Freitag, 1. Marr 1935

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Berrtindel tob Leopold Sonnemann

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Die Saar in Erwartung.

(Trahtmeldung unseres Korrespondenten.)

Searbrüifen, 28. Febr. Die letzten Tage der Saarregieruna sieben im Zeichen der Begrüßung der wicdcrhcrgcstellten deutschen Oberhoheit im Saarland. Man spricht nicht mehr von einem Saargebiet" und noch viel weniger von der Rcgicrungbkommission, von denen Präsident Knox und Herr Heimbnrgcr gerade in den letzten Tagen des Regimes nach manches von den spärlichen Sym­pathien verloren haben, die ihnen während ihrer Amtszeit entgegen­gebracht wurden. Sämtliche Mitglieder der ehemaligen Negierungs­kommission werden bei der Ucbergabe der Verwaltung anwesend sein, die sich im Kreisständehaus, der bisherigen Residenz des Herrn Knox am historischen Schloßplatz, vollziehen wird. Der Aus- marschplan für die riesige Menschenmenge, die am 1. März in Saarbrücken sein wird, liegt bis ins Kleinste ausgcarbcitet vor. Wohl noch nie wird die Zaarhauptstadt einen Besuch und Verkehr wie den bevorstehenden erlebt haben. Es besteht eine ungeheure Nachfrage nach Quartieren. Sämtliche Zimmer der Hotels sind seit Monaten vorausbcstellt. Privatquartiere werden zwar ot großer Zahl zur Verfügung gestellt, und doch dürften sie nicht «sreicken für die Unterbringung der Zchntauscnde. von Gästen, sodaß auch alle freien Quartiere in den nahen (bis zu 20 000 Ein­wohnern zählenden)Bergmannsdörfern"-und in den Städten Neun­kirche«, Saarlouis und Völklingen in Anspruch genommen werden Müssen. Alle Schulsäle sind eingerichtet für Massenquartiere.

Wo nur eine Schlafstelle aufzutrcibcn war, ist sic für die Saar- ^freiungsgäste in Beschlag genommen worden. Seit heute laufen dauernd Sonderzüge ein, die Tausende von Saarländern aus cflett deutschen Gauen, darunter sehr viele Abstimmungsberechtigte, die zum Siege beigetragen haben, in die Heimat dringen. Tas Straßenbild hat sich gegenüber den Abstimmungstagen wesentlich geändert. Statt der fremden Sprachen der Abstiminunqstruppcn und der Interessenten aus dem nahen Frankreich hört man jetzt nur deutsch sprechen. Die fremden Kraftwagen sind beinahe ganz verschwunden, und die Autos der an der llcbcrnahme beteiligten Berwaltungsbeomten aus Berlin, München und der Pfalz fahren durch die Straßen. Tagelang sind nun schon die Installateure am Werk, um an zahlreichen Häusern die Jllnminationslämpchcn anzu­bringen. Die Hotels erstrahlten schon gestern zu Ehren ihrer Gäste aus dem Reiche im Lichtcrglanz. Das Schmücken der Häuser mit Tannengrün und Fähnchen in den Farben des Reiches wird noch reicher werden als am Tage der Verkündigung des Abstimmungssieges. Die amtlichen Gebäude, auf denen heute nocq einmal die blau-wciß-schwarzcSaarfahnc" hängen darf, sind bereits mit den Hoheitszeichen des Reiches und mit mächtigen Fah nen geschmückt. Rur die Bcrgwcrksdirektion, in der heute noch der französische bisherige Generaldirektor der Saargrubcn, Herr Guil­leaume zu befehlen hat, sträubte sich, Schmuck an dem Gebäude an- bringcn zu lassen, bis auch er einschcn mußte, daß die Zeit der Proteste endgültig vorüber ist. Eine ungeheure Spannung liegt über der Stadt und ihrer Bevölkerung. Es wurde alles getan, um ehr wirkliche Freudentage als Dank für den Abstimmungssieg zu bereiten. Der 1. März ist ohne Polizeistunde und in allen Betrieben arbeitsfrei. Ter Lohnausfall wird von den Unternehmungen ge­tragen.

