Srettag, 1. Ma» 1S3«
Abendblatt und Erstes Morgenblatt der Frankfurter Zeitung
AUS DEM REICH
Die Arbeiterabordnungen zum 1. Mai
in Berlin eingetroffcn.
Berlin, 30. April. Die 93 Arbeiter aus den verschiedenen Gegenden des Reiches, die zusammen mit drei Berliner Arbeitern am 1. Mai als Gäste des Führers und Reichskanzlers und der Reichsregierung an den Maifeiern in der Reichshauptstadt teilnehmen werden, sind heute mit der Bahn und mit dem Flugzeug in Berlin eingetroffen. Tie Abordnungen, die mit dem Flugzeug ankamen, wurden auf dem Tempelhofer Feld im Namen des Reichspropagandaministers durch einen Vertreter der Reichsleitung der NSDAP empfangen. Das Ehrenspalier für sie stellte die Leib- slandarte Adolf Hitler.
Auch die 203 Reichssieger des Reichsberufswett- t mpfes sind im Laufe des Vormittags hier angekommen. Nach c n vom Reichsjugcndsührer veranstalteten gemeinsamen Frühstück wcucen die meisten von ihnen heute noch in chre Heimat weiter reisen, in Berlin bleiben nur jene 35, die morgen vom Führer und Reichskanzler empfangen und zusammen mit den Arbeitcrab- ordnungen die Berliner Maifeiern mitmachen werden.
Die Leitung des Schulfunks.
ch Berlin, 30. April. Nach einer zwischen der RetchSleitung des Nationalsozialisti chen Lehrerbundcs und der Reichssendeleitung getroffenen Vereinbarung soll der Schulfunk künftig nach ferner pädagogischen, methodischen und erziehlichen Seite vom I Lehrerbund, in funktechnischer Beziehung von der Reichssendeleitung gestaltet werden. In der Rcichsleitung des Lehrer- Lundes besteht ein Reichssachgebiet für den Schulfunk, das zur Erfüllung seiner erweiterten Aufgaben der Zusammenarbeit mit der Reichssendcleitung weiter ausgebaut werden soll. Tie Berufung der Referenten für den Schulfunk bei den einzel i Reichssendern soll im Einvernehmen mit der Reichsleitung des NS-Lehrebbundes erfolgen. Die Zeitschrift „Ter Schulfunk" wurde als Organ für die Angelegenheiten des Pädagogischen Funks anerkannt.
Am 9. und 10. Mai soll in Breslau eine Tagung der Sachbearbeiter der Gaue für Fragen des Schulsunks gemein,am mit Vertretern der Reichssendeleitung stattfinden.
Die Erziehung von Kinder« «ns Mischehe«.
Tie Dresdner Entscheidung vom Obcrlandesgericht bestätigt.
Das Landgericht Dresden hat, wie wir berichteten, vor einiger Zeit eine vielbeachtete Entscheidung über das Sorgerecht an den Kindern aus geschiedenen Mischehen gefällt, die jetzt vom Oberlandesgericht Dresden bestätigt worden ist. Die Besonderheit des Falls lag, wie erinnerlich, darin, daß der Vater Dreivierteljude, die Mutter jedoch rein arisch war und daß also das Kind drei Achtel jüdischen Blutes, aber nur einen volljüdischen Grobelternteil hatte. Nach dem Inhalt des Scheiüungsurteils stand das Sorgerecht für das Kind der Mutter zu, der Vater hatte jedoch in feiner Klage' beantragt, es auf ihn zu übertragen. In diesem Prozeß hatte das Landgericht die Klage des Vaters aus rassischen Gründen abgewiesen, weil er nach den Nürnberger Gesetzen und ihren Durchführungsbestimmungen als Jude gilt. Das Oberlandesgericht billigt diese Entscheidung und führt dazu aus:
Es sei unerheblich, ob der Vater im christlichen Glauben ausgewachsen sei und sich bereit erklärt habe, das Kind in einer christlichen Anstalt erziehen zu lassen. Denn die christliche Erziehung des Vaters könne die durch seine Raffe bedingte Art des Denkens und
Empfindens nicht ändern, und seine Bereitschaft, das Kind in einer christlichen Anstalt erziehen zu lassen, gewährleiste nicht hinreichend die Ausschaltung seines jüdischen Einflusses, weil sie jederzeit widerrufen werden könne.
Das Oberlandesgericht wirft dann die Frage auf, ob es zu- läffig wäre, dem Vater, wenn die Ehe noch bestünde, die Torge für die Person des Kindes wegen der Gefahr der jüdischen Beeinflussung durch ihn zu entziehen. Es läßt diese Frage aber unbeantwortet, weil in der besonderen Situation des vorliegenden Falles es zur Ablehnung des Antrages bereits genüge, daß seine Eignung zur Erziehung des Kindes nach Auffaffuug des Gerichts nicht posi- tiv zu bejahen war.
