Dienstag, 1. Avril 1913.

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Aven-bMtk.

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Städt-Telephon: Amt I 5940, 5941, 5942, 5943.

(Neue Frankfurter Zeitung.)

Für Auswärts: Amt I 29, 154, 2616, 4429.

petenstötze: der König wird von einem heiligen Mönche nach Reims zur Krönung geführt. In dieser weihevollen Stunde geschieht das Wunder: die kleine Obäne wird in den Armen Violaines wieder lebendig, sie wird gleichsam noch einmal von ihr, die so Pies wie keine hinabgestotzcn tourbe- und die dabei demütig und ohne Hatz , blieb, wiedcrgeboren- Ueberglücklich empfängt Mara ihr Kind zurück, entdeckt aber voller Grauen, das; es nicht mehr'ihre dunklen, sondern die blauen Augen der Violäne hat. .

In Cambernon klopft es am frühen Morgen an die Tore. Pierre de Eraon begehrt Einlah, er bringt auf seinen Armen die sterbende Biolaine, die er in seiner ^Sandgrube verschüttet fand. Sie erwackst aus ihrer Ohnmacht, offenbart Jacques ihr unverdientes Schicksal und das Wunder der Weihnachts­nacht, das Mara ihm verheimlicht hat. Dann stirbt sie in tiefem Frieden mit Gott und den Menschen. Zur selben Stunde kehrt auch Anne Vercors vpn seiner langen Pilger- fabrt zurück. Er erfährt alles, was geschah, doch er blerbt unbewegt, denn er'ist alt geworden und nach Hause gekommen, um sein Haupt zur letzten Ruhe niedcrzulegen. Mara, die dunkle, von chrcr Leidenschaft glühende, bekennt, dah sie Vwlaine, die Blinde, in jene Grube stich, um sie, die dem Kinde Jacques ihre blauen Augen gab, zu vernichten. Mara bekennt alles frei und ohne sich zu beugen, denn alles, was sie tat, war aus ihrer grotzen Liebe zu Jacques geboren, sie hat gegen ibn nicht gesündigt und alles andere kümmert sie nicht. So bat auch sie nur gehandelt, wie sic muhte, und bleibt wie die andern sich selbst getreu. Die Glocken des Marienbergs, die viele Jahre schwiegen, tönen wieder, es ist Violainens Geist, der sie zum klingen bringt und unter dem herbstlichen Baume, der voller Früchte ist, sitzen Anne Vercors, Pierre de Craon und Jacques Hury und preisen Violaine und das Wunder, das sie schuf.

So etwa würde die Leaende lauten, die dem Mysterium P a u l C l a'u d e l s zu Grunde liegt, das. wie schon mitgeteilt, gestern durch dasTheätrc de 1 oeuvre' hier zum ersten Male in Deutschland - aufgefübrt >vurde idie erste Aufführung in deutscher Sprache wird Anfang Juli als Festspiel in Hel­lerau bei Dresden stattfinden). Bei einem Werk, dessen Schönheit so ganz in der Musik der Sprache, in der Fülle der Bilder, in der Beseeltheit des Ausdruckes beruht, das so voll­ständig auf jene äußerliche Art von Spannung verzichtet, wie sie aus der Kompliziertheit irgend einerinteressanten" Be­gebenheit sich ergibt, bei einem solchen Werke kann die Er­zählung des'Inhaltes nur wenig, eigentlich gar nichts geben. Und wer wäre imstande, für eine io bedeufUngsvolle, aber in unserer Zeit eigentlich fremde und unerwartete Erscheinung gleich die literarhistorische Formel zu finden? Man kann nur tastend umschreiben. lNan kann aber vielleicht gerade an dem Problem, wie ein solcher Dichter zu unserer Zeit steht, seiner Eigenart sich begreifend nähern. Paul Claudels Dichtung ist durchaus Zustands-Dichtung,' sie nimmt den Menschen die Frei­heit ihres Entschlietzens, sie leitet alle Handlungen aus der Natur des einzelnen ab. Biolaine muh Pierre küssen, weil sie g u t ist, und sie wird heilig durch das Leid, das nichts übrig läßt als diese Güte, die immer in ihr

Amt unter der nahezu unpersönlichen und anonymen Form anffatzt, hat nie daran gedacht und wirb nie daran denken, seine persönliche Vorliebe oder feint persönlichen Ideen zur Geltunch bringen oder das normale Wirken der republika­nischen Einrichtungen zu stören, indem er über seine Rechte hinaus die Wahl der Minister oder dje Orientierung der Kabinette beeinflußt."

