderer wird natürlicherweise wünschen, das Dollbürgerrecht, das er daheim aufgab, in dem neuen Vater» lande durch Naturalisation möglichst schnell wieder zu gewin» nen. In Hinsicht der Schnelligkeit und der Bedingungen der Naturalisation hat die brasilianische Gesetzgebung allen billigen Anforderungen genug getan: aber dennoch bleibt ein großer Mangel. Die Naturalisation gewährt nämlich kein Vollbürger, recht: nach den Vorschriften der Verfassung bleibt der eingewanderte naturalisierte Bürger auf immer (außer vom Amt des'Regenten und Staatsministers) auch von der Wählbarkeit zur Deputiertenkammer ausgeschlossen. Man mag einwenden, das treffe ja nur die erste Generation der Einwanderer, und auch z. B. in Nord-Amerika werde tatsächlich nur im aller» seltensten Fall ein Emgewanderter in die Volksvertretung ge. langen. Die neue Verfassung vom 16. Juli 1934 hat die Rechtsstellung des naturalisierten Brasilianers verschlechtert, indem eine ganze Reihe von Berufen und Rechten ausdrücklicb den geborenen Brasilianern Vorbehalten bleibt. Die Unterscheidung im Gesetz trifft auch durchaus nicht nur eine, sondern in vielen Fällen zwei Generationen, insofern nur der Zufall des Geburtsortes entscheidend ist, ein mit seinen Eltern «ingewandertes Kind für sein ganzes Leben also entrechtet bleibt.
Ob aber Einwanderung für Brasilien überhaupt notwendig oder erwünscht ist, darüber ist die Diskussion leidenschaftlich im Gange. Stimmungsmäßig herrscht eine oroße Ab- neigunggegenEinwanderer und Ausländer. Diese Stimmung findet gerade in der neuen Verfassung ihren Ausdruck. Was die Einwanderung angeht, so schreibt sie vor, daß zwei Prozent der Gesamtzahl der Einwanderung der letzten fünfzig Jahre aus jedem Lande jährlich nicht überschritten werden dürfen, und daß die Konzentrierung von Einwanderern an irgendeinem Punkt des Gebiets des Bundesstaates verboten ist; durch besonderes Gesetz ist die Auswahl, der Ort der Ansiedlung und die Assimilierung der Einwanderer zu regeln.
Ganz Unentwegte glauben in weitem Maße überhaupt auf fremd« Hilfe verzichten zu können und das dringliche Problem der Kolonisierung durch Errichtung landwirtschaftlicher Mili- tärkolonien lösen zu können, wie erst kürzlich von Nicolao S. DebanS vorgeschlagen wurde. R. L.
Die Beschäftigung der Industrie im Oktober.
Die Beschäftigung der Industrie ist nach der Jndustrie- b er ich t er sta 11 u n g des Statistischen Reichsamts im Oktober weiter, und zwar nur wenig schwächer als im Vormonat gestiegen. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter hatte sich von 62,1 Prozent im September auf 62,7 Prozent der Arbeiterplatzkapazität erhöht. Noch stärker habe die Zahl der geleisteten Stunden zugenommen, nämlich von 55,6 Prozent auf 57,8 Prozent der Arbeiterstundenkapazität. Damit bleibe das A r b e i t S - Volumen der Industrie nur noch um rund 16 Prozent hinter dem Stande vom Oktober 1929 zurück. Auch die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit ist weiter gestiegen; sie betrage im Oktober 7,46 Stunden gegen 7,38 Stunden im September. In den Verbrauchsgüterindustrien habe die Beschäftigung im Oktober stärker als in den Produktionsgüterindustrien zugenommen.
Vizekanzler Fürst Starhemberg hat allen Funktionären des „Heimatschutzes" die offizielle Teilnahme an legitimifti» schen Kundgebungen untersagt.
Land und Wasser.
Da» schmierige „Frische Haff".
