Mittwoch, 1900

flsr. »48. Abendblatt.

(Frankfurter Handelszeitung.)

Wegrürröet vs« LsspskL Ssn«e«r<rnn.

demokratie stärken, dm notwendigen geistigm Austausch und Kontakt mit Ganz-Deutschland erschweren und zu fortgesetzten unerquicklichen Reibereien zwischen dem altdeutschen und ein- geseffenen Element führen", In welche staatsrechtlichen Form« man also auch die künftige Verfassung des Reichslandes kleide, eine Bürgschaft und Handhabe müßte vorhanden sein gegen eine pattikularistische Rückläufigkeit, die dem Land und Volk selbst zum Schaden gereichen und die in ihm schlummernden Kräfte der Gesamtnation cntziehen würde.

Wir teilen diese Austastung zwar nicht, und wir würden gerade auf Grund der Grünbergschen Darlegungen zu anderen Ergebnissen kommen, wie er selbst, aber er zeigt doch Mittel und Wege, wie der Annäherungsprozeß beschleunigt und durch­geführt werden kann, und das ist immerhin erfteulich und kann allen den jmigm, die intransigent dieser ganzen Frage gegen- überstehen, nur zur Beachtung empfohlm werdm.

Berg stellt demgegenüber fest, daß das nicht der Fall ist, daß tat Gegenteil in dieser Zeit sich vieles zu Gunstm Deutschlands verändett hat. wenngleich noch immer ein größerer Riß, der namentlich in der Herausbildung eines elsaß-lothringischen Par- tikulariSmus sich äußere, vorhanden sei.

Zur gerechten Beutteilung der Stimmung in Elsaß-Lothringen gehört aber mehr als die bloße geschichtliche Erforschung; not­wendig ist daneben, dm Ursachm nachzugchen, die eine noch raschere Annähemng an das Reich verzögett haben. Nehm dem ganz natürlichen und durchaus achtungswerten Gefühl der Anhänglichkeit und Dankbarkeit gegenüber dem altm Vaterland ist es vor allem die beim Elsässer meist statt ausgeprägte repu­blikanisch-demokratische Gesinnung. diezumal dem norddeutschen feudalkonservativen, aber überhaupt allem monarchisch-ldyalen Fühlen gegenüber sich spröde verhält". Der völligen Ver­schmelzung steht ferner im Wege der bundesstaatliche Charakter Deutschlands. Ein Einzüstaat vermag neue Ge­bietsteile leichter in sich aufzunehmen; die Einheit der Verwaltung bttngt es mit sich, daß die neuen Staatsangehöri­gen in den Gesamtbetrieb mehr hineingezogen werdm, als dirs in einem Lande mit sonderstaatlicher Verwaltung der Fall ist. Die Dezentralisation des staatlichen Betriebs in dem letzteren stärkt ganz selbstverständlich das Entstehen pattikularistischor Tendenzen in einem neu einverleibten Lande, wie es anderer­seits die Fortexjstmz partikularistischer Regungen in anderen Bundesstaaten nicht zu hindern vermag. Daß in weiten Tellen des deutschen Südens sich Tendmzen äußern, die als pattstu- laristisch angesprochen werdm, ist aber von ernsthaften Pdlitikem noch nie als eine Gefahr für das Reich angesehm worden. Es spricht sich dann nichts anderer aus als der Protest gegen eine gewisse Rückständigkeit, als derm Hauptträger Preußen gilt. Unter diesem Gefichtspuntte bttrachtet, wäre auch em elsaß-lothringischer Pattikularismus, der die Erhaltung berech­tigter Eigentümlichkeiten und vor allem die Betonung einer freiheitlicherm Gesinnung zum Gegenstand hat, nichts Beun­ruhigendes.

Was ist nun zu tun, um zu beftiedigendm Zuständen für das Land sowofst wie für das Reich zu kommen? Notwendig ist vor allem Geduld und zwar Geduld auf beiden Seiten, aber die elsaß - lothringische Verfassungsftage darf nicht als ein noli me tangere angesehen werden. Das Beste ist gegenseitiges Ver­trauen, die Erkenntnis, daß auf beiden Seiten der Wille, zu einer Verständigung zu kommen, vorhanden ist. Daß der jetzige staats­rechtliche Zustand des Landes nur ein Provisorium ist, wird auch von.dem Verfasser zugegeben, aber die Forderung, die volle Autonomie zu gewähren, bewege sich in einem circulus vitiosue. Die Elsässer verlangten volle UnabhängigkH und Selbstbestimmung im Rahmen der Reichsverfafftmz und der Reichsgesetze, das Reich verlange GarantiÄ nationaler Zuverlässigkeit. Hier ist der Punkt, in dem die von dem Verfasser vertretene Auffassung sich mit der Anschauung der regierenden Kreise deckt. Von der Gewährung der vollen float-» lichen Selbständigkeit fürchtet er z. Zt. nicht nur eine Gefährdung der deutschen Interessen, sondern vor allem

