Drvettes Morgeuvratt der Z?ra«8f«rker Betfit tt<i

O-rmskag, 16. KovemVer 1912

n werte zu

(in Mark)

c Hamburg, 15. November. Wie LasHamburger Fremdenblatt" aus authentischer Quelle erfährt, äußerte sich Generaldirektor Ballin, der heute in London ankam, zur Frage eines Landungsplatzes für große Schiffe in New Dark, daß auf Wunsch des Kriegsministeriums von der New Dörfer Hafenbehörde Vorschläge verlangt werden sollen, durch welche es möglich wird, für die Schiffahrtslinien end­gültige Anlegeplätze zu beschaffen, die groß genug für die Schiffe der Jmperatorklasse sind. In dieser Ange- legenheit fanden in den letzten Tagen in New Dork Konfe- renzen statt, wozu auch die Vertreter der Schifsahrlszesell- schäften zugezcgcn worden sind.

W Petersburg, 15. Novbr., 7.10 N. Heute starb hier, 60 Jahre alt, der Schriftsteller Mamin Sibirjak, dessen Jubiläum vor einigen Tagen von der ganzen Presse gefeiert worden war.

Tinto Mine und die unerwartet große Zunahme der ameri­kanischen Bestände haben, abgesehen von den allgemeinen Faktoren, auf Kupferwerte gedrückt. Sie konnten sich jedoch schließlich wieder mit Leichtigkeit und über das Niveau der Vorwoche hinaus bessern, besonders, da auch der Metallmarkt wesentlich festere Tendenz zeigte. Trans- vaal-Minenwe-rte sind bei ruhigem Geschäft fester, wenigstens Neu Modderfontein und einige der Deeplevel- und Trust-Werte, aber bei der Mehrzahl herrscht unver­änderter Kursstand vor. Rhodesische Minen sind teilweise etwas höher, dagegen haben Diamantaktien gute Kurssteigerung erfahren, nachdem sie bei Wochenaniang durch die politische Nervosität gelitten hatten. Gummi­werte erfuhren wenig Veränderung, aber für Petroleum­aktien zeigte sich allgemein bessere Nachfrage für die führen­den Werte. Sehr fest lagen auch Reedereiaktien mit Peninsular and Oriental deferred (Dividende 15 pCt. gegen 13 pCt.) an der Spitze.

Vortrag Bier-Erlös........

Nebenprodukte Brutto-Einnahmen

Ausgaben tur: Hopfen............

Gerste............

Malz ---»»......

Fourg,Kohl, Eta etc Lin kosten..........

Löhne.........

ünter' sl'ung --- Brausteuer Steuern u.Versichg Ziuaat r.Mieon. P Ab«chri*ibnneen Reingewinn

do in kl. Vortrag Reser ve ..........

Spezieireeerre Tantiemen u. Grat. Dividende a Prozenten----*- D.lkrt-t- rekonto-- .................

) einschL Gewinn ans Grundstücken.

Nach der Bilanz zeigen 'Wirtschaftshäuser einen Zu­gang von A 18 243, Fuhrpark einen solchen von* 14 556, Wirtschaftsinventar von 21160. Danach erscheinen in der Bilanz Brauereianwesen mit 920 240 (M 925 366), Wirtschaftshäuser mit «K 881 267 (<Ä 871 926), Eiskellerelen mit 41431 (.Ä 88 967) und Maschinen mit <K 147 046 V*<- 156 544). Neben M 1.29 Mill. Obligationen- und -4k 102 699 (<« 103 698) Hypothekenschulden stellten sich die laufenden Verbindlichkeiten auf Jt 96 300 («Ä 88 980). Demgegenüber waren in bar M 10 206 ( 22 965), in Bankguthaben und

* Deutsche Gasgluhlicht A.-G. (AuergeSeil­schaft), Berlin. Den ausführlichen Mitteilungen über den Abschluß der Gesellschaft, den wir nachstehend, wie gewohnt, zusammenstellen, ist zunächst ergänzend anzu­fügen, daß, was das Abschlußcommuniquä merkwürdiger­weise nicht hatte erkennen lassen,-ein Betrag vonJC 1 Mill, zur Bildung einer neuen Beteiligungsreserve ab­gesetzt worden ist, also etwa derselbe Betrag, wie er (mit 954 000) im Vorjahre für Extraabschreibungen aus dem

Die Abgeordnetenhaus-Kommission zur Beratung der Sicherung der

Sparkasse»

gegen Kursverluste an ihren Staatspapieren begann am Donnerstag Abend ihre Arbeiten und beriet zunächst Über den Antrag von Abg. Waldstein (Fortschr. 53p.). Der Vor- fitzende schlug vor, der Diskussion möglrchst weiten Spielraum zu lasten und sie auch auf die möglichen Berwaltungsmaßregeln auszudehnen. Der Berichter st atter führte aus, daß der Antrag nach zwei Richtungen ziele: daß er einmal den Spar* kästen hinsichtlich der Bilanzierung der Kursverluste Erleich. t erringen gewähren und daß er ferner den Sparkasten solche Verluste überhaupt nach Möglichkeit ersparen wolle. Er legte dann den jetzigen Stand der Gesetzgebung sowie das Ver­ordnungsrecht dar. Der Antragsteller erklärte, daß er Bilanzierungserleichterungen nicht empfehle, sondern daß gerade bei den Sparkassen die strengsten Grundsätze in Bezug auf Bilanzierung am Platze seien. Sein Antrag habe in erster Linie eine Warnung vor dem jetzt beschlossenen Gesetz sein sollen. Abg. Waldstein besprach dann die einzelnen bei den Beratungen und in der Literatur zum Schutze der Spar- kaffen empfohlenen Mittel, bezeichnete dabei eine Versicherung der Sparkassen gegen das Kursrisiko und einen Lombardie- rungszwang gegenüber dem Staate zu Gunsten der Kassen als unausführbar, eine Vorzugsstellung der ' Sparkassen bei der Lombardierung durch Staats- und Reichsinstitute dagegen als denkbar und empfahl, einen ausreichenden Teil unserer Staatsanlechen nach a m e r i k a r i s ch e m Muster mit festen, nicht zu kurz bemessenen Verzinsungsterminen auszugeben. Die Schaffung emes nur für die Sparkassen bestimmten be- sonderen Typs lehnt er ab, weil dann dem Markt und damit den Sparkassen die Möglichkeit der-Verwertung in der Lom- bardierung fehlen würde. Der Seehandlungspräsi. e,n.t trat den letzten Vorschlägen entgegen unter Hinweis auf die Schatzanweisungen, dre schon in dem jetzt ausgegebenen Matze dem Bedürfnis der Sparkassen nach fest rückzahlbaren Unlagepapieren genügten. Die Kommission vertagte sich Sann aus unbestimmte Zeit. u 1