Von den zahlreichen Vorschlägen für Landgewinnungsarbeiten ist der, das Frische Haff trockenzulegen, im Osten am lebhaftesten besprochen worden. Vor der grundsätzlichen Entscheidung über den Vorschlag erhoben sich jedoch soviel wirtschaftliche und geologische Zweifelsfragen, daß die Regierung nunmehr 150 000 Rmk. ausgesetzt hat, um durch gründliche Untersuchungen diese Fragen zunächst zu klären. Entsprechende Arbeiten sind teilweise bereits im Herbst 1933 begonnen worden; die Auswertung der Ergebnisse obliegt der Preußischen geologischen Landesanstalt. Die Fläche des Haffs, insgesamt 344 000 preußische Morgen, könnte unter Berücksichtigung des Bedarfs für Kanäle, Gräben und Ver- bindungsstraßen etwa 200 000 Morgen für Siedlungszwecke ergeben, also bei einem Durchschnitt von 40 bis 60 Morgen annähernd 4000 Siedler stellen. Jeder Hektar Neuland würde nach dem Voranschlag mindestens 2000 Rmk. kosten. Dieser Preis wäre vergleichsweise günstig, da Italien bei den Pontinischen Sümpfen 5500, Holland an der Zuider-Sce sogar 6000 Rmk. je Hektar auf- gewendet hat. Aber es besteht die Gefahr, daß die Frische Nehrung, die das Haff nach Bau eines Dammes vollständig gegen die Ostsee abschließen soll, nicht „dicht hält", b. h. baß salzhaltiges Ostseewaffer burch sie hinburchsickert unb bas Süßwasser des Neu- lanbes in seinen Kanälen zu Brackwasser verwandelt. Das würbe den Tod des Pflanzenwuchses bedeuten. Ein weiterer erheblicher Zweifel, nämlich an der Beschaffenheit des Bodens unter dem Haff, kommt hinzu. Man befürchtet, daß — anders als an den Nordsee-Marschen — es sich nut um Süßwasser-Faulschlamm handelt, dessen landwirtschaftlicher Wert ungeklärt ist unb eben jetzt festgestellt werben soll.
L. N.
Der ««dichte Darral.
G Braunschweig. Die letzte Strecke des Mittellandkanals vor der Einmündung in die Elbe war seit Jahren ein Sorgenkind der Kanalbauverwaltung. Diese Strecke ist nicht in das Gelände eingeschnitten, sondern der Kanal wird durch einen oben ausgehöhlten Damm oder durch zwei Dämme gebildet, die sich nach der Fertigstellung als wa s s e r d u r ch l ä s s i g erwiesen. Sobald man beispielsweise bei Neuhaldensleben den Kanal mit Wasser füllte, wurden zahlreiche Keller der Stadt unter Wasser gesetzt. Während des vergangenen Sommers versuchte man bei Neu- Haldensleben, den Kanal durch ein besonderes Schlammspülver- faihren abzudichten, jedoch ohne Erfolg. Der unter Wasser eingebrachte feine Tonschlamm lloß von den schrägen Böschungen ab unb sammelte sich in der Mitte bes Kanalbettes. Jetzt hat man ein neues Verfahren erprobt. Dazu wird das Kanalbett mit einer zehn Zentimeter starken Tonschicht bedeckt, darüber wird eine Schotterschicht ausgcbreitet und deren Fugen werden dann wieder im Unterwasserspülverfahren mit Tonschlamm ausgefüllt. Bei V a h l d o r f ist jetzt eine eigens für diesen Bauabschnitt konstruierte Maschinerie in Betrieb genommen worden, die auf einer Strecke von 14 Kilometer als Tonverteiler dienen soll. Die Montage der Anlage nahm den ganzen Sommer in Anspruch. Es handelt sich um eine Maschine, die nach Art einer großen Kranbrücke quer über das Kanalbett geht. Sie ruht auf zwei Motorwagen, die auf beiden Dammkronen auf Schienen laufen. Transportbänder dienen zum Verteilen der Tonmaffen; diese werden dann geglättet und durch eine die Böschung bis über die:Kanalsohle hinweg hinauf» und hinunterrollende Walze festgewalzt.
dem innersten Wesen der Musik gerade entgegengesetztes". Es ist natürlich müßig, sich Regers heutige Stellungnahme in Stilsragen auszumalen. Sicher aber ist jedenfalls, daß der Stil und der Charakter der Hindemithschen Musik allen Aeußerungen Regers zu solchen Fragen nicht im mindesten zuwiderläust. Im Gegenteil, und somit sind wir mitten im Beweis für die (übrigens keineswegs erstmalig ausgestellte) Behauptung, daß Hindemith in der Tat «in sicherlich eigenwüchsiger, aber legitimer Reger-Nachkomme ist. Daß Hindemiths Jugendentwicklung vielfach auch andere Anregungen verarbeitete, widerspricht nicht der Reger-Verwandtschaft feiner späteren Hauptwerke.