Die Feier des f. März beginnt bei Sonnenaufgang mit der Kranzniederlegung an allen Kriegerdenkmälern durch Vertreter der Deutschen Front. Dankgottesdienste schließen sich an. An den bis­cherigen saarländischen Grenzen in Zweibrücken. Bruchbof und vor Saarbölzbach stehen die nationalsozialistischen Formationen, und zwar vorgerückt 'bis etwa 10 Meter vor der früheren Saargrenze. Ilm 10.15 Uhr werden auf dem Regicrungsgcbäudc d i e Flag- gee des Deutschen Reiches gehißt, kurz darauf gehen die Fchiggen am Gebäude der Bergwerksdirektion und auf den Saargruben hoch. Von jeder Bergwerksinspektion werden ein Berg­mann und ein Vertreter der politischen Organisationen auf den Grube« sprechen. Die Uebertragung ber Regierung«- gewalt an den Reichskommissar Bürckel findet um 11,15 Uhr statt. Ein einstündiges Glockengeläute folgt diesem bedeutungs­vollen Akt. Der gewaltige Umzug in Saarbrücken beginnt um 13 Uhr: bis 18 Uhr folgen Konzerte auf allen öffentlichen Plätzen e«* Volksfeste. Ein Feuerwerk von einem Ausmaß, wie das Saar­land e$ noch nie gesehen hat, wird nach der Großkundgebung am Regierungsge-bäude, die auf 20 Uhr angesetzt ist, abgebrannt. Kvheiffeuer 'beschließen den Tag.

Der HAfszugBayern" ist bereits eingetroffen und wird die -

Verpflegung der zu den Rückgliederungsfciern marschierenden nativ nalsozialistischen Formationen übernehmen. Zur Zielfahrtdes Deutschen A n t o m o b i lc l u tzs haben sich über 200 Fahrer mit weiteren 300 Fahrgästen aus allen Gebieten Deutschlands, von Ostpreußen, Schlesien, Pommern usw. gemeldet. Seit heute morgen 11.30 Uhr ist die P o l i z e i im Saarland wieder in deutschen Hän­den. Der Präsident der Regierungskommissian übergab die Polizei­gewalt dem Beauftragten der Reichsregierung, Regierungspräsiden­ten Tr. Saasen. Wie wir hören, soll in den letzten Tagen eine Anzahl Polizisten und Landjäger aus dem Polizeidienst ausgeschie- ben sein.

Draußen im Lanbe sinb gleichfalls alle Vorbereitungen abge­schlossen, um bie Feierlichkeiten an jebern Ort so würbevoll wie möglich auszugestalten. Tas Saarland ist also auf der ganzen Linie gerüstet zu seinem Sieges- und Ehrentage.

Gegen nndefngtt Gin griffe.

Saarbrücken, 28. Februar. Reickskommissar Bürckel gibt bekannt, es sei ihm soeben zur Kenntnis gekommen, daß eine Reihe von Leuten mit D i e n st e n t la s s u n g oder Ver­setzung ohne Wissen und Zustimmung eines von ihm Beaui- tragten bedroht wurden. Zum Teil seien diese Drohungen schon ausgeführt worden. Die sämtlichen Entlassungen würden n e it überprüft Der Reichskommiffar weist darauf hin, daß im Saargebiet sich aufhaltende Kontrolleure und ähnliche Leute, bie sich berufen fühlten, durch ihr Auftreten, das zumeist durch Sach­kenntnis nicht getrübt sei, Unordnung in die Bevölkerung zu tragen, umgehend das Saargebiet zu verlassen haben. Die Polizei sei beauftragt, jeden, der nickt im Besitz eines vom Reichskommissar persönlich ausgestellten Ausweises sei, sofort feftzuneymen.

..Heißt Flagg-!"

Berlin, 28. Febr. (DNB.) Amtlich wird bekannt gegeben:

Die Beflaggung ber öffemlichen Gebäude am 1. März beginnt, sobald aus Saarbrücken durch Rundfunk das Kommando Heißt Flagge" ergeht.

«locken-elaitt der Kirche«.

Ein Erlaß be< Reichsbischafs.

Der Reicksbischof Bat in einem Erlaß an die oberste Behörde ber Deutschen Evangelischen Kirche angeordnet, daß am 1. März, am Tage der Heimkehr des Saargebietes, die Evangelische Kirche in ganz Deutschland in einem einst ü n d'igen Glockenge­läut dieses großen historischen Tages gedenkt. Die genaue Fest­legung des Zeitpunktes wird noch durch Presse und Rundfunk bekanntgegeben.

Dr. ©erbhel» a« Kauleiter SLrckel.

700 000 Mark für notleidende Bolksgenossen im Saargebiet.