Man erkennt aus dieser Sprache des leitenden Organs der Radikalen,'daß Herr Poincar6 auf seiner ersten Präsi­dentschaftsreise sich nicht nur die Sympathie der Bevölkerung des Südens, sondern auch die begeisterte Zustimmung der Radikalen erobert hat. Freilich wird man bei dieser Be­geisterung unterscheiden müssen, was auf die Vergangenheit und was auf die Zukunft geht, was an ihr Dank und An­erkennung, und was Hoffnung, Ermunterupg und Einladung ist.. Der Dank bezieht sich darauf, daß Herr PoincarC in -Bezug auf die Wchrvorlage sich den -Anschauungen der Radi­kalen genähert hat, und die Einladung soll ihn bewegen, auch in Bezug ayf. die Wahlreform sich ihnen zu nähern, das heißt, ihnen die Wahlreform begraben zu helfen. Wie die Dinge liegen, wird Herrn PoincarC nichts übrig- bleiben, als auch'in her Zxgge. der, Wahlreform sich dem. Willen der Radi­kalen zu beugen.

die dunkle Mara. Manchmal ist Pierre von Eraon bei ihnen 31t Gast, der Baumeister der gotischen Kathedralen. Ihn hat eine Leidenschaft erfaßt zu Violäne, und vor Jahresfrist hat er sich iljr_ in einer «tünde der Selbstvergessenheit begehrend genaht. Sie hat ihn zurückgestotzen und Gott hat ihn für feine unreinen Wünsche mit schrecklicher Krankheit, mit dem Aussatz,, getroffen. .Das offenbart er Violaine, der guten, die ihm verziehen, hat, weil, sie glücklich ist in ihrer Liebe zu Jacques Hury, der wie ein Sohn aus dem Hofe ihres Vaters ausgewachsen ist, auf den einmal das Erbe fallen soll und dem Violaine, die er auch liebt,. zur Braut bestimmt ist. Pierre.de Craon, der Aussätzige, dem der Bischof frei, zu wan­deln erlaubte, weil feine steinernen Werke seiner bedürfen, er­fährt dies in einer frühen Morgenstunde, als er sich aus dem Hofe, dessen Gast er eine Rächt war, davonmachen will. Violaine begegnet ihm und beide offenbaren sich ihr Inneres, er sein Leid, sie ihr .Glück. Beim Abschied küßt Violaine, die gute, von tiefem Mitleid bewegt, reinen Herzens den Aus­sätzigen. Das sieht Mara, die dunkle, und sie sieht es froh- lockend, denn . sie liebt Jacques Hury, den Bräutigam der Schwester, und sie wird nun das Glück ihrer Schwester zer­stören können, um es für sich zu gewinnen.

Zu dieser Zeit hat Anne Vercors plötzlich den Entschluß gefaßt, Heim und Hof zu verlassen, um nach Jerusalem zu pilgern. Zwar ist ihm sein Tagwerk sein Leben lang zum Segen gereicht und alles ist unter feinen Händen gediehen, über die Unruhe der Zeit, die gespaltene Christenheit, das königlose Reich, all das hat sein Inneres so ergriffen, daß er. glaubt, nur am Quell der Christenheit, an ihrer heiligsten Stätte, wieder.Frieden finden zu können. Er will vor seiner Abreise noch seine Sache ordnen, er setzt Jacques Hury zu feinem Nachfolger ein, verlobt ihn öffentlich mit Violaine, ergreift den Pilgerstab und verläßt die Heimat.

Mara, die das Verlöbnis nicht hat hindern können, erzählt Pierre, was sie in jener frühen Morgenstunde gesehen bat und was ihr ein deutlicher Beweis scheint für Biolaines sträf­liche Liebe zu dem Aussätzigen. Doch Pierre ist unerschütter­lich in feiner starken und vertrauenden Liebe. Aber das Schicksal Hilst ihr, das'stärker ist als aller Einzelwille. Violaine ist durch jenen keuschen Kutz auch ein Opfer der furchtbaren Krankheit .geworden- Sie offenbart sich Pierre, der nun nicht mehr an ihre Reinheit glauben kann, und sie von sich stötzt. Gebrochen flieht sie an jenen Ort, der vom Bischof den Aus­sätzigen in den Niederung der Gehn als Wohnstätte zuge­wiesen ist.