»Nur jene Musik ist gut, die vollkommen farblos gespielt werden kann; man muß zuerst zeichnen können, ehe man malt", — dies ist das Bekenntnis des Kontrapunttikers Reger, der alle farbenreich schwelgenden Maffenorchester verabscheute, der kompositionstechnisches Können überaus hochschätzte, der Johann Sebastian Bach als »den Anfang unb das Ende aller Musik" charakterisierte, und der von den Musikdramatikern unb von den literarisch-programmatischen Tonichtern der Jahrhundertwende tadelnd sagte: »si« wollen alles andere als Musik machen". Und wie steht es nun mit Hindemith? Auch et ist Kontrapunktiket und schreibt im wesentlichen polyphon. Auch er komponiert Fugen und keine sinfonischen Dichtungen. Seine satztechnische Meisterschaft steht zudem so sehr außer allem Zweifel, daß mancher Gegner sogar argwöhnen zu können meinte, Hindemiths Werke seien eben »nur gekonnt" und nicht »gemußt", — ein Vorwurf, den auch Reger sich oft gefallen zu lassen hatte. Auch Hindemith »badet sich" — wie Reger von sich selbst aussagte — in den alten Meistern: er studiert sie nicht nur am Schreibtisch, sein Name steht nicht nur in den Subskriptionslisten für große Neuausgaben deutscher Barockmusik, sondern bekanntlich praktiziert er sie auch und wirkt als tüchtiger Viola ä'srnore-Spieler und virtuoser Beherrscher der »Skordatur", der Stimmungsverhältnisse, bei mancherlei Aufführungen älterer Werke mit. Auch Hindemith hat wie Reger nicht allzuviel übrig für das farbenprächtig rauschende, hochromantische Orchester, sondern komponiert zumeist für kleinere Ensembles, und wenn er wirklich einmal einen großen Apparat wählt, so behandelt er ihn schon rein klanglich völlig anders als etwa Richard Strauß: auch bann kommt es ihm nämlich mehr auf bie .harte und deutliche Unterscheidung der einzelnen realen Stimmen und mehr auf ein vielfältiges Gegeneinander des thematischen Materials als auf eine harmonisch wogende und gefühlsgesättigte Verschmelzung des Gesamtklanges an. Reger und Hindemith ziehen grundsätzlich am gleichen Strange, mindestens in Bezug auf ihre Musikgesinnung unb ihren Stilwillen. Aus dieser grundlegenden Gemeinsamkeit ergibt sich natürlich auch vieles Gemeinsame im einzelnen, und vieles im einzelnen Andersartige bei Hindemith sst infolge jener grundsätzlichen Uebereiirstimmung als echte Weiterentwicklung Regerscher Tendenzen anzusehen.
Das Neue und Dorangetriebene bei Hindemith scheint vornehmlich auf dem Gebiet zu liegen, das in der neueren Musikentwicklung
am meisten ausgefallen und am meisten Anstoß erregt hat: auf dem Gebiet der Harmonik. Wir werden aber sehen, daß dies nur bedingt richtig sein kann. Mit der Harmonik hat es nämlich schon bei Reger eine besondere Bewandtnis. Reger stand seinerzeit wegen seiner gelehrten Fugen und wegen seiner Abneigung gegen Wagner bei den fortschrittlichen Münchener Musikdramatikern im Ruf eines unentwegten Reaktionärs, und in der Tat hat sich Reger damals mehr am 18. Jahrhundert als an seiner unmittelbaren Umgebung orientiert. Nur in einem einzigen Punkt ließ er die damalige Gegenwart tieferen Einfluß auf fein Schaffen gewinnen, eben auf dem Gebiet des Harmonischen. Und gerade diese, seine ehemals modernste Errungenschaft, die Alterationsharmonik, erschemt heute von der Position Hindemiths aus als besonders unerquicklich, während dagegen alle seine anderen, ursprünglich „reaktionären" Eigenschaften und Anschauungen ihn — wie oben skizziert wurde — mit dem Musikwollen Hindemiths recht eigentlich verbinden. Dies ist nicht nur kein Widerspruch, sondern ergibt sich zwangsläufig daraus, daß Reger mit einem Fuß — mit seiner Harmonik — im Lager derer stand, die er dennoch grundsätzlich ablehnte Solche Inkonsequenz hatte nun aber mit Notwendigkeit einen zwiespältigen Uebergangsstil zur Folge, den zu überwinden der früh verstorbene Reger trotz einiger zweifellos vorhandener Ansätze schlechterdings nicht mehr die Zeit fand. Diese von Reger hinterlassene Aufgabe, mit bet auch Bufoni noch nicht fertig werden konnte, hat Hindemith gelöst.
