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l.tretung eiirberufen, doch waren die Deputierten in den meisten Wällen nichts als die ernannten Vertreter der selbstherrlichen ^Gouverneure, und es geht auch aus dem Namen dieser Volks- »Vertretung Tsanjijüan-Rat hervor, daß sie ansänglich nur beratende, doch nicht gesetzgebende Vollmachten haben

nur beratende, doch nicht gesetzgebende Vollmachten haben

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Kleines Feuilleton.

Einen

veranstaltet hatte. Diese Ausführungen erhellen die Bedeu­tung, freilich auch die Grenzen von Segantinis Kunst. Er definiert darin Kunst als den letzten, den höchsten Ausdruck Ü e s Menschen, betont also ihre ethische Tendenz und erklärt alle seine bekannten Gemälde als aus ^olchtn_ menschlich-moralischen Absichten, Ms Mex. Krf

fLegantini über das Wesen der Kunst, j unbekannten Brief Giovanni Segantinis veröffentlicht Halperin-Kaminsky imFigaro". Seganttni schrieb den Brief am 29. November 1898, also kurz vor seinem Tode, als Ant­wort auf eine Umfrage, die Halperin-Äamins kl, anläßlich des Erscheinens des Tolstoischen Werkes:Was ift b ie Ku nst?'

Zur chinesischen Krisis.

X Peking, Anfang August.

nirgends so gut wie innerhalb der bulgarischen Regierung weiß man, wie wenig die Notschreie und Hilfegesuche der letzten Wochen und Monate bei den Großmächten noch gewirkt haben, und man verkennt dort gewiß auch ,nicht, daß bei keiner Großmacht mehr ein zu Taten entschlossenes Interesse vor­handen ist, den Bulgaren Adrianopel wieder zu verschaffen. Man will überall Frieden und Ruhe. Wo nur immer offiziöse Stimmen oder verantwortliche Staatsmänner sich vernehmen lassen, tritt dieses Bedürfnis hervor. Auch aus der Rede, die Herr Pichon am Samstag gehalten hat, klingt eg heraus, und seine Bemerkung, daß alle Umstände darauf schließen lassen, daß wir am Ende der Krisis stehen, die mehr­mals die Gefahr eines Krieges zwischen den Großmächten hervorgerusen habe, läßt sich auch nur so deuten, daß er von der bulgarisch-türkischen Streitfrage keinen Konflikt mehr er­wartet. Ueber den von Petersburg angeregten F,rnanz - boykott gegen die Türkei ist man, wie wir schon , jüngst erwähnten, zwischen den Großmächten grundsätzlich einig. Ob diese grundsätzliche Einigkeit zu praktischen Schritten führen wird, scheint neuerdings wieder fraglich. Jedenfalls wird man auch in Sofia nicht erwarten, daß das ein Mittel sei, die Türken zum Verzicht auf Adrianopel zu bewegen. Je mehr man überall den Eindruck hat, daß Bulgarien sich mit dem Verzicht auf Adrianopel abfinden wird, desto weniger hat man ein Interesse daran, die weitere Verständigung über den Finanzboykott zu beschleunigen.

Wien, 25. Aug. (W. B.) Die hier weilende Abordnung der Bulgaren Mazedoniens wurde heute Mittag iw Ministerium des Aeußern vom ersten Sektionschef Freiherrn v. Macchi,o empfangen. Die Abordnung überreichte eine Denkschrift, sn der die Wünsche und Beschwerden der'Maze­donier formuliert sind. Macchia versprach, die Denkschrift dem Minister des Aeußern zu übergeben.

Bukarest, 25. Aug. (W. B.) Heute sind im Ministerium des Aeußern die Ratifikationen des Frieden sv er­trag e s ausgetauscht worden.

Köpfen an lange Kiele gebunden Samtbaretts zieren, auch zuweilen in breiten, leicht gekräuselten Paletten neben grö­ßeren Kappenköpfen aufgefleckt werden. Als Gebilde der Laune einer späten Sommermode haben sich auch Schmetter­linge auf den Herbstbiiten niedergelassen. Aller­dings sind da keine der wirklichen Sommerfalter zu finden, sondern Imitationen aus feinen Vogelfederchen, itt Farbe und Zeichnung zuweilen täuschend ähnlich fabriziert. Oft wird auch nur die Form des Schmetterlings für zierlichen Hutputz entlehnt, und als Rieseneyemplare^ aus luftigem Ma­terial, wie Spitzen oder Tüll, mit einer «amtraupe zwischen den leichten, durch Draht gestützten Flügeln, werden sie auf kleine Hüte placiert. Zu dem ernsten Charakter, den die Samthüte dieses Mal in ihren Farben annabmen, kontrastiert dieser luftige Putz gar seltsam. Tüllvolants zeigen das Bestreben, die Hutränder zu verbreitern, indem sie sie garnie­ren oder bei Tagues den Rand ersetzen. Zu schwarzem Samt ist schwarzer Tüll berufen, in der Uebergangszeit vom Som­mer- zum Hcrbsthut als Schmuck zu figuriern. Doch der stch ungewöhnlich düster gebenden Herbstmode ist solcher Putz zu leicht, und deshalb sollen späterhin statt der^Tüllvolants ein- gezogene Samtstreifen verwendet werden. Schwarze Hüte- genießen in allen Arten unbedingten Vorzug, neben ihnen können sich nur noch dunkle Töne von braunen, blauen und grauen Farben behaupten.