Sefiaggung «uv bei Tage.
Berlin, 30. April. Der Reichs- und Preußische Minister des Innern gibt im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda folgendes bekannt:
„Es ist erneut beobachtet worden, daß die Reichs- und Nationalflagge an allgemeinen Beflaggungstagen nachts nicht eingezogen wird und häufig über die angeordnete Beflaggungszeit hängen bleibt. Für die öffentlichen Gebäude ist vorgeschrieben, daß die Beflaggung um 7 Uhr morgens beginnt und bei Eintritt derDunkelheitendet. Diese Vorschrift gilt auch dann, wenn die Beflaggung für mehrere Tage angeordnet worden ist. Die Bedeutung der Flaggenhissung erfordert, daß die Bevölkerung ihr Verhalten der behördlichen Regelung anpaßt. Es ergeht daher die allgemeine Aufforderung, daß bei Beflaggungen auch auf den Privatgebäuden die Flaggen morgens 7 Uhr gesetzt und mit Eintritt der Dunkelheit wieder eingezogen werden."
Sechs Monate Gefängnis für einen Geistliche«.
Infolge des Amncstiegcsetzcs bedingt begnadigt.
-*-* Mannheim, 30. April. Das badische Sondergericht hatte sich mit einer Anklage gegen einen 67jährigen Pfarrer aus Reicholz- heirn wegen staatsfeindlichen Aeußerungen zu beschäftigen. Bei der Einweihung eines neuen Gemeindehauses in Reicholzheim, das den Namen des Ministers Pflau wer erhielt, hatte der Angeklagte einen Hirtenbrief verlesen, der sich auf die Apostelworte vom Glauben und den guten Werken bezog. Minister Pflaumet hielt am gleichen Tage eine Ansprache, in der er mit Bezug auf den gleichen Hirtenbrief sagte: „Es kommt nicht allein darauf an, was man glaubt, sondern daß man recht tut.“ Am nächsten Sonntag zitierte der Angeklagte eine „Aeußerung" (allerdings ohne einen Namen zu nennen), es komme nicht darauf an, was man glaube, sondern daraus, was man tue, also eine entstellte und unrichtige Wiedergabe des Ministerworts, und knüpste daran herabsetzende Bemerkungen. In seiner Verantwortung vor Gericht erklärte er, er habe die zitierte Aeußerung so gehört, wie et sie wiedergegeben habe, und verlas einen Teil seiner Predigt. Drei Zeugen sagten aus, der Angeklagte habe sich tatsächlich herabsetzend geäußert; wenn er auch keinen Namen genannt habe, so hätten die Anwesenden doch gewußt, wer gemeint gewesen sei. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten, die durch das Amnestiegesetz hinfällig wird, falls der Angeklagte künftig nicht gegen die Gesetze verstößt.
Das Vorstandsmitglied der Mauser-Werke AG in Oberndorf, Otto Helmuth von Lößnitzer, ist beauftragt worden, an der Technischen Hochschule Stuttgart die Wafsentechnik in Vorlesungen und Hebungen zu vertreten.
Rom in der politischen Panse.
Gewisse Besorgnis über die Weiterentwicklung. — Ratschläge an Frankreich.
(Von unserem Korrespondenten.)
4- Rom, 30. April. Die politische Pause, die in der Karwoche in Genf für die weitere internationale Behandlung der abessinischen Frage bis zum 11. Mai eingelegt wurde, ist im Bewußtsein der italienischen Oessentlichkeit in erster Linie mit den militärischen Ereignissen in Ostafrika ausgefüllt, von denen man den entscheidenden Beitrag zur Beendigung des Konfliktes im Sinne der italienischen Forderungen erwartet. „Ter Tag und die Stunde der Einnahme von Addis Abeba" — so saßt heute der gewöhnlich mit den Absichten der italienischen Heeresleitung gut vertraute militärische Mitarbeiter der „Gaz- zetta bei Popolo" seine Betrachtung der Lage zusammen — „hängt einzig von den Entscheidungen des Marschall Badoglio ab."
Indessen sind auch leise Anzeichen einer gewissen B e- sorgnis übet die weitere politische Entwicklung der Dinge nicht zu verkennen. Es brauchte vielleicht nicht tragisch genommen zu werden, wenn noch gestern das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" in einer scharfen Auseinandersetzung mit dem Londoner „News Chronicle" feststellte, daß es in England eine politische Strömung gebe, die den Völkerbund zu militärischen Aktionen gegen Italien aufpeitschen und sich dabei auf die Ueber- legung stutzen wolle, daß man das Risiko eines kleinen Krieges hinnehmen müsse, um einen großen sernzuhalten. Man bürte zwar ben „News Chronicle", hieß es im „Giornale d'Jtalia", nicht als Sprachrohr der englischen Regierung betrachten, aber cs sei doch wichtig, ein für alle Male festzustellen, daß ein Krieg gegen Italien, wenn jemand ihn wagen sollte, nicht em kleiner, sondern der größte und schrecklichste Krieg sein werde, den die Welt erlebt habe.