r Straßburg, 15. Novbr. (Priv.-Tel.) Während die Steuerkommifiion der Zweiten Kammer mit ihren Arbeiten rnum von der Stelle kommt, bringt die Budgetkommission die dwB esoldungsreform täglich ihrem Abichlusse naher. Die L e h r e r g e h ä l t e r betragen nach brei Zähren 1L00 Mark, steigen in fünf dreijährigen Perio- ben um je 200 Mark aus 2200 Mark und in weiteren sechs Jahren auT 2500 und 2700 Mark. Dazu kommen 300 Mark

pensionssahize Zulage. Das Grundgehalt der Lehrerin- nen betragt 1200 Mark und steigt um je WO Mark nach 16 Diensfiahren auf 1800 Mqrk. Die Gehälter der obeisten gegenüber ihrem jetzigen Stande nicht nur suAt erhöht, sondern durchweg herabgesetzt worden. So

Bezrrkspräsidenten statt 17 000 Mark künftig nur ^7 -0 Mark erhalten, der Ministerialdirektor statt 15 000

Mark, die Unterstaatssekretäre statt 22 000 nur 18 000 Mark und der Staatsskretär statt 36 000 nur 26 000 ^ark- Die Kommission begründet diese Streichungen mit dem Hinweis auf die Ministergehälter in Baden, wo sie burdi- ta.c9 nicht hoher seien Der Staatssekretär erklärte, die Re« glerung stehe nach wie vor auf dem Standpunkt daß auch die hoyeren Beamten eine Gehaltszulage verdienten. Ihnen eine solche nicht zuzugestehen, sei eine moralische Demütigung für fuÄ? n3^ Regierung ser fest entschlossen, ihren Stand­punkt durch alle Instanzen zu vertreten und alle legalen Mit. tel zu gebrauchen, um dieses Ziel zu erreichen

Wegen der Deckungsfrage für die Erhöhung der Geist, lichengehalter wird es im neuen Landtag nunmehr zu einer elften allgemeinen Kulturdebatte kommen. Die Sozialdemo.

-b< $uI*SauS ßaben durch eine

« i rede Konfession und im Falle der Ab- lehnung dieses Antrages die gegenwärtigen Gehaltserhöhungen oer Geistlichen durch eine Kirchensteuer zu decken. Im Zu. fammenhang damit mußte dann die Frage des Austritts aus den bestehenden Religionsgemeinschaften gelöst, sowie eine Neu. regelnng der durch die Säkularisation der Kirchengüter ge- lchaflenen Lage vorgenommen werden. Das allein zeigt schon ole ungeheuren Schwierigkeiten der hier aufgerollten Fragen

Reingewinn entnommen worden ist im übrigen werden be­kanntlich auf die Stammaktien 25 pCt. Dividende be­zahlt daneben aber den Aktionären Gratisaktien im Betrage von m 3.30 Mill, zugewiesen und aus dem Reingewinn e.in- gczahlt, während im Vorjahre den Stammaktien eine Divi­dende von 50 pCt. zugefaiien war. Generell heißt es zu dem Geschäftsergebnis des letzten Jahres, daß das Osram- lampen-Geschäft sich weiter ausgedehnt habe, der Absatz sei gestiegen doch werden darüber ziffernmäßige Angaben nicht gemacht. Der Preisherabsetzung vom Herbst v. J. habe neben der Absatzerweiterung eine Verbilligung der Produktionskosten gegenüber gestanden. Auch die aus­wärtigen Osram-Gesellschaften hätten günstig gearbeitet, doch sdfen diesmal die von diesen Gesellschaften erzielten Gewinne in der Jahresabrechnung noch nicht enthalten, da die Bilanzen noch nicht abgeschlossen waren.* Es wird also hier, was für das ohnedies außerordentlich günstige Ge­schäftsergebnis von Bedeutung ist, diesmal noch eine be­sondere stille, Reserve auf das neue Jahr übertragen. Das Gasglühlichtgeschäft habe eine weitere" Aus­dehnung erfahren. Zwar leide dieser Markt noch unter Ueberproduktion und unter niedrigen Preisen, doch sei es gelungen, durch Absatzerweiterung und intensive kom­merzielle Bearbeitung des Marktes auch hier die bisherigen Gewinne aufrechtzuerhalten und in einzelnen Abteilungen zu steigern.

Drahtmekdmlgen.