Mara heiratet Jacques, die Mutter stirbt, der Vatcr'kehrt nicht zurück und sic- bleiben allein auf Cambernon. Nach acht Jahren wird ihnen ein Kind beschert, doch das stirbt kurz nach der Geburt, als Jacques gerade nach Reims unterwegs ist, um dort sein Getreide zu verkausen. Mara nimmt das tote Kind in ihre Arme und reist in hilfloser Verzweiflung zu Violaine, der Ausgestoßenen. Sie findet die Erblindete in einer dunklen Höhle und fordert von ihr, die unschuldig von Gott .so schwer getroffen ist, das Kind wieder zum Leben zu er­wecken. Violaine weist die Gottesfrevlerin zurück, nimmt aber bas Kind in ihre Arme, Es ist Weihnacht, draußen hört man Glocken, die die heilige-Stunde verkünden, dazwischen Trom­

ben sie doch anfänglich in den Himmel erhoben hat. Herr PoincarC ist am Sonntag in Montpellier gewesen, wo er der Schlußsitzung des Kongresies der Versicherungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit beiwohnte. Da er in Montpellier mehrere .Reden hielt, hatten die Chauvinisten darauf gerechnet, daß er die Gelegenheit wahrnchmcn und ein großes Wort für die Notwendigkeit der dreijährigen Dienstzeit sprechen werde. Das hat aber Herr PoincarC nicht getan; er hat von der drei­jährigen Dienstzeit kein Wort gesagt, sondern in der Antwort auf die Ansprache des kommandierenden Generäls nur vom Patriotismus und Militarismus sowie von der etwaigen Notwendigkeit eines Verteidigungskrieges gesprochen. Der Nationalist Judet überschreibt darum seinen Artikel im Eclair" mit den Worten:Das Schweigen in Montpellier" und meint, das Volk, das die Wahl Poincar6S am 17. Januar mit Begeisterung als eine Stärkung des Nationalgefühls begrüßt habe, fei schwer enttäuscht worden; das Ideal eines Staatsoberhauptes, das sich vornehm zurückhalte und jede Einmischung in den Gang der Politik verabscheue, sei ein überwundener Standpunkt, auf den Her: Poincarck mit Un­recht zurückkchre. Noch schärfer spricht sich die bonapartistische Autorits" aus; sie sagt:In der jetzigen Lage durfte man von dem nationalen Präsid'"ten wenigstens eine Kundgebung erwarten, die seiner Antrittsbotschast entsprochen hätte. Er drückte sich aber bloß sehr weitläufig über die Wohltaten der -Gegenseitigkeit aus und fand nicht ein einziges Wort für die -Notwendigkeit der neuen Rüstungen. Wir haben freilich nie geglaubt, daß er der Mann der Rolle fei, die man ihm zu­wies, aber er ist schon jetzt im Begriffe, sich demütig zu unterwerfen."

Desto zufriedener sind mit Herrn Poincarck die Radikalen. Sogar Herr Jaurös spendet ihm das Lob, daß er in seiner Bankettrede den unpersönlichen Charakter der republikanischen Rcgierungsgewalt hcrvorgehoben und jede Spur einer chau­vinistischen Anwandlung sorgfältig vermieden habe; sollte das, so fragt der sozialistische Führer zum Schluffe, ein Anfang zur Weisheit sein? Noch bezeichnender aber ist der Lobeshymnus, den derRadieal" anftiinmt, gerade das Blatt, das die Kandidatur des Herrn Poiucars für die Präsident­schaft der Republik am schärfsten bekämpft und ihn auch nach feiner Wahl mit ständigem Mißtrauen verfolgt hat. Heute veröffentlicht derRadical" einen Artikel, in dem es u. a. heißt:Der Patriotismus, zu dem Herr Poincarck sich er­hoben hat, ist der Patriotismus des republikanischen Frank­reich. Es ist nicht der herausfordernde Chauvinismus der­jenigen, die bereits versucht hatten, den Präsidenten zu kom­promittieren, indem sie sich bemühten, ihm ihre eigenen Ge­fühle zu leihen. Es ist der friedliche und stolze Patriotismus derjenigen, die.es. als em Verbrechen ansehen würden, Frank­reich zu kriegerischen Abenteuern fortzureißen, die aber nur desto mehr zu allen Opfern bereit wären und die-das Vater­land mit ihrem Blute zu verteidigen wüßten, wenn es in feiner Ehre, in feinem Gebiete, oder in feinen Rechten ange­griffen mürbe." DerRadical" spendet, dann dem. Prä­sidenten weiter das Lob, daß er ebenso geschickt wie kräftig jenen zu antworten wußte, die den tollkühnen Versuch unter­nehmen, Frankreich von der Republik zu trennen, und daß er als Staatsoberhaupt die leidenschaftlichen Kämpfe unter den Parteien vergesse, um sich nur dessen zu erinnern, was die Bürger vereinigen könne. Wie sehr es Herrn Pomcarä darum zu tun war, zu zeigen,-daß er nicht der Gefangene dieser oder jener Partei fei, das gehe aus der Tatsache hervor, daß er wiederholt und nachdrücklich erklärte, die Kundgebungen der Sympathie gälten nicht ihm persönlich, sondern der Würde, die er bekleide. Man könne wohl kaum eine Sprache von edlerer Bescheidenheit führen, die mehr konstitutionelle Bürg- fchasteit böte; man könne darin neuerdings sehen, mit welch- peinlicher Gewissenhaftigkeit Herr Poincarä seine Rolle als Schiedsrichter ausüben werde; er werde sich bei der Lösung von Krisen nur von der politischen Lage und von den Not­wendigkeiten der Stunde leiten lassen; seine Gegner von gestern, selbst die erbittertsten, werden von ihm unverzüglich berufen werden, falls das Wohl der Republik dies erfordere. Ein Präsident," heißt es am Schluffe des Artikels,der fein