Es wäre falsch, die Bedeutung dieser Aeußerung des halbamtlichen Blattes zu übertreiben. Sie ist an Voraussetzungen gebunden, die In dem betreffenden Artikel selbst nicht ernst genommen werden Aber vielleicht ist sie doch ein Symptom dafür, daß die maßgebenden Kreise in.Italien noch nicht restlos davon überzeugt sind, daß die politische Seite der abessinischen Frage mit der vor Ostern beschlossenen Vertagung im Völker- bundsrat schon endgültig erledigt ist. Jedenfalls reagiert die hiesige Presse sehr empfindlich auf alle Aeußerungen, die aus eine Verschärfung des Sanktionswillens in London zu deuten scheinen. Auch die der englischen Regierung zugeschriebenen Vorschläge für eine Reform des Völkerbundes werden hier mit offenbarem Mißtrauen ausgenommen.
Recht aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang auch die Bemerkungen, dieser „Lavoro Fascista", das auch außenpolitisch sehr lebendige Blatt der fascistischen Gewerkschaften, einet Londoner Meldung widmet, nach der die französische Diplomatie neue Anstrengungen mache, um von der britischen Regierung zuverlässige Garantien für die Aufrechterhaltung des status quo im Donauraum zu erhalten. Die österreichische Frage interessiert ben „Lavoro Fascista" in diesem Zusammenhang nut nebenbei. In der Hauptsache scheint er zu fürchten, daß Frankreich sich um eine Regelung seiner Beziehungen zu England bemüht, die möglicherweise dazu beitragen könnte, die italienische Hilfsstellung im Donauraum wenn nicht überflüssig zu machen, so doch bis zu einem gewissen Grabe zu entwerten. Diese Befürchtung wirb natürlich nicht offen ausgesprochen, aber
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Frankreich wird seht deutlich an ben Wert unb bie Bedeutung öer italienischen Freundschaft erinnert. „Auf die Freundschaft eines Landes zu rechnen und zu gleichet Zeit zu versuchen, die Stellung dieses Landes zu schwächen, ist ein unerträglicher Widerspruch." Im übrigen sei die Sorge, daß Italiens Machtstellung „besonders am Brenner" durch den Krieg in Ostaftila beeinträchtigt werde, völlig untiegrünbet. Statt immer wieder an England Forderungen zu stellen, bie, wie eine lange Erfahrung zeige, ja doch nicht erfüllt würden, täte die französische Regierung besser daran, die notwendigen Vorbereitungen für die Aushebung der Sanktionen zu treffen. Damit könne sie sich zugleich gegenüber den englischen Plänen für eine Reform des Völkerbundes die Initiative sichern.
Die Ratschläge, die so ben Franzosen gegeben werden, lassen deutlich erkennen, in welcher Richtung bie italienische Politik eine Lösung bes politischen Komplexes bet abessinischen Frage suchen möchte, unb baß man ben Weg noch n i ch t von allen Schwierigkeiten befreit sieht — beides so beutlich, baß dies vielleicht der Grund war, weshalb man den erwähnten Artikel des „Lavoro Fascista“ in einer späteren Abendausgabe des Blattes nicht mehr finden konnte.
Die ll«ruhc« i« Palästina.
* Jerusalem, 30: April. Bei einem Feuergefecht zwischen einer Gruppe von etwa zweihundert arabischen Demonstranten unb englischer Polizei in Jerusalem wurden neun Araber unb vier Polizeiboamte verletzt. In Jaffa unb Nazareth kam es ebenfalls zu neuen Zusammenstößen. In Nazareth wurde der gesamte arabische Streikausschuß verhaftet. Bei Tiberias überfielen Be, biiinen jüdische Pflanzer. Dabei wurden vier Personen verwundet.
Eine Meldung des „Deutschen Nachrichtenbüros" aus Paris besagt, daß alle Juden des „Murrara“-Viertels in Jerusalem in das Judenviertel der Stadt übergesiedelt seien, um sich vor Heber- sällen der Araber zu sickern. In Jaffa hätten Demonstranten ein jüdisches Kraftwagengeschäft geplündert. Alle Schiffe, bie neue jüdische Einwanderer brächten, hätten diese vorerst in Haifa an Land setzen müssen.
Verschärfung bet Streiklage.
Jerusalem, 30. April. (DNB.) Der arabische Hauptstreikaus- schuß beabsichtigt, am Freitag eine Abordnung zu Emir Abdullah zu senden. Ferner will er Telegramm an die arabischen Fürsten des emen, Saudi-Arabiens und Aegyptens, sowie an ben Schah von Iran, ben König von Afghanistan und an Kemal Atatürk senden. Nach Pressemeldungen wirft der Großmufti im Namen des Hauptstreikausschusses in einem Brief an ben Oberkommissar der Mandatsregierung vor, parteilich und gleichgültig zu sein.