(Nachdruck, telegraphisch« oder telephonische Verbreitung ist nur mit deutlich«! Quellenangabe »Frkf.Ztgck Qeftattet)

Vrivat-Drpeschrn drr Frankfurter Zeitung.

a Köln, 15. Novbr., 8 N, Der Arbeitgeberver­band des Holzgewerbes und die Tischlerinnung haben heute den Tarifvertrag, der bis 15. Februar 1913 läuft, gekündigt

y Paris, 15. Novbr., 9.15 N. Tie Abendblätter geben eine Analyse des nunmehr zum Abschluß gebrachten Ver. träges zwischen Spanien und Frankreich über die Einrichtung desProtektoratcsinMarokko. Aus den Einzelheiten, die das übrige Europa interessieren, ist hervor- zuheöen, daß die Eisenbahn von Tanger nach Fez durch eine französisch-spanische Gesellschaft gebaut werden soll und daß Spanien das Vorkaufsrecht für die Strecke innerhalb seiner Zone besitzt. In Bezug auf das Z o 11 w e s e n ist bestimmt, daß die Einfuhrzölle auf europäische Waren nur einmal in dem Hafen erhoben werden; Frankreich und Spanien der- rechnen dann unter sich ihre Anteile.

Die Deputiertenkammer nahm heute die Inter» pellationsverhandlmigen über das Koalitionsrecht der Lehrer wieder auf. In der Verhandlung trat besonders der ehemalige Minister Paul B o n c o u r siir eine Erweite. rung der Gewerkschaftsgesetzes von 1884 ein im Sinne der Gewährung des Koalitionsrechts an die Angestellten und Be­amten des Staates. Die Verhandlungen wurden dann auf nächsten Freitag vertagt.

W Petersburg, 15. Novbr., 7.10 N.Nutzkoje Slowo" er. fährt, daß sämtlichen in Sewastopol zumTooeverurteil- ten Matrosen eine Strafmilderung gewährt wor­den sei.

Mslfffs telegraphisches Torre spoudenj - Aurea«.

München, 15. Novbr. Das Ministerium des Königlichen Hauses und des Aeußern gibt folgendes Bulletin über das Befinden des Königs Otto bekannt: Die Heilung des Karbunkels verläuft normal Die Ausgabe weiterer Bulle­tins unterbleibt. Schloß Fürstenried, den 15. November. Dr. Angerer, Dr. Grashey.

Paris, 15. Novbr. Aus Madrid wird gemeldet: Graf Ro­ma nones erklärte mehreren Berichterstattern, sein vorläu­figes Programm sei vorgezeichnet. Er habe zunächst das Budget zur Erledigung zu bringen und von dem Parlament den Marokkovertrag mit Frankreich ratifizieren zu lassen, waS hoffentlich bald geschehen werde. Er müsse vor allem die Einheit der liberalen Partefaufrechterhalteu und dürfe deshalb keine Frage aufwerfen, welche diese Einheit stören könnte. Auf die Frage, ob besondere Maßnahmen be­absichtigt seien, um einer Wiederholung anarchistischer An- schlage vorzubeugen, antwortete RomanoncS, er sei ent­schlossen, mit Festigkeit vorzugehen, aber ohne zu Aus- nabme-Matzregeln zu greifen, deren Gegner er sei. Die be- stehenden Gesetze genügten, wenn man sie anwende, und dies werde er mit aller Kraft tun.

Washington, 15. Novbr. Der englische Botschafter Brhce und der Staatssekretär Knox tauschten die Ratifikationen des englisch-amerikanischen Vertrages aus, welcher die Fische- reircchte in den Gewässern der nordatlanti. scheu Küste regelt Damit ist ein lange bestehender Streit beendet.

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=3 lDas zweite Gesicht deS Perseus.1 Vor weniaen Wochen ist, wie R. Schoener in derVossischen Seiiuna"mit. teüt m Floren z eine merkwürdige Entdeckung gemacht worden, bte zu beweisen scheint, daß der launige und Humor- volle Benvenuto Celltni, den durch Goethes Ucberietzuna se-n-r Autobiographie wohl ieder Deutsche kennt, den PeribuS tn derLoggia dei Lanzi" auch zu einem Denkmal seiner ebenen Persönli«e,t gemacht hat, in einer offensichtlichen und doch so versteckten Weise in der Art der Vexierbilder daß mehr als dreiundeinhalb Jahrhunderte vergangen sind, bevor der Kunstlerscherz entdeckt worden ist. Der als unae- lehrt«: Antiquar und findiger Nekropolenforscher in den Urchaologenkreisen woblbekannte Signor Annibale Bene- dettl, der rn behaglicher Zurückgezogenheit in Orvieto lebt, hat bei einem Besuche der Loggia dei Lanzi wo täglich Hunderte ihrer Bücke auf den Perseus richten, mit Kenner- auch einmal die Rückseite der herrlichen nackten JungüngSgestalt mit dem Hakenschwerte und dem Flügel- heim betrachtet. Und er bat, als der Erste von vielen Hun- derttausenden von Betrachtern, am Kopfe der Figur ein zweites Gesicht, wie er meint, mit den Zügen Benvenuto Cellinis, wahrgenommen. Wer einmal darauf aufmerksam gemacht ist, kann es keinen Augenblick verkennen, und di? Photographien, welche angefertigt worden sind, gestatten keinen Zweifel, daß der Hinterkopf mit der bestimmten Absicht modelliert worden ist, dem einen bestimm- Ito. Standpunkt einnehmenden Beschauer dort ein Antlitz er- scheinen zu lassen. Die Wölbung des Helmes bildet die Stirn, der vom Stamm nach hinten sich fortsetzende Bügel die kräf­tige, gebogene Rase, zwei anscheinend dekorative Rundungen neben tqr bte Augen. Das unter dem Helme hervorquellende Haargelock deS Hinterkopfes erscheint als Bollbart, der den Mund verdeckt. Den entschlossenen, herrischen Ausdruck des Gesuqtes, der mit dem des Vasarischen Tellini-PorträtS im Palazzo Vecchio Aehnlichkeit hat, verstärken zwei von der w den Mundwinkeln laufende tiefe Falten, die durch die Ränder der die Wangen darstellenden Helmplatten ge- bildet weichen. ES liegt nicht etwa eine zufällige und an« nähernde Bildung vor, wie sie hie und da an Werken der Kunst ober bet Natur eine entfernte BildniSäbnlichkeit her- vortreten läßt. Cellini hat ohne Frage sich ben Spatz gemacht, zur Ueberraschung der Zeitgenossen oder der Nachwelt seinem statuarischen Hauptwerks em zweites Antlitz, sei es das eigene ober ein erfundenes, aufzuprägen. Wer fortan bie Piazza dei Signori in der Nrnostadt betritt, wird nicht säumen, sich von ber seltsamen Erscheinung zu überzeugen.