Ausschließlich die einfachen Trotteur- Hütchen nehmen hellere, blaue, grüne oder beige Töne an. Auch diese Hüte bestehen aus Stoff, Velours-Duvetine oder zweierlei Material, wie Samt mit Wacbstuchrand oder Seide mit Samtkopf und sind ohne feste Grundform durchaus weich gearbeitet. Zu be­scheidenem schmuck genügt innen ein farbiges Lederband mit gleicher Agraffe als Abschluß oder breite Moirh-Schleifen rückwärts quer am Kopfe, auch wohl kühn aufgesteckte farbige Paletten.

Da die Modistinnen in der Regel die Förmchen der elegan­ten, wie der einfachen Hüte selbst bilden, haben sie es in der Hand, den allzu düsteren Modeeindruck durch Grazie bet Fassons und Zierlichkeiten der Arbeit zu ersetzen. C. W.

sollte. Durch die Rücksicht auf andere Parteien,' mit denen chie an und für sich nicht starke Nankinger Regierung rechnen (mußte, wurde man dann jedoch allmählich immer mehr in ein «liberales Fahrwasser getrieben, und da man später mit dem Morden Frieden schloß und die Hand annahm, die die lang­samer gehenden Parteien im Interesse des inneren Friedens boten, und als man Jüanschikai, den Führer des verhaßten ge­mäßigten Fortschritts, zum Präsidenten wählen mußte, da würben die Segel des äußersten Liberalismus ausgezogen, t>enn man wollte sich dem Feinde nicht unbedingt in die Hand geben. So kam es, daß China gegen den ursprünglichen

Mittel verfügenden Zentrale. Finanziell hatte Peking seit der Revolution in der Luft gestanden und war darauf angewiesen gewesen, seine Ausgaben durch eine Reihe mehr oder weni­ger planloser, unproduktiver Anleihen zu decken, bis schließlich die große Anleihe die Sorgen des Augenblicks nahm und Fonds bis zum Herbst zur Verfügung stellte. Die finan­zielle Unabhängigkeit der Provinzen muß also dis zum Herbst gebrochen werden, sonst steht Peking wieder einem Nichts und das Land großen Gefahren gegenüber, die die finanzielle und administrative Unabhängigkeit Chinas bedrohen. Die erhobe­nen Waffen bieten jetzt eine vorzügliche Gelegenheit zu einem gewaltsamen Druck auf die Provinzen. Doch um den ausüben zu können, müssen schnelle, überraschende Erfolge errungen werden, damit sich diejenigen Provinzen, in denen die Angst vor den Revolutionären oen Entschluß zur Trennung von Peking gereift hat, wieder aus Angst vor den Jücmschikaischen Waffen dem Willen der Zentrale unterwerfen. Das Schicksal Chinas hängt jetzt von den Entscheidungen weniger Wochen ab. Eile tut Not. Denn auch vom Ausland drohen dauernd Gefahren. Die jetzige Rebellion hat ihren belebenden Odem vom Ausland erhalten, und vom Ausland mag die Gelegen­heit gefunden werden, aus ihr Nutzen zu ziehen. Stimmen werden in Japan immer lauter, die es der japanischen Regie­rung zum offenen Vorwurf machen, daß sie die sich bei der ersten Revolution bietenden Gelegenheiten versäumt hat. Das müsse jetzt nachgeholt werden, und dieselben Stimmen, die dies äußern, verkünden wieder, noch laute: als vor einigen Wochen, den Haß des japanischen Volkes gegen Jüanschikai und die japanischen Sympathien für den unterdrückten Süden. Cs ist bezeichnend, daß in Japan, wo die öffentliche Meinung sonst so gut von der Regierung beeinflußt und geleitet wird, derartige Stimmen nach den amtlichen Verkündungen in Tokio überhaupt noch laut werden können, und man tut gut, jenen amtlichen Verkündungen nicht zu sehr zu trauen. Auch von anderen Seiten droht Gefahr. Innere Unruhen bringen in einem schwachen Lande wie Chiüa stets internationale @e- fabren. Auch ist viel Zündstoff da, der leicht angezündet wer­den kann. Bei schlechtem Willen der Mächte können genügenb Gelegenheiten zur Einmischung gefunden werden. Chinas Existenz ist in der Tat von dem guten Willen der Mächte ab­hängig!