Da die allgemeine Streiklage, sich verschärft hat, ist eine weitere Radikalisierung zu befürchten. Die arabische Presse empfiehlt einen Steuerstreik gegen die Mandatsregierung. Neuerdings werben Versuche angestellt, den Verkehr im Hafen von Haifa und in den Eisenbahniverkstätten lahmzulegen.
G « Schweixer Psstsi«gxe«g «ermißt.
p Zürich, 30. April. Ein beute morgen 4.30 Uhr von Frankfurt abgegangenes Postflugzeug der fchweizerischen Fkugzeug- gejell'schaft „S w i s s i r" wird seit 5 Uhr vermißt. An Bord des Flugzeuges befanden sich nur der Pilot und ein Funker. Don die'ern ging die letzte Funknachricht gegen 5.15 Uhr auf dem Flugplatz Dübendorf bei Zürich ein. Ziel des Flugzeuges war Basel. Bis 13 Uhr lagen noch keine Meldungen über den Verbleib des Flugzeuges vor.
Kare Devise« die Hauptsache.
Die Schattenseiten des Verrechnungsgeschäftes.
* Köln, 30. April. Die Außenhandelsstelle für das Rheinland
Ebenso wie vor einigen Tagen Staatssekretär Posse, wandte .3
Die Urnfassung des Mieterschutzes.
Bekanntgabe für Preußen.
(Privattelegramm der „Frankfurter Zeitung".)
H Berlin, 30. April. Zu dem neuen Reichsmietengesetz unb Mieterschutzgesetz finb zwei preußische Ausführungsverordnungen vom 24. April 1936 erschienen, burch bie bestimmt wirb, baß die Reichsvorschriften nicht, gelten für Mietverhältnisse über Wohnungen, deren Jahresfriedensmiete 1200 RM und mehr in Berlin und Stettin, 1000 RM und mehr in den Orten der Sonderklasse, 800 RM und mehr in der Ortsklasse A, 600 RM unb mehr in der Ortsklasse B, 450 RM und mehr in der Ortsklasse C und 350 RM und mehr in bet Ortsklasse D beträgt.
Sie gelten ferner nicht für Mietverhältnisse über G e - schästsräume, die Teile einer Wohnung bilden ober wegen ihres wirtschaftlichen usammenhanges mit Wohnräumen zugleich mit biesen vermietet finb, wenn bie Jahresfriebensmiete für die Wohn- und Geschäftsräume zusammen die zu Beginn angegebenen Grenzen erreicht oder übersteigt.
Die Regierungspräsidenten, der Staatskommissar für die Hauptstadt Berlin unb bet Verbanbspräsibent des Sieblungsverbanbes Ruhrkohlenbezirk können für bestimmte Gemeinden oder bestimmte Arten von Mieträumen die Grenzen ändern. Sie können anord-
peinlicher und unpassender Begebenheiten auftritt, wird ihr mütterlicher Instinkt sie mit seinen Unarten versöhnen, der solcherlei, falls cs einem Kind Passiert, nicht nur verzeihlich, sondern fast schon entzückend findet.
Traurig bleibt bei alledem bloß die Tatsache, daß unser Verfasser sich durch diese Offenherzigkeit in seinen Aeußerungen die ganze große Popularität verscherzt hat. Es existiert keine allbekannte, reich bebilderte Ausgabe seiner Werke, und es läßt sich wohl nicht leugnen, daß erst die Verkörperung im sinnenfälligen Bilde Gestalten der Literatur zum lebendigen Eigentum aller Schichten der Nation macht. Schon ein illustrierter Simplicius wäre nie ein Familienbuch geworden, wie viel weniger Courasche, Springinsfeld und Wunder- barliches Vogelnest. Einzelblätter und Mappentverke beweisen, daß es nicht an den Künstlern lag, die den köstlichen Stoff immer wieder als graphischen Vorwurf wählten; die Verleger waren es, die sich durch sein« Flegeleien und unziemlichen Geräusch« abschrecken ließen. Di« vielen Leser, die ihn ohnedies lieben, werden sich darüber trösten und dem schönsten Prachtband, der einen beschnittenen, gemilderten, „gereinigten" Text enthielt«, «inen schlichten Abdruck vorziehen, der die Füll« und Saftigkeit des großen deutschen Prosaikers, des größten bis zu Goethes Zeit, ungekürzt wiedergibt.
Zitate nach der Ausgabe von Engelbert Henauer (2 Bde., Langen-Verlag, München). D. Versager.
ßine deutsche Mlkstied-Ausstessung.
