KrSes Morgen Statt der Urankfnrker Aeikung

19. Aezemöer 1909. Ar. 351.

2. Seite. 19. Dezember 1909.

erklärte Ministerpräsident Bien crth, die Regierung freue

Sie werde ein rasches Zustandekommen der Reform in beiden

Die Kinigung der Linken,

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Gesinnung wird eS nicht fehlen.

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Luftschiffahrt

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Von Eugen Kalkschmidt (München).

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München, 18. Dezbr. (Priv.-Tel.) Die Kammer nahm heute den Entwurf betr. den vorläufigen Vollzug des Budgets für 1910/11 ohne Debatte an. Darnach ist der Finanzminister ermächtigt, im Bedarfsfälle ein allge­meines Staatsanlehen im Betrage von M. 1500 000 für Er­höhung der Betriebs- und Reservefonds für Motorpostlinicn und ein Staatseisenbahnanlehen bis zum Betrage von M. 79 793 000 aufzunehmen. Ferner ist der Minister ermäch. hgt, die direkte» Steuern vorläufig mit dem vierten Teil des Jahresbetrages zu erheben. Das Haus tritt hierauf in die Spezialdebatte über den

'Ebenso begrüßt die nationalliberaleWiesbadener Zeitung" die linksliberale Einigung im Interesse des Oe- Immtliberatismus. Sie bemerkt:

S Wie«, 18. Dezbr., 3.50 N. (Priv.-Tel.) Nachdem die Abgeordneten Krek und Kramarsch ihre Anträge zur Reform der Geschäftsordnung begründet hatten.

Partei« gegen sie zustande komme. Die demokratische Partei, die bei den letzt« Landtagsnmhlen an zweiter Stelle stand und vor dr« Nationalliderale« rangierte, verfügt gegenwärtig nicht einmal über einen einzigen Stadtrattzfitz. Sie mutzte sich damit zufrieden geben daß ihr ein solcher in Aussicht gestellt ist. Die Konstanzer Äationalllberalen zehren immer noch von ihrer alten Herrlichkeit. Das hat recht druttüh die Art. wie sie die Kompromitzverdand- lungrn einleiteten, gezeigt" Mit dem Zentrum zusammen wollten sie die Demokraten veranlasien unter Ausschluß der Sozialdemo­kratie ein Kompromiß zu schließen; und dies nachdem man kurze Zeit vorher im Großblock gegen das Zentrum gekämpft hatte. DieseZllmutung wurde von denDemokralen rundweg abgeichlagen, worauf die Nationalltberalen die Unterhandlungen abdrachen. Diese wurden dann von den Demokraten wieder ausgenommen und unter Zurückstellung eigener berechtigter Wünsche oahin geführt, daß eine Einigung zustande kam und der Bürgerfriede gewahrt blieb. Die Wahlbctkiligung war lehr stau. In der dritten Klasie stimmten nur 83 Prozent, in der zweiten und ersten Klaffe SO Prozent ab.

Zer Irozeß Iriedjung.

E Wien, 18. Dez., 4.10 N. (Priv.-Tel.) Der serbische Sektionschef Spalajkovitsch erklärt auch im Namen der Ministers Milowanowitsch, daß die vorgelegten Dokumente Falsifikate seien. Sollte cs notwendig sein, so werde sich die serbische Regierung an sämtliche Groß­mächte mit der Bitte wenden, daß ihre Vertreter ist Belgrad sich hievon überzeugen. Dr. F r i e d j u n g sagt, er sei vom Ministerpräsidenten W e k e r l e ermächtigt, zu erklären, bau .ohne Rücksicht auf den Bericht des Sektionschefs Spalajko- vitsch unlautere Beziehungen zwischen der serbisch-kroatiscyen Koalition und Belgrad bestanden haben. Es handele sich um Aktenstücke, die an den leitende« Stellen dieser Monarchie zur Grundlage ihrer äußeren Politik zur Verteidigung des Lan­des gemacht worden seien, und über derartige Dokumente sage'man, daß sie alberne Mystifikationen und Fälschungen sind. Spalajkovitsch:Selbst die höchste« Stellen und politischen Persönlichkeiten können getäuscht werden; ich be­dauere die Opfer dieser Fälscher!"

h Budapest, 18. Dezbr., 12.50 N. (Priv.-Tel.) In Agram kam es zu neuerlichen Demonstrationen gegen die serbisch . kroatische Koalition und SupiIo, denen die Polizei ein Ende machen mußte.

Häusern tunlichst fördern und hoffe, daß diese den Ausgangs­punkt einer fruchtbaren Tätigkeit des Hauses bilden werde. Wie verlautet, soll das Gesetz bereits am Montag Rachmittag im Herrcnhause erledigt, am Dienstag früh verlautbart und mittags im Abgeordnetcnhause gehandhabt Iverden.