Berlin, 28. Febr. (DRB.) Der Reickspropagandaleiter der NSDAP, Reicksminister Dr. Goebbels, hat an Gauleiter 2 chrckel folgendes Telegramm gerichtet:Tie nationalsozialistische Bewe­gung begrüßt ihre heimkehrenden Brüder und Schwestern von der Saar am Tage der Rückgliederung mit einem Bekenntnis zum deutschen Sozialismus. Ach stelle Ahnen, lieber Parteigenosse Bürckel, ans Mitteln ber Reichspropaganbaleitung für bie Not- leibenben Volksgenossen im Saargebiet ben Betrag von 700 000 Reichsmark zur Verfügung."

Generaldirektor DorpmiiUer Lkernimmt persönlich die Saar-Vise»l>ah«e«.

Berlin, 28. Febr. (DNB.) Zusammen mit der Reichsregierung begibt sich ber Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngeseltschati Dr. Torpmüller zu den Feierlichkeiten der Rückgliederung des Saargebietes nach Saarbrücken, um dort bie Saarbahnen und bie drei früheren elsaß-lothringischen Grenz-Eisenbahnstrecken für bie Reichsbahn zu übernehmen.

Die «atianalsattalistische Presse im Kaargekiet.

Saarbrücken, 28. Febr. (DIW.) Tie TageszeitungTeuffche Front" veröffenflicht eine Bekanntmachung des stellvertretenden Gauleiters Leiser. Darin wird unter Hinweis daraus, -atz btt

Tag der Rebern ahme des Saargebietes durch das Reich auch der nationalsozialistischen Presse neue Ausgaben im Saargebiet stelle, zur Kenntnis gebracht, daß bie TageszeitungDeutsche Front", bie ihr historisches Verdienst habe, vom 1. März ab den Rainen ber Parteizeitung dos Gesamtgaues annehmen werde. Als N S Z - R h e i n f r o n t" werde sie amtliches Parteiorgan auch im Saarlande fein, Die RSZ-Rheiufront in Neustadt a. b. H. stand schon bisher in engen Beziehungen zum Gauleiter Bürckel.

Ter Flughafen in Saarbrücken bis auf weiteres gesperrt.

Berlin. (TM.) Ter Flughafen in Saarbrücken kann bis auf weiteres nicht angeflogen werden, da bas Rollfeld unter Wasser steht.

Laval «brr die Rückkehr der Saar.

Paris, 28. Febr. Bei einer Einweihungsscier in Montreuil hielt Außenminister Laval eine Rede, in der et auch auf die Außen­politik einging. Innerhalb -48 Stunden werde das Saargebiet endgültig zu Deutschland zurückkehren. Ter Name des Saargebiet»

habe lange Zeit hindurch einen bösen Klang in ben französischen und deutschen Ohren gehabt. Man habe sich fragen können, ob nicht wieder zwei große Völker auseinanderprallen würden. Aber das Problem, das diese Völker zu trennen drohte, sei auf internatio­naler Grundlage gelöst worden.

Laval zollte dem Völkerbund und dem Dreier-Aus- schuß Anerkennung für die Erfüllung ihrer Aufgabe. Andere ernste Probleme, so fuhr er fort, bestünden weiter. Frankreich, das eifersüchtig über seine Sicherheit wache, wisse, daß es vor allem auf sich selbst rechnen müsse. Aber es wisse auch, daß es an einer inter­nationalen Friebensorganjsation teilnehmen müsse. Bei ber Ra­tifizierung der Abkommen von Neapel im Senat habe er seine Be­friedigung über den G e i st d e r V er s ö h n l i ch k e i t ausgebrückt, ber die deutschen und die französischen Unterhändler bei ber Rege­lung ber Saarfrage beseelt habe. Er hoffe, bah bie Reichsregierung auch bei ben im Gang befinblichen Verhandlungen ben gleichen Versöhnungswillen beweisen werde. Tann werbe ein großer Schritt zum Frieben getan sein. Er, Laval, werbe sich bemühen, ebenso wie Briand, ben Titel eines Friedensapostels und Friebenspilgers zu verdienen.

NeriLnberunge« der Stadt Paris.

Sbg Paris, im Februar.