-- [Sie Gnädige bust.J In F r a n k r e i ch ist eS Mobe geworben, bie Dienstmädchen zu duzen. Maurice Prax macht diese Mode, bie ihm nicht besonders gefällt, im effiotia* zum Gegenstand einer hübschen Plauderei. »Die jun-

Frankfurter Handelsblatt.

Wiedergabe der mit * bezeichneten Artikel und der Privat-Deposchen uch deren telegraphische oder telephonische Verbreitung ist nur mit deutlicher QuellenangabeFrkL Ztg. gestattet.

* Geldmarkt und Börse in London.

m London. 14. Novbr.

Wie aus dem heutigen Bankausweis hervorgeht, hat die Aufsaugungskraft der Zettelbank auf Grund ihres Wechsel- portefeuilles sich diese Woche am Geldmarkt stärker fühlbar gemacht. Aber das letztere ist in geringerer Ab­nahme als die Privatdepositen. Dies mag damit Zusammen­hängen, daß wegen der diese Woche erfolgenden Zahlung der £3 Mill. Schatzwechsel die japanische Regierung ihre Guthaben bei der Bank von England reduziert hat. Die Abtragung der diesjährigen Verbindlichkeiten erfolgte jedoch ohne wesentliche neue Inanspruchnahme der Notenbank. Immerhin sind die Guthaben des offenen Markts entsprechend geringer geworden und stehen momentan auf einem Niveau, welches kaum auf allzu großen Ueberfluß an Mitteln schließen läßt, aber der seit einiger Zeit bestehende Mangel 2n Proportion zwischen der Höhe der Privat-Depositen und des 1 orteieuiiles ist im Schwinden, denn im Vergleich zum Vorjahr sind die Wechselbestände der Bank von England nur noch um etwa £ 2% Mill, größer, während die Privat- Depositen sich ungefähr auf der gleichen Höhe halten. Die Leihsatze zeigen bei 3% bis 4 pCt wenig Veränderung, und die Diskontsätze sind trotz der Reichsbank-Diskonterhöhung nicht wesentlich verändert bei 4%i5/i« pCt. für erstklassige Bankwechsel von dreimonatiger Laufzeit. Auch die Bedin- £uP£en zu welchen der Börse in der Medioliquidation Marge- gelder zur Verfügung standen, wichen nicht von denen am Ultimo gültigen ab. Dank der stetigen Lage des Devisen- markts hat, trotz der Entnahme von £ 450 000 für Aegypten und i 300 000 für Brasilien, die Bank nur £ 106 000 durch die internationale Goldbewegung verloren, während anderer­seits die Binnenzirkulation ihr ungefähr £ 500 000 zufließen ließ. Von der Barrengoldzufuhr zig Indien etwa £ 200 000 an sich ; der etwa £ 600 000 betragende Ueberschuß wird der Zentralbank-Reserve zufließen Auf dem Silbermarkt herrschte stetige Tendenz bei ruhigem Geschäft. Die Notie­rungen sind bei 29 d (resp. 29% d) nicht wesentlich verändert.

Auch diese Woche blieben den Effektenmärkten Zuckungen nicht erspart. Die Nachrichten über die Diffe­renzen zwischen Oesterreich und Serbien betreffs der alba­nischen und adriatischen Hafenfragen haben eine neue Ver­stimmung an den Börsen hervorgerufen, die jedoch wieder schwinden konnte, als die Zweifel über die friedlichen Ab­sichten der Großmächte beseitigt wurden. Asquiths und roincares Reden haben in dieser Hinsicht ebenso beruhigend gewirkt, wie die Reise Danews nach Budapest. Der Beruhi- gung folgte dann noch eine Besserung, hervorgerufen durch die Nachrichten über die Anknüpfung von Waffenstillstands­verhandlungen. Trotz dieser häufigen Tendenzumschläge war das Geschäft nicht von großem Belang; es ist meistens professionellen Ursprungs, da das Publikum sich weiterhin sehr reserviert verhält. Die Verluste der letzten Wochen fswd noch in allzu frischer Erinnerung und man hält die poli­tische Lage noch für zu wenig geklärt, als daß man auf eine Belebung zunächst noch rechnen könnte, aber sollten die politischen Faktoren sich weiterhin befriedigend entwickeln, so wird sich wohl auch an der hiesigen Börse wie ander­wärts die Unternehmungslust nach und nach kräftigen. -kJ® d*?, Möglichkeit etwaiger weiterer Alarmnachrichten über den verlauf der nunmehr angeknüpften Verhandlungen zur Beendigung des Kriegszustands und zur Regelung der dann anzuschneidenden territorialen Fragen, lassen es als wünschenswert erscheinen, daß die Spekulation nicht allzu schnell zu einem übertriebenen Optimismus überspringt, be­sonders da in Hinblick auf die Versteifung der Geldsätze und die allenthalben vorherrschende Anspannung der augen­blickliche Zeitpunkt kaum als ein für spekulative Unter nehmungen gut gewählter erscheinen kann. Allerdings dürfte auch, wenn die politischen Verhältnisse in eine nor- malere Phase getreten sein werden, mancher auf den Geld­markt wirkender Hemmungsfaktor schwinden, wodurch in vieler Hinsicht auch die Verhältnisse auf diesem Gebiete einer der Börse günstigeren Entwicklung fähig würden. Die überraschenden Vorgänge auf dem Felde der heimischen Politik haben die Börse nicht etwa gestört, sondern vielmehr eher befriedigt. Die Citykreise sind während der letzten zwei Jahrzehnte mehr und mehr in das konservative Lager übergetreten. Die Schlappe, welche die liberale Regierung erlitten hat und die. da niemand bei dem augenblicklichen Zustande der auswärtigen Politik an die Möglichkeit eines Kabinettwechsels oder einer neuen Wahlkampagne ernstlich glaubt, mehr sentimentale als praktische Bedeutung besitzen dürfte, ist daher an der Börse auf günstigen Boden gefallen. Sie wird von ihr als ein neuer Spatenstich am Grabe der ihr höchst unsympathischenLloyd George-Finarft ange­sehen. Bei der großen tatsächlichen Majorität, welche das Ministerium Asquith noch hinter sich hat, scheint die Auf­wärtsbewegung der heimischen Fonds, wenn sie keinen anderen Grund hätte, wohl ka^im auf festem Boden aufgebaut. Aber man ist wohl berechtigt anzunehmen, daß die recht kräftige Steigerung von Konsols, den anderen hei- mischen und indischen Fonds hauptsächlich auf die kumu­lative Wirkung der Tilgungskäufe und einiger Deckungen zurückgeführt werden darf. Auch scheint die Nachfrage der Anleger für erstklassige Werte etwas besser geworden zu sein, denn von der diese Woche zur Ausgabe kommenden Emission der Kolonie Queensland hat das Garantiesyndikat nur etwa 21 pCt. zu übernehmen, was unter den augenblick­lichen Umständen als höchst befriedigend angesehen werden muß. Infolgedessen haben auch einige der Kolonialfonds einen Teil ihres jüngst erlittenen Kursrückgangs wieder ein­geholt.