S Wie«, 18. Dezbr., 5 N. (Priv.-Tel.) Den ableh. «enden Standpunkt der Deutschen kennzeichneten Redlich (Fortschrittspartei), Iro (alldeutsch) und beson­ders scharf Wolf (deutschradikal), welcher die Angelegen­heit als einen niederträchtigen Schwindel und Kramarfch als Tartuffe bezeichnete. Er verwies prüf die slawische Gefahr, die auch eine Gefahr für das deutsche Bündnis sei. 'Er schwöre, wenn der Hausknechtsparagraph gegen ihn angewendet werden sollte, so werde er sich mit allen Mittel« wehren. Der Sozialdemokrat Adler sagt, für einen Ausnahmezustand muffen Ausnahmegesetze geschaffen werden..

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Goethes Werke im Ztaatsrock.

München, 18. Dez., 4.20 N. (Priv-Del.) Hier hat 1 auf die Initiative des Bayerischen Automobilslubs eine 2u Verkehrs-Gesellschaft gebildet. Diese Gesellsch will einen Parseval-Ballon erwerrben und damit nächsten Jahr Passagier-Fernfahrten mit Zwischenlandung ausführen. Besonders sollen dabei die Oberammergauer P

D B»««, 18. Dezbr., 4 N. Die Ausschreitungen me sich Angehörige verschiedener hiesiger Studenten^ k o r p s, wie bereits gemeldet, auf der Rückfahrt von einen B'.ergelage in Rüngsdorf am 4. d. M. zuschulden kommen ließen, haben, soweit die Korps als solche in Mitleidcnsch, gezogen wurden, ihre Erledigung gefunden. Der S. C. l der Disziplinarbehörde der Universität schriftlich seine schärf Mißbilligung über die Ausschreitungen ausgesprochen und < gezeigt, daß die Schuldigen, soweit sie ermittelt . werd konnten, von den betreffenden Korps mit der Dimifsii bestraft sind. Da der S. C. in dieser Weise selbst die Al schreitungen mit der für ihn höchst zulässigen Strafe geahni.« und ferner zugesichert hat, in Zukunft alles, was in sein« Kräften steht, tun zu wollen, damit derartige Ausschreitungen unter allen Umständen vermieden werden, so wird die DiSZ ziplinarbehörde von weiteren Maßregeln gegen die Korps als solche absehen. Die TiSziplinarverfolgung der einzelnes Schuldigen hat sie sich jedoch Vorbehalten.

München, 18. Dezbr., 4.20 N. Der Bayerisch^ Bauernbund, der zur Zeit etwa 150000 Mitgliedes Zählt, hat den Abg. Dr. Heim zum ersten und den ReichsrM Frhrn. v. A r e t i n zum zweiten Präsidenten gewählt.

Ii Belgrad, 18. Dez., 4.45 N. Nach mehrtägigen Beratun-

DieNordhäuser Zeitung" sagt:

Für unseren Wahlkreis Nordhausen ist die linksliberale Einigung längst in die Praxis übersetzt. Die' Freisinnige BolkSpartei war allein stark organisiert, seit vielen Jahren gehen eine Anzahl Politiker der Vereinigung und ehemalige Nationalsoziale mit ihr; dieEinigung" war hier längst da. Für uns ändert sich oeshalb mit der völlige« Verschmelzung 'wenig. Trotzdem sind wir für Verschmelzung, weil die Not der Zeit sie erfordert und die verringerte Parteizersplitterung ein Schritt zur Gesundung des ganzen ParteiwefenS bedeutet.

DasHamburger Fremdenblatt" führt aus:

Vielleicht hätte die BezeichnungDeutsche Fortschrittspar­tei", die an die besten Zeiten des Liberalismus erinnert, in weiten Kreisen mehr befrieoigt. Doch der Name ist Schall und Rauch. Auf die Wirkung wird eS ankomme«, die der vollzogene Zusammenschluß der Liberalen auf die weitere Gestaltung unseres öffentlichen Lebens ausüben wird. Und daß das keineswegs kleine Opfer, das die einzelnen Fraktions. führer ganz unstreitig dem Ernigungsgedanke« gebracht haben, in dieser Hinsicht eie erwarteten Früchte tragen werde, ist die freudige Hoffnung aller liberalen Elemente im Deutschen Reiche. *

DieKieker Zeitung" schließt ihre Betrachtungen folgendermaßen:

Wie die alte Liberale Partei SchlestvigA-HolsteinS, so will auch die große Deutsche Freisinnige Partei eine Volkspartei sein, sie rechnet auf ine Unterstützung aller Schichten des Bür- gertums ig Stadt und Land, sie darf auch hoffen, daß die arbeitenden Klaffen anerkennen werden, daß ihre Jntereffen am besten wahrgenommen werden durch das redliche Bemühen um den friedlichen Ausgleich der sozialen Gegensätze. Auf dem Bode« einer die Freiheit des einzelnen verbürgenden Ge- sellschafsyrdnung wollen die Freisinnige« eintrete« für die al- te« Ideale, für Freiheit und Recht, für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. In diesem Zeichen werden sie siegen.