Schanghai, 25. Aug. (K. G.l Tie Nordtruppen beschossen gestern Nachmittag in Schiakwan lebhaft die . Uferbatterie und den Bahnhof. Nachts machten sie dann von Osten und Süden einen Artillerieangrisf gegen das Taiping- Tor und führten damit eine Feuersbrunst herbei. Heute setzten sie die Beschießung- unter Mitwirkung des KreuzersHai-tschi" fort. Andere Kreuzer sind nach Nanking unterwegs.

Bis vor kurzem bestanden Besorgnisse, daß es in Der Pro- vinz Setschuan nach dem Einbringen der Reisernte zu einem allgemeinen Aufstand kommen würde. Jetzt aber, nach­dem Meldungen von der Niederwersung der Revolution an an­deren Orten nach Setschuan gelangt und Demonstrationen der regierungstreuen Truppen an der Grenze der Provinz erfolgt sind, hat sich die Lage des der Pekinger Regierung treuen Tu- tn s so weit ge b e s sepk, daß der Fortbestand des Friedens gesichert erscheint.

Herzens-Aesthetlk hervorgegangen. Auf der Basis eines etwas unklaren Sozialismus baut er sich bann das ^beal idealer kommunistischer Kün st l er gemein- schäften auf, die sich tote ein Künstlerkloster ausnehmen- Gestalten wir," sagt er,die Kunst zu einem Kultus, und dieser Kultus sei ein Ausfluß schöner Eigenschaften des Geistes; seine Quelle sei die Natur, die Mutter des Lebens, und die Kunst stehe immer in Verbindung mit dem unsicht. baren Leben der Erde und des Weltalls. Suchet mit einer gewissen Wahrheit die schönen Dinge auszudrucken, vor­ausgesetzt, daß diese -Schönheit der materielle Ausdruck der Güte ist. Tie Kunst, die das Laster, das Gewöhnliche oder auch nur das eitle Vergnügen wiedergibt, sollte als profane Kunst angesehen werden. Arbeit, Liebe, Mutterschaft, Lod müssen zum Leben in Beziehung stehen, und alles muß zur Tröstung und zur Erhebung des Geistes beitragen ... ES muß jedoch darauf hingewiefen werden, daß weniger die Kunst­arten als die Kunstqualitäten von Wert sind. Em Kunst­werk muß vor allem das Erzeugnis eines Mannes, der wür­dig ist zu produzieren, fein. Die Kunst soll neue Emp­findungen offenbaren; die Kunst, öie den Beobachter gleichgültig läßt/ sollte nickt als Kunst betrachtet werden. Der Eindruck, den ein Kunstwerk macht, ricktet sich nach der Stärke der Emotion, mit der es vom Künstler ersonnen und geschaffen worden ist, und nach der Lauterkeit seiner Empfin- bur.g ... Ich habe gesagt, daß die Kunst ein Kultus sein sollte, aber ich habe nicht gesagt, wie sie es werden kann. Der Auserwahlte, der sich von der glücklichen Leidenschaft für die Kunst gepackt fühlt, sollte Angehörige und Besitz ver- lerffei» und, losgelöst von allen materiellen Sorgen, in eine Künstlerg«meins«haft, die seinem Ideal entspricht, cintreten. Mau findet solche Gemeinschaften in allen Län­dern, Gemeinschaften, in' welchen, wie in einer großen Fa- milie, Künstler jeder Altersklasse vereinigt sind; auch sie haben Familie und Besitz verlassen, um ihr Leben dem Kultus der Schönheit und aller edlen Eigenschaften des Geistes zu weihen. Alle Künste sollten in solcher Gemeinschaft vertreten fein, und wer die Arbeit des Künstlers braucht, sei es zum Nutzen einer anderen Gemeinsckaft, sei es zum Nutzen einzelner Persönlichkeiten, sollte sich an den Leiter der Gemeinschaft wenden, und dieser müßte ihm Künstler je nach Bedürfnis zur Verfügung stellen. Die Künstler würden die bestellte Str- beit zur Ausführung bringen lassen oder selbst ausführen. Von der Privatwohnung bis zum öffentlichen Gebäude, von dem Möbel bis zum Löffel, von den Fresken bis zu der ein. fachen dekorativen Wandleiste, von dem Denkmal bis zu beit' einfachem Kapitalen, vom Glas bis zum Schmiedeeisen, alle Metalle, alle Solzarbeiten . . ., die Künstler müßten alles machen, alles modellieren. Als Lohn für die Arbeit müßten die Menschen der Gemeinschaft alles, was zum Leben not­wendig ist, liefern. Der Leiter der Gemeinschaft müßte an demselben Tische essen wie der letzte feiner Schüler. Mit der Zeit würde die ganze Gemeinschaft sich einen eigenen Stil . schaffen, und alle wurden in gesundem Wettbewerb mfteinav»