Berlin, Ende April
Aus ihrem reichen Besitz an Handschriften unb Erstdrucken hat bie Preußische Staatsbibliothek, unterstützt u. a. von ber Staatlichen Jnstrumentensammlung, bem Museum für deutsche Volkskunde, bem Kupferstichkabinett unb dem Archiv für Lautt'ot- schung eine Ausstellung zusammengetragen, bie in sorgsamer Auswahl und sinnvoller Glieberung vor bem Besucher ausbreitet, was von den musikschöpferischen Krästen des Deutschen Volkes in Wort und Schrift, in Bild und Instrument seinen Niederschlag gefunden hat. Musik und Dichtung, die bildende Kunst des Jnstrumentenbaues und bie graphische Begabung, bie bie Notenschrift schuf, klingen hier zu der Einheit des Musischen zusammen, als deren ursprünglichster Ausdruck bas Volks lieb durch die Jahrhunderte deutscher Geistesgeschichte zieht.
Es reizt, dieser Spur nachzugehen. Sie wird hier mit ben Hilfsmitteln ber mobetnen Wissenschaft: burch vergleichenbe Karten und statistische Systematik, burch Schallplatte unb Photographie, n'.cht zuletzt durch einen trefflich ausgestatteten Katalog anschaulich gemacht. lieber fünf Jahrhunderte gleitet bet Blick zurück, bet ecn- gangg auf bie älteste beutsche Volksliebmelobien-Hanbfchttft: das um 1450 kunstvoll ausgezeichnete Liederbuch des Wolflein von Locham fällt. Wie ausgehoben erscheint aller zeitliche Abstand vor der innigen Vertrautheit des „All' mein' Gedanken, bie ich hab", das ba aufgeschlagen liegt. Eine reiche Zeit, dieses 15. und 16. Lahrhunderts, das bie Fülle nur zu registrieren brauchte, um sich \rt zu versichern! Alsbald beginnt bie Kunstmusik sich dieses kost- ■ Besitzes zu bemächtigen, ihn mehtstimnuM^fassen und auch
nen, baß für bestimmte Gemeinden ober für bestimmte Arten von Mieträumen eine höhere als bie gesetzliche Miete nicht neu vereinbart werben barf. Sie können biese Anotbnungen mieber aufheben. Alle hiernach ergehenden Anotbnungen bebürfen bet Z u - frimmung des Arbeitsmini stets unb bes Reichsmini st e t s bet Justiz.
Der Minde st s a tz bet gesetzlichen Pliete beträgt 110 Prozent bet Fricbensmiete. Dabei ist ber Vermieter berechtigt, den Zuschlag, ber zur staatlichen Gtunbvetmögensteuet zugunsten bes Staates erhoben wird, in Höhe von 100 Prozent ber staatlichen Gtundvermögensteuer umzulegen. In Gemeinben, in benen bet Zuschlag zur Gtundvermögensteuer mehr als 100 Prozent beträgt, ist ber Vermieter berechtigt, ben 100 Prozent über« fteigenben Betrag umzulegen. Gemeinden, in denen an Stelle eines Zuschlages zur staatlichen Gtundvermögensteuer eine selbständige Grundsteuer erhoben wird, haben den Satz dieser Grundsteuer bekanntzugeben, ber einem Zuschläge von 100 Prozent zur staatlichen Grunbvetmögensteuer entspricht. Soweit bie selbständige Grund- l'teuer biesen Satz übersteigt, ist ihre Umlage gestattet.
Würben vor bem 1. Mai 1936 in einer Gerneinbe Zuschläge zur Gtunbvetmögensteuet als Abgeltung ber Abgaben für Entwässerung unb Fäkalienabfuhr, für Straßenreinigung ober Müll- unb Schlackenabfuhr erhoben, unb war ber Vermieter nach ben bisherigen Vorschriften zu einer Umlegung biefer Zuschläge nicht berechtigt, so verbleibt es hierbei.
auf bie Instrumente zu übertragen. Er findet sich in Stimmheften unb Chorbüchern, in Lauten- unb Orgelbüchern — biese meist in der Notierung ber Tabulaturen —, nunmehr bereits überroiegenb im Druck erscheinend und joeithin im Lande verbreitet
Aber beutet bas Sammeln und Bearbeiten nicht auch darauf hin, daß der eigentlich schöpferische Impuls dieser „Literatur" in einer noch früheren Zeit zu suchen ist? Schöpferisch tritt im besonderen das 17. Jahrhundert dem Besucher dieser Ausstellung entgegen. Die Titel der Auslagen: Hans Leo Haßlers „Lustgarten neuer deutscher Gesänge“ von 1601, Johann Kriegers „Neue musikalische Ergötzlichkeit" von 1684, des bedeutenden Adam Krieger „Neue Arien“ von 1676 (aus denen z. B. das Lied „Nun sich der Tag geendet hat" noch heute gesungen wird) bezeichnen deutlich die veränderte Lage der Zeit, in der Heinrich Albert, der Komponist ber „Anke von Tharau“, zum Schöpfer bes neueren begleiteten Liedes wird: die „moderne“ Zeit läßt auch im Volkslied persönliches Schöpfertum bestimmend werden.