Freilich bis das Mißverhältnis sich völlig behoben hat, müsse viele, viele unter den Heutlebenton als die glücllich-unglui lichen Träger einer Uebcrgangskultur schwer leiden und dem Widerspruch ihrer Anlage und den Gegebenheiten bi Wirklichkeit. Und die Frauen noch in erheblicherem Maße ch die Männer. A

Vor mix liegen zwei Bücher: das eine ist ein Buchhändl Katalog, ein nüchterner Geselle voll Rubriken und Ziffe Fleißig zählt et mir sein KapitelG o e tch e" vor. Sämtli Werke Auswahl Einzelausgaben; illustrierte Prack Miniatur-, Pantheon-, Elzevicr-, Separat, und Lieühtch Ausgaben; Volks« und Schulausgaben, welch ein unüb sehbares Büchermeer I Und nun kommen deutsche Verleger 6 versichern uns: daß man lebe und leben laffe, fei nicht- notwendig; aber daß man Goethes sämtliche Werke midi auflebcn laffe, im würdigen Gewände, im Staatsroch zufagen, fei unbedingt erforderlich. Wir muffen uns ja 8 men, rufen diese Idealisten (die Verleger meine ich), schaS vor aller Welt, daß wir unsern g reffen Goethe so ccbärml schlecht angezogen draußen Herumläufen lassen. Entw^ in Hemdsärmeln oder im biederen Flaus oder beladen d goldncn und silbernen Zieraten wie einen flachen Stutz Ziemt diese Mißhandlung aber einem Mann von Geiste, ^ sich doch zu tragen wußte wie die ausgetragenste Exzeller Also messen wir seinem unsterblichen Teil ein Papier« Staatsgewand zu, das sich sehen lassen kann.

Als erster von diesen unwilligen Verlegern ist Müller in München auf dem Plane erschienen. | erste Band seiner Propyläen-Ausgabe liegt ms als ein richtigesLesebuch", im Lexikonformat, gedru guter klarer Unger-Fraktur Bei Drugulin auf weißem, « Papier und ohne gottlob! ohne Buchschmuck, vierhundert Seiten wiegt dieser statiöse und feierliche 9 band ziemlich leicht. Man kann ihn aus der Sand les man «ich: gar zu müde, allzuwifsende" Hände und differenziert beseelte Finger hat.

Der Staatsrock ist also nicht schlecht geraten, und er dürste genügen, eine Anzahl Leute auf die ungewi groß angelegte Ausgabe (vierzig Bände!) begierig zu « Umsomehr, als die sonst vorhandenenGesamte« zwar durchaus nicht alle schlecht, aber doch mehr oder altfränkisch aufgemacht sind. Der Geschmack am 2 ändert sich, und eine neue Generation möchte auch . Goethe ein bißchen anders. Freilich auch im Inner nut drum herum. Tas erkannte fchon Ende der Jahre Salomon Hirzel, als er feinen ^Jungen aus den gesamten Niederschriften des Dichters bis 1775 chronologisch aufbaute. Auch Hartleben 1 sicheres Gefühl dafür, als er vor Jahren Goethe-Gei

Das scheint unS barzutun, daß die neue Partei keine Nei­gung zeigen wird, in blutleere Theorie sich einzuspinnen und in Doktrinarismus zu verharren. Und das freut uns. Wie uns überhaupt diese ganze Einigung ehrlich freut. ES ; ist doch wenigstens ein tapferer Schritt zur Gesundung un- :feteS Parteilebens; ein Versuch, dem Wirrwarr der Frak­tionen und Ftaktiönchen mannhaft zu Leibe zu gehe«. Wenn die neue große Partei bester als es bisher ihre Splitter ver­mocht haben, örtliche Querköpfigkeit niederzuhalten verstehen sollte und dafür zu sorgen, daß den schönen Worten von ge-

Gebärens und Ausziehens der Kinder, der Besorgung des Haushalts, lag in der Notwendigkeit, mit der ihn die Sorge ums tägliche Brot zum Kampf mit den Mächten der Natur und ntr Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten zwang. Aber rru Natur sind Mann und Frau in ihrer geistigen Begabung nicht allzu sehr verschieden. DaS kündet ganz besonders klar unser Zeitalter der K o « d u k a t i o n. das im allgemeinen keine geringere intellektuelle Leistungsfähigkeit der Mädchen

ein.

Die Einnahmen mit Einschluß der 59)4 Millionen Ueber- weisung ans dem Reichshaushaltsetat für 1909 Wersen ge­nehmigt. Kapitel 1 betrifft das KriegSministerium. Abg. Weihenfeld (Z.) bedauert, daß man den Inhabern der goldenen und silberne« Tapferkeitsmedaille aus dem Kriege 1870/71 die Nachzahlung der Zulage nicht gewährte. Abg. Dr. Thoma (lib.) bemerkt dazu, daß hier sogar ein Rechts, anspruch auf die Nachzahlung bestehe. Kriegsminister Frei- Herr v. Horn bestreitet die rückwirkende Kraft. Das Kapitel wird genehmigt.