der wetteifern. Das wäre das sicherste Mittel, von der Kunst das Beste, was sie bieten kann, zu erlangen . . .

fMonte Carlo in Alt-Jndien.j Man schreibt Uns: In der NotizDas Monte Carlo der Chinesen" (in Nr. 224) hat Birger Mörner von Macao, der bekanntesten Spielhölle der Gelben, erzählt. Daß int übrigen der Spieltrieb des Men­schen int fernen Osten schon in alten Zeiten ebenso groß war wie heute, dafür findet sich ein istteressanter Beleg aus dem alten Indien. Der erste Romanschriftsteller, bet uns in der indischen Literatur begegnet, Dandin (im sechsten Jahr­hundert) hat uns itt seinemDasakumaracarita" (von M. Habcrlandt unter dem TitelDie Abenteuer der zehn Prin­zen" übersetzt) ein interessantes Bild der Kultur seiner Zeit gezeichnet. In diesem Roman führt er auch einen der Helden in eine Spielhölle; er läßt ihn den Besuch folgendermaßen schildern:Ich ging ins Spielhaus und mischte mich unter 1 das Gesindel der Würflet. Ta behagte es mir gar nicht sonderlich, man hatte gar viele unangenehme Dinge hinzuneh- men. Da konnte man alle 25 Arten des Falschspiels ut höchstet Vollendung beobachten, auf den Brettern schwer zu durchschauende Betrügereien. Infolge davon setzte es stolze oder höhnische Bemerkungen, heftige Gestikulationen der Hände, die förmlich lebensgefährlich wurden. Es fehlte nicht an Kniffen, den Spieleinsatz sicher Heimzubringen, welche wirklich Ueberlegung, Kraft und Kühnheit forderten, und der Spielhalter steckte dabei unter einer Decke mit ihnen: bei den Gesicherten alles in Ruhe, bei den Kleinen eiu ewiges Gezanke, oft eine merkwürdige Geschicklichkeit, alle Welt daran zu be­kommen, verschiedenartige Schwindeleien, Versuche, das Spiel zu verdrehen, andrerseits edelmütiges Teilen des Geldes und dazwischen stets das gemeine tolle Gelärme. Einmal^ mußte ich über den einfältigen Wurf eines unvorsichtigen Spielers ein wenig lachen. Da sprang der Gegenspieler auf und blickte mich mit zornglühenden Augen an, als wollte er mich nieder- brennen:Was, Du willst dem mit Deinem Lachen zeigen, wie er zu spielen, hat! Mag doch der Pfuscher sitzen bleiben, und komm Du, jetzt will ich mit Dir ein Spielchen versuchen, wenn Du's gar so gut kannst." So schrie er mich, an, und mit der Erlaubnis des Bankhalters wechselte er nun feinen Gegner. Sechszehntausend Denare gewann ich dem Burschen ab. Welche Bedeutung das Würfelspiel im alten Indien gehabt hat, beweisen die vielen Hinweise in der vedischen und der epischen Literatur; tote weit die Spielleidenschaft dort ging, sehen wir ja aus dem uns durch Rückerts ltebertragung allen bekannten EposNal und Damäjanti", einer Episode des MahabhLraia, in dem König Nal sein Reich im Würfel­spiel verliert und es dann nach langem Leid durch feine neu gewonnene Würfelkunst wieder erlangt. R. B.