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Es ist zu begrüßen, daß von neuem eine re ichs g e s eh- liche Regelung des I r re nw e s e n s erwogen wird. Wenn auch vor Jahren eine Uebereinstimmung nicht erzielt wer- den konnte, weil ein Teil bet Regierungen ein Bedürfnis für ein Reichsgesetz nicht anerkannte, andere Eingriffe in die landes- rechtlichen' Befugnisse der Einzelstaaten besorgten, so find das doch keine irgendwie durchschlagende Gründe. Daß sich auf diesem Gebiet eine gleichmäßige Regelung für das ganze Reich emp­fiehlt, kann doch eigentlich garnicht streitig sein, und bundes­staatliche Sonderbedenken können da wohl nicht ernstlich in Frage kommen.' Mit Verwaltungsvorschriften kann man jedenfalls Mißständen nicht ausreichend vorbeugen, wie sich schon daraus ergibt, daß trotz aller derartigen Versuche die Klagen über diese Mißstände immer wiederkehren. Mai^ muß aüifreichenden Schutz gegen willkürliche Verbringung in Irren- anstalten schaffen, und dieser Schutz hat sich nicht etwa bloß aus Privatanstalten, sondern auch auf öffentliche Anstalten zu heziehen, ja in bezug auf letztere ist er vielleicht noch dringlicher. Es handelt sich hierbei nicht um ein Mißtrauen persönlicher Att, namentlich nicht gegen die Aerzte, sondern darum, daß auf diesem so außerordentlich schwierigen Gebiet Irrtümer nteljr als irgendwo anders vorkommen können, und doch ein Rechtsinteresse vorhanden ist, daß niemand, so lange nicht die Rücksicht auf andere es gebietet, solange also eine GemeinschäD- lichkeit nicht in Frage kommt, wider seinen Willen in Irren- anstalten verbracht werden darf.. Welche Gefahren in dieser Beziehung jetzt noch bestehen, zeigt folgender Fall, den Dr. Lothar Schücking in der Frankfurter HalbmonatsschriftDas Freie Wort" erzählt:Im Regierungsbezirk, L. ist der Ober- förster E. angestellt. Er ist etwas unabhängig, erfreut sich mancher Gegnerschaft und ist oben nicht beliebt. Er macht viele Eingaben, hat häufig Konflikte, auch mit Vorgesetzten, kurz der Oberförster E. macht sich lästig. Es wird ein Disziplinarver­fahren gegen ihn eingeleitet und er zunächst vom Amt suspen­diert, ohne jede andere, Begründung als einen allgemeinen Hin­weis auf das Disziplinargesetz. Dann wird der Königliche Oberförster plötzlich vom, Gendarm auf offener Straße festge- nommen und zwangsweise in einer Irrenanstalt untergebracht, letzteres nach eingeholtem Gutachten des dem Regierungspräsi- deuten unterstellten Regierungsmedizinalarztes. Dieses preu- .ßjsche Verfahren scheint beinahe geeignet, in die russische innere Verwaltung übernommen zu werden. Der Oberförster wird von den Irrenärzten als gesund erachtet. Gelegentlich der Unterbringung hatte der Regierungspräsident aber bei den untergebenen Förstern eine Verfügung zirkulieren lassen, daß ihr Vorgesetzter amtsärztlich als geisteskrank erklärt fei. Es ist ejn Wunder, daß er es nicht geworden ist. Das schönste ist, daß die Kosten der Unterbringung in der Irrenanstalt dem un- glücklichen Oberförster nachträglich vom Gehalt abgezogen wer­den." Hier ist also ein Geistesgesunder auf Anordnung der 'Verwaltungsbehörde in eine Irrenanstalt verbracht worden, obgleich seineGemeingefährlichkeit" nur darin bestand, daß er sich durch einige Konflikte bei seinen Vorgesetzten lästig ge­macht hatte. Es ist natürlich alles in der Form Rechtens vor . sich gegangen, das Gutachten des. Regierungsarztes deckte das Verfahren; aber wie dies Gutachten zustande kommen konnte, das ist die Frage, denn es ist nicht das Ergebnis einer aus­reichenden Untersuchung gewesen, da die Irrenärzte nachher zw dem entgegengesetzten Resultate kamen. Das ganze Ver­fahren der Verwaltung in diesem Falle mich scharf Berurtcilt

Frankfurt, 1. September.