Cambernon beißt bet Hof, in dem seit vielen ©enerationen die, Hütet des Marienberges wohnen. Et ist ein heiliget Berg, -eine Gottesfestung, bes Sinndilbcs bcs E inen, das alle Dinge burdjbrtngt.Pie Erbe gehört dem Himmel, bet Leiv dem Gpist, und alle von ihm geschaffenen Dinge^ hängen zusammen, ,upd alle zugleich sind cinanbcr nottoenbig," sagt Anne V e r - Cors, bet jetzige Besitzet bes Hofes. Aber bic Bewohnet Cambernons sink» nicht asketische Mönche, bic in Gebet und Fasten Gott bienen, sie verstehen den Pflug zu lenken und Her Erbe bas Brot abzugewinnen, sie sind Bauern, bic mit bet Kraft ihrer Sinne dem Gotte bienen, der in allem sich offenbart. Vercors Frau ist Elisabeth, und sie haben zwei Töchter, die zarte, blonde, blauäugige Violaine und

und Handelsblatt.

gegründet von Lespott ^ortnematt ru

Frankfurt, 1. April.

-. Das Parlament in Frankreich ist in die Ferien gegangen, und zwar bis zum 6. Mai. Das ist eine ziemlich länge Frist in Anbetracht der wichtigen Geschäfte, die das Parlament zu erledigen hat. Das Budget ist mehr als je 'im Rückstand; mit ihm hat sich jetzt der Senat zu befchäf- »-tigen, und das wird keine kleine Aufgabe fein, da die Kammer eine Unmenge Nebendinge, Reformen und sonstige Bestim- itzmngen, in das Budget heineingearbeitet hat, die der Senat, feiner Gewohnheit gemäß, wieder daraus entfernen wird, und bann muß die Budget-Einigung zwischen beiden Häusern hcr- gxstellt werden, was erfahrungsgemäß auch Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. Die Kammer hat zunächst die Wchr- v,obläge und der Senat, nach Erledigung des Budgets, das Wahlgesetz zu beraten. Bei der gründlichen Behandlung, die der -Wehrvorlage zuteil wird, ist ihre baldige Fertigstellung lischt zu erwarten und bezüglich der Wahlreform trifft man vielfach schon die Meinung, daß sic bis zu den nächsten Wahlen nicht in Kraft treten kann, so daß also auch im Jahr 1914 ohne Reform, nach dem bisherigen Einzelwahlsystem, zu wählen sein wird. Für die Kammer neigt sich die Legislatur- - xeriode dem Ende zu. Das Ergebnis derselben ist eines der kläglichsten, die mau sich denken kann. Das stellt heute auch die radikaleScnterne" fest. Sie klagt über das beständige Anwachsen der Ausgaben, die bereits ein Budget von nahezu fünf Milliarden erzeugt haben und die durch die neue Militär- Vorlage noch einen beträchtlichen Zuwachs erhalten werden. .Und dann sei keine einzige der Reformen, die man von der gegenwärtigen Legislaturperiode erwartet habe, verwirklicht worden; die Einkommensteuer fchlummere im Senat, die Reform der Kriegsgerichte sei vom Senat bis zur Unkennt­lichkeit entstellt worden, das Beamtenstatut sei nicht einmal in der Erklärung der neuen Regierung erwähnt worden, und von der Wahlreform dürfe man gar nicht sprechen. Das sei doch herzlich wenig. Das Urteil ist hart, aber nicht ungerecht. ; Von der Wehrvorlage weiß man bereits, daß sie nicht in der Form durchgehen wird, wie die Regierung sic cinge- bracht hat. Die Gegner haben die Regierung zu Konzessionen gezwungen, durch die das Prinzip der Vorlage durchlöchert worden ist, und sie hoffen noch mehr zu erreichen. Der Radical", das führende Organ-der radikalen Partei, weist ngch, daß die Aufstellungen und Vergleiche, die von den Gc- neralftabsblättern vorgebracht werden, alle schief oder falsch feien, und erklärt rund heraus, daß die Verstärkung der Wehr­kraft Frankreichs nicht durch die Einführung der dreijährigen Dienstzeit, sondern nur durch die Weiterentwicklung des Ge­setzes von 1905, das die Nation in Waffen organisieren wolle, erreicht werden könne.Wir haben im Jahr 1905," schreibt das Blatt weiter,als Krönung des Grundsatzes vom Volk in Waffen uns vorgestellt, daß die beiden Formationen, aktive Armee und Reserve, -identisch seien, wenn die technische -Instruktion der Mannschaft und ihre kriegerischen Eigen- ffchasten gleichen. Wert hätten. Alle französischen Spezialisten staben damals erklärt, daß zwei Jahre Dienst und Reserve- Trebünge'n von zMm'al Z8. Tagen die französische Kriegs- Armee ebenso gediegen machen: wie die deutsche. Seither hat man die Ucbungsperioden abgekürzt; jetzt muß man. ihre Zahl, Tauer und Wirksamkeit erhöhen. Ueberhaupt muß man 'zy-den Grundsätzen des Gesetzes von 1905 zurückkehren und fie mit aller Strenge anwenden. 11 nb um der öffentlichen Meinung und den Führern der Armee, die durch die-Zeitlücke oon der Einstellung der Rekruten bis zu ihrer notdürftigen Einschulung beunruhigt sind, eine Genugtuung zu geben, be­halte man bis zum letzteren Zeitpunkte, also vom 20. Sep­tember bis etwa zum 15. Januar, den letzten Jahrgang unter Waffen. Das find unseres Erachtens die einzigen Maßregeln, -je notwendigen, aber auch die hinreichenden, mit denen Frank­reich in Bezug auf die Effektivstärke die neuen Rüstungen -Deutschlands, aber auch die maßlos übertriebenen Befürch­tungen unserer chauvinistischen Preffe zu beantworten hat." Pieffe Preffe ist bereits sehr beunruhigt; neuerdings hat sie sogar an dem Präsidenten der Repubfik einiges auSzufetzen,