[eine deutsche Invasion in England.^ Es besteht kein Zweifel mehr: die Prophezeiung dergelben" Presse hat sich bewahrheitet; wie über Nacht ist England von Deutschen besetzt worden. Sie sind allerdings nicht mit Kanonen, Gewehren und Dynamit gekommen, um die Reichtümer der City zu rauben, sondern sie brachten.Opern-, guder, Reiseführer, vielleicht auch vereinzelt IägerhemjdWi

, Die neue chinesische Revolution läßt die Frage nach den tieferen Ursachen her gegen die Regierung gerichteten Bewe­gungen gerechtfertigt erscheinen. Zweifellos, wird das Land ]o lange der Gefahr innerer Aufstände ausgesetzt sein, als sich Der Präsident der Republik nicht auf ei n e se st e, d e m V o ! . begreifliche Autorität stutzen kann. Lijuanhuno, her Vizepräsident, hat kürzlich ausgeführt, daß die^ Zurückhal­tung der Anerkennung durch die europäischen Großmächte die Stellung der Pekinger Zentrale den Provinzen gegenüber er- hkblich geschwächt habe; von anderer Seite wird behauptet, daß Ser provisorische Charakter der Regierung ihrer Stellung dem Volke gegenüber schöbe. Beides ist in gewissem Sinne richtig, doch die Hauptsache scheint zu sein, wie sich der Präsident selbst, pb er nun anerkannt ist oder nicht, provisorisch oder ständig, dem Volke gegenüber stellt und stellen kann. Die Volksmassen zitterten eicht vor dem Kaiser, der sich als Sohn des Himmels, als. den mit dem Gottesgnadentum Betrauten, den höchsten irdischen Richter in allen menschlichen und göttlichen Dingen binstellte. Vor dem durch die Gunst des Volkes gewählten Präsidenten hat man jedoch keinen Respekt, wenn er sich diesen nicht auf andere Weise verschaffen kann, und es ist nicht zu tzrwarten, daß sich ein Volk, das im jahrtausendelangen poli­tischen Schocken gezittert shat, sich plötzlich aus eigenem Willen und freier Einsicht vor einem aus ihrer Mitte flammenden Repräsentanten beugt. Zu diesem Wechsel gehört Zeit und Gewöhnung.

' Das hätten die Revolutionäre früher, als ihre Plane nur lauf dem Papier bestanden, auch erkannt. Mir liegt die Ab­schrift eines Aktenbündels vor, das Huanghsing; der- Mbe, der sich jetzt gegen die'Autorität des vermeintlichen Autokraten Jüanfchikai auflehnt, vor fünf Jahren nach einem inißglückten Putsch in dar Südostecke des Reiches verlpren hatte. In diesem werden die Pläne und die Ideen der Revo- lutiönspartei genau festgesetzt: es ist darin bestimmt, welche Stadien das von Mandschus frei gewordene Land erst durch­laufen müsse, ehe ihm das politische Selbstbestimmungsrecht gewährt werden kann. Nach jenen Plänen durfte fig) das Mk keineswegs fofört selbst regieren, sondern das Kommg ftanglö so heißt jene Aktensammlung bestimmt, daß die befreiten Landesteile erst in eine dreijährige Periode der Militärregierung eintreten müssen, in der durch mili­tärische Gewalt zunächst Frieden und Ordnung im Lande her- geftellt werden sollen. Daraus folgt dann die dreijährige Weriode des nationalen Kompromisses, in der die Militärregierung dem Lande lokale Selbstverwaltungscechte emräumt, und erst dann beginnt der verfassungsrechtliche Zu- 'stand, in dem, immer noch unter militärischer Aufsicht, eine taugliche, republikanische Regierung organisiert wird. Die icrfte Periode der. revolutionären Urpläne könnte man aber Ms die absolute Militärdiktatur und die zweite als die be­schränkte Militärdiktatur bezeichnen, und erst als das Resultat Her dritten Periode würde dem Lande die vollkommene poli­tische Freiheit zugesprochen werden.. Was Jüanschikai dem Hande geben wolfte, aber der' Unreife des Volkes und seiner Vertreter wegen bisher nicht geben konnte, hätten also die Revolutionäre, die ihm jetzt mit den Waffen gegenüberstehen, *etft nach etwa neun Jahren gegeben.

h Im Anfang der Revolution hatte man an den Plänen Les Koming Fanglö festgehalten. Die Titel der republikani­sch), Gouverneure waren militärischer Natur, und die mili- Mrische Gewalt war es, die Provinzen regierte, und bis auf den heutigen Tag sind die Gouverneure einzelner Provinzen, wie Scheusi, Jünnan usw. im wahren Sinne des Wortes Dik­tatoren geblieben. Auch als sich die provisorische Zentrale in Nanking organisierte, hielt man noch im allgemeinen an den ursprünglichen Plänen fest. Zwar wurde' eine Lolksver- Itretung einberufen, doch waren die Deputierten in den meisten

Der Wund der Landwirte und die Industriellen.