In etwas spöttischem Tone ist dieser Tage in einer als offiziös angesprochenen süddeutschen Korrespondenz das elsaß- lothringische Verfaffungsproblem zu denDoktorfragen der Politik" gezählt worden. Wenn damit gesagt werden sollte, daß dieses Problem erhebliche Schwierigkeiten staatsrechtlicher und anderer Att enthalte, die noch der Äsung harren, so kann man dem ohne weiteres zustimmen, zumal damit nichts gesagt wird, was nicht jeder, der sich einigermaßen mit der Frage ver- trgut gemacht hat, längst gewußt hätte. Wenn mit der Charak­terisierung des Problems als einer Doktorfrage aber gleichzeitig ausgesprochen werdm sollte, daß seine Lösung nicht eile, so müßte einer derartigen Auffassung doch energisch widersprochen werden. Es mag zwar einige Politiker geben, die durch jede ernste Auf- roillung des Problems sich beunruhigt fühlen unb die es deshalb am liebsten im Staub der Menschränke begraben sähen, aber sie sind doch hüben und drübm so sehr in der Minderzahl, daß ihre Schlummermelodien wenn auch herzlich langweilig so doch nicht mehr einschläfernd zu wirken vermögen. Die Hindemiffe, die einer raschen Verständigung in der VerfaffungS- ftage entgegenstehen, sind oft erörtert worden. Ein gegenseitig besseres Verstehenwollen würde schon viel zur Annäherung der verschiedenm Standpunkte beitragen und vorwätts führen könnm. und darum ist es freudig zu begrüßen, wenn sowohl in Elsaß-Lothringen wie in Altdeutschland versucht wird, vorutteils- und leidenschaftslos den Untergrund der ganzen Frage zu prüfen und darzulegen. Dieser dankenswerten Aufgabe unter­zieht sich Dr. Paul Grünberg in seiner kürzlich veröffentlichten Schrift: ZurelsässischenLage undFrage (Bei- träge zur Landes- und Volkskunde von Elsaß-Lothringen; Straßburg, I. H. Ed. Heitz). Die Arbeit ist in der Haupt­sache die Wiedergabe von Artikeln, die seinerzeit'in derTägl. Rundschau" erschienen sind und die Grünberg zunächst in den Ruf eines Pangermanisten brachten. Jetzt, da die Aufsätze als zusammenhängendes Ganze vorliegen, werden diejenigen, die derartig über den Verfasser urteilten, ihr Urteil einer Revision unterziehen müssen. Grimberg will in der Verfaffungsreform natürlich nicht so weit gehen, wie die mtschiedmen Befürworter der Reform. Seine Untersuchung ist aber nichtsdestoweniger ein wertvoller Beitrag zur Verfaffungsfrage, der die aufmerk­same Beachtung aller derer verdient, die sich mit der Angelegen­heit zu beschäftigen haben, und in Altdeutschland umso mehr, als Grünberg Eingewandetter ist, der in den dreißig Jahren seines Wirkens im Elsaß zwar versucht hat, Land und Leute kennen . zu fernen, aber dabei doch seine Herkunft nicht vergessen hat.

Wer die elsaß-lothringische Frage wirklich verstehen will, der darf an der Geschichte des Landes und an den wechselvollen Schicksalm seiner Bewohner nicht achtlos vorübergehen. Grün­berg zeichnet in wenigen scharfen Strichen den Gang der Ent­wicklung im Lande selbst, wie erst die französische Revolution mit ihren Freiheitsideen und mit der durch sie bewirkten Zer­trümmerung des alten Feudalstaates den bis dahin ziemlich deutschen Charakter des . Landes umgewandelt hat. Dieser Prozeß der AnnGerung an französischen Geist und französisches Wesm würde duich den UmstMd, daß gleichzeitig in Deutsch­land dumpfer Stillstand heischte, noch beschleunigt. Und M Ettmierunch an-die feit dir' Revolittion mit Frankreich gemeinsam durchlebe Geschichte ist in der Bevölkerung noch lange Zeit, nachdem die Äffederdereinigung mit Deutschland vollzogen war, lebendig geblieben. Daß die Att, wie man in manchen eingewandetten Kreisen die Eingesessenen beurteilte und mit ihnen verkehrte, dm Annäherungsprozeß zum mindesten nicht be­schleunigthat, ist bekannt; oberes ist wertvoll, wenn es auch von einem so ruhigen Beobachter und objektiven Beutteiler wie Grun- berg ausdrücklich zugegehrn wird. Das alles hat indeffm nicht vermocht, die Entwicklung zu hindern. Man hat sich nach und nach mit dm Dingen abgefunden und sich aus den Bodm der Tatsachen gestellt, wenn auch nicht mit glühender Begeisterung und heißer Liebe, so doch in der ttchtigen Erkennt­nis, daß derProtest" nicht vorwätts zu führest vermag und daß die Entwicklung des Landes am besten gefördert wird, wenn seine Bürger aus dem Schmollwinkel heraustreten und einen Strich unter das Vergangene ziehen. Die Gegner einer Ver­faffungsreform berufen sich gar zu gerne darauf, daß der Pro­zeß der inneren Annäherung an Deutschland in den letzten zwei oder drei Jahrzehnten keine Fortschritte gemacht habe. Grün-