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teils den Komfort für die Fahrgäste zu steigern, aber andern- teils zugleich die Nichtraucher vor der Rauchplage besser - zu schützen t- ____ \

lieber seinen Vorschlag, in den M arinerüstungen ein F e i e r j a h r zu machen, hat gestern der britische Marine- Minister Winston Churchill noch einmal gesprochen. Den Anlaß dazu gab ihm eine Aeußerung des sozialistischen Abgeordneten Keir Hardie, der den ganzen Vorschlag als.einqn^ Winkelzug bezeichnete, dazu bestimmt, Zeit.'zu gewinnen, utp mit den Rückständen im Flottenbau aufarbeiten zu können. Herr Churchill hat diese Unterstellung als unbegründet und unwürdig zurück^ewiesen und erklärt, daß er den Vorschlag auch von deutschem Standpunkte aus durchdacht und eben deshälch Vertrauen darein gesetzt habe. Es sei keineswegs das Unvev> mögen Englands, seine Schisse schneller zu bauen, das den Vorschlag veranlaßt habe, dieser sei vielmehr durchaus in gutem Glauben gemacht. Churchill wandte sich auch gegen die im Auslands er meinte wohl hauptsächlich Deutschland ausgestellte Behauptung, daß England wohl im Stande sei, Schiffe zu bauen, daß es aber nicht Leute genug habe, sie zu bemannen. Der Minister nannte diese Auffassung eine der une sinnigsten und irrtümlichsten Einbildungen, die gehegt werde» könnten. England habe keinen Mannschaftsmangel. Nun wirh man zwar von keinem Minister erwarten, daß er, ffl es in Bezug auf den Bau von Schiffen oder sei es in der Aus?. tüftung mit Menschen, ein Unvermögen seines Landes Silent- lich erklären werde er hätte seinen Beruf verfehlt, aber ein so kluger Politiker wie Herr Churchill würde vermutlich vermieden haben, eine Frage, wie sie Herr Keir Hardie gestellt hat, zu. provozieren, wenn er seiner Sache nicht sicher zu (ein glaubte. Denn daß diese Frage gestellt werden würde, lag ja auf der Hand, und tatsächlich hat die anglophobe Presse in Deutschland sie sofort gestellt und auch beantwortet, und zwar: entgegengesetzt den Ausführungen des Herrn Churchill. Ein­zelne Blätter haben sogar in einer höchst unmanierlichen ynd - wenig Erziehung verratenden Sprache die Rede Churchills ein-> fach alsBauernfängerei" bezeichnet. Solche Flegeleien fallen auf ihre Urheber -zurück und beweisen natürlich gar nichts. Man kann zu den Ausführungen des englischen Ministers; stehen wie man will, jedenfalls sollte in den Formen des intet-1 nationalen Verkehrs ein gewisses Mindestmaß von Anstand fest- : gehalten werden. Ob der englische Vorschlag, so wie er gemacht, ist, sich durchführen läßt, bariibcr kann man streiten. Jeden-: falls aber schreien die zwischen den europäischen Völkern be­stehenden Verhältnisse, deren Wahnsinn nur den Kriegshetzern. aller Rationen sympathisch ist, danach, daß endlich einmal auf; dieser Bahn Halt gemacht werde. _ Denn schließlich ist doch die menschliche Kultur und Zivilisation nicht geschaffen worden, damit einigen halb- oder ganz verrückten Hetzern eine Freude mit ihrer Vernichtung gemacht werde.