X Berlin, 25 Aug. (Priv.-Tel.) Zu der in Leipzig auf der Tagung des Mittelstandsverbandes beschlossenen Inte li­ess engemeinschaft mit dem Bund der Land­wirte und dem Zentralverband der Industriel­len, die beute dieDeutsche Tageszeitung" in hohen Tönen als eine Garantie für die Fortführung schutzzöllnerischer Poli­tik begrüßt, wird von der Geschäftsführung des Bundes der Industriellen folgendes geschrieben: '

Zunächst Einiges zu der neuen Interessengemeinschaft zwi. scheu dem Zentralverbande deutscher Industrieller und dem sogenannten reichsdeutscheu Mittelstandsverband. Dieser Mit. telstandsverband umfaßt diejenigen Gruppen des Handwerks und Kleinhandels, welche jederzeit mit besonders scharfen Forderungen gegenüber der Industrie und dem sogenannten Großkapital" berborgetreten sind, so in Bezug auf das Sub­missionswesen, die Abgrenzung von Fabrik und Handwerk, die Jnnungspfllcht-der Industriebetriebe, die Heranziehung der Industrie zu den Ausbildungskosien der Handwerkslehrlinge usw. Von den bekannten Angriffen gegenGroßbetriebe, Großkapital und Kapitalismus" Watz auch der Leipziger Mit­telstandstag mit den Reden der Herren Eberle, Fritsche und Fahrenbach erfüllt. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die neue Interessengemeinschaft zwischen den scharfen Gegnern des Großkapitalismus und dem Zentralverband deutscher Industrieller gestalten wird, der doch gerade sehr hervorragende Vertreter des industriellen, syndizierten Groß, kapitals, wie das Kohlensyndikat und den Stahlwerksverband, zu seinen Mitgliedern zählt.

Wenn bei dieser Tagung die Rede .von einem Zusammen­gehen von Industrie und Landwirtschaft - gewesen ist, so ist zunächst festzustellen, daß es sich in der Leipziger Versamm- lung keineswegs um Vertreter der Gesamtheit der beiderseiti­gen Interessen gehandelt hat. Weite Kreise innerhalb der deutschen Landwirtschaft vermögen. im Bunde der Landwirte nicht den Vertreter ihrer Interessen zu erblicken. Aber noch mehr gilt das auf der Seite der Industrie vom Zentralver­bande deutscher Industrieller, dessen schon oft hervorgetretenes Annäherungsbedürfnis an den Bund der Landwirte in sehr weiten Kreisen der deutschen Industrie gemißbil- ligt und abgelehnt worden ist. Die Begrüßungsan. sprachen, die am Sonntag der Geschäftsführer des Zentralverbandes mit einem der bekanntesten und radi­kalsten Führer des Bundes der Landwirte ausgetauscht hat. dürften selbst in den Kreisen des Zentralverbandes nicht ick ex- all gebilligt werden. Weite Kreise der deutsche» Industrie haben bisher in der Politik des Bundes der Landwirte, so- weit sie bereits von Erfolg gewesen ist, und in de» Fordern?.- gen, die der Bund der Landwirte für die Zukunft aufstellte, eine schwere Sckädigungund Gefährdung inbu. strieller Interessen erblicken müssen. In den Fra-

Die Lage aus dem Lalkau.

Die türkische Frage-

X Berlin, 25. Apa. (Priv.-Tel.) Die Nachrichten meh­ren sich, daß man'in Sofia anfange, sich mit dem Ver­zicht auf Adrianopel abzufinden, und daß direkte Verhandlungen zwischen Bulgarien und der Türkei einge­leitet' feien. Die. Tatsache, daß auf solche Nachrichten auch jetzt noch prompt die Ableugnung aus Sofia folgt, will wenig besagen. Vertrauliche Verhandlungen, die unter so schwieri­gen Umständen wie den zur Zeit zwischen Bulgarien und der Türkei vorliegenden ftattrinben, werden offiziell von den ver­handelnden Parteien gewöhnlich erst zugestanden, wenn sie zu einem Resultat geführt haben, und weiden so lange abgeleug­net, als dieses Resultat noch fraglich und irgend eine andere Lösung noch erfolgversprechend scheinen kann. Die Klärung schreitet, wie dieNorddeutsche Allgemeine Ztg." gestern ganz richtig bemerkte, naturgemäß nur langsam fort, aber sie schrei- tet fort. Herr N a ts chew i tsch ist ein vorsichtiger, die Tür­kei kennender Mann, und feine Aufgabe mag nicht ganz leicht sein, da er für das, was er der Türkei zuzugestehen bereit ist, immer erst den Rückhalt in Sofia braucht, und es ist verständ- lick, daß man dort nur zögernd und Schritt für Schritt sich zu "dem Unvermeidlichen entschließt. Die Uebcrzeugung aber, daß der Verzicht auf Adrianopel unvermeidlich ist, kann auch in Sofia nicht mehr fehlen oder doch nicht gushleiben, denn

Me neuen pariser KervstMe.