Die Lage des i t a l i 6 n i f ch c n Ministeriums ist nicht besonders erquicklich. Wenn man sich erinnert, daß im Laufe der Session die Regierungsanträge über die Schiff- fghttskonumtionen sowie über die landwirtschaftlichen Re­formen vor der Kammer keine Gnade fanden, unb auch die int Beginn der Session glatt abgelehnten Vorschläge über die Reform des höheren Unterrichtswesens am Ende der Tagung nur unter dem Vorbehalt einer neuerlichen Beratung im No­vember angenommen wurden, daß endlich der Iusttzminister Orlando feine Demission nur zurückzog, um die ohnedies heikle Position der Regierung nicht noch schwieriger zu gestalten, so versteht man leicht, wie die Tatsache, daß^Herr Gwlitti in Bardonecchia zwei Landhäuser mietete, im Sinne der Amts­müdigkeit ausgelegt und der Rücktritt des Kabinetts in nahe Aussicht genommen werden konnte. Dies; Folgerung hat sich nun freilich als unzutreffend herausgestellt. Doch liegen die Dinge deshalb nicht viel besser für Die Regierung. Es sind

dringende Notwendigkeit der Schaffung gesetzlicher Sicherheits- Dorkehrungen. Hoffentlich führen die Verhandlungen zwischen der.Reichsregierung und den Bundesstaaten zu einem positiven Ergebnis.

Deutsches Reich.

Kiel, 31. August. Wie dieKieler Ztg." mitteilt, sind im Laufe des Monats September u. a. folgende Personal- oeränberungen in höheren M arinestellun - gen zu erwarten: An Stelle des zum General-Inspekteur der Marine aufritdenben Prinzen Heinrich von Preußen werbe der Ches des 1. Geschwaders, Vizeadmiral von Holtzendorff, Chef der Hochseeflotte: Admiral von Fischel, der noch vor kurzem als Nachfolger des Prinzen Heinrich galt, werde Chef des Admiralstabes der Marine, während der derzeitige Inhaber dieses Postens, Admiral Graf v. B a u d i s s i n , der Nachfolger v. Fischels als Chef der Marinestation der Nordsee werde; an Stelle v. Holtzendorffs sei Kontreadmiral Pohl, Der Führer des aus den Schiffen derSiegftied"-Klasse bestehenden 3. Geschwaders, zum Ches des 1. Geschwaders unb Kapitän z. S. Scheer, Komman­dant des LinienschiffesElsaß", zum Ches des Stabes der Hochseeflotte ausersehen.

* Paderborn, 31. Aug. Der heute gestorbene Bischof Schneider war am 4. September 1847 in Gerlingen im Kreise Olpe geboren. Er war die größte Zeit seines Wirkens im Lehramt tätig, 1872 wurde er zum Priester geweiht, bald danach Hauslehrer unb bann am Lehrerseminar angestellt, dis er 1887 Professor bet Moraltheologie an der bischöflich-theo­logischen Lehranstalt zu Paderborn wurde. Eine Berufung nach Münster lehnte er auf Wunsch des Bischofs von Pader- borri ab unb wurde Dafür Mitglied Des Domkapitels und Balo dessen Haupt. Ich .JahreISOO-erfolgte seine Wahl zum Bischof von Paderborn. ........

Hamm, 1. Septdr. £it Dec hessischere Nachbarstaat Gr off- Steinheini irntebe «rp liberale Per e'i'ni» gung gegründet zum Zwecke des. Züsckmmxnschlllffch aller liberal denkenden Männer von Groß-Steinheim und Um­gegend. Einem sechsgliedrigen Ausschuß wurde die weitere organisatorische Tätigkeit übertragen. .