Tages-Rundschau.

Ein bemerkenswerter Boykott ist eben in' Berlin beendet worden: Die Zig ar re hat über die Verwaltung der Hoch- und Untergrundbahn gesiegt. Man weiß nicht recht, soll man'sich über diesen Raucher^Erfolg freuen, oder soll man ihn beklagen, jedenfalls aber verdient er,'als kulturel­les Zeitmoment angemerkt zu werden. Es handelt sich um e.ne elektrische Bahn, die dem Verkehrsbedürfnis der Riesen­stadt entsprechen' soll; ihr Betrieb muß also ebenso einfach, wie schnell sein, jede Komplizierung beeinträchtigt die Ver­kehrsaufgaben. ' Von' diesem Gesichtspunkt aus wurde ein all­gemeines striktes-R au ch verbot erlassen; so wenig, wie die elektrische Lokomotive raucht, sollten es auch die Fahr­gäste. Damit fiel die Einteilung der Wagen in solche für Raucher und Nichtraucher fort, es wurde das Hin-, und Her- laufen beim Suchen nach dem rechten Wagen vermieden, also Zeit gespart, und die Nichtraucher, die versehentlich in ein mit Menschen und Rauch überfülltes Abteil gerieten, brauch­ten -nicht mehr husten und sich nicht mehr hierüber zu be­schweren. Dieses Rauchverbot erschien der Verwaltung auch den Nikotin-Fanarikern gegenüber gerechtfertigt, da ja die Fahrzeit dieser Lokalbahn keine große ist; ein halbes Stünd­chen oder so konnte die Männerwelt die süße Gewohnheit des gaffens wohl entbehren. Nichtsdestoweniger. hatte die Rech­nung ein großes Loch. Obgleich die Raucher noch nicht ge­werkschaftlich organisiert sind, empörte sich ihr Herrenbewußt' sein gegen die Hoch- und Untergrundbahn. In ihren heilig­sten Gefühlen tödlich gekränkt, fpidten sie wie ein Mann mit Erfolg die Beleidigten und blieben, aus. Die Bahn war nur noch eine i Berkehrsanstalt für Damen, Kinder, und passionierte Nikotinfeinde,, für die übrige Welt war sie einfach - Luft, Und.eine Luft, die die Tragfähigkeit für blaue Rauch- wölkchen verloren hatte,, existierte nicht mehr für sie. In dieser kritischen Situation wehrte sich die Verwaltung mit einem wahren Heroismus. Gefaßt nahm sie hie Berichte über die rapid sinkenden Einnahmen entgegen. und suchte diese aus allerhand Nebengründen zu erklären in der' sicheren Erwar­tung, daß die streikenden Männer auf die Dauer den Lockun­gen der untergründlichen Verkehrsvorteile, nicht würden wider­stehen können. Abcy Adrianopel ist gefallen.-und auch der Schukri Pascha der Berliner Untergrundbahn muß. sich übergeben: die Raucher siegen auf der ganzen Linie I Die Zigarre hat sich-ihr Daseinsrecht erkämpft und die Ein­nahmen der Bahn werden nun wieder steigen. Warum wir dieses. Ereignis hier erwähnen? Weil sie fstr unser Verkehrs­wesen nicht ohne Bedeutung ist. Längere Reisen sind für empfindliche Menschen-oft "eine Qual, die durch alte Zigarren­dämpfe nicht gerade vermindert wird. Eine bessere Trennung zwischen Raucher- und Nichtraucher-Abteilen^wird nachgerade wünschenswert. In Preußen ist für die Speisewagen das Rauchverbot durchgeführt, aber auch, dagegen bäumt sich ein Teil der Männerwelt'empört auf. Wird nian nach den Ber­liner Erfahrungen nun nicht dazu übergehen müssen, auch den Speisewagen einen Raüchersalon anzuhängen, um so eines-

Sie Lage aas dem Laikm.