DaS Kapitel 4 (MilitärgcistlichkeiH zeigt einen Minderbedarf von Mk. 15 254. Zu dem Kapitel liegen zwei Petitionen von Militärgeistlichen. über die Gehaltskbaffencin- teilung der etatmäßigen Geistlichen vor. In der Debatte führen verschiedene. Redner aus, daß die Zivilgeistlichen nicht durch Uebernahme militärgeistlicher Funktionen überlastet werden dürften. Es soll nämlich bei Ausscheiden der über­zähligen Militärgeistlichen die religiöse Pflege in den Stand­orten der Geistlichen an die Pfarrgeistlichen übergehen. Abg. v. Bollmar (Soz.) bemerkt zu diesem Kapitel, daß selbstver­ständlich jeder das Recht habe, feine religiösen Bedürfnisse zu befriedigen und die Militärverwaltung dazu die nötige Dienst- fteiheit erteilen müsse. Ein Zwang dürfte hier nicht aus- geübt werden, denn das dümmste fei ein Militärchristentum. Er wundere sich übrigens, daß die konfessionelle Drehkrankheit im Zentrum nicht auch beim Militäretat Orgien feiere. Seine Partei fei gegen die geplante Neuordnung der Militärfeel- sorge.

Nach einer weiteren belanglosen Debatte vertagt sich da» Haus auf M o n t*a g Nachmittag 3 Uhr. Tagesordnung: M i. litäret at________ ____

Badischer Landtag.

# Karlsruhe, 18. Dezbr. (Priv.-Tel.) Die Zweite Kammer nahm in ihrer heutigen letzten Sitzung vor den Ferien den Gesetzentwurf,' die Fahrnisversicherung betreffend, zum Teil nach den Beschlüssen der Ersten Kammer und zum Teil mit kleinen Abänderungen an. Neu ist eine Bestimmung, wonach die in Baden zugelafsenen Feuetvetsiche- rungsanstalten verpflichtet werde« können, nach dem Umfang ihres Geschäftsbetriebs Bestimmte jährliche Abgaben bis zur Höhe von 3 Prozent der Gesamtbruttoprämieneinnahmen für gemeinnützige Zwecke, insbesondere zur Förderung des Feuer­löschwesens usw. zu leisten. Weiter wurde ein bei dem Neu­bau des Landesgefängnisses in Mannheim be­anspruchter Administratibkredit abermals an die Budgetkom­mission zurückverwicsen, da die von der Regierung angegebene Begründung der angeforberten- Mehrausgaben nicht für ge­nügend erachtet wurde.

Nach Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten wird mit den üblichen Pünschen für die Weihnachtsferien die Sitzung geschlossen und die nächste auf den 10. Januar n. I. anberaumt.

Der Hßrorrwechsel in Belgien.

Brüff«. 15. Dezbr.,) 5.15 dl: (Priv.-Tel.)-M Albert, dessen Einfachheit bekannt ist, wollte am nächsten Donnerstag ohne irgend welche Umstände zu machen und ohne Begleitung vom seinem Paläste nach der Kammer zur Eidesleistung und wieder zurück fahren. Da» Brüsseler Publikum ist jedoch allzu sehr an große Aufzüge gewöhnt, als baff bic Regierung dies ohne weiteres zugelassen hätte. König Albert hat daher nachgegeben und er wird feinen feier­lichen Einzug in Brüssel zu Pferd von dem Schaer- beeker Tor auS halten, wo ihn Bürgermeister Max begrüßen wird. Mit Rücksicht auf das Volk wird auch, der letztwilligen Verfügung deS Königs Leopold entgegen, bet verboten hatte, baff feine Leiche ins Brüsseler Schloß gebracht werde, eine prunkvolle Ueberführung bet Leiche von Lacken auS und zwar heute Abenb, ftattfinben. Artilleriebatterie« sind Im Park von Lacken, ausgestellt und werden bei dieser Gelegen, heit Schusse abgeben. König Albert, der Oberhofmarschair und die hohen Würdenträger des verstorbenen Königs werde« dem Zuge folgen, ebenso eine Kavallerieabteilung. Bis jctzr sind folgende Teilnehmer zu den Leichenfeierlichkeiten ange- kündigt worden: Der Prinzregent von Bayern, Prinz Johan« Georg, ein Vertreter des Königs tron Sachsen, bet Jnfant Don Carlos als Vertreter des Königs von Spanien, bet Baron Eppinghtoen als Vertreter des Herzogs von Sachsen- Koburg.