K Heilbronn, 31. August. Die überhastete Reichs- steuer'gesetzgebung hat auch die Sparkassen in nicht geringe Verlegenheit gebracht. Ein Beispiel hiervon ist ein Vorgang, Der Die Oberamlssparkasfe Heilbronn betrifft. Nach dem Scheckstempelgesetz ist bekanntlich vorn 1. Oktober ab für jeden Scheck aus Guthaben, mag der Beirag klein oder groß sein, eine. Stempelgebühr von 10 Pfennig zu bezahlen. Da Bescheinigungen dem Scheck gleichgestellt find, muß auch für jede Bescheinigung, gleichgültig, ob der Sparer nur eine Mark oder tausend Mark abhebt, die Stempelgebühr, bezahlt wer­den. Da nun bei Der hiesigen Oberamtssparkasse im letzten Jahr 16 000 Bescheinigungen ausgestellt wurden, so würden allein für Stempelgebühr 1600 Mark zu bezahlen fein. Der Verband der Sparkassen legte fick infolgedessen die Frage vor, wie dem zu begegnen sei. Alan glaubt nun den Weg darin gefunden zu haben, daß bie Rückzahlungen vom Kas­sier unb Kontrolleur in ein Buch eingetragen werden, das der Rückzahler für sich anerkennt. Das hat ein« Aenderung

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das Elsaß, einem beschränkte« Partikulansmns, cineutA werden-, d zeugt von bedeßLichster Willkür unb beweist die Meßbürgerlichm Mqimrwesen, einem kleinlichen Kantönu-" geist ausliefern, den Klerikalismus und die Sozial-

jetzt namentlich wieder die Schiffahrtskonucntionen, die den Stein des Anstoßes bilden. Herr Gioliiti hatte gehofft, wäh­rend der Ferien mit den Schiffahrtsgesellschaften eine Eini­gung erzielen zu können, die es möglich gemacht Hütte, die Vergebung des Post- unb HandelsschiffühttSdienstes auf dem Submissionswege im Lauft des Herbstes veranlassen un» als­dann der Kammer dem Versprechen gemäß, auf das hin sie in die Vertagung der weiteren Beratung gewilligt hatte, das Resultat zur Genehmigung unterbreiten zu können. Diese Hoffnung hat sich bis setzt nicht erfüllt. Die mit den Ge­sellschaften gepflogenen Unterhandlungen haben noch zu kei­nem befriedigenden Ergebnis geführt und da auch der Ver­such. die zu vergebenden Linien nach geographischen Gesichts­punkten in drei getrennte Gruppen einzu teilen, nicht ge­lungen ist, so bleibt zu befürchten, daß der in dem Ministerrat vom 30. August dem Postminister Schanzer erteilte Auftrag, im Einvernehmen mit dem Ministerpräsidenten die Einzel­heiten! der Submissions-Bestimmungen - ftstzulegen, in" Er­mangelung von Angeboten ohne praktische Mittung bleiben wird. Womit, zugleich auch die Aussicht recht gering würde, vom italienischen Lloyd andere Bedingungen erwitten zu können als eben diejenigen, auf die sich die Kammer nicht einlassen wollte. Regierung und Parlament wären damit im Beginn der neuen Session auf dem gleichen Punkt angelangt, auf dem sie am Schluffe der verflossenen auseinander gingen unb da die Ausflucht der Vertagung diesmal natürlich nicht zur Verfügung stände, so scheint es nicht ausgeschlossen, daß die Folgerungen, die an die Ville« von Bardonecchia ge­knüpft wurden, nachttäglich doch nach ihre Rechtfertigung erfahren könnten. ______

JeuiMon.

Münchener Chronik.

flkuistrllung Müwhro 1910. Reinhardts Wiederkehr. .Eespeaper.-

.Otesolution in Nrühwinkel.- .Tie natürliche Tochter." Der

Hirtenbrief der Erzbischofs. Der Augnstinerstock.)