Auf die Alarm nachrichten, welche Anfang der Berichts­woche die Börsen bedrückten, haben ausländische Staatsfonds zunächst schwache Haltung angenommen, aber inzwischen hat sich eine gute Erholung eingestellt, so daß die Kursverluste, welche bei den Balkanwerten und bei Russen vorgelegen hatten, meistens wieder verschwanden, rür eine Reihe von lateinisch-amerikanischen Werten herrscht wieder etwas größeres Interesse, vor allem für Peruaner. Man spricht neuerdings wieder von günstigen Dividendenaussichten der Peru preferred (2J4 pCt. gegen 2 pCt.) und von Reorganisationsprojekten, die aber natür­lich während der Balkankrise ad acta gelegt werden müssen. Sehr feste Haltung ist für englische Bahn werte zu verzeichnen, wofür, abgesehen von den allgemeinen Grün­den, die Erwartung, daß die bei der Beilegung des vorjähri­gen Eisenbahner-Streiks den Gesellschaften zu gesagte Er­höhung der Sätze nunmehr bald Gesetzesform gewinnen dürfte, verantwortlich ist. Betreffs der Londoner Lokal­bahnwerte. unter denen diese Woche Central London-Emis­sionen eine große Steigerung erfuhren, sind weiterhin Ge­rüchte über Amalgamationsprojekte in Umlauf, deren tat­sächlicher Hintergrund nicht belegt werden kann. Ameri­kanische Bahn- und Industrie -Werte haben schwankende Haltung gezeigt, da man in New York zu be­fürchten scheint, daß. die Ungewißheit über die Zollfragen ungünstigen Einfluß auf die Börse ausüben dürfte. Man het da­her die günstigen Konjunkturberichte etwas bei Seite ge­lassen. Sehr feste Tendenz dagegen zeigen Canadian Paci- fic-Shares auf deutsche Rückkäufe. Grand Trunk-Werte jedoch haben sich kaum bewegt, trotz der günstigen Wochen­einnahmen. Fester sind die meisten mexikanischen Bahn­werte, dagegen bleiben die argentinischen meistens schwer­fällig. Nach einem weiteren Rückgang haben sich Brazil Rails auf die zuversichtlichen Erklärungen seitens des Senior­chefs des hiesigen Bankhauses Speyer kräftig erholt. Auch San Paulo sind fester auf Gerüchte, daß ein Arrangement mit der Brazil Railway bevorstehe. Auch Leopoldinas sind höher. Gerüchte von Arbeiterschwierigkeiten bei der Rio

Gerhart Hauptmanns 50. Geburtstag.

N Berlin, 15. Novbr. (Priv.-Tel.) Gerhart Hauptmann feierte seinen 50. Geburtstag im Hotel Adlon in Berlin; am Nachmittag wußte er von der Verleihung des Nobel­preises ofiiziell noch nichts. Er konnte sich einer großen Fülle von Gratulationen erfreuen mb in seinem Zimmer häufte sich der übliche Segen von Briefen, Telegrammen und Vlumenspenden. Einer der ersten Gratulanten war Direktor B r a h m, der trotz seiner Erkrankung erschien, um seinem Freunde und Hausdichter Glück zu wünschen. Der Verleger Fischer konnte den heute erschienenen RomanAtlantis" als Geburtstagsgabe darbringen, die Stadt Hirschberg schickte den Ehrenbürgerbrief und die Mitteilung, daß man ein Straße nach dem Dichter benennen wolle, der Geburtsort Obersalzbrunn überreichte ein Album mit Photo- araphien schlesischer Landschaftsschönheiten. Die besten Namen der Schriftsteller- und Künstlerwelt laS man auf Telegram­men urch Glückwunschadressen. Hauptmann wird auch durch titele Aufführungen seiner Werke heute geehrt. So gibt das Königliche Schauspielhaus dieVersunkene Glocke", während im Lessing-Theater vorBiberpelz" in Szene geht, dessen Schluß der Dichter selbst beiwohnen will; zu diesem Zwecke will er ein zu seinen Ehren veranstaltetes Bankett auf kurze Zeit verlassen.