Es ist eine der ältesten Eigenschaften der Pariser, sich darüber zu beklagen, daß ihre Stadt sich rettungslos ver­ändere und überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen sei. Auch Baudelaire hat dieser Gewohnheit gehuldigt und ihr in .seinem GedichtTer Schwan" einen erhabenen Ausdruck ver­schafft. Die Klage darüber, daß Paris unaufhaltsam anders werdeein Menschenherz, ach, verändert steh nicht so schnell" ist im Grunde nichts weiter als das Unbehagen, das die fliehende Zeit dem Menschen einflößt, welche sich ihrer eigenen Veränderung nicht bewußt sind. Paris bleibt unerschöpflich, aber man denkt a n s i ch selbst und nicht att die Stadt, wenn man bei einem Spaziergang ganze Straßenzüge vergeb­lich sucht, in denen man noch vor drei Monaten umhergeschlen- dert ist. Die Seitengäßchen der Rne St. Martin verschwinden mit einer Geschwindigkeit, die der natürlichen Verwandlung, ber jebe Stadt unterliegt, hastig vorans-neilen scheint. Hier wütet die Spitzhacke, um mittelalterlicher Enge und Dunkel­heit zuleide zu gehen. Aber schleichender und darum aufregen­der sind die Veränderungen gewisser großer Verkehrsadern und Prachtstraßen, bie weniger ihre Steine als ihren Charakter preisgeben. Noch vor zehn Jahren waren die Cham p s Elvsees eine vornehme, repräsentative Paradestraße, in die das Geschäftslehen gerade einzudringen begann, ohne in­dessen schon sichtbar zu werden. Heute sind sie eine Art von Broadwav geworden, ein Kino reiht sich ans andere, an allen Ecken haben sich riesenhafte Cafes aufgemacht, die in einem gänzlich nnfranzösischen rotgoldenen Protzenstil ausge- ftottet sind und Tausende von unruhigen Menschen aufnehmen. Viele große Zeitungen legen ihre Expeditionen und Lesehallen hierher, jede größere Automarke hat hier ihren Ausstellungs­raum. Auch Geschäfte mit billigen Konfektionskleidern dringen in dem Maße vor, wie bie großen Firmen wegen schlechten Geschäftsgangs verschwinden. Ein Markstein in der Verpöbe- kung der Champs Elvsoes war das Verschwinden des P a - lais M a s s o, an dessen Stelle sich seit einigen Jahren ein ungeheures, übrigens schlecht vermietetes Bürohaus erhebt. Der Bauherr, der berühmte Perlenhändler Rosental, erhielt die Bauerlaubnis nur unter ber Bedingung, daß er den hübschen Bau ans dem 18. Jahrhundert Stein für Stein in ben Park bes Observatoriums überführe und dort wieder auf­barte. Mas auch geschah. Das einzige Bauwerk, das noch eine gewisse Zurückhaltung ausatmet, ist das kurz vor dein sieb­ziger Krieg erbaute Palais der Abenteurerin Paiva, die später einen Grafen Henckel von Donnersmarck heiratete. Das Palais, das heute einen Klub beherbergt, ist zwar schon in einem unreinen und überladenen Stil gebaut, erinnert aber doch noch ein wenig an die Champs Elhsc'-es, wie sie früher waren. Vielleicht würde die schnelle Verwandlung dieser Pracht­straße ins Marktschreierische nicht so auffallen, wenn die ge­räuschvolle und aufdringliche Bemühung, die sich auf ihr ent­faltet, etwas erfolgreicher wäre. Aber auch dieser Teil ber Pariser Geschäftsstadt ist von der Krise überschattet, die viele

alte Lokalitäten leert und neue unvermindert stehen läßt ober schnell wechselnden Mietern ausliefert. Was würde Baudelaire sagen, wenn er diese Veränderungen sähe? Wahrscheinlich würde er sich an dem linzerstörbaren trösten, an der herr­lichen Flucht dieser Straße, die, ohne sich um ihre Häuser zu kümmern, durch den schwebenden Triumphbogen ins Un­endliche zu steigen scheint.

Eingehende Neichslrantrolle

über Verwendung der Arbeitsbeschaffungsmittcl.