Aas Schicksal Skittaris.

<5 Wien, 1. April, 9.20 V. (Priv.-Tel.) Die heutigen. Blätter fordern insgesamt, daß endlich^Klarheit geschaffinv werde, ob hinter.Mo nt.e-n e-gr.o. un d-S e r b i e n, die sich' über das Gebot Europas hinwegfetzcn, eine Macht stehe, chir offiziell zu Europa gehöre, insgeheim aber eigene Prestige­polink treibe. -Die'Reichspost" fragt, welchen Eindruck einer bloße Flöttendeinonstration auf einen Staat machen ' könne;; der wie Montenegro'weder einen großen Hafen noch sine' Flotte besitze. -Ein paar österreichische Bataillone'von Cattnro- nach Cetinje geschickt, würden die Lage viel rascher klären und. vielleicht großes Unheil verhüten. Ueberall wird als wichtig-1 stes Moment der Lage bezeichnet, daß England diesmal, seinen Platz an der Seite der Dreibundmächte habe, was auf - Rußland hoffentlich ernüchternd wirken werde. ' / 1

Wien, 1. April. (W. B.) DerReichspost" zufolge - passierten fünfzehn griechische Transport d am pfer- mit serbischen Truppen und Kriegsmaterial den Piräus und Patras. Ein Schiff davon ist nach S a n G i o v a n n i b i1 Medua bestimmt.

London, 1. April. (W. B.) Offiziell haben weder- Montenegro noch Serbien auf den kürzlich in BeI-, grob und Cetinje wegen S k u t a r i s und Albaniens^ unternommenen Schritt geantwortet. Beide haben inoffiziell mitgeteilt, daß sie ihre Verbündeten zu Rate ziehen müßten.' Gleichzeitig erfährt das Reuter-Bureau, daß Serbien! seinen Einfluß bei Montenegro in dem Sinne benutzen;

war. Jacques Hury kann sie nicht begreifen, so sehr er sie. liebt, weil er ein Bauer, ein Mann der Erde ist, weil fein - Herz in feiner Arbeit eingebettet ruht wie die Feldfrucht in , der starken Erde seiner Felder. Anne Vercors mutz in der vorbestimmten Stunde Haus und Hof verlassen, weil es so sein - soll, und Mara, die dunkle,die immer die Wahrheit spricht", mutz ihrer alles vernichtenden Leidenschaft gehorchen. Alles Geschehen ist vorbestimmt, die Selbstbestimmung und der Ent. Wicklungsgedanke, die beide so sehr die schöpferische Probuk--; tion unserer Zeit beherrschen, und die uns so ganz Flei«-1 und Blut geworden sind, datz wir sie als Grundvoraussetzung! aller Handlung und damit allen dramatischen Geschehens emp-; finden, sind ausgeschaltet. Der Mystiker, der in allem Ein» i zelnen nur den Plan des Ganzen sieht, kennt keine Entwick- lang. Allo Dinge waren, sind und werden gleich sein in Gott. Wenn es nun Claudel dennoch gelingt, nicht in diesem Abgrund der Einheit alles Daseins zu versinken, so dankt et das gewiß! seiner starken, sinnesfrohen Natur. Er liebt die Menschen und! wenn er sie auch nur als Brechungen des einen Strahls tmj Kristall der Erde sieht, so bleiben sie ihm doch Kinder der Erde, der bunten, vielgestaltigen Erde. Und aus der Art, wie j er sie gegeneinanderstellt, wie sich aus der Verschiedenheit ihrer Naturen eine Spannung ergibt, gewinnt er eine innere Dra­matik, die die äußere fast ersetzt.

So erreicht er, datz wir, mit allem Hunger der Uebcrfättig«' ten, nach neuen Sensationen Lüsternen gespannt einer mittel-; alterlichen Legende, einem im Grunde recht naiven Vorgänge lauschen und erschüttert sind von Schicksalen, über die tqir'. uns längst erhaben wähnten.