die Gewohnheit der Jahrhunderte dem Weibe zur »weiten Natur gewordene zu starke Gemütskultur. Handelt es sich um Entscheidungen der Liebe, der Ehe, tretest unerwartete schwere Schicksalsschläge oder unvermutete Ereignisse an unsere Frauen heran, sie fallen nut zu leicht von Stimmung zu Stimmung, überlassen sich bald diesem, bald jenem Im­puls und wissen keinen Ausweg aus dem Wirrwarr ihrer Gefühle. Es fehlt ihnen die klare, bestimmende Einwirkung des Verstandes auf den Willen und damit die konsequente Lebensführung; fast hätte ich gesagt: die philosophische Hal­tung. Oder sie stehen im Erwerbs le den: wie hindert sie da ihre Art, alle Dinge vom Standpunkt des Weibes zu neh­men l Sie sind unfähig, das geschäftliche Tun und Treiben nicht gefühlsmäßig, sondern eben geschäfts- d. i. verstandes­mäßig zu nehmen, und sie erleben viele schwere Stunden, bis die Notwendigkeit endlich sic frei gemacht von den Traditionen der Jahrhunderte. Und aus diesem Mißverhältnis zwischen Verstand und Sinnlichkeit, durch das die Frauen den gegen- wärtigen Zeitläuften so schwer sich einzufügen imstande sind, erklären sich die vielen tragischen Fraucnschicksale unserer Tage., Das Pendant übrigens zu dieser Erscheinung ist die feit einer Generation so beträchtlich zunehmende ausschließ, liche Verstandeskultur der Männer. Durch dm enotm gesteigerten Kampf ums Dasein, durch die wachsende Veräußerlichung des Lebens ist die beim Manne von Natur bestehende Vorherrschaft des Verstandes über die Sinne so bedenklich gestiegen, daß die Achtung der seelischen Werte be­deutend in Mißkredit gekommen ist und nur mehr das Recht auf Beachtung und Würdigung hat, was den Verstand an- spricht. (Amerika zeigt das Extrem dieser Entwicklung: hier sind die Fraum schlechthin zu Führern in allen Dingen des Geschmackes, der Kunst, der. Sitte geworden.)

Nicht als ob ich dies Mißverhältnis zwischen Verstand und Sinnm bei dm Frauen, dieses Nebeneinander und Nicht-sich- geaenseftig-Durchdringen zurückführen wollte auf geringere in- tellektuellc Begabung. Ich glaube vielmehr an eine ebenso starke geistige Veranlagung des Weibes wie des Mannes. Daß der Mann in unendlich größerem Umfange zur Betätigung, Kräftigung und Entfaltung seines Intellekts in der Geschichte gekommen ist, lag in seiner Befteitheit von dem Berufe des Gebärens und Auft'^" " 1 ' >

Unterrichts, Wäldschutz, Ausführung bet Gesche zur San rung SüditalumL Gegenüber blesen Ärtwenbigkcitcn kos man nicht an Steuererleichterungen denken, sondern muffe j pital und Arbeit schütze«. Ferner werde das militärische P gramm forkgcführt. Ueber die auswärtige P o l i t itz reben wäre überflüssig, ba die Kammer die bisherige R tung derselben bereits gebilligt habe. Das Verhältnis I licns zu den d e r b Ü n d e t c n Mächlcn sei niemals herzlich gewesen tote jetzt. Der Dreibund werde fortfah, den Frieden und die Jntereffen Italiens zu schützen. Schli lich gedachte Scnnino der befreundeten Mächte E n g I a5 und Frankreich sowie der Begegnung von R a c c o n l

Das Ministerium Sonuiuo vsr der Kammer.

A Rom, 18. Dezbr., 3.45 N. (Prw.-Tel.) Das neue Ministerium stellte sich heute bei Kammer vor. Mi­nisterpräsident S o n n i n o gab eine kurze Erklärung ab. Er ersuchte zunächst um Aufschub der Diskussion über die Han- . delsmarine, da er ein anderes System der Subvention wünsche und Betonte die Notwendigkeit, baff die Handels- marine dem Marineministerium unterstellt werde. Dann forderte er Me Schaffung von zwei neuen Ministerien, der Arbeit und bet Eisenbahnen. Weiter kündigte Son- nino an: Reform bet Gemeindefinanzen und des Elemenra»

Telegraphische Depesche«.

Nachdruck, tdtgrapfrtöe ober tclevhorwche Verbreitung ist nur mit dentNW ZlueOenengabeFrkf. Ztg.' qcflatteU

Nrivst-Depelchrrr drr JFrtnütfurisr Iritmrs. 1

DieDanziger Zeitung" bemerkt:

Der Vollzug der Fusion wird gttviß von allen LinkSlibe- raten mit großer Freude begrüßt werden. Ob aber der vom Viererausschuß vorgeschlagene Name allgemeiner Sympathie begegnen wird, erscheint uns sehr fraglich UnS gefällt et nicht, und hoffentlich fällt die endgültige Wahl anders auS. DieNeue Badische Land cszeitung" hätte lieber den TitelVolkspartei" gesehen, ist aber im übrigen durchaus befriedigt und bezeichnet das Einigungsprogramm als wahr­haft fortschrittlich.

A : DieNa tion'alli^erale Correspondenz» nivunf

I folgende Stellung:

und forderte die dringlichste Beratung der neuen Ministerin durch den Budgetausschuß. - .W

Pa « tano bekämpfte diesen letzteren Vorschlag nanteni der äußersten Linkem; er schien schon des Sieges gewiß,' M die Giolittianer entsprangen und durch den Exminist-j Sacaüa und den Etz-Unterstaatssekrttär C iu ffe 111 fj; Sonninos Antrag stimmen zu wolle« erklärten. Tann tout^ die Sitzung unterbrochen. Tic Rede Sonninos wurde setz kühl ausgenommen.