K. München, 1. September.

Die Saison neigt sich, zwar wehen noch die Automobil- schleier um viele unwahrscheinliche Sportgesichter, ein Wald von Bergstöcken bewegt sich um den Hauptbahnhof herum, gefüllte Rucksäcke hüpfen und der Lodenwichs triumphiert. Dennoch, es geht zu Ende. Draußen auf der Theresienwiese wachsen die Riesenzelte fürs Oktoberfest aus der Erde, die Vorbereitungen für die Brauerei-Ausstellung werden eifrig Betrieben, und damit rüstet sich Bayern und München, wieder mehr unter sich zu sein. Die Fremdenstadt erinnert sich ihrer Landestracht, ihrer Landespflichten, und die hohen Pforten der künstlerischen Feststätten werden bald geschlossen fein. Zu keiner Zeit werden die. zwei Seelen unserer Stadt deutlicher offenbar, als gerade in diesen Wochen des Spätsommers. Und Man wundrt sich, wie sie es miteinander aushalten können. Auf welchem Grunde beruht eigentlich die festliche Hälfte des Münchner Jahres? Auf der einheitlichen Arbeit des Münchner Alltags doch nur zum kleineren und kleinsten Teil; denn die- fcr Alltag hat zu den allermeisten Fragen einer festlich ge­hobenen Kunstarbeit ein recht läßliches Verhältnis. Er lie­fert Milieu, er läßt geschehen, was ein paar rührige Leute Unternehmen und gestalten. Gern läßt ey sich seinen Vorteil vorrechnen, noch lieber sieht er ihn bar auf dem Tische. Einen spezifischen Münchner Idealismus für die Festsaison kann man schwer feststellen. Die Künste sind wirtschaftliches Ver­suchsobjekt. Hosianna l wenn was dabei rausschaut. Kreu­ziget! wenn die Siche schief geht. Das rft Menschenart auch gnberStoo, gewiß. Aber unwillkürlich meint man, eine Stadt, Die soviel bietet wie München in diesem Sommer, müsse in beinahe jedem zweiten Mitbürger so etwas wie ein stolzeS und wagemutiges ° Pionierbewutztftin erweckt haben für die Sache, um die eS letzten Endes geht. Welch ein freundlicher Irrtum!

Inzwischen wird bereits für die in der Theorie beschlossene »Ausstellung München 19 10" eifrig die Trommel gerührt. Meisterwerke orientalischer Kunst, der T e p p i ch vor ällen, sollen im T iüelpunkt stehen und kaufkräftige Leute an­locken. Musikalische Darbietungen in neuer Form sollen -einen Umschwung in unserem öffentlichen Musik- und Kon­zertbetriebe erzielen helfen", sagt die offizielle Denkschrift. Gute Hausmusik und Kammermusik wird besonders vorange­stellt. Ein Vergnügungspark unter künstlerischer Zensur unb Leitung ist auch geplant. .Größten Stiles" das Ganze. Ober­ammergau mit feiner internationalen Zugkraft steht für 1910 bevor. _ Daher ein möglichst internationaler Zuschnitt auch für München M.0: es soll eingroßes Jahr" werden.

mit

Kleines Feuilleton.

Hrankkurt, 1. September.

reife Weisheiten in einem würdigen Schlummerstile ver­sanden liefe, ist recht nützlich. Herr Dr. K i l i a n, der verant­wortlich zeichnete, hätte die allgemeine Situation, in die er sich mit diesem philologischen Irrtum begab, eigentlich besser erkennen und die Vergleiche mit Reinhardts Wiederbelebungs. tunst lieber nicht so harmlos hevauSfordern sollen. Ich glaube gern, dass auch ein Hoftheaterdramaturg nicht alles vermag, was er will. Wenn ich nur an die künstlerische Tragkraft dieses Willens unbedenklich glauben könnte. Das Publikum nahm die Novität mit gelassenem Beifall hin.

Der neue Erzbischof von München-Freising hat unter

sShaw als Kritiker seines Kritikers, s In einem Aufsatz der Nation kritisiert Bernard Shaw seine eigene Biographie, die der Kritiker G. K.' E h e st e r t o n ge­schrieben hat. Er erklärt Die Arbeit für eine ausgezeichnete Studie und ist stolz darauf, für sie als Modell gedient zu haben.Ich bin.gefragt worden, ob das Porträt mir auch ähnlich ist," fährt et dann fort.Tie Frage interessiert mich nicht mehr als die, ob das Bildnis Philipps IV. von VelaSquez wirklich wie Philipp IV. oder das Karls V. von Tizian wie Karl V. aussieht. Zweifellos wird irgend ein böser Mensch nunmehr ein Schimpfbuch schreiben mit dem TitelTer ' wahre Shaw", das in feiner Art ebenso richtig ist wie Chestertons Buch. Wie alle Menschen spiele ich viele Rollen uns keine von ihnen ist wirklicher oder unwirklicher als die andere. Für einen Teil des Publikums bin ich der Besitzer eines Hauses ist Atz«ttchftT0rsta,e<i Mr einen änderest

dem üblichen Festgeprange seinen Sih bestiegen und alsbald einen Hirtenbrief erlassen. Er beschäftigt sich mit der Person des Heilandes; Christus ist die Wahrheit, unser Weg, unser Leben. In der theologischen Beweisführung heitzt es u. a.:Laßt Euch von Christus der ewigen Wahrheit nicht wegtäuschen durch schönklingende Worte von Geistesfreiheit, moderner Kultur, Fortschritt und angeblichen Resultaten der Wissenschaft, die wohl äufeeren Glanz an sich tragen, aber keine innere Wahrheit in sich bergen ... Wo immer in der Welt eine Tilgend uns entgegenstrahlt und Auge und Herz der Menschen erfreut, da ist sie, wenn sie echt und wahr ist, e.ine Tugendblume, gepflückt am Lebenswege des Heilan. des . . ." Der letztere Satz scheint besonders bezeichnend für den glaubensstarken Geist, der Erzbischof Dr. Bollinger be­seelt. Ein Zeichen der Toleranz ist er gerade nicht.