Wir haben zwar neben der auf möglichst viel und möglichst; spannende Wirklichkeit hin gerichteten dramatischen Kunst immer jene gehabt, die versucht hat, auch das Theater für die andere Seele des Dascv.s, für die unveränderliche, für dip immer gleiche, für die lyrische Seele zu gewinnen, aber diese, Versuche wirken neben Claudel schwächlich, artistisch, geschaffene aus einer furchtsamen Abkehr vor der wirren Vielgestaltigkeit der Zeit. Claudels Rückkehr zur Primitivität ist über» zeugend, weil sie - bejahend ist. Er hat sie vielleicht in jenen Jahren seines Aufenthaltes im fernen Osten gewonnen, in einem Lande, das mit so gewaltigen Zeitmaßen mißt, daß unsere journälicre Lebensweise dem Rückkehrenden doppelt nichtig erscheinen wird, ein Land, das bis vor kurzem seine ganze Kultur nicht auf den Begriff der Entwicklung, sondern auf den der ewig gleich bleibenden und ewig gültigen Werte zu stellen versucht hat. Und was im Umkreis des Staatlichen uns Westländcrn als Reaktion, als nutzloses Sichstemmcn gegen das in ewigen Verwandlungen dahinslutenbe Leben der Erde sich darstcllt. das wird im Reiche bet Dichtung als gesunde und starke Mahnung laut, daß im Ablauf des Ge­schehens die unverlierbaren Güter: die Menschen-Natur, die Herrschaft des Geistigen, der Glaube an die All-Einheit, die Freude des Erfüllens nicht verloren gehen möge.

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Die gestrige Ausführung bewies zunächst das eine: daß der Geist des Dichters in den Schauspielern lebendig war. Ihr Spiel war so innerlich und dabei doch so bewegt, daß sie den willigen Zuhörer mit fortrisscn. Vor allem Madame

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Societäts-Druckerei (G ese I Ischaft m.beseh r. Haflun gf.

Lannonce faite ä Marie.

Paul Claudels Mysterium. Erstaufführung in Frankfurt durch bo§.

, j Theater »Loeuvre aus Paris am 31. März.

''Mystik: Reicki der unbestimmten Gefühle, Reich der Tunkcl- -heitcn, aber auch das Sagen des Unsagvaren, das Ergreifen 'des Ungreifbaren. Alles Dichten ist mystisches Tun, denn es ! ist. das Erlauschen von Tönen, die den andern stumm sind, es ;ifttein Hineinschlüpfen in die Hülle jedes Wesens, um aus ihm '.heraus seine Sprache zu sprechen. Es ist ein Sich-Verwandeln- 'Können in die tausend wirklichen und geträumten Dinge der -Ltzelt. Der Dichter, in dem alles und der in allem lebt, ist 'der Verkünder dieses Mikro-Makrokosmos. Oft feiner selbst iusibewutzt. Dann ist ihm das Außer-ihm-Seiendc so vertrau:, daß er sich in fremdes Dasein verwandelt, ohne die Verwand­lung zu spüren. Er ist wie ein Schauspieler, der so in seinen Rollen lebt, datz er jedesmal vergißt, noch etwas anderes sein 'zu können, als König oder Knecht. Er hat sich gleichsam in die vielen Gestalten und Dinge seiner Kunst aufgelöst. Manch- smal aber hat er das Bewußtsein dieser All-Einheit mit der Mätur. Er erlebt diese seltsame Tätigkeit als etwas, was ihn ^vqn anderen unterscheidet, was ihm erlaubt, sich in alles zu verwandeln, und zugleich sich mit allem E i n 8 - z u - F ü h I c n. Er wirb zum eigentlichen M Y st i k e r. Er lebt in dem Gefühl des Eins-Seins aller Dinge. Er ist wie einer, der das Gesetz, unter das Welt und Menschen gestellt sind, geschaut hat, und für den nun das einzelne seinen Eigenwert verliert und zum -vloßen exemplum herabsinkt. Itnb er kann nur noch von diesem einen reden, das in allem lebt und durch das er sich mit allem eins Weitz. Zwei Pole find es: der Mensch, der sich in älles verwandeln kann, der durch jenes mystische Verwandt- fein mit allen Dingen alle Dinge sein kann, Shake- fpearc, der Verzauverer seiner selbst, von dem man fast sisinreich vermuten konnte, datz er nicht gelebt bat, weil er fo'grotz war. datz fein Ich von der Welt, die in ihm lebendig 'war, aufgesogen wurde. Und als anderer Pol der Mensch, der in diesem Gefühl des Eins-Seins mit aller Welt, diese- selbst vergißt: Meister Eckhart, dem alles Irdische zum Gleichnis wird, der bic Schale zerbricht, weil er den Kern hoben will. Um diese beiden Pole kreist dichterisches Erleben.