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als der Knaben zeigt. Kündet die nicht nur sporadisch auf­tretende bedeutende Veranlagung von Frauen für die Lö­sung philosophischer, speziell auch logischer Probleme. Daß trotzdem heute die Frauen in so großem Umfange unfähig sind, diese ihre geistigen Kräfte nutzbar zu machen für ihr praktisches Leben, daran ist eben einzig die durch die Jahrhunderte gehende und sich steigernde Beschränkung der Frauen auf das Sinnen leben schuld. Durch ihren Beruf zur Mutter­schaft, zur Aufziehung der Kinder, zur Pflege des Mannes, durch ihre Entfremdung und Fernhaltung vom öffentlichen, tätigen Leben wurden sie mehr und mehr auf das Eiland ihrer Seele zurückgetrieben, verbannt und kamen weder in die Verlegen, heft noch in die Versuchung, ihren Verstand in stärkerem Maße zu entwickeln im Kamps mit ben Realitäten des Lebens. So wurden die Frauen in der unentrinnbaren Gewöhnung der Zeiten erzogen zu den Hüterinnen der Liebe und ihr geistiges Interesse emgeoämmt auf die Bedürfnisse des Hebens, auf Religion, Musik, Kunst und Poesie. Schiller hat In seinem herrlichen EssayAnmut und Würde", der als die Reaktion desKünstlers" Schiller gegen di« Kant'sche Philosophie zu verstehen ist, die Anmut als Harmonie von Sinnlichkeit und Vernunft, von Pflicht und Neigung definiert und die Grazie den Ausdruck chrer Erscheinung genannt. Wie nundie An­mut der Ausdruck einer schönen Seele ist, so ist die Würde der Ausdruck einer erhabenen Gesinnung". In der Würde geht die Seele ins Herrische über und erhebt sich zur reinen Intelli­genz. Gelingt cs aber je einem von den Äöttern begnadeten Menschen, Anmut und Würde in sich zu vereinigen,so ist der Ausdruck der Menschheit in ihm vollendet, und er steht gerecht­fertigt da in der Geisteswelt und frcigesprochen in der Er­scheinung". Weit entfernt von diesem letzten Höhenpunkt der Entwicklung, den vielleicht ein Mal in Jahrhunderten wohl in dem Einzigen, Goethe die Menschheit erlebt, sind wir heute auch von einem Zeitalter derAnmut" der Frauen und derWürde" der Männer abgekommen. Wir Haven eine zu hochgespannt Verstandes- auf der einen und eine zu aus­schließliche Gemütskultur auf der andern Seite. Aber wie noch immer in der Geschichte unter dem Zwang der Wftklich- keit solche einseitigen Verbiegungen sich von selbst wieder ein­gerichtet haben, so steht zu hoffen, daß die kommenden Gene­rationen das rechte Verhältnis zwischen Verstand und Sinnen bei Mann und Weib wieder erleben werden. Zeigt doch fchon heute die von so vielen Männern erstrebte Umwandlung der modernen Zivilisation in eine moderne Kultur, daß man sich losreißen will von der Allherrschaft des Verstandes. Und ist doch auch schon unter der Nötigung des täglichen Lebens die erwerbtätige Frau dahingekommen, die ihr schädliche Gewöh­nung auszugleichen, die Jahrhunderte an ihr verschuldet.

h Triberg, 18. Dez., 5 N. Heute würde hier dieFwas internationale Wintersportausstellung", I Gegenwart des Prinzen Max von Baden eröffnet. Sie biete wie die Fachleute betonen, einen sehr guten llcberblick übe den Wintersportbedarf und zeigt, daß die für dieses Geb« tätige badische Industrie, sowie die benachbarten deutsche; und schweizerischen. Industrien mit ihren nordischen Bot bildern sich schon durchaus messe« können. Dabei präsentiere sich auch die verschiedenen Zweige der eigentlichen Schwarz ivälder Industrie ton vorteilhafter Seite. Die Ausstcllun dauert bis zum 20. Februar.