Am Ende des 17. Jahrhunderts droht freilich das Volkslied- Hafte schon durch Künsteleien überwuchert zu werden, Wie sie im Gefolge bet, besonbers an ben Höfen gepflegten, italienischen Arien- unb Instrumentalmusik auftreten. Gegen sie wendet sich die Folgezeit, für die hier u. a. das „Augsburger Tafelkonfekt" des Valentin Rathgeber (1733), des Sperontes' „Singende Muse an der Pleiße" (1736) zeugen. Aber zum ersten Mal — in der Sammlung „Oben mit Melodien" von 1753, mit ber die Arbeit der „Berliner Liederschule' eingeleitet wird — wird jetzt das Singen von schlichten volkstümlichen Liedern auch schon aesthetisch begründet, während andererseits immer freier und selbständiger bie Kunstmusik sich selbst die Regel zu geben beginnt. Dolksliedsammlung wird im 19. Jahrhundert teils Ausdruck romantischer Sehnsucht, teils „politisches" Mittel bewußter Musikpflege, bie in bet Chorbewegung ber Zeit tiefen Nachhall finbet unb in Männern wie I. A. P Schulz, Reicharbt, Methsessel, Zuccalmaglio, bem Dichter Hoffmann von Fallersleben unb vielen anderen schöpferische Kräfte in Ausrichtung auf Volk unb Vaterlanb hin weckt. Neben Arnim- Brentanos „Wunberhorn" tritt die Arbeit von Herder, Zelter, Ludwig Erck. Was seit Vach in der Kunstmusik bei Haydn, Mozart, Weber, Schubert noch ursprüngliche Nähe zum Volkslied war, wird bei Brahms, aus den Spuren etwa ber „Schottischen Volkslieder" Beethovens, als Einsicht neu gewonnen und ins Werk umgesetzt.
Besondere Uebersichten der Ausstellung zeigen u. a. das Volkslied bei den Ausländsdeutschen unb in ben Grenzlanben, wo es sich unter dem Zwang zu nationaler Selbstbehauptung oft reiner erhalten hat als im Mutterlande, zeigen Brauchtumsmusik, ferner das historische Volkslied vom Hildebrand (bas in ber jüngeren Fassung eines Druckes aus bem Jahr 1545 ausliegt) bis zu den Soldatenliedern des Weltkrieges, zeigen namentlich auch die Erneuerung deutschen Volkssingens im Widerschein des gegenwärtigen politischen Geschehens: in ben Liebern ber nationalsozialistischen Bewegung (Horst-Wessel-Lied), ber HI, bes BbM, bes Arbeits- bienstes u. a. m. So wirb die Ausstellung selbst zum lebendigen Ausdruck des „Aufbruches" dieser Zeit, von dem man nur wünschen kann, daß ihm eine neue Blüte des deutschen Volksliedes folgt.
Heinz Joachim.
hielt in Köln ihre Jahrestagung ab. In ihrem Mittelpunkt stand ein Vortrag beS Generalreferenten im Reichswirtschaftsministerium, Reichsbankdirektors Dr. B l e f f i n g, über „Außenhanbel unb Außenhandelspolitik". Er ging davon aus, baß bie vielen Reglementierungen unb Slnorbnungen auf bem Gebiet ber Devisenbewirtschaftung und des Außenhandels ein unerwünschter Zustand seien. Es wäre höchstens zu einer Einbuchtung ber ZPelthanbels- ÄFve gekommen, niemals zu einer so vollstänbigen Zerrüttung, wenn nicht burch bie F r i e d e n s d i k t a t e ein politischer Unruhe- herb entstauben wäre, ber heute noch immer nicht beseitigt sei. Auch bie Gesunbung könne nur von bet politischen Seite her kommen. Ohne Vertrauen sei es nicht möglich, bie Währungen zu stabilisieren, bamit faire Konkurrenzverhältnisse zu schaffen unb ben Mißbrauch ber Währungspolitik als handelspolitische Waffe zu unterbinben. Es sei zweitens nicht möglich, die internationale Schulbenfrage zu lösen, drittens nicht möglich, die Kreditmaschinerie ber Welt mieber in Gang zu bringen. I n einer Welt, bie wiberhalle von Krieg unb Kriegsgeschrei unb von Sanktionen, gäbe es keinen internationalen K r e b i t. Dr. Blessing betonte, baß er keinesfalls einet neuen Verschulbung Deutschlands das Wort rede.
Alle Gerüchte über einen deutschen AuSlandskredit seien aus der Luft gegriffen.