In der Konkurrenz um den A u g u st i n e r st o ck hat die Regierung nunmehr Prof. Theodor Fischer mit einem völlig neuen Vorprojekt beauftragt. Fischer war bekanntlich Träger eines dritten Preises und tritt für die Erhaltung der Kirche ein. Wahrscheinlich wird ihm auch die Ausführung des Neubaues später zufällen. Inzwischen aber gewinnt die auch hier vertretene Anschauung an Boden, datz nur eine völlige Umgestaltung klare Berhältnisse schaffen kann. Gerade unter Fachleuten siÄt- man einem Kompromitz mit recht trüben Er. Wartungen entgegen.

Sicher ist jedenfalls für nächstes Jahr die Wiederkehr Max R e i n h a r d t S ins K ü n st l e r t h e a t e r. Er hat sich dazu entschlossen, obwohl, wie verlautet, der Kaflenabschluh der dies­jährigen Spielzeit den Erwartungen nicht ganz entsprechen dürste. Mena aber offiziös betont wird: die Reformbühne habe allen künstlerffchen wie praktischen Anforderungen voll entsprochen und die Berliner Künstler wühten sich nichts Bes- seves zum Auftreten als diesen schmalen Plan so ist Las eine etwas kühne Behauptung. Zumindest die Einwände der Kritik, die doch auch zu denBeteiligten" gehört, bleiben be­stehen. Mit einer Anzcchl seiner Aufführungen hat Reinhardt das überspannte Prinzip der Reliefbühne ad absurdum ge­führt das ist nicht nur meine Meinung allein. Datz ein Teil seiner Stücke durch den. Zwang zu räumlicher Beschrän­kung der Szene, durch ihre sttengere Stilisierung gewann, wird kein Vernünftiger bestreiten. Dieselben Wirkungen hätten sich aber auch auf einer Bühne mit weiteren Verwandlungsmög­lichkeiten erreichen lassen. Es wird der beste und nachyaltizste Erfolg des Künstlertheaters fein, wenn die grossen deutschen Bühnen von feinen wirklichen Erfolgen gelernt haben werden. Kein anderer als Reinhardt mit seinem feinen Bühneninstinkt und feiner rastlosen Energie, mit feinerSchneid" für Wag­nisse kann uns auf dieser kleinen Reformbühne bessere Exempel geben. Darum freuen wir uns, dass er wiederkommen will.

$r hat uns jetzt zum Ende hin mit denG e s p e n st e r n" noch einen Abend beschert, der ein wirkliches und fast voll­kommenes Festgeschenk war. Tie Szenerie verflüchtigte sich, und die Szene, die lebendigen Menschen, der unsterbliche Geist der Dichtung sie siegten mit unwiderstehlicher Ge­walt. Für mich war es der stärkste Abend des Gastspiels überhaupt. Kein Dosten, Experimentieren, keine Gesuchte Heiken. Ein beinah frisches LebenStempo, dessen Erlahmen dann umso schneidender wirst. Wie ist aber diese Tragödie gereift, im Lauf so kürzer Jahre; wie übermenschlich wächst sich dieser trifte Alltag auS. Nie Habe ich die Sor m a. tiefer sind schöner gesehen als hier. Die sonstige Besetzung war dieselbe wie in Frankfurt, bis auf bett Engstrand, den Rein­hardt selber liehevoll gab. Wenfalls die allzu herbe Ke, gine Patzte nicht recht. Kriegen wir im nächsten Jahre «ehr dergleichen, so sind dieFestspiele" mehr als eine Ueberschrift. Nach der heiteren Seite wurden sie soeben durch die sehr ge­lungene und stürmisch bejubelteR evolutionin K r äh- winkel" ausgebaut. Mit soviel Ulk oder besser: Viecherei im Dreivierteltakt, datz Ser alte Nestroh selber geschmunzelt hätte. Er ist übrigens doch noch ganz lebendig, selbst, durch die moderne Ironie'hindurch, die man ihm als Berliner Zu- gab: gespendet hat, und wenn das Reinhardtsche Krähwinkel in. Oesterreich gar zu berlinisch auftrat, so knurrte der alte Herr vernehmlich. Was will man aber gross einwenden, wo der wirkliche Uebernjut seine Purzelbäume schlägt. Nach den Klängen einer humorig-persiflierenden Musik, für die Fried­rich Berin ann besonderen Tank beanspruchen darf. Im kgl. Residenztheater wurde an Goethes Ge­burtstag durchDie natürliche Tochter" erinnert. PaS frostige Trauerspiel einmal wieder aufleben zu lassen, wate nur dann"gerechtftrtigi gewesen, wenn unS die Dar­stellung lebhafter an der höchst erzwungenen Handlung hätt? beteiligen kSnnesi. Datz sie Ls nicht könnte, sondern Goethe»