w Leipzig, 15. Novbr., 10.15 N. DaS Stadttheater feierte Gerhart Hauptmann durch die Erstaufführung feinesFlorian Geyer", liebevoll inszeniert vom Inten­danten Marter st eig. Die Mrkung der Diassenszenen des ersten und letzten Mies war laut, aber nicht tief; dazwischen gab es trotz geschickter Kürzungen empfindliche Längen. D e c a r I i in der Titelrolle war stark, ohne die Rolle völlig zu erschöpfen.

gen Damen, die man Dienstmädchen nennt, sind nicht zufrie- I den", schreibt er.Eine neue Mode, eine böse Mode, die der längst verflossenen Zeiten der Unkultur und der Sklaverei wür­dig ist, fügt ihnen jeden Tageinen tödlichen Schimpf zu: ihre Herrinnen duzen sie . . . Wohlverstanden: sie erlauben sich eine solche Veriraulichkeit nicht etwa aus Freundschaft und nicht rm Verkehr mit alten Dienerinnen des Hauses, die fast zu Freundinnen und Vertrauten geworden sind Nein! Die jungen Dämchen der guten Gesellschaft halten es gegen- wärtig für schick, zu ihren Zofen und Dienstmädchendu" zu sagen. Ei! ei! Leben wir nicht in einer Republik? Aber man nennt Republik heutzutage ein Land, in welchem die Salons Empire, die Speisezimmer Louir XVL, die Bilder Louis XV., die Schlösser Louis XIII. sind. Auch die Dienst­boten sollen fortan Louis XVI. oder gar Louis XI. werden. Nichtsnutz, Schmutzfink, Sklavin", sagt die neunzehnjährige kleine Gräfin,bring mir mein warmes Wasser . . ." Und das gut erzogene Dienstmädchen mutz antworten?Sofort, meine Gnädige . . ." Und dann hat sie in der höflichsten Weise den Befehl auszuführen.Ach! Liebste, es ist so amüsant, seine Dienstboten zu duzen! Man könnte sich in das grohe Jahrhundert versetzt glauben." Die Dienstmädchen aber wollen gar nicht in Frankreichs Geschichte so hoch aufwärts steigen; ihr kleines Jahrhundert, das zwanzigste, genügt ihnen, und sie sind der Ansicht, daß ihre Herrinnen zu ihnen sehr gut vom sagen könnten, wie zu ihren kleinen Pintschern oder zu ihren siamesischen Katzen. In den vornehmen Stadtteilen habe ich mich lange Mit den armen Dienstmädchen unterhalten. Und ich habe sie nicht geduzt, weil ich ein viel zu höflicher Mensch bin . . .Wir sind untertänig", sagten mir die be­scheidenen Dienstmädchen.Wir wissen die Distanzen zu wah­ren, wissen, was sich schickt, und sprechen, um unseren Herrin- vcn unseren Respekt zu zeigen, zu ihnen immer nur in der dritten Person. Aber warum müssen wir uns duzen lassen?" Eine große Frau, mit einem Anflug von Schnurrbart und stark wie ein Türke vor dem Kriege, sagte zu mir: bin

d r e i ß i g Jahre alt, mein Herr. Und ich trat gestern in die Dienste eines Weibchens von achtzehn Jahren, das soeben erst von der Hochzeitsreise zurückgckehrt ist.Ich will Sie neh- men, mein Kind", erklärte mir das Kleinchen,aber ir sage Ihnen gleich, daß ich Sie zu duzen gedenke." Und sie sagte schon ein paar Minuten später zu mirdu":Komm hierher, tu da«, bring mir das..." Das mag daS Frauchen sehr amüsiert haben; mir aber ist eS peinlich." Ich beschloß die armen Dienstmädchen zu rächen. Und als gestern abend die kleine Gräfin v. Sanzatou in meiner Gegenwart ihr Dienstmädchen duzte, sagte ich ganz unbefangen:Sie haben jetzt wohl Ver- wandte alS^Dienstmädchen, teuerste Gräfin?"Wieso? Wie meinen Sie daS?" fragte die Gräfin, indem sie vor Zorn oder Verlegenheit errötete.Ach! ich meinte nur so!" er. widerte ich.Wenn diese» Dienstmädchen nicht eine Ihrer armen Bajcn ober eine Ihrer Nichten wäre, würden Sie sich wohl kaum erlauben, es zu duzen. Dafür sind Sie doch viel zu gut erzogen . .

Aus deu xarlmeutmscheu Ksmmisfiosk«.

N Berlin, 15. November.