. Bei den auf- und abwogenden Melodien des Tanzes der Mode stellen die Hute gleichsam die Introduktion dar. Für sich abgeschlossen, ohne Anlehnung an die so ganz anderen Weisen der Konfektion, wickelt sich ihr Spiel ab. Auch der Wandel der Jahreszeiten kümmert sie wenig genug.

Der Filz, einst der tvpische Vertreter der Winterhutmode, fand bereits zur sommerlichen Reisezeit Verwendung, und des­halb soll im Herbst auf ihn verzichtet werden. Der Sam t - Hut kommt zwar seit einigen Jahren auch regelmäßig in den Sommermonaten zur Verwendung, dennoch tritt er dieses Wal mit allem Putz, der zu seinem Schmuck erdacht worden, ziemlich unverändert in die Herbstmode über. Daher bringt diese für Leute, die stets auf den Höhen der Mode wandeln, kaum eine Ueberraschnng. Der regnerischen Witterung die­ses Sommers ist es zuzuschreiben, daß man ferner für Hüte aus schwarzem Wachstuch und aus matt gefärbtem Le­der Vorsorge traf, daß auch manche Samthüte zu ihrem Schutz mit Wachstuch eingefaßt sind und daß Rosen aus far­bigem Leder und aus schwarzem Wachstuch zu Garnituren einfacher Hüte herangezogen werden. Dock solche Mode- spielereien sind in der Regel nicht länger, als die Uebergangs- zeit währt, von Bestand. Freilich werden sonst Blumen höchst selten eine Stätte auf den Hüten finden.

Das Hauptinteresse wendet sich zu Beginn einer neuen Saison den Fassons der Hüte zu. Diese dürfen weder groß, noch allzu klein sein und sollen ein solides Mittelmaß repräsentieren. Abgesehen davon, sind die Herbsthüte jedoch recht exzentrisch, besonders in der Gestalt ihrer Ran­de r, die, wenn sie an einer Seite winzig schmal bleiben, an der anderen umso steiler hinaufstreben oder an der Front kurz vorstehen, sich dafür aber an der Rückseite breit aufklap­pen. Nur einzelne runde Baretts besitzen gleichmäßig schmal aufgebogene Ränder zu durchaus weich gearbeiteten Köpfen; ihnen stellen sich jedoch die einseitig gehaltenen Rem­brandt-Baretts in der Mode gleichberechtigt gegenüber. Bei Töaues, die ihr Erscheinen wieder ankünden, gibt die Gar­nitur von Samtvolcmts eine ungleichmäßige Randschwei­fung an.

Ebenso kühn wie manche der modischen Hutränder, strecken sich bei eleganten Modellen Aigrettes und Paradiesvogel­schweife seitlich weit über den Hut hinaus oder erheben paj schwungvoll und wie vor Jahren werden sie gern als Außen- ßamitur des Randes angebracht. Damit setzen sich die neuen Phantasiefedern mannigfacher Arten in Widersprach, die sich selten dem Rand betgefeüen, vielmehr den weichen Hutköpfen zur Seite sich anlehnen. Stets paarweise langge- stielt, entfalten die neuen und gefärbten Phantasieschmuck- . federn ihre Palm-, Flügel- oder Wedelform erst hoch über dem Hutkopfe. Aehnlich ergeht es den in der Mode scheinbar un- tzmvüjrlichen @ebg^t_n(^6ie mit mehreren kleinen

Willen feiner Führer in einem Tag von dem schwärzesten Autokratismus zu dem extremsten Liberalismus überging. Das trieb das Land schweren Gefahren entgegen.