o Kristiania, 18. Dezbr., 2.30 N. Da die alljährlich ar fangs Dezember im Westküstcngebiete auftretende« große Heringszüge diesmal vollständig ausaeblie ben sind, so hat die Regierung die Mittel zur sofortige Aufspürung der neuen Zuglinien derselben bewilligt. ,a

i den Inhalt des weiblichen Wesens ausmachten, wanken und ! unseren eigenen Erfahrungen nicht mehr standhalten. Wir wer- den irr an dem Bild, das Goethe, Jahrhunderte in grandioser Synthese vereinend, von der Frau entwarf, und wissen kaum Antwort auf diese rätselhafte Erscheinung. Schopenhauer fret- !ich hat schon mit dem grimmen Haß eines, der die Frauen entbehren wollte, aber nicht konnt«, das Goethesche Ideal in den Staub gerissen. Und Nietzsche hat mit der tiefen Fein­fühligkeit des Frauenkenners, der aber niemals eine Frau sein eigen genannt, einseitig vielleicht, aber sicher doch um vieles wirklichkeitsgetreuer als die Klassik, das Wesen der Frau 'geschaut. Die Klassik sah in der Frau die Erlöserin des Mannes, die natürliche'Frau fühlt aber in sich nicht den gc- ringsten Instinkt zu diesem Beruf. Die Klassik definierte die Sittlichkeit der Frau nach den Bedürfnissen des Mannes, die wirkliche Sittlichkeit der Frau liegt aber in ganz anderer Richtung. Die Klassik kannte als einziges Moment in der Liebe der Frau die Hingebung, während sie nur eines, gleich­geordnetes unter vielen ist Die Klassik nannte die Frau mono- gam, während in jedem rechten Weibe nicht viel weniger Polygamie als im Manne ruht. Für die Klassik gab cS nur das eine Schicksal des Weibes: die Mutterschaft, während die Frau uns heute daneben auch noch zu anderem berufen zu sein scheint. '

Neben dieser Umgestaltung oder vielleicht besser Richtig­stellung des, Begriffes 5er Frauennatur, die durch die seit der Romantik cinsetzendc Entwicklung gekommen ist, zeigt sich noch auf der Grundlage dieser Evolution eine andere, bedeuten­dere, da tiefer und härter in das reale Leben einschneidende Erscheinung. Viele der heute lebenden Frauen versagen den Forderungen gegenüber, die das neue Leben an sie stellt; je find unfähig, den ihnen heute begegnenden Aufgaben und .Entscheidungen zu entsprechen. Und das ist gar nicht zu ver­wundern. Die Frau ist von Natur auf eine gewisse Harmonie bet Sinne und des Geistes eingestellt, ja mit einer leisen Ten­denz nach den ©innen hin. Nun war die Frau Jahrhunderte lang auf die Pflege des Sinnen- und Gemütslebens be- schränkt. Sic brauchte nur einmal im Leben dem durch die Gewöhnung äußerst geschärften Instinkt zu folgen, um dann für immer aller Verantwortung, Aktivität enthoben und ganz in das Innere ihrer Seele verwiesen zu fein. Die Folge war eine stete Steigerung des Unvermögens, selbständig zu handeln oder um es in der Terminologie Kant-Schillers auszu­drücken verstandesmäßig das Sinnenleben zu beeinflussen Run ist aber eine neue Zeit heraufgekommen, die die Ver- selbständlgung, E-genwertung, das Recht auf Persönlichkeit

Eigenart bet Frau gebracht hat und die nolens volens !«de Frau mit in ihren Strudel reißt: da rächt sich die durch

gen entschloß sich die Regierung, die vom Kriegsminister, Oberst Ma r i n o w i t s ch, geforderten Kredite für die Heereserfordernifse im Betrage von 6.500,000 Ars zu bewilligen. Oberst Marinowitsch zog hieraus feine Demis­sion zurück. 1 1

Walff's telegraphisches CarreloonLeu;--Bnrrrm-1

Berlin, 18. Dezbr. Das Staatsmini st erium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Paris, 18. Dezbr. Zu Ehren der zur Zeit hier weilenden chinesischen Marinekommission unter dem Prinzen Tsai- Hs u n gab Präsident F a l l i e r e s ein Frühstück.

Buenos Aires, 18. Dez. Der hiesige Marineklub bereitete den Offizieren des französischen Ge­schwaders, das vorgestern ankam, einen glänzendes Empfang, an bet auch der Kommandant und die Offiziere der deutschen KreuzersBremen", der gegenwärtig im Hafers liegt, teilnahmen. Bei dem Empfang wurde die argentinisch^ französische und deutsche Nationalhymne gespielt.

.. - ....... I

Berlin, 18. Dezbr. Der Ehrensold, den Detlev v. Lilien- tron aus dem Dispositionsfond des Kaisers bezog, tvsich der Witwe des Dichters weiter bewilligt werden.

o München, 18. Dezbr. Im dem Prozeß, iii dem Frau Therese Arnd die Gültigkeit der Ehe ihres nach islamitisches Recht von ihr geschiedenem Gatten, des hier lebenden S«hxW stcllcrS Omar Raschid Bey mit der Schriftstellerin ö-ej lene Bäh lau an ficht, ist heute das Urteil erfolgt. Dq zweite Zivilsenat des OberlandeSgerichtS Münch« wies/nach den Münchener Neuest. Nachrichten", unter An» Hebung des Urteils des Landgerichts I, das die erste Ehe sg noch zu Recht bestehend erkannte, die Klage der Frau MtÄ zurück und verurteilte die Klägerin zu den gesamte Kosten. Die Ehe Helene BöhlauS mit Omar Raschid Bq ist demnach als r e ch t sg ü 11 i g anzusehen. Die 1886 -?efl folgte Auflösung der ersten Ehe war mit der EinwilliguM

Die ungarische Krise.