einer von diesen verdammten Sozialisten". Chesterton be­merkt, dass ich ein Engel bin; und da hat er ganz recht. Aber er wird niemals die überzeugen, die meine Flügel nicht sehen können, und für diese wird sein Porträt keine grosse Aehnlich- keit mit dem Original haben. Glücklicherweise werden sehr viele Leute seine Worte für Wahrheit nehmen und manche werden sich die Augen reiben und etwas sorgfältiger Hinsehen, sodass sein Buch mir große Dienste leisten wird. Im allge­meinen gesprochen hat Chestertons Porträt von mir die not­wendigen Mängel eines Porträts, und das ist vielleicht in vieler Hinsicht für das Original ein Glück" . . .

sDaS Zettungsarchtv des Vattkans.j Man schreibt uns: Unter den Päpsten des vergangenen Jahrhunderts war Pius IX. Ser erste, der die gewaltige Macht der Presse er­kannte, und seiner Anregung verdankt die vatikanische Bibliothek ein Zeitungsarchiv, wie es sich in die­sem Umfange kein zweitesmal in der Welt wiederfindet. Ueber das tägliche Wachstum dieser Sammlung hat der vati­kanische Korrespondent der Perseveranza seinem Blatte einen Bericht gesendet, der interessant genug ist, um in. feinen wesentlichsten Zügen hier wiedergegeben zu werden. Der jetzige Papst hat bekanntlich für Dinge, die nicht rein kirch­licher Natur sind, ein nur geringes Interesse, und demgemäss lieft er ausser dem Osservatore Romano und der Difesa nur noch ein oder zwei Zeitschriften dogmatischen Inhalt-; aus allen übrigen Blättern, die im Vatikan einlaufen, wer­den Auszüge hergestellt, die täglich dem Kardinalstaats­sekretär vorzulegen sind, der daraus auswählt, toas für bien Papst von Interesse sein könnte. Me Ausschnitte aber, auch solche, die der Papst nicht sieht, werden sorgsam aufbewahrt und in starke Bände gebunden. Die gleiche Aufmerksamkeit wie der italienischen Presse, wird auch den Zeitungen deS Auslandes zugewendet. Jedes einlaufende Blatt der grossen Auslandspresse wird von eigens dazu bestimmten Beamten durchgesehen, und wenn sich ein Artikel findet, der von Wert zu sein scheint, so wird er ausgeschnitten und mit der genauen Uebersetzüng auf einen grossen Bogesi geklebt. Zeitungen auf überseeische^ Ländern oder solche Blätter, die im Vatikan nicht gehalten werden, sind von den D i.ö z e s a n b i s ch ö f e n durchzusehen, und diese sind auch verpflichtet, jeden Aufsatz und jede Notiz von Bedeutung für das Zeitungsarchiv deS Vatikans nach Rom einzusenpen. Es ist begreiflich, datz sich infolge dieser systematischen Sammeltätigkeit ein geradezu unübersehbares SRaterial ansammelt, und dieses Material würde völlig wertlos sein, wenn nicht auf ein ungemein sorg» fälliges Register ein besonderes Augenmerk gerichtet würde. Man kann sagen, datz sich fast jedes Wort in den umfangreichen Registerbänden verzeichnet findet. Für die Politiker ist diese durch Pius IX. ins Leben gerufene und von feinen Nachfolgern fortgesetzte Zeitungssammlung von dem gleichen Werte wie für die Historiker kommender Zeiten. Zahllose Blätter, die der Tag gebracht und der Tag wieder verweht hat, sind hier für dauernde Zeiten erhalten, unb. wer sich etwa mit der Geschichte der Einigung Italiens beschäf­tigt, wird in den mächtigen Folianten, die sich unter den !. Stichworten . Cavour. d'Azeglio, .Garibaldi, Erissti u. a. in I den 'Beständen der vatikanischen Bibliothek finden, ein Ma- l terial zur Hand haben, wie es ihm keine andere Bibliothtt