Worin bestand die Aufgabe? Sie bestand in der Ueberminbung einer Chromatik, die zum immer sensibleren Ausdruck privatester Gefühle geführt hatte; bie zum immer mehr verfeinerten Rausch- mittel für genießerische Kenner geworden war; die überwunden werden mußte gerade auch dann, wenn, wie in der vorklassischen Zeit, ein mehr übetpersönliches, sozial beziehungsreiches, härterer und somit auch kühleres Musizieren ermöglicht werden sollte. Reger hatte sich seit der Orgelphantasie op. 29 unb ber fismolb Sonate op. 33 in fteigenbem Maße auf eine Harmonik eingelassen, bie feinen polyphonen Grunbabsichten beswegen zuwibet- lief, weil sie bie Strebe - Energie ber einzelnen Stimmen vernichtete. Als charakteristisches Kennzeichen bieser Harmonik sei hier nur angeführt, daß sogar der Leitton immer mehr seine Spannkraft verlor: er wird statt aufwärts in die Tonika häufig chromatisch abwärts „ausgelöst". Die fortschreitende Abschwächung der klasstschen Harmoniefunktionen führte in der Folgezeit bei Reger zu einem immer dichteren Sichdrängen klanglicher Reize: die Nebennoten, Wechsel- und Durchgangsnoten, die in der Polg- phonie des frühen 18. Jahrhunderts zu einer breiten harmonischen Basis in Beziehung stehen, werden harmonisch verselbständigt, die einzelnen Stimmen „laufen" nicht mehr in großen Bögen, sondern quälen sich Schritt vor Schritt chromatisch auf und ab. Dabei wurden 'die Beziehungen zur jeweiligen Haupttonart des Stückes immer mehr gelockert: auf engstem Raum drängten sich die tonartlich entferntesten Klänge.
Die Tat Hindemiths, bie Leistung feiner Musizier-Energie besteht nun darin, daß er es vermochte, die Flüssigkeit Bachscher
Linienführung zurückzugewinnen, — unb zwar zurückzugewinnen, obwohl bas klassisch-harmonische Funbament gegen Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend durch die chromatische Akkordik zersetzt worden und unrettbar verloren war. Der Abstand von Modulation zu Modulation wurde bet Hindemith wieder größer, und bie Durchgangsnoten schießen wie in ber Vorklassik als echte diatonische Melismen quer hindurch. Freilich, die Tonketten unb Mobulationen selbst sind natürlich andere als im 17. Jahrhundert, denn bie ganze, immer komplizierter werdende Harmonik der Romantik mit ihrer ständigen Erweiterung des klanglich Erlaubten liegt dazwischen. Aber es wäre nun durchaus unangemessen, das Hauptgewicht darauf zu legen, daß Hindemith auf dem Wege freierer Disfonanzbehandlung eben gleichfalls noch einen Schritt weitergegangen ist. Das Wesentliche liegt vielmehr darin, daß er bie Herrschaft bes Harmonischen grundsätzlich zurückwandelte in ein erneutes Uebergewicht ber graMinig und zielsicher fließenden Stimmen, daß er also im Sinne des zitierten Reger-Wortes die „Zeichnung" vor der „Farbe" pflegt, — so baß man folglich Hinbemiths Musik von vornherein mit falscher unb unfruchtbarer Einstellung hört, wenn man hauptsächlich auf isolierte klangliche Reize unb Reibungen statt auf die Zügigkeit ber Linien achtet.
Ein solches polyphones Hören fällt gerabe denen besonders schwer, die sich schon intensiv mit der Oberstimmenmelodik Wagners und der Wagnernachfolge bis hin zu Strauß beschäftigt und befreundet haben. Trotzdem braucht der stilistische Unterschied zwischen Strauß und Hindemith nicht dazu zu führen, daß nun die eine „Richtung" gegen bie andere ausgespielt oder die andere auf Kosten der einen zur alleinhcrrschenden gemacht wird. Die Einheit der deutschen Musikkultur wird durch ein Nebeneinander ungleicher Stile nicht gefährdet, denn Einheit des Ganzen unb Gleichheit der Teile sind nicht dasselbe. Wir sollten uns freuen, daß wir nicht nur Wagner, Bruckner unb Richard Strauß, sondern als ergänzende Gegenpole auch Brahms, Reger unb eben Hinbemith haben!
Karl Koftr.
Zur Ausstellung in der Galerie Nierendorf, Berlin.