Jüanfchikai, der ehemalige Bizekönig einer autokratischen Dynastie, hat endlich versucht, die ihm gegebene Richtung innezuhalten unb trotzdem seine Autorität und dadurch die Autorität der Landesregierung zu befestigen. Es ist stets sein Bemühen gewesen, streng konstitutionell vorzugehen, um jo die verschiedenen.Gegensätze auszusöhnen. Doch die treibende Kraft der Revolution, durch die er zum Präsidenten erhoben worden war, wurde zur Opposition. Denn man wollte dem Führer der Gegenpartei nicht gestatten, Erfolge einzuheimsen und sich eine Stellung zu schaffen. Also zwang man Jüan­schikai zur Politik des Nichtstuns. Wenn in dem Jahr feit dem Schanghaier Frieden doch so manches geschehen ist, was die Zusammenschweißung des Landes ermöglichte, so ist das der außergewöhnlichen Geschicklichkeit zu verdanken, mit der Jüan feine Landsleute zu behandeln versteht. Aus Wider­sachern wußte er Freunde zu machen, Gegensätze verschwan­den, ohne daß man es bemerkte, und der Einfluß und die Macht des Präsidenten wurde täglich stärker. Das sah mtt Schrecken die Opposition, und so wurde sie schließlich zum offenen Feind, erst mit konstitutionellen Waffen, dann mit ungesetzlicher Gewalt. ^Jüanfchikai ist in modernen Fragen absolut unbewandert. Trotzdem ist er mit seinem gefunden Blick als Vizekönig von Tschili der erste Satrap der Man- dschudynastie gewesen^ der für konstitutionelle Ideen mit der Tat eingetretbn ist.. Seine Vergangenheit gab also eine ge­wisse Garantie für feinen guten Willen, auf konstitutionellen Bahnen zu wandern. Wenn er trotzdem in den anderthalb Jahren seiner Amtszeit als Präsident der Republik manchen Verstoß gegen konstitutionelle Prinzipien begangen hat, so ist das nicht feinem schlechten Willen, sondern seiner konstitutio­nellen 11 n e r f a I) r e sth c i t und der Unerfahrenheit feiner Gehilfen im Amt anzurechnen. Die Art und Weise, wie die große Anleihe abgeschlossen wurde, war ungeschickt und in Anbetracht bet Stimmungen im Lande gefährlich, und die Haltung der Regierung im Sung-Prozeß absolut plump und anmaßend, obgleich sie nur ihr gutes Recht falschen An­klagen gegenüber vertrat. So verstärkten sich einerseits tue Gegensätze der wenigen, wirklich Politik Treibenden, während andererseits Jüanschikais Macht täglich wuchs. Durch ge­schicktes Manövrieren hatte er es verstanden, eine Zahl unzu­verlässiger Militärgouverneure teilweise unschädlich zu machen, indem er die eigentliche Militärmacht von der Zentrale er­nannten Kommandeuren gab, und, überdies noch Zivilgvu- nerneure ernannte, die mit der administrativen Regierung be­traut wurden, und so drohte bald das ganze Laiid mit ihm treu ergebenen Leuten besetzt zu werden. Da.Jüan allmählich: wohl eingesehen hatte, daß er mit versöhnlichen Worten alleisi nicht vorwärts kommen konnte und bald zu Handlungen g4-' schritten werden mußte, blickte schließlich der Plan durch, den Wünschen der Zentrale, opponierenden Provinzen upch Parteien gegenüber, tm Notfall mit militärischer Gewalt ten nötigen Nachdruck zu verleihen. Man munkelte, daß Ps Land in- fünf große von Jüans Leuten neu organisierte MAi- tärbqirfe eingeteilt werden sollte, bereit militärische Spitzen auch in den Zivilsachen der Provinzen die oberste Kontrolle ausüben würden. , So wurde Jüanschikai durch eine Oppo­sition, die nur verneinen, doch nie bejahen wollte, allmählich in die Politik der Militärdiktatur hineingetrieben, das heißt eine Politik, die die Revolutionäre, wenn sie allein im Lande Svesen wären, ihrem Programm getreu sicher selbst etngc-

lagen hätten. Die gegenwärtige Rebellion, die mit dem Schwert in der Hand ausgesuchten werden muß, gibt Jüan- schikai nur eine Gelegenheit, diese Politik zur Tat werden zu lassen. Zum Unterhandeln und Versöhnen ist es jetzt zu spät. Ein fauler Friede, wie der des Winters 191112 würde nur neue Gefahren in sich bergen. Jetzt heißt es, sich unterwerfen und die Forderungen bet Zentrale, zumal die finanziellen, annehmen, oder meitedämpfen. Die gewaltsame. Unterwer­fung der südlichen Provinzen ist allerdings mit großen Schwie­rigkeiten verknüpft, doch ist anzunehmen. daß die Eroberung des Jangtsetales und her umliegenden Städte ihren heilsamen Einfluß haben wird.

Wir stehen, um einen beliebten, modernen Ausdruck bei chinesischen Zeitungen zu gebrauchen, in benletzten fünf Mi­nuten"^ Die Fonds der großen Anleihe sind bald erschöpft, und die provisorischen Finänzquellen, mit denen man gerechnet hat, müssen vor dem Herbst zur Verfügung stehen, sonst fängt die alte Misere im vergrößertem Maßstabe und mit ungleich schwereren Folgen von neuem an. Bisher hatten sich die mei­sten Provinzen mit der ersten Revolution ihre finanzielle Selbständigkeit bewahrt. Die von ihnen unregelmäßig abge­führten Beträge waren Gnadengaben, jedoch nicht pflichtschul­dige Beiträge zur Unterhaltung der über ungenügende, eigene