Der ReichsarbeitSminister hat im Einvernehmen mit ben übrigen in Betracht kommenden Reichsstellen allen nachgeord- net enBehörden und sonstigen Trägern von Arbeitsbeschaffungsmaß­nahmen zur Kenntnis gebracht, daß eine eingehende Kontrolle der Verwendung der Arbeitsbeschasfungsmittel dnrckgeführt wird. Tie Reichsregierung halte es im Hinblick auf die besondere Natur der Arbeitsbeschafsu ngsmaß nah mc n für erforderlich, daß über bie Aus­gaben aus Arbeitsbefchaffungsmitteln befonbere Abrech­nungen ausgestellt werden nnd bie Rechnungslegung unb Rech­nungsprüfung für jede einzelne Arbeit beschleunigt unb unabhängig vom Jahresabschluß stattfinde. Im übrigen sei es notwendig, daß die der durchsiihrcndcn Stelle übergeordnete Behörde.eine Prüfung auch für bie Zwecke ber Kreditanstalten vornimmt und auf Grund dr Prüfung eine Bescheinigung auf der Entabrecknung ausstellt. Die Endabrechnung hat so schnell wie möglich zu erfolgen. Bei den staatlichen Arbeiten ist ohne weiteres die O b e r r e ch n u n g s - k a m m e r letzte Prüfungsinstanz, während bei den Arbeiten son­stiger Träger u. a. auch die Gemeindeprüfungsämter noch einge­schaltet werden. Tie Prüfung ist vor allem auch auf bie wirtschaft­liche unb fachtechnische Seite ber Maßnahmen auszudehnen. Wenn die Endabrechnungen aus irgend einem Grunde nicht stimmen^ dann wird unverzüglich untersucht, wer dafür, verantwortlich ist.

; Das Reich, so erklärte der Minister, hat sich auf Grund seiner finanziellen Hilfe Vorbehalten, in bie Verwendung der Arbeits» 'beschaffungsmittel Einblick zu nehmen. Ter Rechnungshof des Deutschen Reiches werde demgemäß bei ben Arbeiten sonstiger Träger zuletzt bie Verwenbiing nachprüfen. .Dabei handelt es sich u. a. auch um die ordnungsmäßige Vergebung der Arbeiten, um die tatsächliche Verwendung der berechneten Materialien, um bie wirtschaftliche Ausführung unb andere wichtige Fragen. Tie Reichsregierung halte es für erforderlich, daß die Ergebnisse der Prüfung für die Praxis der Kreditanstalten nutzbar -gemacht wer­den, damit diese in der Lage sind, aus etwaigen Beanstandungen die Folgerungen zu ziehen, d. h. über die etwaige Kürzung oder Zurückziehung der Darlehen oder Zuschüsse zu entscheiden.

Neuer englischer Militärattache in Berlin.

London, 28. Febr. (Europapreß.) Zum neuen englischen Militärattache in Berlin ist Oberstleutnant F, E. Hot- black ernannt worben. Der neue Attache wirb sein Amt am 13. Mai antreten. Sein Dienstbereich wirb nicht nur Deutschland umfassen, sondern gleichzeitig auch Schweden, Norwegen unb Dänemark.

Maschenpost.

Won DiglSmund v. Nabeekfl

, ftmlflerkich) , » 5 bie Orientierung verloren Ein klop- fkfees Nebengeräusch verriet, daß der Motor unseres Flugzeuges h«m letzten Benzintropfen angelangt war. Plötzlich fetzte eine Stille ein, und im Gleitflug sanken wir durch den Nebel auf etwas Kn, was nur die Wafferwüste des Ozeans fein konnte. Doch bei 30n Meter teilten sich die Nebel, unb wir erblickten die weiß um- ibmndeten Ufer eines riesigen tropischen Urwald-Eilandes.

Nach glücklicher Landung traten wir in den Urwald nnd ver- «chmen alsbald eine seltsame Musik, auf die wir hinfckritten. Begleitende Affenherden sprangen von Ast zu Ast, bewarfen uns mit Bananen und wiesen verheißungsvoll den Weg. Endlich er­blickten wir den Ursprung dieser Musik: auf einer Lichtung stand ein großer Saunt, von der Art der Affenbrotbäume, an dessen Zweigen jedoch mahagonibraune Violinen wuchsen. Einige, noch unreife, waren kaum 20 Zentimeter groß, andere waren bis zu Branchen unb Celli gediehen, und selbst einige baumelnde Brummbässe konnte man entdecken. Dieser ganze Baum nun wim- »ttlte von Assen, welche, den Schweis um ben Ast geschlungen, jeder mit vier Händen sein Instrument festhielt, wobei sie alle er­wartungsvoll auf einen ungeheuren rotgescheitelten Orang-Ulon blickten, der sich jetzt am Stamme des Baumes mit einer Kurbel zu schaffe« machte. Auf einmal begann sich der Baum wie ein Karussell zu drehen, worauf bie ganze Gesellschaft mit fieberhaftem Eifer loSfiebelte. Es war ein reizvoller Anblick: selbst die unreifen Piccolo-Violinen wurden von winzigen Affenkindchen, die bie Mütter festhielten, ans Leibeskräften bearbeitet, wobei sie die kchwiengsten Flageolettgriffe meisterten, wahrend melancholische Riesengorillas die Bässe erbrummen ließen . . .