Unser Verhältnis zur Wirklichkeit ist aus dem Gleichgewicht geraten. Ein junger Maler schreibt mir: ,Mir sind ein sinnen- schwaches Jahrhundert, lüstern auf der einen, hochgeistig auf der anderen Seite. Die richtige Mischung ist nicht leicht anzutreffen." Und bann bezieht er sich auf ein seltsames Goethe-Wort aus den „Reflexionen und Maximen", das davon spricht, wie auf ihrem höchsten Gipfel die Kunst ganz äußerlich erschien und wie sie auf dem Wege sei zu sinken, je mehr sie sich ins Innere zurückziehe. Zwar wird auch vom alten Goethe nicht einer billigen Naturnach- ahmung das Wort geredet, wohl aber wird die Kunst zum Wetteifern mit der Wirklichkeit angehalten, ja, das Höchste, so meint er, fei erreicht, „wenn ihre Schilderungen durch den Geist derartig
lebendig sind, daß sie als gegenwärtig für jedermann gelten dürfen."
Von solchem Wetteifer mit der Wirklichkeit scheint in Karl Hofers Arbeiten wenig anzutreffen. Er gilt als einer jener „Hochgeistigen", die an einer Entartung der Künste ins Naturferne i und Volksfremde wesentlich mitschuldig sind und seine gelegenUich seltsam laszive Themen-Wahl scheint ihn gleichzeitig auch dem zweiten Extrem der Lebenshaltung zu nähern, von dem die Briefstelle des jungen Malers spricht.
Nun ergibt es sich aber, daß die Lebendigkeit durch den Geist, die nach Goethe jede Schilderung auszeichnen müsse, nicht ein für allemal nach Art unb Ausmaß sestzulegen ist. Jede Zeit und jebe Persönlichkeit kennt ben eigenen, nur sie verpflichtenben @tab. Dürers künstlerische Wirklichkeit war eine andere als die Grünewalds oder Menzels und wehe ihm, wenn er sie erstrebt hätte! Hofers Wirklichkeit ist nicht die der Jmpresstonisten, und wehe ihm, wenn er etwa diejenige suchte, die mit größtem Recht die jüngste Generation erstrebt! Ihm ist im engen Raum zu wirken aufgetragen, der bet feine ist. Als er fünfzig Jahre alt wurde, 1928, schien der Zeitpunkt gekommen, wo er der Zustimmung btt Besten gewiß sein durfte. Seine Bilder gaben ben Ausstellungen jener Zeit den Maßstab. Die Bereitschaft bet Ausnehmenden half zu glücklichster Entfaltung. Rasch sank indessen dies Getragensein durch öffentliches Wohlwollen und damit auch des Künstlers schwer erkämpfte Selbstsicherheit. Es folgten SB er» suche nahezu abstrakter SBilbgeftaltung. Kompositionen wie daS Gemälde mit dem gelben Blitz oder ein Deulungsversuch der Wüste stehen in erschreckender Erinnerung. Es sagt nichts gegen bie Beschreitbarkeit solchen WegeS, daß Hofer auf ihm zu keinem glücklichen Ergebnis kommen konnte. Er hatte sich über bie Grenze vorgewagt, bie ihm gesetzt ist. Nun zeigt bie gegenwärtige Ausstellung ein überraschen!» anderes Bild. Hofer hat, in ständigem Mißtrauen gegen seine eigene Leistung, erneut die Reichweite seiner Fähigkeiten abgeschritten. Nun finden wir ihn wieder beim Gtenzübetgang am entgegengesetzten Ende. Et nähett sich der Natur um einen Grad zu stark. Darf denn ein Künstlet keine Gebietserweiterung erstreben? Alles darf er, was seinem Talent zum Segen ausschlägt. Wenn Hofer vor der Tessiner Landschaft eine glühendere und doch gehaltene Farbigkeit gewinnt, fo fühlt man das Sinnvolle solcher Wandlung. Andere Land- schaftsbilder aber mit flaueren Zwischentönen unb naturalistischer Tiefenerstreckung, vor allem aber bie kleinen Stilleben mit Blumen unb Früchten — dieser Rosensttauß! — haben weit mehr an bedeutender Formkraft verloren, als was an schwachen malerischen Wetten eingebracht wird. Diese Ausflüge in ein angemaßteS Wirklichkeitsbereich sind um nichts erfreulicher als die Gewaltsamkeiten einer zu weit getriebenen Abstraktion.
Diese Ausrichtung der innersten Bemühung durch bie Zeittendenz vollzieht sich indessen auf einem so hohen menschlichen Form- Niveau — so weit entfernt von konjunktureller Gesinnung, so tief verpflichtet dem Totalitätsgedanken —, baß ein momentanes Absinken, wie es die Ausstellung offenkundig ausweist, wett mehr