Aber er rede das Wort ber Wiebetausnahme jener Krebitbeziehungen zwischen ben Jnbustrie- unb ben Rohstofslänbern. Der gegenwärtige Zustanb sei auf bie Dauer unhaltbar. Ohne bas in ber beutschen Note Dom 1. April erwähnte Vertrauen sei es viertens nicht möglich, die Zölle unb Handelshemmnisse abzubauen, eine neue internationale WirtschaftSorbnung zu schassen unb bamit ben Wohlstand bet Völker zu heben, für den alle technischen Voraussetzungen wie nie in ber Vergangenheit vorhanden seien. Die leichte Belebung des Welthandels zeige nut, daß bie wirtschaftlichen Wiederbelebungstendenzen zum Licht brängten, aber bauetnb von der Politik unter Druck gehalten würden.
Eine neue wirtschaftliche Ordnung bet Welt nach einer politischen Regelung würbe anbete Züge tragen als bie Vor- ktiegsotdnung. Die lleberspitzung ber internationalen Arbeitsteilung gehöre enbgültig ber Vergangenheit an, ebenso werbe bet Grundsatz ber Meistbegünstigung einige Modifikationen sich gefallen lassen müssen (Präferenzen zwischen Ländern, die wirtschastsgeographisch eine Wirtschaftseinheit bilden). Schließlich werbe auch auf dem Gebiet des internationalen Geld- unb Kapital- vetkehrs eine stärkere kontrollierte Entwicklung Platz greifen.
Obwohl eine wesentliche Besserung' auf dem Außenwirtschafts- gebiet nur von der Politik Herkommen könne, habe Deutschland sich im „Neuen Plan" ein Instrument geschaffen, das uns nicht von Zufälligkeiten draußen abhängig mache. Mit Hilfe dieses Planes sei es gelungen, bie Arbeitsbeschaffungspolitik erfolgreich dutckzv- führen. Leidet sei es nicht gelungen, das System der Verrechnungsabkommen abzubauen. Dagegen sei es möglich gewesen, die Technik dieser Abkommen in mancher Hinsicht zu verbessern. Allerdings seien dabei zwei Gesichtspunkte zu berücksichtigen: Die im Inland vorhandenen Rohstoffvorräte hätten sich verringert; ferner habe sich
die Verschuldung auf den Verrechnungskonten
bis April 1935 auf einen Betrag von rund 500 Mill. RM erhöht. Von diesem Zeitpunkt an sei eine weitere Steigerung indessen nicht mehr eingetreten. Tie Verschuldung sei mit einem nassen und einem trockenen Auge zu betrachten. Mit einem nassen insofern, als die fremden Exporteure infolge des langen Wartens auf den Geldeingang zögerten, uns diejenigen Waren zu verkaufen, die wir gern haben möchten, weil es sich dabei um Rohstoffe handle, bie überall in der Welt gegen bat abgesetzt werben könnten; mit einem trockenen Auge insofern, als die ©läubigerlänber darauf bedacht seien, ihre Einkäufe in verstärktem Maße nach Deutschland zu legen. Wenn uns vom Ausland Vorwürfe darüber gemacht würden, daß wir uns zunächst absichtlich gegenüber gewissen Ländern auf Verrechnungskonto verschuldeten, um diese Länder bann zu zwingen, verstärkt in Deutschland und nicht in den deutschen Konkurrenzländetn zu kaufen, so wären diese Vorwürfe einfach lächerlich. Dadurch, daß wir von den betreffenden Ländern kauften, hätten wir eine Vorleistung vollbracht, bie selbstverständlich nur abgegolten werben könne burch entsprechende Gegen- käuse bei uns. Die deutschen Exportersolge seien nicht durch unfaire Dumpingmaßnahmen erzielt worden, sondern durch unsere Bereitschaft, die Waren dieser Länder abzunehmen. Auch für uns hätten bie Umlagerungen unb Umschichtungen Unbequemlichkeiten zur Folge. Solange eine neue Wirtschaftsordnung nickt möglich sei, müßten mir im Interesse der Erhaltung unserer Existenz dort eintaufen, wo uns bie Möglichkeit der Bezahlung durch Warenlieferungen geboten sei.
sich auch Dr. Blessing scharf
gegen eine Abwertung ber Reichsmark.
In Deutschland gäbe es eine Währungsfrage nicht. Wenn einige I wenige Leute glaubten, man könne alle Schwierigkeiten, die mit 1 der gegenwärtigen Außenwirtschaft verknüpft seien, mit einem 1 Schlag, hurch eine D.evglvatiqn beseitigen, so hätten diese Leute 1 das Problem nicht zu Ende gedacht. Bei einer Abwertung der Mark 1 würden Wit alle die bürokratischen Hemmungen, die | mit bem Neuen Plan Oerbunben seien, nicht Io? werben. I Denn es sei unwahrscheinlich, baß mir in ber heutigen Welt ber 1 Kontingente unb Einfuhrbeschränkungen mit abgewerteter Mark 1 einen größeren Devisenanfall erzielen mürben als heute. Auf ber | anberen Seite sei unser Einfuhrbedarf angesichts der angefurbeltcn Binnenkonjunktur derartig, daß wir auf eine Regelung der Ein- | fuhr auch bann nicht verzichten könnten. Sicher sei, baß durch eine I Abwertung eine Preissteigerung der Einfuhrwaren, in Mark aus- 1 gedrückt, unvermeidlich wäre, unb daß auch bie Finanzierung der I staatlichen Koniunktur durch eine Abwertung in Frage gestellt 1 würde. Eine Abwertung, der nicht neue Abwertungen folgen sollen, 1 könne nur vorgeuommen werben, wenn man die nationale Wirt- I schäft auf bie Erforberniffe der neuen Paritäten ausrichte.