Dos alles drehte sich schnell unb immer schneller, bis die Violin- flüchte schließlich horizontal durch die Lust sausten und einzelne nrit ihren zappelnden Virtuosen abrissen unb ins Gras fielen. Sange noch hätten wir aus der Ferne biefe Musik.

Doch uns batte eine anbere Erscheinung des Urwaldes gefesselt. Dar war eine Riefengiraffe, welche durck Zeichen bemerkbar »achte, daß sie uns gern ein Interview gewähren wolle. ,Jch ge­höre,' sprach die Giraffe, ,einer aussterbenden Art an, die durch das furchtbare Eisentier, bas Ferrokraniurn, mehr unb mehr ver­drängt wird. Sehen Sie, wir strebten so sehr nach den höheren Regionen, baß Beingestell unb Hals endlich zu hoch hinaus- Wuchfen, als daß wir auch nur die obersten Baurnspitzcn befnap» Pern Knuten. So rafften wir mis mit hohem Entschlüsse dazu auf, nur noch Wolken zur fressen, unb feitbem grasen wir den Aelher ab. Ah, Wolken . . . wenn Sie wüßten, wie himmlisch Wolken schmecken! Ach schwärme für ganz schaumleichte Lämmerwölkche» Wm Frühstück, während ich, ofsengesagt, gegen Abend gern was etwa ent paar noch blutende Lonnenuntergangsmolkea

mit Nebeltunke, zu mir nehme.' Immer weiter sprach die Giraffe mit verzückt geickloffenen Augen vor sich bin, allein wir mußten uns beeilen und schlugen uns in bie Farnbüsche.

Bald hörten wir ein zisckewb-klirrendes Geräusch und sahen in bem Buschwerk mehrere Riesenschlangen in gewaltigen Windun­gen sich vorwärts bewegen- Ihre geschmeidigen Leiber erglänzten in metallischen Reflexen, bie immer wieber durch das Grün sichtbar wurden . . . Das waren die abgerichteten Anagolkonda-Tchlangen, mit denen es folgende Bewandtnis hatte. Tief unter der Erde dieser Insel befand sich eine geologische Schicht, in Jurakrcide ein­gebettet, welche aus lautet glänzenden, festverlöteten Konserven­büchsen bestand. Aber diese Konservenschicht lag so tief, daß man an sie nur durch ein paar Waldfeen herangelangen konnte, die in Wirklichkeit Mündungen erloschener Krater-Röhren waren. In nimmerfatter Gier tauchten die Anagolkondas da hinab, schluckten die Konservenbüchsen als ganze und ringelten sich in trägen Windungen wieder an die Wasseroberfläche. Durch einen geschickten Schlag wurden sie bann spinal gelähmt, so daß sie starr wie Stahl in ihren Windungen verharrte», und in diesem Zustande sogleich an die Hausfrauen auf dem Markt verkauft. Diese stellten die Anagolkondas bequem in der Küche auf unb entnahmen ihrem Racken je nach Bedarf bie köstlichen Urkonserven, auf benen zum Teil noch die Etiketts erhalten waren. Aeußerst beliebt war .Plesio­saurus in Tomaten. Tas bekömmliche Volksnahrungsmittel, wah­rend die besonderen Feinschmecker für Achthvoiaurus in Madeira­soße. Die hervorragende Feinkostware' schwärmten. Die geleerte Schlange winde sodann vom Besitzer wieder abgeholt und durch einen zweiten Schlag dazu tüchtig gemacht, sich mit erneuter Freß­gier in die Waldseen zu stürze».