Die Geschäftsordnungskommission des Ab­geordnetenhauses setzte gestern Abend die zweite Le­sung ihrer Beschlüsse über die Revision der Geschäftsordnung (Antrag v. Brandenstein) fort. Im wesentlichen tour« den die Beschlüsse der ersten Lesung bestätigt. Neu hinzu- gefügt wurden Bestimmungen über die Sitzungsprotofolle und die stenographischen Berichte., Hierüber wird u. a. bestimmt, daß, wenn ein Redner spätestens bis zu der vom Präsiden- ten festgesetzten Stunde des auf die Rede folgenden Werk­tags das Stenogramm seiner Rede nicht zurückgestellt hat, die Uebertragung uuberiatigt» in den Sitzungsbericht ausgenom­men werden kann oder gegebenenfalls überhaupt nicht auf- genommen zu werden braucht. Ausnahmen kann nur der Präsident genehmigen. Die Schriftführer sollen darauf sehen, daß durch die Berichtigungen nicht der Sinn des Gesprochenen geändert wird. Beanstandet der Schriftführer eine Berich­tigung, so hat er dies dem Redner mitzuteilen; ergibt sich keine Verständigung, so erfolgt die Entscheidung be$ Präsiden­ten. Die Mehrheit,strich die Bestimmung, daß eine Inter­pellation spätestens auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gestellt werden müsse; man will den Verhandlungstag von der Bestimmung der Regierung abhängig machen. Als Ausgleich wurde indes bestimmt, daß, wenn das Ministerium di« Beantwortung einer Interpellation ganz oder für die nächsten zwei Wochen ablehnt, das Haus auf Antrag von min- destens 30 Abgeordneten die Besprechung auf einen beliebigen Tag anordnen kann. Die P r ä s i d i a l g ew a 11 wollten die R e ch t e und das Zentrum derartig verschärfen, daß den Anordnungen deS Präsidenten zur Aufrechterhaltung der Lrd- nung in derselben Sitzung nicht widersprochen werden dürfe. Dies wurde von der Fortschrittlichen Volkspar­tei sehr lebhaft bekämpft und hierauf wurde der Vorschlag dahin geändert, daß den Anordnungen des Präsidenten ent­sprochen werden müsse und daß der Präsident eine Erörterung über die Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit der von ihm ge­troffenen Anordnungen bis zur nächsten Sitzung verschieben könne. Dann wurde die Verhandlung vertagt.

*) Daneben 6 pCt. einmaliger Gewinnanteil auf M 6<oMill. Vor­zugsaktien mit Ji 3SM00.1 Allein an den Aufsichtsrat. *) Keserve für Beteiligungen. **) Daneben Ui 3.» Mill. Gratisaktien.

Die Bilanz verzeichnet bei unverändert 6.60 Mill. Stamm- und M 13.20 Mill. Vorzugskapital die diversen Kre­ditoren mit M 3.87 (i. V. 2.12) Mill., darunter 1 Mill. Leuchtmittelsfeuerkredit neben Jt 1.75 (wie i. V.) Avalen (Leuchtmittelsteuerbürgscbaft). Andererseits aber waren vorhanden M 13.58 Mill. Bankguthaben, darunter 4.15 Mill, auf den Namen der Berliner Untergesellschaften, die zur Verfügung der Auer-Gesellschaft stehen, ferner 0.20 (0.19) Mill. Kassa, Wechsel und Schecks. Die Patente, Er­findungen und Versuche, sowie die Hauseinrichtung sind vollkommen abgebucht, Inventar, Werkzeuge, Maschinen, elektrische Anlagen und Apparate, sowie die Fabrik-Ein­richtung bis auf den Betrag von je M 100 000, während im Vorjahre diese Konten zusammen noch M 1.35 Mill. Buch­wert hatten, und obwohl die Zugänge auf diesen Konten in 1911/12 in der Bilanz mit M 0.70 Mill, verzeichnet sind. Nachgewiesen werden sodann «M. 4.33 (-F 4.04) Mill. Waren­bestände nur in einer Position, wobei die Verwaltung ver­sichert, daß die Aufnahme unter Beachtung der möglicher­weise tontretenden Entwertung in der bisherigen Weise er­folgt sei. Bei Debitoren standen 13.45 (16.43) Mill, aus, wovon auf Untergesellschaften M 9.29 (?) Mill, entfielen. Zu diesen Untergesellschaften gehören auch die drei Gesell­schaften. welche die in der Rotherstraße belegenen Fabrik­grundstücke der Auergesellschaft besitzen und denen der Ertrag von rund M 5.14 Mill, zur Bestreitung der Kosten des Ankxifs und der Bebauung des Fabrikgrundstücks vorge­schossen wurde. Die Beteiligungen figurieren mit 8.77 (6.10) Mill. Wenn die Aufstellung der Bilanz jetzt auch etwas mehr den Anforderungen der Klarheit Rechnung trägt als früher, so läßt doch die Berichterstattung allgemein noch zu wünschen übrig. Das gilt ganz besonders für das Beteiligungskonto, über das berichtet wird, daß die französische Auer-Gesellschaft ihr Kapital um Francs 800 000 erhöht habe, wobei die neuen Aktien von der Auer- Gesellschaft zu Pari übernommen und bar eingezahlt wur­den. Weiter heißt es. daß sich die bisherige Beteiligung an Gasglühlicht-GeseUschaften erhöht habe. Bekanntlich wird für dieses Konto eine <* 1 Mill, betragende Sohderreserve eingestellt, und zwar im Hinblick auf den großen Umfang dieser Interessen. Die englische Auer-Gesellschaft, an der die deutsche maßgebend beteiligt ist, habe noch mit Verlust gearbeitet, da die Umorganisation dieses Unternehmens noch - ''M beendet sei. doch wird auch hier nach Vollendung der Organisation eine günstige Entwicklung erwartet. An offenen Reserven verzeichnet die Bilanz per Ende 1911/12 insgesamt M 5.46 Mill. Hierzu treten aus dem Reingewinn, wie schon erwähnt, an Rückstellungen und Vortrag M 2.82 Mill., wodurch die Reserven auf M 8.28 Mill, wachsen, ungeachtet der für die Aktieneinzahlung zurück­gelegten M 3.30 Mill. Ueber die Kapitalserhöhung ist schon ausführlich berichtet worden. Es heißt im Be­richte noch, daß bei der Kapitalserhöhung, die ja von der Gesellschaft eingezahlt wird, denjenigen Aktionären, welche- die neuen Aktien zum Parikurse nicht beziehen wollen, statt dessen für jede alte Aktie der entsprechende Teilbetrag der Einzahlung, d. h. weitere -4t 500, bar zu fallen. Diese Even­tualität wird lediglich mit Rücksicht auf die gesetzliche Be­stimmung offengehalten, da naturgemäß der Aktionär sich das wertvolle Bezugsrecht nicht entgehen lassen wird. Das neue Geschäftsjahr hat sich laut Bericht günstig entwickelt.