5 Wie«, 18. Dezbr,, 4 N. (Priv.-Tel.) Graf Khuen und Lukacs wurden heute wieder vom Kaiser empfangen. Beide erklärten, daß keine Entscheidung gefallen fei, sie auch keinerlei Auftrag erhalten^ ober übernommen haben und sich abends nach Budapest begeben werden. Aus die Frage, ob er Verhandlungen einleiten werde, antwortete Lukacs ver­neinend. Es verlautet, baff beide Staatsmänner in Budapest vorläufig Informationen einholen werden.

b Budapest, 18. Dez., 12.50 N. (Priv.-Tel.) Um auch heute eine Entscheidung über die Zuweisung des B u d» getprovisorinms an ben Ausschuß zu verhindern, veranstaltete drc I u st h p a r t e i gleich zu Beginn der Sitzung im Abgeordnetenhaus eine Obstruktionskomödie und verlangte eine geschlossene Sitzung, in der es zu überaus erregten Sze­nen und fast zu Tätlichkeiten kam. Dio Justhpartei forderte eine größere Anzahl Vertreter in ben Ausschüssen, worauf ein Vertreter der Volkspartei das ganze Verhalten der Justh» . Partei als unpatriotisch und hinterhältig verurteilte. Einige Anhänger der Justhpartei stürzten sich mit geballten Fäusten auf den Redner, den Abgeordneten Buzath. Auch Kos» s u t h entfesselte einen Entrüstungssturm der *Justhianer, west et die kooperierenden Parteien als Majorität bezcich. ncte, denen sich die Justhianer zu fügen hätten. Auch Wekerhe * ergriff das Wort, und wandte,sich in versteckter Weise gegen, die derzeitigen Versuche der Entwirrung, welche im Wesen die Untergrabung der ungarischen' Staatlichkeit bezwecken. Schließlich wurde der Wunsth der Justhpartei auf A bände, rung bet- Kandidaturen erfüllt.

Das Abgeordnetenhaus nahm sodann den Antrag Hol­los ans Verharrdlung einer an den Monarchen im Jn^ teresse der Errichtung einer selbständigen Bank zu richtenden Adresse an und beschloß eine Beileidsdepcfchc an die belgische Deputi e ttc'nkammer anläßlich des Ablebens des Königs Leopold zu richten. Im weiteren Verlause der Sitzung wurden die.Wahlen für die Ausschüsse torgenommen, so daß auch heute die Entscheidung über In. demnität nicht erfolgte.

Der. Inhalt des freisinnigen Parteiprogramms wird zum großen Teil auch von de« gemäßigt Liberalen gebilligt wer­den können. In Sachen des Wahlrechts und der Kirchen. Politik ergeben sich allerdings merkliche Abweichungen, ebenso in Bezug auf die Fragen der Zollpolitik. Doch vermögen unS diese Punkte nicht abguljalten, den sonstigen echtliberalen Gehalt des Programms anzuerkennen. Wie sich die Stellung des geeinten Linksliberalismus zum Nationalliberalismus ; gestalten wird, das mag die Zeit lehren.

Bayerischer Landtag.

Abgeordnetenkammer.

A Jena, 18. Dezbr., 4.12 N. (Priv.-Tel.) Nachdem jetzt die Haupt- und Stichwahlen beendet, sind, setzt steh der w e i- marische Landtag aus neun Konservativen, sechs Libe­ralen, vier Sozialdemokraten, drei Nationalliberalen und einem ZentrumSmitglied zusammen. Der Reichstagsabgeord- nete Lehmann ist nicht, wie irrtümlich gemeldet wurde, ..... . .. . . .... .

-unterlegen, sondern mit geringer Mehrheit gewählt wor- sich, baff die Reform aus dem Haufe selbst herdorgegangen fei ben. Die Privilegierten wählen jetzt noch fünfzehn Abgeord» ' " " * - -

ncte.

Aus den Preß stimmen zum Einigungsp gramm geben wir noch die folgenden wieder. DieO st s zeitung" schreibt:

Der Programmentwnrf hält sich gleich fern von radikalem Ueberschwang und schwächlicher Nachgiebigkeit, schlägt viel- mehr, wie etwa in der Frage der Lebensmittelzölte, einen Weg ein, auf dem vor allem prattifche Erfolge zu erzielen sind. Wir können nur wünschen, daß die Arbeit des Viercraus- schusscs, die im obigen' vorliegr, möglichst ball» dte einmütige Billigung aller Beteiligten finoc. Es iajm nicht Aufgabe der einzelnen Parteitage fein, sich auf Sonderwünsche zu ver­beißen, sondern lediglich, sich unter Beiseitesetzung aller Be­denklichkeiten mit frischer Entschlossenheit auf den gebotenen gemeinsamen Boden zu stellen in energischer fortschreitender Arbeit, welcher bet Erfolg nicht fehlen kann.

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