Run aber brach die fürchterlich-herrliche Tropennacht herein mit einer Dunkelheit, in der die weißen, roten, blauen und lila Urwaldbliiten erst leicht zu glimmen, bann aber wunderbar zu leuchten begannen. An dieser Duft- unb Farbenpracht, durch welche die haarig-seidigeil Schmetterlinge taumelten, erdröhnte ein langsam näherkommendes Stampfe», vor dem alles Getier schreckhaft zur Seite floh. Hub nun sah ich das näherkommende Enoas es war, als ob der Eiffelturm selber sich auf ben Weg gemacht habe: ein ungeheures .zweibeiniges Eifenkran-Tier, das .Ferrokraniurn' mit dem schlagbaumarrigen Halse hoch in bet Luft, stapfte aus seinen Betonplattfüßen melanckolisck durch ben Urwald Entschuldigungen murmelnd wegen der zer­tretenen Blumen und mit rotem Schlußlicht. Tas Ferrokraniurn war unglücklich verliebt in ein Revuegirl des Theaterdirektors bie weinende Semmel, der gegenroärtig, zusammen mit Krftik unb Publikum, hier im Ihtoalb probte. Sie aber, welche hinter ihrer lieblichen Puppengestalt im Annern Sagemehl hatte, machte auf einen cnhtetischen jungen Gorilla Angen, die sich nur langsam schlossen, wenn man sie zu Boden legte. An tiefet Melan­cholie stapfte darum dieses Riesenkran-Tier durch die wilden Wälder und ließ ab und zu seine Kettenzunge rasselnd auf den Toden hernnrer, «n em Leitch« hoch zu seiner Laße empor»

zuwinden unb den Dust träumerisch einmaligen. Dicht an mir vorüber schritt das Monstrum mit rasselndem Schluchzen in die Tunkelheit hinein.

Ich aber machte mich durch die glühenden Blumen eilends zur weinenden Semmel auf, weil ich hoffte, das Revuegirl sie war die siebente von links für das Ferrokraniurn ge­winnen zu können. Tausende weißer Azaleenblüten waren als Scheinwerfer auf die von gewalngen Bäumen überhangene Bühne gerichtet, wo die Girls in Weißen Federbüschen, starr wie indi­anische Schönheitsgöttinnen, standen. Tie weinende Semmel stand in Hemdsärmeln und setzte ein Aluminium-Megaphon an den Mund, durch welches sie ab und zuRrruhe!" oderBeleuch­tung!'" brüllte. Tas Orchester schien gegen den Dirigenten auf­sässig zu sein: nur während des Musizierens empfand cs vor seinem Stock unb seinem drohenden Fäusteballen einige Furcht. Hinten aber saßen die bedeutenderen Blätter des Urwaldes in bem seltsamsten aller Zuschauerräume. Es war ein riesenhoher, keil­förmig gegen die Bühne sich öffnender Felsspalt, ans dessen inneren Steinvorsprüngen von hoch oben bis nach unten lauter Vögel hockieu: schwarz gefieberte, großschnäblige Krallenvögel, die mit gelben Augen auf die Bühne starrten. Einige von ihnen hatten Kneifer auf, alle aber waren vom herabfallenden Unrat der jeweiligen oberen Kollegen betroffen worden. Alle fünf Minuten schrien sie gemeinsamKräh!", unb starrten dann wieder mit gelben Augen auf die Bühne. Zwischen ihr unb diesem kritischen Felsspalt befand sich aber noch ein Zuschanerrauin aus Rasenbänken, wo eine Neueinführung des Direktors weinende Semmel, nämlich das automatische Publikum saß. Es waren robotähnliche Metallgebilde mit eiitgeschranbtcn Opern­guckern und bereits eingraviertem Urteil über das Stück, welches Urteil nur durch die weinende Semmel, die den Schlüssel dazu besaß, ansgewechselt werden konnte. Ach beschloß, ben Dttekwr wegen dieser interessanten Neuheit zu interviewen, unb trat auf ihn zu.

Er Halle gerade seine Tochter, ben Star ber Revue, beiseite in ein Lianengebüsch geführt, um ihr seine Auffassung cinzureden. Sie aber blieb hartnäckig. ,Iöie oft sag' ich's dir!" schrie er ver­zweifelt bie sture Diva an:Wie oft sag' ich's dir hab Talent! fei ein Genie! nein, bas Möbel dort nicht! ..." Aa, sehen Sie, Herr Doktor," roanbte er sich eifrig an mich: mein neues Theaterprinzip ist bie restlos burckgeführte Mario- nettisierunq brr Bühne unb bes PulMmns. Wo ist bas Leben am lebendigsten? an ber Grenze brr Tobesstarre. Was ist bas Theater? bie Apotheose ber Frau. Wann ist bie Frau am betörcnbften? wenn sie sich bepubert, bemalt, Stoffe um hängt, auf Stöckeln steht: kurz, wenn sie sich bet Puppe nähert. Ach als erster habe ben entscheidenden letzten Schritt getan! Bei mir treten nur lebensgroße, überlebendige Puppen auf."