$ Hofbrauhans Hanau vorm. G. Ph. Nicola.v A.-G. Der gegenüber dem Vorjahre um rund 1700 hl er­höhte Absatz (i. V. schätzungsweise rund 57 000 hl) hat nach dem Geschäftsbericht für 1911/12 keinen vollen Ausgleich gegenüber den erhöhten Herstellungskosten gebracht, zumal auch verschiedene größere, in den letzten Jahren zurück- gestellte Reparaturen an den Betriebseinrichtungen etc. vor­genommen werden mußten. Auch klagt der Bericht über starke Steuerbelastung. Der Biererlös hat sich zwar um M 94 894 erhöht; 'demgegenüber sind auch die Unkosten durchweg gewachsen: so erforderten die Rohmaterialien vH 98 277 mehr, die Brausteuer -K 22111 mehr. Zu Ab­schreibungen, darunter wieder 1 pCt. auf Brauereianwesen und Wirtschaftshäuser, 5 pCt. auf Eiskellereien und 10 pCt. auf Maschinen, Fässer, Bottiche, Brauereigeräte und Wirt­schaftsinventar werden M 6536 weniger verwandt, wonach, obwohl ari Vortrag 9699 mehr zur Verfügung standen, der Reingewinn um M 38 061 hinter dem vorjährigen zu­rücksteht. Trotzdem bringt die Gesellschaft die Divi­dende in Vorjahrshöhe von 3% pCt. zur Verteilung, indem sie eine Zuweisung an das Delkrederekonto (i. V. M 15 000) unterläßt und die Dotierung der Spezialreserve um 5000 kürzt. Außerdem geht der Vortrag um 14 833 zurück.

Aktienkapital

Obligationen......

Abeetz..........hl

(in Mark)

1906(07

1907'08

190$|09

1909/10

1910111

1»U|12

Aktienkapital >

5« Mül

ß^o Mill

S-ßg Mill

ISsoMiIL

IStoMUl

19mMÜ1

Vortrag -.........

29,042

33,317

51U081

38,200

38 697

373 C74

Fabnkationsgowin

MU 169

8,198-254

10521457

17095049

18416164

21921310

Beteingangs-Kto.

314.716

2<>4,537

331,849

478,616

888094

602932

Zinsen ............

149.988

288,137

254,784

5-7.363

737520

730 468

Brutto gewinn--

4,604.945

8,736,480

11618170

181894W

20089851

28637153

ab.-ebraibungen

16.S130

233,717

375,000

666,827

562014

700099

Delkredere........

8,652

3,-w

10 482

31,526

17188

715

Mieteu ..........

245 548

231,875

410,681

622,462

885 703

813 8b3

Löhne etc.........

t,846.812

3^4.820

W5.107

92,347

7,33!,068

8897063

8289002

Steuern ..........

46.462

57,758 IM,561

198343

300 095

420102

Unkosten ........

1J46S93

2.207,116

2,865301

3538965

4 226 476

Krankenkasse ete.

26,172

47.597

59.806

118,142

133 674

139579

1tH> gewinn

1,027,125

3,181,304

3,528,119

6.200,497

5618377

3 478 520

do inkl. Vortrag

1.056,167

3,194,621

44)38,200

6.238,697

5657074

8831595

viril, a. d, 8t-A.

858,000

2^10.000

3^00,000

3.300,000

3300000

1650000

in t'ruz ot»u

22

35

50

50

50

25) 660 000

Divid. auf d. V.-A.

»

99,000')

330,000

660000

in Prozenten......

5'1

5

5

5

l*nf lernen........

119,850

284.540

100000

100000"

100000

100000-

Spezialreserve

4200000

10CO.Cff

Extra-Absehrbg.--

_

954000

Grai ifiixationen

30,000

68.000

75,000

100,000

100 OOO

130000

Dnterst Qtznugsfd.

15,000

3n,000

30,000

170,000

170000

170000

Talonste uer .....

-

99000

Spez.-F.f. Akt-Ern z.

ee-

3300000

Keserve zur Verfg.

künlt. Gen.-Vers.

1100 OOO

Vor rag ..........

33.317

510,081

38,200

Sto97

373074

622595

1906/07

1907108

19031 09

1909,10

1910111

1911/12

1-80 Mill

1.80 Mill

1-so Mill

U. Mill

tjnkiu

1-80MÜ1

1-40 -

1-88 -

1-34

1-32

1-29

ca. 60000

ca.55000

ca.o2000

ca. 50000

ca.57100

?

1'4857

17.430

33.759*1

42.175 )

19724

29424

964508

866.5-11

783,232

858.912

961962

1055 855

40.242

38,268

36.126

36.523

39 263

44 331

I 018.008

922.221

853418

967.611

1029949

1129610

34,339

20.983

15.350

19,392

20294

«000

143.930

174,174

166.991

152.079

154 232

18*619

141,266

97.646

89,151

81.040

93243

128 427

73856

84,726

74,766

68,498

66709

77(97

133965

126,906

134-836

128.063

138 681

151897

100,683

100,486

100.135

93,970

104 062

110840

18 264

18,795

15,120

13,476

13 791

14419

92.150

8 ,6'Jl

88.170

170,227

184 086

206197

28,566

32.565

30.655

29.337

13 879

28 916

39,783

35.503

45.343

21,910

12609

9433

82.273

60306

65.477

80,112

70 308

61363

115025

72504

9825

67 377

119 327

71566

137.882

89334

23,934

109,552

139051

p-0990

5.751

3 625

708

5,478

6727

4900

15,000

15 000,

10000

! 4.700

13.550

5,050

5.350

5500

5500

90,000

63,000

18.000

54000

63000

63000

5

St,

1

3

10,000

15000

3>4

**

4500

3000

17.431

9759

175

19,724

29324

14 590