Anschließend ging Dr. Blessing auf das Bonds- unb Strips« | verfahren, sowie auf
die Selbsthilfeaktion der deutschen Wirtschaft ein, die auch im lausenden Jahre fortgesetzt werden würde. 1 Er nähme an, daß dabei die Höhe ber von der Wirtschaft auf- | zubringenden Mittel etwas geringer s;in könne als im Vor- I jahr. Das jetzt erreichte Exportvolumen sei aber immer noch 1 z u niedrig, um allen Anforderungen von der gewerblichen und | ber Ernährungsseite her gerecht zu werben.
Die Erfahrungen, die mit dem Kompensationsge- j schäft und zum Teil auch mit einigen Aski gemacht morden 1 seien, seien nicht sehr ermutigen b. Bei bet Schaffung bes I „Neuen Plans" sei man davon ausgegangen, daß die im Kompen- 1 sationsgeschäft getätigten Ausfuhrgeschäfte nach Möglichkeit zu» I sätzlich sein sollten. Denn man wolle ja Rohstoffe ohne Devisen hereinholen und nicht mit Expoterlösen, die ohnehin in baren Devisen 1 angefallen wären. In der Praxis habe sich dies jedoch so ausgewirkt, j daß das bestehende laufende Ausfuhrgeschäft in die Kompensation | einbezogen wurde. Nicht die ausländischen Lieferanten hätten sich I um eine verstärkte Abnahme deutsch« Ware bemüht, sondern die 1 inländischen Importeure hätten häufig hemmungslos versucht, ge» I eignete Ausfuhrgeschäfte ausfindig zu machen und die deutschen Ex» I porteure zur Abtretung der ohnehin anfallenden Exporterlöse zu I veranlassen. Dazu gekommen sei, daß trotz aller Verbote I Kompensationsprämien gezahlt würden. Ferner I hätten zum Teil wenig saubere Elemente mit laufenden Exporten 1 auch solche Einfuhrwaren kompensiert, die nicht lebensnot» I wendig gewesen seien. Der Anfall an Bardevisen iet 1 also durch das private Kompensationsgeschäft und dem ihm Der» 1 wandten Aski-Verkehr noch mehr eingeschränkt worden. 1935 betrug 1 der Anteil der Baidevisen an allen gegenüber dem Ausland zur | Verfügung stehenden Zahlungsmöglichkeiten nur etwa 20 Prozent. | Etwa 20 Prozent entfielen auf private Kompensationsgeschäfte und | den Aski-Derkehr, während die restlichen 60 Prozent über staatliche Ä Verrechnungsabkommen verrechnet wurden. Es sei un- j vermeidlich gewesen, den Auswüchsen der Kompensationsgeschäfte 3 entgegenzutreten. Zunächst sei die Ausfuhr bestimmter Waren auf 1 dem Kompensations- und Askiwege, in erster Linie Waren mite monopolähnlichem Charakter oder solche, die jederzeit im Ausland 1 gegen Bardevisen abgesetzt werden können, verboten worden. AberM
es bestünde keineswegs die Absicht, diejenigen Kompensations- i geschäfte zu unterdrücken, die zu einer zusätzlichen Ausfuhr führten
und gleichzeitig die Einfuhr lebensnotwendiger Waren ermöglichten.^ Tie Einfuhrpreise seien einer verschärften Prü - i fang unterzogen worben. Gerabe diese Maßnahme hätte zui Kritik in den beteiligten Kreisen geführt. Es müßte aber darauf j hingewiesen werden, daß diese Maßregel nicht umgangen werden konnte, und zwar nicht nur weil die seitherige Praxis zu einer Verteuerung der Einfuhr geführt habe, sondern insbesondere auch; deshalb, weil handelspolitische Gefahren infolge der häufig zu stark verbilligten Kompensationsexporte zu befürchten gewesen seien. ’
In einer Vorstands- und Beiratssitzung der Außenhandelsstelle, die der Jahresversammlung vorausgegangen war, hatte Reicksbankdirektor Dr. Blessing mit allem Nachdruck darauf hingewiesen, baß bie Wahl zwischen Kompensations-, Aski-Geschäft und Barbevisengeschäft möglichst nur zugunsten bes letzteren au?» fallen dürfe, ba bet Barbevisenanfall mit allen Mitteln gesteigert werben müsse.