Hub nun begann, durch ein Zeichen der weinenden Semmel in Bewegung gesetzt, wohl die seltsamste Vorstellung, bie je ein Urwald zu Gesicht bekommen hat, Die indianischen Göttinnen im »etfjen Federschmuck vollstchrt« mit Beinen und Armen wunder­

bare Evolutionen (was eine Affenherbe nebenan im Schatten stumm zu imitieren suchte), unb dazu sangen sie mit süßen Puppenstimmen einen Flüsterchor, auf dessen Strophen bie Kritik jedesmal mit einem lautenKräh!" antwortete. Es war ein Stück mit phantastisch verwickelter Hanblnng, in ber Buffetiers, Moden« firmen, Steuerbeamte unb Gardcrobenpächter bie größten Rollen spielten, währenb alles zusammengehalten roytbe burch bie atem­lose Suche nach bem Geldgeber. Tie Musik, der Duft, bie durch- cinanber taumelnden Schmetterlinge, bie burchcinanber taumetnben Blumcnscheinwerfer unb Mädchensarben steigerten sich nun zu . einem einzigen Rausch, bem bas ferne Stampfen bes Ricscnkran- tiercs dumpf den Takt gab,--als plötzlich ein näherkommen-

bcs Knistern unb Prasseln hörbar würbe, wie bas Fallen von Milliarben tropischer Regentropfen

Schreckensbleich schrie bie weinenbe Semmel durch ihr Alu­minium-Megaphon:Tie Multiplikaticmstiercken kommen!* Und plötzlich stob alles in panischer Angst auseinander. Tie Multi- plikationstierckcn, bas war eine furchtbare, heuschreckenartige An- scktenspezics. Tie knisterten durch feie Zweige, sie warfen sich in gierigen Schwärmen auf bie Blumen, bie Febcrbüsche, ja auf bie Kritik, unb zermahlten mit ihren scharfen Freßzangcn alles, bie Körper und bie Seelen, zu Milliarben kleiner Vilbchcnj welche in enblosen Zelluloidschlangen burcheinanbergewirrt umhcrlagen. Hier sah man einen Urwalbriesen, schon halb zu Zclluloib zerfressen, krachenb Umstürzen; bort war von einem Revuegirl nut noch ber Feberbusch unb ber hilflos rubernbe Arm zu sehen, währenb ihr Leib bereits in Zelluloibschlangen herabhing: hier war eine Liebe in Millionen Bilbcken zersetzt worden; bdrt glitt bas letzte Stöhnen eines Sterbenden in Millionen Zelluloibbildchen über . . . Eine furchtbare Angst ging burch ben Urwalb, bie Vögel blieben in ber Lust hängen, feie Wasserfälle blieben vor Schreck stehen... Unb immer mehr Bäume fielen, immer höher wuchsen bie geknäuelten Berge ber Zelluloibschlangen ein gewaltiges Surren unb Knistern erfüllte ben trostlos flrauen Raum.

V!it letzter Kraft flohen wir zum Straube, stießen mit unserem Wasserfliiflzeug eilenb von biefer flnsel ab unb rnberten schaukelnb in die See hinaus wohin? nur fort von dieser Stätte ber Verwüstung! Eine Strömung treibt uns in ben Ozean hinaus. Wir haben ein .Handtuch an einem Stock gehißt. Vielleicht gelingt cs uns, den Papua-Archipel lebend zu erreichen! Wir wehren uns bauernd gegen Haifische... SOS! Bitte ben Bericht zu ver­öffentlichen." (Hier schließt bas Manuskript.)

w von KocMelmann.

Das Graphische Kabinett von Günther Franke in München hat eine Ausstellung eröffnet, mit ber Hoerschelmann, nun an der Schwelle des sechsten Jahrzehnts (1885 ist er in Dorpat, Sohn eines Universitätsprofessors, zur Welt gekommen), über drei Jahrzehnte seines Daseins Rechenschaft ablegt. Sie waren eng mit München verbunden, unb so hat bie Galerie an der Brieiinersnaße, obwohl Hoerschelmann sein Publikum minbe« ftetf st> sehr in Berlin als in München fand, mit gutem Enoch